MDR 1 Radio Sachsen - geänderte Musikauswahl

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Ach was ... ist ja fast so als ob das hier im Forum schon alle geahnt haben ... :D

Gibt es eigentlich eine Berufsausbildung 'Medienberater' wo man sein Handwerk wirklich noch lernt? :cool:

In dem Fall wohl weniger :D

Wenn man bedenkt, vor gut einem Jahr waren es 8 deutsche Titel von 13 insgesamt pro Stunde,
Jetzt liegt man bei 5 deutschen Titeln (meißt Graf, Rosenstolz und co...), der Rest englisch....
 
Ich hab gar nichts dagegen, dass man auch (mal) zwischendurch Robbie Williams spielt. Ich bin nicht so engstirnig und renne panisch zum Radio und schalte ab, wenn mein Ohr mal etwas vernimmt, was es nicht kennt oder was nicht so gut gefällt. ;)
Und ich denke, dass Unheilig und andere jüngere deutsche Musik bei der Zielgruppe durchaus gar nicht so schlecht ankommt. Der Graf lief z.B. letztes Jahr hervorragend in der "Schlagerparade". Unheilig an sich läuft übrigens schon etwas länger bei den Sachsen. Aber: Es sollte eine musikalische Grundausrichtung zu erkennen sein (man hätte sich ja wenigstens auf Deutsch einigen können). Das ist ja gar nicht mehr der Fall und selbst mir zuviel Kraut und Rüben.
 
Ja welche Zielgruppe möchte man denn erreichen, die spannendste Frage überhaupt... :D

Gut, wenn ich den Graf einmal im Monat höre noch akzektabel... Aber mitterweile gibt es jeden x-beliebigen Rotations-Titel im Rhythmus "3-tägig" aufgezwungen..

Costa Cordalis beispielsweise schon ewig nicht mehr gehört... Aber dafür schön der Graf :wall: -> Sowas müsste die Grundfarbe des Programmes bestimmen aber bitte kein Unheilig oder Peter Fox...
 
Ja kenne ich ebenfalls, nur sollte es nicht den Grundton bestimmen und ganz oben in der Rotation sein ;)
Es mag ja sein, dass es sich um deutsche Musik handelt aber noch lange nicht um deutschen Schlager :D

Was glaubt ihr denn warum urplötzlich die Sendung "Musik nach Tisch" seine Reise ins nichts gemacht hat ;)

Mich wundert es, warum das MDR Fernsehen noch halbwegs anständig geblieben ist... Escher ist noch da, Unter uns, Riverboat, Regionalnachrichten und auch mal der eine oder alte Polizeiruf aus den 70er/80er-Jahren ;)
 
Ich denke, der steht nicht ganz oben, der Eindruck ist eher subjektiv und da hat wohl jeder seine eigenen "Favoriten". Ich fand z. B. die aktuellen Titel von Eli Melinda und Thomas M. Doering anfangs gar nicht so schlecht, zumal das ja auch Newcomer sind. Aber da die auch jeden Tag durchgeleiert werden, mag ich die mittlerweile auch nicht mehr hören. Und ich hatte eher den Eindruck, dass man Rosenstolz oder Unheilig ins Programm nahm, weil die in den Wunschsendungen immer häufiger gewünscht wurden. Die Sendungen wurde jetzt abgesägt, weil der Deutschanteil zu hoch war, der da gewünscht wurde. Das passt halt nicht mehr und gleich gar nicht um 14 Uhr. Aber der Eindruck ist sicher auch subjektiv. :)
 
Also was mich an oberster Stelle stört ist das was ich gestern schon andeutete, Nachrichten laufen weiter nur im Tickerformat, Hauptnachrichten zur vollen Stunde plus Regionalnachrichten um halb schaffen in der Summe nicht einmal die Länge z.B. derer von NDR 1 NDS (Hauptnachrichten).
Hauptsache ist aber immer noch das Blitzerwarnungen selbst von innerhalb geschossener Ortschaften gegeben werden.
Auch die verarsche Sendung am Morgen mit den angeblichen Grüßen aus den Regionalstudios hat sich nicht geändert, da wurde heute morgen doch gesagt ... "dieser Titel für Sie", aber wer ist Sie?, die Grüße werden nämlich immer noch in die gleiche Musikrotation des MDR Hauptprgrammes eingefügt, laufen also in Dresden und Chemnitz genauso wie hier in Leipzig.
Weiterer Aufreger für mich ist bei angeblichen Umfragen dieses gekünzelte aufgesetzte übernatürliche Sächsisch ... wo man sich ja wirklich schon fast für schämt.


