Valerie Weber (ANTENNE BAYERN) bald Hörfunkchefin im WDR?

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Hier wird vor allem etwas beklagt, das es noch gar nicht gibt.
Oder ist VW schon vorgefahren?

Es fährt wohl eher ein Mercedes vor als ein VW ;)
Ja, sicher, es sind noch ungelegte (faule) Eier. Aber immer alles zu akzeptieren und erst hinterher zu klagen, bringt auch nix, oder? VW steht für eine bestimmte Richtung und wurde sicherlich nicht zufällig oder versehentlich ausgesucht, sondern ganz bewusst.
 
@Berry: Die Sorge vor einem künftigen Qualitätsverlust ist also unbegründet, weil man a) Antenne Bayern nicht hören muss und b) der WDR vor Weber ein vielfältiges Programm machte? Das nenne ich mal eine schlüssige Argumentation. :rolleyes:
Nenne mir doch eine schlüssige Argumentation, die für diese Befürchtungen und Ängste spricht.
Ich denke eher, dass andere Sender diesbezüglich wesentlich anfälliger sind.
 
Nordrhein-Westfalen ist nicht in der Diaspora, rund herum Hitradios und als einziges Bundesland nur anspruchsvolles Radio.
Aber ich warte noch immer auf eine schlüssige Argumentation, die für diese Befürchtungen und Ängste spricht.
 
Nordrhein-Westfalen ist nicht in der Diaspora, rund herum Hitradios und als einziges Bundesland nur anspruchsvolles Radio.
Warum nicht? Es ist genau so ein Teil des Radiomarktes Deutschland wie Bayern, Berlin, Hessen, etc.
Hier gibt es auch anspruchsvolles Radio, naja, man muss es suchen. Hat man es gefunden, dann freut man sich. Manches in BR2 ist anspruchsvoll...
 
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Können Radio NRW und WDR überhaupt 1 : 1 gesetzt werden; müssen sie nicht ins Verhältnis 0,75 (privat) : 1,25 (öffentlich-rechtlich) gesetzt werden?
 
Das mit den Akzenten im Radio ist schon, gerade in Bayern so eine Sache: Redet ein Moderator zu stark altbayerischen Akzent, regt sich der Franke auf.

Wir sprechen hier von Akzenten und nicht von Dialekten, und die sind meist heimeliger, ursprünglicher und klangvoller als das glattpolierte Standarddeutsche der meisten Medien, das auf diversen, aus der deutschen Binnenwanderung erwachsenen Ausgleichselementen beruht. Man kann schönes und elegantes Hochdeutsch sprechen, das sich gerade durch seinen unverwechselbaren Akzent auszeichnet ohne formelhaften Aussprachemustern folgen zu müssen. Das Besondere an der Sprache eines charismatischen Menschen sind seine Intonation und seine eigentümliche Sprachfärbung, denn mit zur Individualität gehört eine regionale Verortung, die natürlich auch unterschiedlichen Einflüssen ausgesetzt sein kann, wie sie besonders bei mobilen Menschen zu beobachten sind, die oft ihren Wohnsitz oder ihre Wirkungsstätte wechselten ohne ihre sprachlichen Wurzeln aufgegeben zu haben.

Dabei spielt es keine Rolle ob der sprachliche Hintergrund norddeutsch, rheinisch, sächsisch, schwäbisch, ruhrdeutsch, berlin-brandenburgisch, südhessisch, pfälzisch oder sonstwas ist. Jemand, der akzentgefärbtes Deutsch spricht, kann eine wesentlich größere Sprachgewandtheit aufweisen, als jemand, der dem Standard huldigt aber keine besondere Ausdruckskraft besitzt. Der glattgehobelte Standard ist nichts Besonderes, die typische Note verleiht dem Menschen Präsenz und Wirkkraft. In anderen Ländern variiert die gängige Aussprache gebildeter wie weniger gebildeter Menschen nuancenhaft von Landstrich zu Landstrich, in Deutschland hingegen scheint bald jeder denselben "Dialekt" zu pflegen; das ist natürlich maßlos übertrieben, innerhalb der Zwänge des Medienbetriebs aber de facto Realität.

