Wie viel Potential hat das DAB+-Bouquet?

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Die Niederlande sind ein flächenmässig kleines Land mit einer hohen Bevölkerungsdichte.
Deutschland ist sehr viel grösser, hat aber eine niedrigere Bevölkerungsdichte.

So wird das nichts.
 
Dann macht mans eben anders.* Kann ja höchstens Geld kosten. Meine Frage ist wieviel? So ein Multiplex aufzubauen und zu betreiben kostet schließlich auch Geld.


* Ich habe ja keine Ahnung, aber warum legt man nicht Kabel zu den ca. 20.000 Mobilfunksendemasten eines deutschlandweiten Mobilfunknetzes??.

Die meisten Basisstationen stehen irgendwo auf dem Berg oder im Wald, zumindest im ländlichen Gebiet. Dort Kabel zu verlegen ist sehr teuer. Richtfunk dagegen ist 1. schnell aufgebaut ohne irgendwelche Grundstücksrechte einzuholen 2. nach 10 Jahren amortisiert und 3. viel zuverlässiger als eine Leitung.

Der einzige aber mittlerweile gravierende Nachteil: eine sehr begrenzte Kapazität (einige zehn Mbit/s bis wenige hundert Mbit/s) vor fünf Jahren war das noch kein PRoblem für das bißchen Bitrate für Sprachübertragung und SMS, aber das massenhafte streamen geht damit nicht.
 
Die meisten Basisstationen stehen irgendwo auf dem Berg oder im Wald, zumindest im ländlichen Gebiet.

Natürlich gibts abgelegene Mobilfunkmasten. Aber sehr häufig sehe ich die - in Stadt wie Land - gerne auf Gebäuden. Und ein Stromkabel wirds ja wohl auf jeden Fall geben, also fängt man mit den Erschließungskosten nicht bei null an.
 
Nur wer will die Erschließungskosten bezahlen? Bei der Heutigen "Geiz ist Geil" Mentalität bricht doch jedes mal gleich ein Shitstorm los wenn jemand auch nur über eine Tarifanpassung nachdenkt. Die Flächenabdeckgung der Mobilfunknetze ist ja nun auch nicht gerade 100%. In den Ballungsräumen geht viel, auf dem flachen Land oder im Gebirge muss man froh sein wenn ein Netz geht.
 
Zu euren Multicast-Träumen: Wir haben in Deutschland vier Netzbetreiber, die betreiben je 20.000 Sender und mehr. An jedem müsste die technische Voraussetzung geschaffen werden. Flächendeckenden Empfang hat man damit aber bei weitem nicht. Da ein Mobilfunksender im Schnitt nur eine Reichweite von max. 2 km hat, müssten auch Wälder, unbewohnte Täler usw. mit Sendern versehen werden. Das wird nie kommen, weil absolut unwirtschaftlich. Außerdem: Mobilfunk ist zum Telefonieren da und nicht zum Radiohören!

Mobiles Internetradio muss daher eine Ergänzung zu klassischem Broadcast bleiben. Es gibt nichts kosteneffektiveres und technisch besseres als DAB+. Mit nur fünf Hochleistungssendern ist die Abdeckung eines ganzen Bundeslandes im Gleichwellenbetrieb möglich. Bis zu 18 Sender können sich ein Ensemble teilen, was die Ausstrahlungskosten massiv reduziert. Auch das von der LMK ins Spiel gebrachte DRM+ ist keine Alternative (auch wenn die deutschen Privatradiofuzzis diesen Standard gerne hätten, weil er parallel zu ihren Wellen auf gleicher Frequenz im UKW-Band läuft. Sprich: UKW würde digital abgedeckt, mit allen Nachteilen. Die großen Platzhirsche blieben große Platzhirsche, weil sie auch im Digitalen die besseren Frequenzen hätten, neue Wellen hätten keine Chance, da keine Frequenzen frei sind).
 
Es gibt nichts kosteneffektiveres und technisch besseres als DAB+. Mit nur fünf Hochleistungssendern ist die Abdeckung eines ganzen Bundeslandes im Gleichwellenbetrieb möglich. Bis zu 18 Sender können sich ein Ensemble teilen, was die Ausstrahlungskosten massiv reduziert.
Was uns auch schon zu DVB-T vorgelogen wurde. Du sülzt uns also keine neue Lobbyarbeit mehr vor, sondern nur den ganzen aufgewärmten Mist von Anfang der 2000er.
Lass einfach gut sein!
Die Lügenmärchen von DVB-T haben sich als falsch herausgestellt und Du lobst dasselbe Prinzip erneut als das Beste, Tollste und Überhaupt hin, mit dem Wissen, dass das gar nicht stimmen kann.
Beispiele:
Mobilfunktechnik (D-Netze), DVB-T, DVB-S, digitaler BOS-Funk, ....
 
