Wie viel Potential hat das DAB+-Bouquet?

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AW: Wie viel Potential hat das DABplus-Bouquet?

@Ammerlaender
Richtig. Hinzu kommt, dass vernünftige DAB und DAB+-Empfangsgeräte nur jenseits der 100 €-Grenze zu bekommen sind, durchaus anständige UKW-Empfänger aber schon weit unter 50 € vertickt werden. So kann der Umstieg nicht funktionieren!
Eben weil es inzwischen Unmengen von anderen Informationsquellen gibt, wird der geneigte Hörer sein Flat-Handy ans noch vorhandene UKW-Autoradio hängen und das wars dann.
Der erneute Vorstoß in Richtung digitaler Rundfunk ist eine nette Idee, in dieser Form aber aus meiner Sicht nur eine weitere (Medien-)Seifenblase, die nicht wirklich beim Endverbraucher ankommen wird.
 
AW: Wie viel Potential hat das DABplus-Bouquet?

Von der wirtschaftlichen Seite betrachtet werden wohl die ersten Sender spätestens 2015 abkacken. 2 Millionen EURs pro Jahr können kleine Spartensender nun mal nicht finanzieren. Nur die Großen werden überleben. Schon auf UKW hatten es Spartensender ja mehr als schwer.
 
AW: Wie viel Potential hat das DABplus-Bouquet?

Hinzu kommt, dass vernünftige DAB und DAB+-Empfangsgeräte nur jenseits der 100 €-Grenze zu bekommen sind, durchaus anständige UKW-Empfänger aber schon weit unter 50 € vertickt werden. So kann der Umstieg nicht funktionieren!
Jetzt wartet doch mal den 1. August ab. Warum sollten jetzt massenhaft günstige Empfänger in den Regalen stehen? Und wer sollte die kaufen? Damit DAB+ ein Erfolg wird, wird es nötig sein, dass der Markt mit preiswerten Empfängern überschwemmt und das Ganze großflächig beworben wird. Wenn das nicht geschieht, hat es keine Chance. Warum das jetzt schon passieren sollte, ist mir hingegen ein Rätsel. Es braucht ein attraktives Programmangebot, erschwingliche und verfügbare Empfänger und ausreichend PR. Wenn eines davon nicht vorhanden ist, muss es nach hinten los gehen. Wenn man heute jemandem ein DAB+-Gerät verkauft, das dann freilich nichts empfängt, verärgert man die Kundschaft nur.

@alle, die sich Sorgen um den Hörbuchkanal machen:
Klar, die Kosten für den Programmplatz sind nicht zu unterschätzen. Aber viel mehr wird dieser Sender nicht kosten, dürfte er doch vor allem als Werbeplattform für neue Publikationen dienen. Gema wird auch keine anfallen. High word, low cost sozusagen. ;)
 
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Jetzt wartet doch mal den 1. August ab.
Gerne. Ich habe aber die leise Befürchtung, dass es ähnlich wie schon beim herkömmlichen DAB ablaufen wird. Ein paar Freaks wird es interessieren und am Rest geht es einfach vorbei. Wenn, dann müßte in den nächsten Wochen eine riesige, senderübergreifende Werbekampagne losgetreten werden. Das wird aber mit großer Wahrscheinlichkeit nicht passieren, denn jeder Hörer der woanders hinzappt, ist nicht mehr bei "mir" und damit kein potentieller MA-Kandidat zu meinen Gunsten. Radio beißt sich da irgendwie selbst in den Schwanz.
Es wäre ein nur schwer zu kalkulierendes Risiko, aber manchmal glaube ich fast, dass tatsächlich nur ein harter Schnitt, ähnlich wie beim TV, einen erfolgreichen Umstieg hervorbringen könnte.
 
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Hinzu kommt, dass vernünftige DAB und DAB+-Empfangsgeräte nur jenseits der 100 €-Grenze zu bekommen sind, durchaus anständige UKW-Empfänger aber schon weit unter 50 € vertickt werden. So kann der Umstieg nicht funktionieren!

