Der WDR schreibt auf seiner Homepage, es gebe keine Vorgaben oder Regeln für die Zusammenstellung. Eine gewisse Filterung passiert natürlich schon dadurch, dass in einer Radiostunde niemals 20 Wunschsongs laufen werden.
Dennoch bin ich dafür, diesem neuen Format eine Chance zu geben. Trotz allen Befürchtungen, die ich auch mit Konsum meines kompletten Weinkellers nicht wegspülen kann, wird in der Sendungsbeschreibung auf Gestaltungsfreiheit hingewiesen. Das österliche WDR 2-Freispiel war ja doch deutlich abwechslungsreicher als das sonstige Tagesprogramm. So gesehen sollten wir uns alle zunächst am 13. Juli ein Bild von der neuen Sendung machen.
Dass Valerie Weber vom öffentlich-rechtlichen Journalismus andere Vorstellungen hat als der Großteil von uns, ist mittlerweile hinlänglich bekannt. Trotzdem besteht auf WDR 5 ja noch ein ziemlich gutes Infoangebot zur Feierabendzeit (Westblick, Profit, Echo des Tages, Politicum), auf das man ausweichen kann. Ich weiß, auch hier gibt es Reformpläne, aber noch ist nichts Konkretes umgesetzt.
Mir persönlich wäre eine anständige Mischung aus Wort und Musik auch lieber als die Teilung in Nur-Wort- und Nur-Musikprogramme. Aber so berauschend war die 18 Uhr-Stunde aus journalistischer Sicht doch nach der Abschaffung von "Der Tag" nicht mehr. Da wäre mir eine unterhaltsame Wunschsendung wesentlich lieber als der stets identische Brei, den man auch in den 13 Stunden davor schon vorgesetzt bekommt.