Electro Voice RE320 & PC Bildschirme.
Hallo Tobias,
das
EV RE320 ist ein dynamisches Mikrofon.
Es wurde (wird?) in Amerika seit den sechzigern gerne an den analogen AM-Stationen auf Mittelwelle eingesetzt. Da man mit einem dynamischen Mikrofon, bei einem klassischen Mittelwellensender, sehr schön die Modulationsleistung und damit die Lautstärke des AM-Senders beeinflussen konnte.
Alle US amerikanischen AM Stationen auf Mittelwelle haben es eingesetzt und auch alle klangen so.
Daher hat es wohl seine Berühmtheit. Auch das Shure SM7B ist ein dynamisches Mikrofon.
Dynamische Mikrofone setzt in Deutschland fast niemand im Radiostudio ein.
Im UKW Rundfunk setzt man auf Großmebran-Kondensator-Mikrofone, das klingt sehr viel besser für FM, da dort viel mehr Bandbreite zur Verfügung steht als bei AM. (Gilt auch für Webstradio und Podcasts)
Hier klingen fast alle öffentlich rechtlichen UKW Radiosender seit Menschengedenken nach Neumann U 87.
Es kommt hierbei mehr auf den möglichst abbildungstreuen, angennehmen und runden Klang der Sprecherstimme an. Großmembran Kondensatoren sind wesentlich sensibler und reagieren sehr viel schneller auf Transienten der menschlichen Stimme. Es sind optimale Sprechermikrofone.
Sie benötigen 48 V Phantomspeisung die das D&R Pult aber an den XLR Mike-Inputs per Default schon liefert.
Da das Neumann U 87 mit 2,5 k€ etwas kostspielig ist, wäre meine Empfehlung für ein gutes Preisleistungsverhältnis, bei extremer Rauscharmut, ordentlicher Dynamik und sehr guter Klang-Abbildung das Røde NT1000, ab etwa 188,- € (black Edition).
Die großen, dynamischen Shure SM7B lassen sich besser im Musik-Studio, auf der Bühne und bei Liverecordings einsetzen, wenn es mal lauter wird. Z.B. zum Abnehmen einer Bassdrum.
Jeder
LCD-Monitor der Dir gefällt kann im Studio eingesetzt werden.
Wir haben zwei 21" Wald- und Wiesen-Monitore, an Monitorarmenschwenkarmen (von Yellowtec M!KA).
Ein Monitor ist für die mAirlist Übersicht und das Playlistenlisten Edit, der andere für das Skript, den Browser, zur Aufzeichnung, o.ä.
Wichtig ist ein guter Kontrastbereich und gute Abbildungsschärfe und bei uns die variabel schwenkbaren Monitorarme an der VESA-Halterung, das ist aber Monitor Standard ab 130,- €.
Auf
Gamer-Screens mit schneller Reaktionszeit besser verzichten.
Hier ist meist der Farb- und Kontrastswert zugunsten der Geschwindigkeit unzureichend. Auch nicht benötigt werden, eingebaute Boxen, oder eine Cam.
Touchscreens sind nur auf den ersten Blick schick und scheinbar praktisch. Im Studio-Alltag wenn sie über dem Mischpult hängen, wird die Bedienung mit ausgestrecktem Arm, mit der Zeit zu anstrengend.
Touchscreens macht nur Sinn wenn man das Studiokonzept von Grund auf strategisch ändert, z.B. auf den Mischer ganz verzichten will, oder für DAW-Mischer, oder virtuelles FX Rack, an der Stelle wird dann ein Touchscreen als schräges Bedienpult im Studiotisch fest einbaut.
Nachteil bei allen Touchscreens im Studio ist leider die fehlende Haptik, wie ein zum Start aufgelegter Finger auf dem Fader, der Jingle Cartwall, dem Gastmikro und so weiter.
Sowie dem Mangel der aller meisten Audio- und Studio-Software, das sie gar nicht Multitouch fähig programmiert wurden! (nur ein Mouse Stack).
Da es aber im Radio Einsatz wichtig ist auch mal zwei Knöppe gleichzeitig drücken zu können, um mehrere Events on air gleichzeitig exakt auslösen zu können, fällt man immer wieder auf USB-Hardware-Extensions oder die gute alte GPIO-Mischpultsteuerung (Faderstart kann des D&R Airlite ja) zurück und setzt lieber auf einfache handelsübliche LCD Screens zur beschicken der Studioautomationssoftware und zum ablesen des Mod-Skripts.
Schöne Grüße
Codo