Wunschmusiksendungen in der heutigen Zeit

Es ist nicht wichtig, dass man mir einen Wunschtitel vorspielt (den habe ich daheim auf CD, auf Festplatte oder jederzeit auf YT oder Spotify), sondern das andere einen von mir gewünschten Musiktitel hören.
Richtig, aber das macht natürlich nur dann Sinn, wenn der Wunschtitel in irgendeiner Form heraussticht. Und das ist beim heutigen Beraterradio systembedingt ausgeschlossen.
 
Weil sie von Beratern totgeschwiegen werden
Ja aber trotzdem gibts doch genügend Menschen, die entsprechende Musik kennt und sich nur wünschen müsste. Wo ist das Problem? Nur weils nicht im Radio stattfindet heißt das doch nicht, dass es niemand kennt. Es gibt zahlreiche beliebte Musik die es nie ins Radio geschafft hat. Das Radio hatte schon immer seinen eigenen Mainstream.
Wenn die Playlist immer die selben abgenudelsten Titel bietet, ist es kein Wunder, dass jüngere 70er/80er interessierte Hörer sich auch solche Titel wünschen, weil ihnen die wahren Perlen vom Hamster im Laufrad vorenthalten werden.🤷‍♂️
Dann sollte man vielleicht mal eher überlegen, ob Radio da wirklich als einzige Quelle so gut geeignet ist. Warum sich nicht einfach mal bei den Verwandten, älteren Bekannten usw nach alter guter Musik aushorchen und sich die dann in der Wunschsendung einfach wünschen?
 
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Kein Radiosender macht Programme im Interesse der Hörer. Radiosender machen Programme, um am Ende des Tages gute Quoten und Marktanteile vorweisen zu können. Nichts anderes.

Wunschsendungen sind wegen ihrer Spezialtitel riskant in Hinblick auf diese Quoten. Vor lauter Angst vor etwaigen Um- oder gar Abschalten kommen zu riskante Titel nicht zum Zuge, bestenfalls mit entsprechender Moderation geduldet.

Als wenn ich jetzt etwas völlig Neues geschrieben hätte... 😁
 
Warum sich nicht einfach mal bei den Verwandten, älteren Bekannten usw nach alter guter Musik aushorchen und sich die dann in der Wunschsendung einfach wünschen?
Weil ich schon als Kind meinem Vater über die Schulter geschaut habe, wie er mit einem Tonband(!) vom rias die "Schlager der Woche", sowie am SA "Evergreens gogo" aufgenommen hat". Mein Musik-Wissen geht bis in die 50er Jahre zurück. Hier geht es aber um Wunschmusik-Sendungen in der heutigen Zeit.
Kein Radiosender macht Programme im Interesse der Hörer. Radiosender machen Programme, um am Ende des Tages gute Quoten und Marktanteile vorweisen zu können
Was ein Armutszeugnis ist.
Wunschsendungen sind wegen ihrer Spezialtitel riskant in Hinblick auf diese Quoten. Vor lauter Angst vor etwaigen Um- oder gar Abschalten kommen zu riskante Titel nicht zum Zuge, bestenfalls mit entsprechender Moderation geduldet.
Und niemand hat die Eier, diesem Wahnsinn ein Ende zu bereiten?! Natürlich ist Radio auch ein Geschäft. Aber so kommt ja schon beim Moderator keine Freude auf. Wie soll dann erst Liebe zum Radio entstehen, wenn die Moderatoren nicht senden dürfen, was sie wollen. Alle Moderatoren sollten uneingeschränkte Freiheit bei der Gestaltung ihrer Sendungen haben, & das spielen, was sie für hörenswert & unterhaltsam halten. :cool:
 
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Radiosender definieren zuerst entlang ihrer eigenen Möglichkeiten und Bedürfnisse ein "Interesse der Hörer", um es dann konsequent zu bedienen, in Formate und Mini-Rotationen gepresst. Es unterscheidet sich vielfach vom echten Interesse der Hörer, da aber (im Mainstream-Radio) nichts anderes geboten wird, nimmt man als Hörer mit diesem kümmerlichen Angebot von "größten Hits" und "volle Vielfalt" Vorlieb.
 
Und genau deswegen hör ich Sender, die schon von vornherein meine Musik spielen. Da muss ich mir nix wünschen. Geht auch schlecht, da ich den Großteil der gespielten Musik vorher noch nicht kannte.
 