------------------------
Lieber radiosüchtig als radioaktiv
*astranase*
 
Auch R. Sachsen folgt also den Trends a) Spartensendungen abzuschaffen, b) nichtssagende, beliebige, grossflächige und namenlose Magazinstrecken einzuführen und c) den Anteil des deutschen Schlagers immer mehr zu senken.
 
Wenn ich mich recht erinnere, waren doch 2004 ebenfalls solche "Modernisierungs-Versuche", aber nach einiger Zeit ging dann ganz schnell der Schlageranteil wieder nach oben...
 
Ja Radiocat, das scheinen wir nicht zu verstehen, die nennen das glaube Durchhörbarkeit :rolleyes:, das einzige Programm was ich im MDR noch als hörbar und gut bezeichnen kann ist "Figaro"

----------------------
Lieber radiosüchtig als radioaktiv
*astranase*
 
Sorry, der Thomas heißt natürlich Marcus M. Doering. :D
In welchem Studio sagte man denn bei den Glückaünschen "für Sie"? Ich weiß, dass man, als die zentrale Musikauswahl eingeführt wurde, in Chemnitz eine Zeit lang auch klipp und klar gesagt wurde, dass keine Musikwünsche möglich sind, weil sie keinen Einfluss auf die Musikauswahl haben. Ich bin aber schon länger nicht mehr dort und "kenne" momentan nur die Dresdner Variante.
 
Das "Sie" war eine Anrede ... ich glaube für eine Dame aus Großzschocher (ist aber auch egal) und das alte Muttchen dachte sicher ... "och der MDR und meine Verwandten spielen das nur für mich ... feine Leute" ... astranase ging aber gleich mal über DAB und UKW die anderen Stationen durch, Lustig war dann auch das man mal wieder die eigene Stationsansage abwürgte weil sie nicht mehr ins Zeitschema passte ... es klang als wenn man einem Gänschen beim schnattern den Hals umdrehte;)

-----------------------
Lieber radiosüchtig als radioaktiv
*astranase*
 
Abwürgen bei den Glückwünschen? Ich dachte, dass man die zumindest in den Studios selber fährt, da muss man doch nichts abwürgen ... Na ja, egal.
Wenigstens gibt's in der Aktuell-Stunde am Abend keine Doppelmoderation. In der Mittagsausgabe macht das ja auch nicht wirklich Sinn. Und dieser Klimpertrenner in den Nachrichten nervt. Da können sie echt den alten wieder rausholen.
 
Der Trenner in den Nachrichten vor und nach dem Wetter klingt, als hätte das jemand am heimischen Keyboard schnell eingklimpert. Da musste wohl selbst der Nachrichtensprecher um fünf etwas schmunzeln und um sechs haben sie vor Schreck gleich noch mal den alten genommen. :D

Ich habe mir den "Klimpertrenner" heute im Tagesverlauf mehrmals angehört - und ich muss zugeben, ich musste ebenfalls jedes Mal lachen. Klingt wirklich so, als hätte den ein Alleinunterhalter mal eben schnell eingespielt. Köstlich! :D
 
Wenn ich mich recht erinnere, waren doch 2004 ebenfalls solche "Modernisierungs-Versuche", aber nach einiger Zeit ging dann ganz schnell der Schlageranteil wieder nach oben...

Wir modernisieren unser Programm und spielen deshalb ab sofort flächendeckend Oldies...

Klingt doch wie ein alberner Witz oder?

Ich glaube die wissen selbst nicht mehr wo sie hinwollen, die Meinung der Hörer interessiert sie nicht mehr und damit die Werbeeinnahmen nicht ganz wegbrechen macht man was die Branche diktiert. Dieselbe Branche, die den Zeitungen die Seniorenwerbung zuschanzt und junge Hitradios mästet bis der Markt vor Übersättigung platzt. Typische Krisensymptome, die mit Mitteln bekämpft werden, die sie zwangsläufig immer weiter verschärfen müssen - bis zum "Point of no Return". Irgendwann ist selbst für den angepasstesten, glattgespültesten und schlagerfeindlichsten Oldiedudler kein Geld mehr da, es ist also nie zu spät sich aus falschen Umklammerungen zu befreien.