Auch das von der LMK ins Spiel gebrachte DRM+ ist keine Alternative (auch wenn die deutschen Privatradiofuzzis diesen Standard gerne hätten, weil er parallel zu ihren Wellen auf gleicher Frequenz im UKW-Band läuft. Sprich: UKW würde digital abgedeckt, mit allen Nachteilen. Die großen Platzhirsche blieben große Platzhirsche, weil sie auch im Digitalen die besseren Frequenzen hätten, neue Wellen hätten keine Chance, da keine Frequenzen frei sind).
Bitte nicht so schnell!

Sobald der BOS-Funk digitalisiert und in höhere Frequenzbereichte abgewandert ist, könnte theoretisch das komplette 4m-Band (68 - 87,5MHz) für DRM+ genutzt werden.
Da zudem die Bandbreite bei DRM+ geringer als bei einem FM-Signal im Rundfunkbereich ist, ist somit für weitaus mehr Sender Platz vorhanden, als gegenwärtig beim analogen Rundfunk.
 
Noch was: Hört euch mal die Audio-Statements auf diesem Panel an.

http://www.digitalradio.de/radioplus/

Bemerkenswert: Auch Radiomacher die noch vor einem halben Jahr gegen DAB+ gewettert haben reden zumindest nun von hybriden Chancen von DAB+ zusammen mit dem Internet. Andere zeigen sich in der Resonanz sogar völlig begeistert. Der Wind hat sich gedreht, denn plötzlich bekommen auch die bisherigen Privatradio-Blockierer mit welch tolle Technologie DAB+ ist und dass sie langsam auch kommerziell ein Erfolg wird. Im Vergleich zu den Foren-Stalinisten hier.
 
@Der Radiotor: Ich würd' sagen: Warten wir ab, ob die Regiocast weiterhin an DAB+ festhält.
An dieser Frage wird sich die Zukunft des Übertragungsstandards entscheiden.
 
Das der Digitale BOS - Funk noch nicht in diesem Land Standard ist liegt allein an einem deutschen Problem dem Föderalismus. Weil sich wieder einmal Bund und Länder nicht über die Finanzierung einigen konnten, ist es bis Heute nicht gelungen den Digitalen BOS - Funk flächendeckend einzuführen.
@ Internetradiofan die Nutzung der Frequenzen erfolgt auf der Grundlage der VO Funk der ITU. Wenn also der Frequenzbereich des 4 m Bandes (68 - 87,5MHz) von Mobilen Landfunkdienst dem Rundfunkdienst zugeteilt werden soll, muss das International neu geregelt werden und es muss Bedarf vorhanden sein. Wenn ich die Auslastung des VHF Bandes 3 und der UHF Bänder 4 und 5 sehe, die dem Rundfunkdienst zugeteilt sind, erschließt sich mir nicht im geringsten wo der Bedarf herkommen soll.
 
Das der Digitale BOS - Funk noch nicht in diesem Land Standard ist liegt allein an einem deutschen Problem dem Föderalismus.
Du meinst wohl "noch nicht mehr" ...
Das Problem, dass der digitale BOS-Funk noch nicht Standard hierzulande ist liegt wohl eher daran, dass er sehr große Schwächen gezeigt hat. So riss zum Beispiel die Verständigung der Ersthelfer innerhalb und außerhalb der Gebäude regelmäßig ab, bzw. konnte gar nicht erst hergestellt werden.

Gleichwellen sind eben doch nicht DES Rätsels Lösung, da Wände (Stahlbeton, Isolierglas, und dgl.) eben diese Strahlung im großen und ganzen abschirmt.
 
Also, ganz sicher kann man mit ein paar wenigen Senden nicht das ganze Bundesgebiet versorgen. Es sind schon hunderte notwendig. Wer sowas erzählt, hat keine Ahnung von Wellenausbreitung etc.

DAB/DAB+ mit seinen Multiplexen ist genau das richtige System für die Öffentlichen oder für Privatsender, die national oder regional versorgen wollen. Hier sind die Verbreitungskosten pro Einwohner sicher sehr günstig.