Ich mache es einmal (für mich) als Rundfunkhörer und einer ungefähr 60jährigen mehr oder weniger bewussten Beschallung mit populärer Musik aus einem wie immer gearteten Lautsprecher (damals noch groß und teilweise in "Watte" gepackt, heute natürlich wesentlich geschrumpft) und dem Anspruch von Bremen Eins, welcher mich beim Anklicken der Webseite, auf dem Reiter entgegen springt, fest. - Steht doch da tatsächlich "Der Sound meines Lebens - Bremen Eins". Wer ist da eigentlich gemeint? Die Webseite? Ich kann's nicht sein, denn dann ist das Pronomen falsch. Außerdem wäre es ein einseitiges musikalisches Leben. Positiv sind da doch die zwei Stunden zwischen 18 und 20 Uhr zu werten, kommt da doch oft noch Musik abseits dessen, was in den restlichen 22 Stunden des Tages läuft.
 
Steht doch da tatsächlich "Der Sound meines Lebens - Bremen Eins". Wer ist da eigentlich gemeint? Die Webseite? Ich kann's nicht sein, denn dann ist das Pronomen falsch. Außerdem wäre es ein einseitiges musikalisches Leben. Positiv sind da doch die zwei Stunden zwischen 18 und 20 Uhr zu werten, kommt da doch oft noch Musik abseits dessen, was in den restlichen 22 Stunden des Tages läuft.
So einen ähnlichen Slogan hat oder hatte WDR2 : "Immer Ihre Musik". Ich hör das Programm kaum noch, daher weiss ich nicht, wie der aktuelle Slogan heisst.

Nein, meine Musik ist das leider größtenteils nicht, die auf WDR2 läuft
 
Kein Radiosender macht Programme im Interesse der Hörer. Radiosender machen Programme, um am Ende des Tages gute Quoten und Marktanteile vorweisen zu können. Nichts anderes.

Wunschsendungen sind wegen ihrer Spezialtitel riskant in Hinblick auf diese Quoten. Vor lauter Angst vor etwaigen Um- oder gar Abschalten kommen zu riskante Titel nicht zum Zuge, bestenfalls mit entsprechender Moderation geduldet.

Als wenn ich jetzt etwas völlig Neues geschrieben hätte... 😁
Kein Restaurant will gute Essen kochen und in angenehmer Atmosphäre anbieten. Die sperren ihre Türen nur auf, um am Abend viel Bargeld in der Kasse zu haben. Sonderwünsche eines Gastes gibt es grundsätzlich nicht.
Ich frage mich nur, wie geht der Doppelaxel aus TKP-getriebener Vermarktung, wenn die Hörerzahl egal ist? Sorry es ist leider anders rum. Ein möglichst große Hörerzahl ist der Dreh- und Angelpunkt der Werbeerlöse. Deshalb ist Audience Building das erste Ziel. Das zweite Ziel ist Durchhörbarkeit um Abschaltimpulse zu minimieren. Wunschmusiksendungen, die polarisieren, können Quotengift sein. Oder man macht eine Aktion draus, die diversen Top 800, 1000 etc. belegen es. Aber, im Zeitalter von Spotify & Co. braucht es etwas anderes.
Ansonsten, es ist ziemlich egal, ob Menschen gerichtet zuhören oder nicht. Werbebotschaften werden trotzdem erinnert. Das haben einige Studien in verschiedenen Ländern klar bewiesen. Aber immer wieder lustig, das alte Ammenmärchen wieder aufgewärmt werden.
 
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Die sperren ihre Türen nur auf, um am Abend viel Bargeld in der Kasse zu haben. Sonderwünsche eines Gastes gibt es grundsätzlich nicht.
Da fühle ich mich ja als Gast schon nicht wohl. Mir geht das ganze Geschwafel von
Durchhörbarkeit um Abschaltimpulse zu minimieren.
mächtig auf den Sack. Als Hörer wünsche ich mir eine kleine Gegenleistung für meinen Rundfunkbeitrag. Z.B. ein Wunschkonzert, in dem ich mir das wünschen kann, was ich möchte, ohne, dass der Sender oder ich Bauchschmerzen bekommen. Das wird doch in den 18,36 Euro noch drin sein?! Machts einfach wieder gutes Radio & verzichtet auf Berater. Dann stimmen die Quoten auch! Schicker Nebeneffekt: Die Mucke wird besser, weil sie vom Hörer gewünscht wurde. Und ihr könnt euch eure Sonderveranstaltungen wie 1x im Jahr Wildes Wunschwochenende sparen. Spätestens nach dem WE hat wieder der Hamster im Laufrad das Sagen. 🧐
 
Worüber streiten wir? Hörer wissen, was ihnen auf den "Sack" geht und sogar, was ihr Lieblingssender für sie besser machen könnte. Sender wissen, dass viele Hörer das, was sie senden, subopimal finden. Sie ändern nichts, um keine Risiken einzugehen. Wunschsendungen sind auf jeden Fall risikobehaftet.