Das vor allem von jüngeren, urbanen Deutschen bevorzugte "akzentfreie" Deutsch ist gar nicht akzentfrei sondern ein Kompromiss aus verschiedenen phonetischen Einzelkomponenten aus unterschiedlichen Sprachregionen, die in ihrer Kombination wenig originell sind. Ich halte es nicht für sinnvoll von Nord bis Süd oder von West bis Ost überall dasselbe "akzentfreie" Deutsch zu lehren (nicht zu verwechseln mit dem gehaltvollen und lebendigen, aspiratorisch vollendeten Bühendeutsch gelernter Schauspieler), zumal der individuelle Klang der Sprache dem Menschen seine besondere Würze verleiht. Niemand würde in England oder Amerika auf die Idee kommen den Leuten ihren Akzent wegzutrainieren - das ist ein typisch deutsches Spezifikum.
 
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stefan kramerowski schrieb:
VW steht für eine bestimmte Richtung und wurde sicherlich nicht zufällig oder versehentlich ausgesucht, sondern ganz bewusst.
Ach ja? Für welche Richtung steht sie denn?
Und sag jetzt nicht "gewinnspielgeiles Flachfunkhitradio". Dann hättest du dich hier nämlich argumentativ selbstentleibt.
 
Ich finds prinzipiell nicht schlecht, wenn man in einem gewissen Rahmen Akzent/Dialekt spricht, denn es erhöht die Identifikation mit einer Region.
Das gilt natürlich nicht für den DLF, oder so, aber wenn man bei Gong 97,1 Nürnberg fränkische Mundart hört, bei Bayern 3 etwas bayerische Mundart, und meinetwegen bei Andre und die Morgenmädels bei Radio Dresden etwas sächsisches hört, passt das doch...
 
Jessas, so viele Wände und Mauern gibt es zwischen Alhambra und der verbotenen Stadt nicht, wie ich nach Lektüre dieses Forums manchmal bräuchte...:wall::wall::wall::wall:
 
Hm, leider kenne ich dafür den WDR-Hörfunk doch ein bisschen zu wenig, was das Thema "Akzente" etc. anbelangt, um mir da ein Urteil erlauben zu können. Ich höre gelegentlich WDR 2, aber mir ist da noch nix fränkisches aufgefallen, tut mir leid.
 
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@br-radio: Zu den "fränkischen Dialekten" zählt nicht nur das (Ober)Fränggisch, dass Du aus dem Norden Bayerns kennst! Auch die Dialekte im südlichen NRW gehören dazu, in der nördlichen Hälfte spricht man niederdeutsche Dialekte.
 
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Aber sie wird sich nicht davor scheuen, Inhalte möglicherweise anders (eventuell emotionaler) ins Programm zu hieven.
Zitat Manuel Weis/quotenmeter.de: Quotenmeter:http://www.quotenmeter.de/n/67436/
Lieber Quotenmeter, ich glaube nicht dass sie das durchsetzen kann. Es ist nicht davon auszugehen dass sie der WDR nach Belieben schalten und walten lässt. Ein öffentlich-rechtlicher Sender wird nicht geführt wie eine Schnellimbisskette wo der Chef anschafft und der Rest spurt.

Das ist zu kurz gedacht. Denn es geht Valerie Weber nicht um 08/15-Emo-Radio, sondern um einen ausgeklügelten Storytelling-Ansatz, der eine grundsätzlich andere Ansprech-Haltung vorsieht und einen sehr subtilen Umbau zum Wohlfühl-Radio erlaubt.

Auf den Radiodays Europe hat sie ihre Ideen dazu vorgestellt:
http://www.radioiloveit.com/radio-p...s-growth-through-storytelling-antenne-bayern/

Sie hat sich dazu eindeutig Anleihen bei Namensvetterin Valerie Geller, der amerikanischen Storytelling-Radio-Päpstin, genommen. Und es ist auch bekannt, dass sich Antenne Bayern von Geller hat beraten lassen.

Es würde mich sehr wundern, wenn Weber dafür nicht auch beim WDR (erfolgreich) werben würde.
Und so lange das mit Sinn und Verstand und ohne missionarischen Eifer eingeführt wird: Kein Problem.

Deshalb: Optimist bleiben!
Vielleicht entsteht ja gerade im Zusammenspiel Weber/WDR die perfekte Mischung:
Gut verständliche, hörerorientierte, modern erzählende Radioprogramme MIT Inhalten und seriöser, aufrichtiger Berichterstattung.

Es liegt an den WDRlern, die positiven Impulse anzunehmen und die Auswüchse zu bremsen. Viel Erfolg dabei!
 
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