Private, die Platzhirsch sein (bleiben) wollen, haben mit DRM+ das richtige System an der Hand. Mehrere Digitalprogramme auf ihrer alten FM-Frequenz mit verbesserter Reichweite sogar.

Was ein erfolgreiches Digitalradio-System also benötigt ist ein Mix aus beidem, sonst wird das wieder nichts.
 
@Maxwell: Aber wir haben 2013, und inzwischen sind schon über eine Million DAB-Geräte verkauft. Sollen sich die Leute jetzt ernsthaft schon wieder neue Geräte kaufen? Bayern strebt ja ein Muxx-Modell für Lokalfunk an, das man auf andere Regionen problemlos übertragen könnte und das sogar große Vorteile für die Lokalen mit sich bringen würde.

Nehmen wir das Beispiel Rheinland-Pfalz: Für Rheinhessen ist ein lokaler Multiplex vorgesehen, als Sendestandorte könnte man Mainz-Kastel, die Hohe Wurzel, Ober-Olm und den Schanzenkopf bei Bad Kreunach vorsehen, mit Leistungen von je 500 Watt.

In dem Multiplex senden: Antenne Mainz, Antenne Bad Kreuznach, Metropol FM (lokal Mainz), Domradio Studio Nahe und ggbf. weitere Programme, etwa Musikableger der Lokalen, 24 h-News-Streams, ein Campusradio Mainz und sonstiges.

Man schaue sich mal die Versorgungssituation auf UKW an: Antenne Mainz soll auch Ingelheim bedienen, geht aber nicht, da es hier keine UKW-Frequenz mehr gibt. Antenne Bad Kreuznach soll auch Bingen versorgen: dito. In dem DAB-Multiplex wären beide Städte versorgt. Außerdem hat man hier eine starke Pendlerbewegung: Leute aus Bad Kreuznach arbeiten oft in Mainz oder Wiesbaden, sie könnten also per DAB+ ihren Lokalsender nicht nur 15 km weit hören, sondern auf dem ganzen Weg zur Arbeit, was bei DRM+, was ja weitgehend eine digitale Abdeckung des momentanen UKW-Sendegebiets wäre, nicht möglich wäre.

Schon mit drei Programmen in diesem Muxx wäre die Verbreitung günstiger als die UKW-Verbreitung eines einzigen Programms. Bei höchster Fehlöerkorrektur reichen geringe Sendeleistung für eine Top-Versorgung aus.

In Dänemark und der Schweiz will man von einem weiteren Digitalstandard auch nix mehr wissen, hier betreiben Lokalveranstalter DAB+-Ensembles jetzt schon oder künftig in Eigenregie, was ebenfalls Kosten einspart.
 
Du meinst wohl "noch nicht mehr" ...
Das Problem, dass der digitale BOS-Funk noch nicht Standard hierzulande ist liegt wohl eher daran, dass er sehr große Schwächen gezeigt hat. So riss zum Beispiel die Verständigung der Ersthelfer innerhalb und außerhalb der Gebäude regelmäßig ab, bzw. konnte gar nicht erst hergestellt werden.

Gleichwellen sind eben doch nicht DES Rätsels Lösung, da Wände (Stahlbeton, Isolierglas, und dgl.) eben diese Strahlung im großen und ganzen abschirmt.
Das Problem liegt ganz wo anders es ist simpel und einfach. Das Signal ist zu schwach um vom Computer im Funkgerät verarbeitet zu werden. Der Grund dafür ist der Faradaysche Käfig der durch (Stahlbeton, Isolierglas, und dgl.) gebildet wird. Nur so, um mal die Physik wieder vom Kopf auf die Füße zu stellen. Beim analogen Sprechfunk ist da im Rauschen immer noch etwas zu hören.
Es gibt aber eine Digitale Betriebsart die auch dann noch geht wenn alles andere bereits am Ende ist.:D
 
Ist zwar off topic, aber trotzdem die Erklärung, warum Tetra nicht so gut geht, wie vorher analog. Das liegt an der wesentlich höheren Frequenz, die benutzt wird. Wäre man im selben Frequenzband geblieben, hätte man eine super Versorgung, so sind halt viele Löcher zu füllen.
Das gilt generell für alle Funkdienste, auch für DAB und DVB-T. Höhere Frequenzbereiche haben zwar relativ gesehen eine höhere Bandbreite und damit mehr Kapazität, man erkauft sich dies jedoch mit dem Übel der höhreren Felddämpfung durch Topografie und Gebäude.
 