Jetzt?


verzichtet auf Berater. Dann stimmen die Quoten auch!

a: nicht 100% sicher. b: Der Sender kann seine Verantwortung nicht auf die Empfehlungen der Consulter abwälzen. Fazit c: Es bleibt, wie es ist.
 
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Kein Restaurant will gute Essen kochen und in angenehmer Atmosphäre anbieten. Die sperren ihre Türen nur auf, um am Abend viel Bargeld in der Kasse zu haben. Sonderwünsche eines Gastes gibt es grundsätzlich nicht.
Der Vergleich ist gut, aber auch traurig zugleich. Das Dumme ist, es gibt tatsächlich "Restaurants" (in sehr dicken Anführungszeichen geschrieben), die haben seit Jahrzehnten Erfolg damit. Nur gibt es im Restaurantbereich auch Alternativen.
 
Es gibt im Radiogeschäft der MA-relevanten Stationen niemanden, dem erlaubt würde, auch nur irgend etwas "auszuprobieren".

Nicht umsonst sind die Ergebnisse der jahrelangen, konstenintensiven Meinungsumfragen repräsentativ, (weil teuer deshalb glaubwürdig sein muss) und unbedingt zu befolgen und umzusetzen.
 
Nehmt doch einfach nur mal die Slogans beim Wort: Die größte Vielfalt! Die besten Hits! Wir sind von hier! etc., etc.,
Glaubt das jemand? Das ist so frech gelogen, wie man nur lügen kann. Mit einer Rotation von 2000 Titeln hat man weder die große Vielfalt noch das Beste aus den 80ern, 90ern oder 2000ern. Man tut nur so. Mit einem Wetterbericht aus der Eifel hat man noch lange kein lokales Programm. Auch drei Blitzerwarnungen aus Südbaden machen noch keinen Regionalsender. Das ist alles Fake, Hörerverarsche, billiges Marketing. In Ermangelung einer mutigen Alternative nehmen wir diesen Quark und bescheren ihm Einschaltquoten. Aber mit Radiobegeisterung und Leidenschaft hat das nichts zu tun. Es ist Business.
 
Gestern lief wieder Swr1 Soul Klub auf hr1.
Dort wurde extra das Thema Soul-Duette ausgegeben, damit sich die Hörerinnen und Hörer bei der Titelauswahl einfacher beteiligen. Es gab laut Moderatorin rege Beteiliigung Dabei war es egal ob George Michael zwei Mal in der Stunde lief und zwischen zahlreichen Balladen plötzlich das moderne „Crazy in Love“ rein donnerte. Dazu die angenehme Moderation mit aktuellem Verkehr und Nachrichten. Da bin ich fast froh, das im Dornbusch um 21.00 die ersten lichter ausgehen.
 
machte Soul-Musik???
Kommt wahrscheinlich drauf an. "Blue-eyed soul" würde ich bei George Michael in seinen Solo-Sachen auf jeden Fall gelten lassen angesichts solcher Sachen wie "One More Try" oder praktisch ein Großteil seines "Older"-Albums. Da gibt's einige Soul-Legenden, die sich ziemlich weit von ihren Wurzeln entfernt haben, als George Michael gerade intensiver mit Soul und der damaligen Ausprägung von R&B rumgekuschelt hat ... warum denke ich eigentlich gerade an Aretha Franklin und "I Knew You Were Waiting (For Me)" ...?

Gruß
Skywise
 
Und niemand hat die Eier, diesem Wahnsinn ein Ende zu bereiten?! Natürlich ist Radio auch ein Geschäft. Aber so kommt ja schon beim Moderator keine Freude auf. Wie soll dann erst Liebe zum Radio entstehen, wenn die Moderatoren nicht senden dürfen, was sie wollen. Alle Moderatoren sollten uneingeschränkte Freiheit bei der Gestaltung ihrer Sendungen haben, & das spielen, was sie für hörenswert & unterhaltsam halten. :cool:
Teilweise, wenn ein Moderator auch ein gewisses Musikwissen hat, dass über den Tellerrand hinausgeht.

Wirby & Zeus haben z. B. mal erwähnt, dass sie am "Musiklaufplan" nie etwas ändern, weil ihnen das angesprochene "Feingefühl" dafür fehlt. Dafür moderieren sie halt gut. Nicht jeder beim Radio muss alles können.

Anderes Beispiel: Die HR1 - Song Connection. Auch da hat der Modertor nur moderiert, er hatte immer Musikredakeure im Hintergrund, die die Musik "stimmig" zusammengestellt haben.

Es gibt natürlich Moderatoren, die machen beides, aber das ist eher die Ausnahme.
 
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