Deine Aussage ist falsch. Schon jetzt gibt es einige kompakte DAB+-Radios bei Amazon und Ebay zum Preis von unter 100, teils sogar unter 50 Euro. Ein Gerät (Pure One Mi) des renommierten Digitalradioherstellers Pure fand ich schon für 39,95 EUR. Ab Juni soll der Verkauf in den großen Fachmärkten anlaufen, dann wird es auch Sonderaktionen geben, etwa Radios mit Branding: Regiocast strebt etwa ein "90elf-Fußballradio" für unter 40 EURs an, Energy will günstige Empfänger über die Website und Werbepartner (etwa McDonalds) anbieten. DAB+ soll in Handys und MP3-Player aufgenommen werden. Es wird viele DAB+-Empfänger geben, in unterschiedlichsten Varianten. Und auch viele für günstige Preise.
 
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Auslese

Noch ein Wort zur Klangqualität. (..) Hifi-Freaks haben immer noch die Möglichkeit sich zuhause im Wohnzimmer Radio in DVB-S in sehr guter Qualität anzuhören ... .
NEIN Tweety, ich bekomme über DVB-S "FM-Qualität" geboten (was den Klang betrifft), und das ist schon lange nicht mehr HiFi ! :mad:

Oder glaubst Du, daß es unterschiedliches "Klangdesign" in einer Programmkette geben wird? Wenn FM-Sender über Digitalradio versorgt werden auf keinen Fall.
Vieles hängt von der Endgeräteindustrie ab. Wenn sie wie angedacht

- DAB+ neben dem UKW-Teil auch in Handys integriert ...
auweia, dann wird die zentrale Klangaufbereitung künftig auf's Händy zugeschnitten. Ich fürchte das wird schlimmer als FM-Küchenradioklang :rolleyes:.

So viele Einträge für einige Sender in schäbiger Telefonqualität
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.. werden die Reichweiten im L-Band ab 1,5 GHz dramatisch einbrechen - da hilft dann auch keine höhere Strahlungleistung mehr.
L-Band ist für den mobilen Rundfunk völlig ungeeignet, das sollte hoffentlich nur eine Übergangssituation gewesen sein.

Von der wirtschaftlichen Seite betrachtet werden wohl die ersten Sender spätestens 2015 abkacken. Nur die Großen werden überleben. Schon auf UKW hatten es Spartensender ja mehr als schwer.
Darwin'sche Evolutionstheorie ? :)
 
AW: Wie viel Potential hat das DABplus-Bouquet?

Wie man schön anhand der grünen Bereiche sehen kann, wer mit dem Autoradio seine Region verläßt wird bis mindestens 2016 zuverlässig in Empfangslöcher fahren.
Das ist wohl richtig, das ist bei der UKW-Verbreitung mancher neuer DAB+-Programme (z.B. der Deutschlandradios) aber schon heute so. Wenn DAB+ aber ausgebaut ist, bietet es die Chance zu wesentlich höherer Empfangssicherheit als UKW.

Insgesamt gilt: Die Chance für DAB+ liegt in grundsätzlich massentauglichen Formaten jenseits von AC und CHR. Für Robbie Williams wird keiner ein Digitalradio anschaffen, und für ein eigenes Spartenprogramm für vietnamesische Folklore ist wohl der Markt zu klein. Aber für das, was markttechnisch dazwischen liegt, gibt es Chancen.
 
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Ergänzend: gibt es denn überhaupt brauchbare bis gute UKW Empfänger für unter 50 Euro?
 
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Ergänzend: gibt es denn überhaupt brauchbare bis gute UKW Empfänger für unter 50 Euro?

Fragt sich, ob es derart billig sein muss?

Dafür bekommt man heute nicht mal mehr den Tank voll und zahlt das auch ohne großes Murren, also . . .
 
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Insgesamt gilt: Die Chance für DAB+ liegt in grundsätzlich massentauglichen Formaten jenseits von AC und CHR.

Sehe ich auch so. Nur müsste die sich daraus ergebende Chance auch auf Dauer genutzt werden. Das gegenseitige Kopieren von Sendekonzepten läuft sich doch langsam tot.


für ein eigenes Spartenprogramm für vietnamesische Folklore ist wohl der Markt zu klein.

