Hallo ihr an den Boxinnen und Boxen, *)
geht ja gar nicht mehr um Puls, sondern um Feminismus. Mit vielen Meinungen über Puls müssen wir wohl noch relevanzbedingt warten, bis der BR den Kulturmenschen das Radioprogramm ausknipst, um die dritte UKW-Kette gebührenfinanziert mit Unterhaltungsmusik zu bespielen. Dann könnte es sein, daß plötzlich paar Leute mehr eine Meinung zu Puls haben. Ob man die dann auch hören will? Man hat sie ja schon vor der Entscheidung, so zu verfahren, kaum hören wollen, zumindest beim BR nicht. Und hat also gleich mal die taktlos-Sendung zum Jahresende 2015 abgesetzt. War ihnen wohl doch zu heiß geworden, die Truppe um den tapferen Theo Geißler, der kein Blatt vor den Mund nimmt.
Ich habe mal kurz in dieses Video von weiter oben reingeklickt. Abgesehen vom "die haben Probleme, die hätte ich gern oder vielleicht auch besser nicht"-Wohlstandsjournalismus finde ich die Stimme der Frau sowie die Art, wie sie spricht, unfassbar abstoßend. Sorry, aber sowas geht gar nicht. Ich weiß, heute ist es angesagt, quäkig zu sprechen, ein 83-jähriger Bekannter (einst im Rundfunk aktiv gewesen, jahrzehntelang Hörspielproduktion) vermutete mal, damit solle ein "Lolita-Schema" bei den männliche Zuhörern angesprochen werden und es gelte wohl als sexy. Damit trüge das Video einen versteckten Witz in sich, den die
Macher Gemachthabenden nichtmal bemerkt haben dürften.
Nun, da bin ich zumindest irgendwie anders gestrickt. Für mich sind solche Stimmen sofortiger Abschaltgrund. Nicht nur bei Puls. Schon die Stimme, die seit dem Umzug ins neue Studio die Tagesschau ansagt, ist für mich grenzwertig. Ich mag halt angenehme, warme weibliche Stimmen. Sowas hats früher sogar im Rundfunk gegeben. Und es ist wohl kein Zufall, daß die Frau, die ich liebe, eine solche warme, angenehme Stimme hat. Das fällt mir auch auf der Straße auf: unangenehme Stimme oder nachlässige Aussprache (ganz übel in meiner ostthüringer Heimatstadt) sind no-go und Fluchtgrund. Ich hatte dieses mein spezielles Leiden schonmal
in einem anderen Thread angesprochen. Meine einstige Rewe wurde dann Nahkauf, vergammelte zusehends und brannte vor einem Jahr ab. Hätten sie mal nicht solche Werbung geschaltet...
Ach so, Feminismus: ich erinnere mich an eine Zeit im Osten des Landes, da wurden Berufsbezeichnungen und "Sammelbezeichnungen" fast immer in der männlichen Form verwendet (außer Kindergärtnerin vielleicht, selbst "Lehrer" konnte als neutrale Version oft beobachtet werden) und keine Frau störte sich daran oder fühlte sich diskriminiert. Waren Frauen damals geachteter und gleichberechtigter als heute? Oder kann es vielleicht sein, daß
man Frau heute einfach dieses zu Schau getragene vermeintliche Leiden erfindet, um überhaupt mit irgendwas auffallen zu können in einer Zeit, in der alle so uniformiert individuell sind, daß man (Frau auch) mit fast nichts mehr auffallen kann? In Berlin gibt es auch Frauen, die finden Tierrechte wichtiger als Menschenrechte und Menschenrechte sollen vor allem für Frauen gelten. Und natürlich "kein Sex mit Vegetariern", denn "Vegetarier sind Mörder". Sorry, vegan Boys only. Nun denn, wenn man unbedingt eine intellektuelle Begründung fürs untervögelt-sein vorschieben muß...
Ach so, Puls: ich bin 41 und höre wenn überhaupt Bayern 2. Und da gerne die Stimmen, die zu eher älteren Moderatoren / Moderatorinnen gehören. Am liebsten höre ich Sendungen mit eingebauter "Zukunftshoffnung", also Reportagen aus nem Ökodorf oder von der Auswilderung von Bisons in den Bergen Rumäniens. Was soll ich mit Jugendfunk, solange er sich als solchen betrachtet, statt einfach ohne Zielgruppen-Klischee gutes Programm zu machen?
Puls dann also wieder 2017 als Thema?
*) Ralf Bieniek einst gerne auf DT64