AW: Öffentlich-rechtlichen Rundfunk abschaffen?
Und man müßte sich mal durchringen, näher zu untersuchen, wie groß derjenige Teil der Gesellschaft ist, deren demokratische, soziale und kulturelle Bedürfnisse im Moment von überhaupt keinem öffentlich-rechtlichen Programm erfüllt werden.
D a s glaube ich nun wiederum nicht.... siehe DLF, DLR Kultur, hr2, hrinfo, b5 aktuell und und und...
@Hinhörer und andere: Entsinne mich der Diskussion... Nun, im speziellen Fall hr1 ging es wohl durchaus darum, daß man mit einer reichweitenstarken Welle nur mickrige Zahlen erzielte. Sie haben dort genau das gemacht, was für mich logisch war und ich auch erwartet und empfohlen hätte: Die Umstellung auf ein anhörbares oldiesbased format (mit Anleihen bei music of your life, also ebenso currents umfassend).
Tut mir leid, vorher war die Musik eine Katastrophe, lieb- und leblos und eher lästiges Beiwerk. Zudem, wer es vergessen hat, gewisse Titel liefen schon damals mehrfach die Woche wieder und wieder rauf und runter, auch unter dem Aspekt der Missachtung primitivester elementarer Formatvorgaben... in bester Dudelfunkmanier... (Zumindest ich habe es gehört, und nicht vergessen!)
Da hr1 keine 24-h-Welle war und ist, wäre es für mich erst einmal notwendig gewesen, zwischen 5h und 19h (daytime) zu justieren. Warum dann alles (auch bei hr3) bis Mitternacht genommen wurde, bleibt allein Entscheidung im hr. In die ich mich nicht einmische....möglicherweise habe ich eine andere Position dazu.
Ich erinnere in dem Zusammenhang aber daran, daß es durchaus auch Privatsender gibt, die abends ihre Vorgaben lockern, bis hin zu Spezialsendungen.
Die meisten Kritiker dieser Reform haben es ausschließlich aus dem Blickwinkel „Wort“ gesehen (klar, die meisten, die ich kenne, ist die Musik vollkommen schnurz und wirklich nur lästiges Beiwerk... wer da singt, und warum, und wie alt der track ist oder oder oder...: Das ist denen vollkommen egal. Darf ich mal aus eigener Erfahrung sagen.... und musste mal gesagt werden).
In punkto Musikjustierung hat sich hr1 unwiderlegbar erheblich verbessert. Und in punkto Wort? Warum jammere ich über nicht mehr mögliche 5-Minuten-Beiträge, wenn es dafür hrinfo gibt?
Warum hat man -das war ein taktischer Fehler- die Sendung „Der Tag“ nicht gleich (Beispiel) auf hrinfo verschoben, statt einen Protest auszulösen?
Nun, einige handwerkliche Fehler wurden bei der Reform sicherlich gemacht. Das bleibt fast nicht aus, ebenso, daß nicht jeder Mitarbeiter auch mitzieht. Plus einer tiefen inneren Kluft zwischen den alten Mitarbeitern und jenen, die seit der Reform dazugekommen sind. Diese Auseinandersetzungen hat man ja hier bis ins Forum gespürt...
Mag an Kritik durchaus auch einiges berechtigte dabei gewesen sein. ABER:
Für mich zählt immer noch die Raison und die Identifikation mit dem Produkt. Wer innerlich dagegen opponiert und quertreibt, hat in dem entsprechenden Sender nichts (mehr) verloren. So „gut“ die Kritik auch gemeint ist...
Müsste ich doch eigentlich jeden Kultur- und Wortmann (Journalisten, Redakteur) mit dem Argument überzeugen können, daß ich mit der Neujustierung erheblich mehr Hörer erreiche: Auch und gerade mit Informationen !? Daß nun auch boulevardeske Themen inkl Kochrezepten und Städteraten sowie eine eigene Chart dazugekommen sind: Nun ja... ich fühle mich aber immer noch gut und ausführlich informiert!
Und daß das ganze eine gewisse Qualität hat, zeigt die aktuelle Nummer 1 der Hörerchart, die zufälligerweise eine meiner Lieblingsnummern ist: Die Rückseite von „Light my fire“ von den Doors...