Also ich wäre dabei.:rolleyes::D
 
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@alle, die sich Sorgen um den Hörbuchkanal machen:
Klar, die Kosten für den Programmplatz sind nicht zu unterschätzen. Aber viel mehr wird dieser Sender nicht kosten, dürfte er doch vor allem als Werbeplattform für neue Publikationen dienen. Gema wird auch keine anfallen. High word, low cost sozusagen. ;)

Eine PR-Nummer der Verlagswirtschaft sozusagen. Dergleichen werden wir in Zukunft noch zuhauf erleben, siehe Übersee. Wenn die Werbeeinnahmen zurückgehen, muss man eben Musik bewerben.
 
AW: Wie viel Potential hat das DABplus-Bouquet?

Fragt sich, ob es derart billig sein muss?

Dafür bekommt man heute nicht mal mehr den Tank voll und zahlt das auch ohne großes Murren, also . . .

Tja, viele sind halt abhängig vom Sprit oder haben das Gefühl, vom Radio abhängig ist jedoch kaum jemand. Die Summe der 50 Euro wurde von Radiokult in den Raum geworfen, deswegen die Frage!
 
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legasthenix schrieb:
Dafür bekommt man heute nicht mal mehr den Tank voll und zahlt das auch ohne großes Murren, also . . .
Das der Vergleich mehr als nur hinkt, weißt du aber schon? Um per Auto von A nach B zu kommen, brauche ich nunmal zwingend Benzin. Für die kurzweilige Unterhaltung in selbigen Auto brauche ich aber schon lange kein Radio mehr, schon gar nicht zwingend.

Und sind wir dochmal ehrlich, wenn ich mir das DABplus-Paket so anschaue, es sind im überwiegenden Teil nur dudelnde Festplatten, ähnlich den längst vorhandenen Web-Streams diverser Sender.
 
AW: Wie viel Potential hat das DABplus-Bouquet?

Zur Zeit läuft DAB im Testbetrieb praktisch unter Ausschluss der Öffentlichkeit, da wird kein klar denkender Unternehmer sein Geld verbrennen. Solange es keine schlagkräftigen Radiosyndikate gibt, bei denen man sich mit Inhalten eindecken kann, bleibt den Kleinanbietern auch nichts anderes übrig als die Festplatte anzuwerfen und ein paar unterbezahlte Moderationsnovizen anzuheuern.

Die ARD sitzt auf einem Berg flexibel verwertbarer redaktioneller Beiträge, die Privaten hingegen stehen nackt da und haben nichts Besseres zu tun als sich gegenseitig an die Karre zu fahren.
 
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die Privaten hingegen stehen nackt da und haben nichts Besseres zu tun als sich gegenseitig an die Karre zu fahren.
Das ist doch völliger Nonsens. Wenn wir mal ehrlich sind, gibt es doch nicht mal mehr eine Handvoll großer Rundfunk-Veranstalter auf privater Ebene in Deutschland. Wer hindert die denn eigentlich an einem redaktionellen Programmaustausch, ähnlich dem was die ARD macht? Eben, niemand! Das die das nicht tun, ist doch nicht das Problem des Hörers!
 
AW: Wie viel Potential hat das DABplus-Bouquet?

Da hast du mich falsch verstanden. Ich teile deine Auffassung voll und ganz, dass sie nackt dastehen ist natürlich ihr eigener Fehler (Stichwort Rationalisierungswahnsinn). 100% Dudelkram + 0% Programm = Hörer weg, Werber weg, Sendeschluss. Die Konkurrenz von Morgen killt jede Dudelwelle im Vorbeigehen.

Nur wenn man es schafft, viele Spezialgeschmacksrichtungen abzudecken und gut mit der Musikindustrie kooperiert, kann man einen gewissen Hörersockel halten ohne allzu viel Geld ins Programm zu stecken. In Zukunft werden wohl ein paar wenige "Big Player" die digitale Empfangsskala füllen. Kleinanbieter haben nur dann eine Chance, wenn sie eine begehrte Nische füllen.

Im ständigen Wettbewerb mit dem Internet werden Vielfalt, Fine-Tuning, Aktualität und Regionalität zu wichtigen Messlatten des Radiogeschäfts.
 
