Da geht die Felis silvestris radioensis mal zwei Tage auf Pirsch durch die Nordeifler Wälder, schon tanzen hier die Kanalratten auf dem Mischpult. Da muss ich doch grad mal aufräumen, wenn die schon keine Fallen aufstellen.
"Es geht um das Programm. Alles andere sind Spitzfindigkeiten. Es interessiert die Leute einen feuchten Kehricht, ob das vom Radioforum "genehmigte" "Rundfunktechnik" ist oder nicht."
Da hat der raschwarz sogar mal nicht ganz unrecht. It's the content, stupid. Allerdings sucht sich der Konsument dann schon den jeweils besten, einfachsten und verfügbarsten Kanal. Radio per Mobilfunkapp ist bislang ein Minderheitenspielzeug....und bleibt es auch, bis sich der Highspeed-Netzausbau rapide verbessert und die Drosseltarife verschwinden, also vermutlich Sankt-Nimmerleinstag. Ich mach es ganz gern mal, meist aber stationär, denn unterwegs ist es eine Katastrophe. Aber ich bin ja auch leicht radioaffin.
"Ich lasse mich gerne auf jede Diskussion ein"
Ich auch, aber nicht mit Dummschwätzern und Provokateuren. Etwas Kenntnis der Materie oder zumindest offenes Interesse dafür setze ich voraus.
UKW hat ein Problem: Es hat, ohne eine ECHTE Frequenz-zerobase (nicht so einen Murks wie in NL, wo man jetzt noch ellenlange "netverbeteringen" machen muss, die am Ende nur noch zu einem Rauschteppich führen) einfach keine Entwicklungsperspektiven mehr. Da passt nix mehr rein, der Laden ist sozusagen dicht. Und eine Technologie, die keine Entwicklung mehr zulässt, lebt noch eine Weile, von wegen eingeführt und Gewohnheit und überschaubar, aber sie hat den Zenit überschritten und reift am absteigenden Ast. Was mit diesem passiert, weiss jeder, der ein wenig pomologische Kenntnisse hat: Er stirbt über kurz oder lang ab. Wenn man keine Konkurrenztriebe zulässt und darüber alles hübsch freihält, dann macht er es vielleicht ein bissl länger. Aber irgendwann kommt der Sturm und dann machts knirsch. oder er kracht darnieder, weil zu viel dranhängt. Übertragen auf UKW ist letzteres Szenario wahrscheinlicher. Und wenn dann kein neuer Ast herangezogen wurde, schauts düster aus um das Apfelbäumchen "Radio". Deshalb beschäftigt man sich seit über 20 Jahren mit einer Nachfolgetechnologie. In allen anderen Bereichen der Medien hat eine solche längst schon übernommen. Nur der Tonrumpfunk mumpfelt noch auf seinem Uralt-Ast herum. Über die Ursachen kann man mehrbändige Werke schreiben. Wer aber jetzt aktuell, a.d. 2014 n. Chr. UKW gegen jede Nachfolgetechnologie verteidigen will und jene kategorisch ablehnt, hat entweder einen an der Waffel oder will bewusst dem Medium Rundfunk einen Bärendienst erweisen. Vielleicht, weil er zukünftig auf Bezahlcontent im ach so tollen Internjet setzt...