Bei den entsprechenden Sicherheitsdiensten verfügt inzwischen jeder Mitarbeiter über ein Handy: Das ist abhörsicher, die Abdeckung ist spitze und es lassen sich damit sogar Fotos übertragen.

Dies wirft die Frage auf, ob ein digitaler BOS-Funk überhaupt noch benötigt wird und die entsprechenden Investitionen sinnvoll sind.
 
Es gibt genau ein Argument, das gegen GSM und für Tetra spricht: Tetra ist im Katastrophenfall weiter (eine Zeit lang zumindest) funktionsfähig, GSM eher nicht.
Außerdem will man sich nicht abhängig machen von den Netzbetreibern. Und die Tetra-Stationen sind besser gegen äußerliche Gewalt gesichert, als die GSM-Stationen.
Weiterhin, was ist, wenn an Silvester das GSM-Netz mal wieder ausgelastet ist oder um ein Fußballstadion herum? Alles Punkte für ein unabhängiges Netz in Besitz der Sicherheitsbehörden und nicht von Vodafone, eplus etc.
 
Es ist keine Funkverbindung abhörsicher. Aus diesem Grund stand auf jedem Funkgerät beim Militär: Vorsicht Feind hört mit.
 
Natürlich gibts abgelegene Mobilfunkmasten. Aber sehr häufig sehe ich die - in Stadt wie Land - gerne auf Gebäuden. Und ein Stromkabel wirds ja wohl auf jeden Fall geben, also fängt man mit den Erschließungskosten nicht bei null an.

Sicher? Zumindest bei Notrufsäulen oder elektronischen verkehrsschildern in abgelegten Waldgebieten sehe ich oft Solarpaneele als Versorgung. Bei Mobilfunkmasten sicher eher unüblich, da die vmtl. mehr Strom brauchen. Bei entsprechend geringer Frequentierung des Masten und geringen Sendeleistugnen wäre im Prinzip auch Betrieb mit Solar+Akkus denkbar. Gut, theorethisch
 
Man wird vom Richtfunk nicht abrücken, weil er deutlich zuverlässiger ist als eine kabelgebundene Einspeisung (kein Risiko des Totalausfalls durch Bagger, übereifrige Elektriker, Vandalismus etc.). Gerade in den Städten werden aber die Kapazitäten knapp, seit fast jeder ein Smartphone samt Flat hat. Somit wird auch Massen-Streaming erst mal nicht funktionieren, sprich Radio muss weiterhin über Antenne verbreitet und empfangen werden. Ist nun mal so.
 
Gestern mal ein interessantes Panel beim Medientreffpunkt Miteldeutschland.

Ergebnisse:

- Das Internet ist der Feind des Radios
- UKW muss schnellstens unattraktiv gemacht werden, frei werdende Frequenzen dürfen nicht mehr neu belegt werden
- DAB+ ist die einzig richtige Technik für Radio-Terrestrik
- Ansätze für Alternativtechniken wie DRM+ wie von der LMK RLP verunsichern Verbraucher und auch die Automobilindustrie, und bremsen DAB+ eher aus.

http://www.satnews.de/mlesen.php?id=d7fe55c082c02396ce597b0a98cf8bdc

Man muss freilich dazu sagen, dass nur die Digitalradio-pro-Fraktion an diesem Panel teilgenommen hat. Heute sind dann "die anderen" dran: Der VPRT läd zu einem Panel, wo es um die Neuordnung des UKW-Bereichs geht, um die Liberalisierung im UKW-Bereich und die Zementierung dieses Wellenbereichs - am besten bis 2050 und länger. Da wird dann DAB+ wieder die Totgeburt sein, die keiner braucht und mit der sich keine Geschäftsmodelle entwickeln lassen, und man wird mit Häme auf die bislang erst 800.000 verkauften Geräte reagieren. Und das Internet ist nicht der Tod des Radios, sondern im Gegenteil die beste und absolut nötige Ergänzung zu UKW, denn man will schließlich auch Geld verdienen.
 
Ich bin ja immer noch der Meinung, dass DAB+ von einer UKW-Neuordnung profitieren würde - zumindest, wenn man es richtig macht, und nicht so, wie der VPRT es gerne hätte.
 
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