AW: Wie viel Potential hat das DABplus-Bouquet?

Das der Vergleich mehr als nur hinkt, weißt du aber schon? Um per Auto von A nach B zu kommen, brauche ich nunmal zwingend Benzin. Für die kurzweilige Unterhaltung in selbigen Auto brauche ich aber schon lange kein Radio mehr, schon gar nicht zwingend.

Und sind wir dochmal ehrlich, wenn ich mir das DABplus-Paket so anschaue, es sind im überwiegenden Teil nur dudelnde Festplatten, ähnlich den längst vorhandenen Web-Streams diverser Sender.

Radiokult du kommst mir wie einer der die Kochkünste von einen kritisiert bevor du es überhaupt probiert hast. Mein Gott warte doch erst mal ab wie das ganze in Zukunft aussieht. Ich denke nicht das man die Fehler von DAB wiederholt.
 
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Das, was ich in diesem Trailer vernehme, hört sich zumindest von der Auswahl her mal nicht so schlecht an...:)
 
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Wie soll eigentlich der weitere Ausbau des Sendernetzes aussehen?
Ich werde da nicht ganz schlau: In einigen Quellen heißt es "ab 2014/2015 folgen weitere Standorte", in anderen "bis 2015 sollen 100 Standorte aktiv sein".
Heißt das, dass es nach derzeitigem Stand der Planungen erstmal 3 Jahre bei den 27 Standorten bleibt und erst ab 2014 neue dazu kommen, oder dass auch schon 2012 oder 2013 einzelne Standorte aktiviert werden. Ich denke da an Standorte, an denen jetzt schon leistungstarke DAB-Ausstrahlungen stattfinden, wie z.B. Wendelstein, Dillberg oder Würzburg.
 
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Wie soll eigentlich der weitere Ausbau des Sendernetzes aussehen?
Ich werde da nicht ganz schlau: In einigen Quellen heißt es "ab 2014/2015 folgen weitere Standorte", in anderen "bis 2015 sollen 100 Standorte aktiv sein".
Heißt das, dass es nach derzeitigem Stand der Planungen erstmal 3 Jahre bei den 27 Standorten bleibt und erst ab 2014 neue dazu kommen, oder dass auch schon 2012 oder 2013 einzelne Standorte aktiviert werden. Ich denke da an Standorte, an denen jetzt schon leistungstarke DAB-Ausstrahlungen stattfinden, wie z.B. Wendelstein, Dillberg oder Würzburg.
Es gibt für den Fall des Scheiterns eine Ausstiegsklausel, die müsste bis Anfang/Mitte (Das genaue Datum finde ich gerade nicht) 2013 gezogen werden und würde am 1.1.2014 wirksam. Deswegen werden wahrscheinlich bis Mitte 2013 keine zusätzlichen Sender in Betrieb genommen; erst ab Ende 2013, wenn man weiß, dass man am Ball bleibt, soll das Netz verdichtet werden, dass aber recht zügig.
 
AW: Wie viel Potential hat das DABplus-Bouquet?

Deswegen werden wahrscheinlich bis Mitte 2013 keine zusätzlichen Sender in Betrieb genommen; erst ab Ende 2013, wenn man weiß, dass man am Ball bleibt, soll das Netz verdichtet werden, dass aber recht zügig.

Wissen die Privatsender eigentlich wie viel Zeit sie verschenken? 2013 haben wir die LTE-Mobil-Flat und viele erschwingliche Radiogeräte werden bis 2013 internettauglich sein. Was wollen sie dann mit ihrem DAB noch bewegen? Vielen FM-Dudlern in hart umkämpften Radiomärkten dürfte bis dahin schon die Luft ausgegangen sein...
 
AW: Wie viel Potential hat das DABplus-Bouquet?

Was mir gestern so durch den Kopf ging, was machen denn die Lokalradios in NRW jetzt wo es ja erstmal nur "Großsendeanlagen" gibt? Sollte es doch was werden mit DAB Plus werden zumindest die Lokalen ein Verbreitungsproblem haben, oder?
 
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