Eli Melinda und Thomas M. Doering

Die werden im Leben keine Stars, nur weil sie im deutschen Seniorenradio zwischen Abba und den Bee Gees laufen.
 
Hieß es eigentlich nicht in den MDR-Leitsätzen für Radio Sachsen, man wolle künftig den regionalen Wetterbericht und Verkehrsfunk ausbauen? Was macht man stattdessen? Man lässt vor bzw. nach den Regionalnachrichten den Moderator den Service sprechen.
Und dann dieses viele Gesinge – :thumbsdown: Ich brauche und möchte keinen gesungenen Nachrichtenopener, und auch sonst singt man in Sachsen wohl besonders gern...

Ein Gedanke noch zur Musikausrichtung: Möchte der MDR hier evtl. einen auf Familienradio machen? So etwas könnte ja vlt. gar nicht so schlecht sein. Denn wenn ich morgens mit meiner Familie am Frühstückstisch verweile, bietet sich hierzulande entweder SWR4 mit hohem Schlageranteil und sehr leichter Popmusik an. Oder ich nehme SWR3 mit sehr viel aktueller Popmusik und ein paar 80ern und 90ern, SWR1 mit seiner starken Oldiebetonung gäbe es auch noch. (DLF und DKultur lasse ich jetzt mal außen vor.) Wenn ich jetzt das Frühstück herrichte und dabei SWR4 einschalte, meckern Frau und Kind ganz beträchtlich. Und wehe, es läuft Andrea Berg...
Wenn jetzt aber meine Frau SWR3 einschaltet, meckere ich ganz beträchtlich ob der dortigen Musikauswahl. Wir haben's eine Zeit lang mit SWR1 versucht, mögen muss man das aber auch.
Es könnte ja keine schlechte Idee sein, mehrere Musikinteressen zu einer Kompromisslösung zu vereinen, wenn man dabei sorgfältig mit der Titelwahl umgeht. Dazu noch nicht zu kurz gehaltene Wortbeiträge und gut.
Nur würde mir das dann morgens reichen, tagsüber könnte man den Schlager dann gerne wieder etwas herausheben.

Und übrigens:
Hat das Regionalstudio Dresden heute Morgen um 5.30 und 6.30 Uhr bei den Regionalmeldungen eigentlich komplett versagt? Oder hat nur mein Phonostar Player beide Male den mehrminütigen Backtimer gebracht?
 
... Irgendwann ist selbst für den angepasstesten, glattgespültesten und schlagerfeindlichsten Oldiedudler kein Geld mehr da, es ist also nie zu spät sich aus falschen Umklammerungen zu befreien. ...
Was kommt deiner Meinung danach? Spinnen wir mal 10 Jahre weiter. Wie wird dann "MDR Sachsen-Das Sachsenradio" klingen? :)
 
Es könnte ja keine schlechte Idee sein, mehrere Musikinteressen zu einer Kompromisslösung zu vereinen, wenn man dabei sorgfältig mit der Titelwahl umgeht. Dazu noch nicht zu kurz gehaltene Wortbeiträge und gut.

Ach so - du meinst für die 20 Minuten, die die deutsche Durchschnittsfamilie am Frühstück verbringt sollte man Titel wählen, die niemanden stören? Dann müssen erst mal 80% der Oldiegarnitur aussortiert werden, 90% der Top-40-Kiddie-Mucke scheidet sowieso aus, schräge, alternative Titel sind ebenso zu vermeiden wie langsame Balladen, die die Schläfrigkeit perpetuieren und moderner Rock ist bekanntlich der Quote Tod. Bleibt eine handvoll gut getester Songs, die man bestimmt nicht jeden Morgen am Frühstückstisch hören will.
 
Der MDR aber auch der NDR haben ein großes Defizit bei der Ausrichtung ihrer Wellen. JUMP und NDR 2 sind reine Kampfansagen gegen den Privatfunk die auch noch versuchen, ihre Mitbewerber zu unterbieten und auf den 1er Wellen sollen dann die anderen populären Musikrichtungen unter einen Hut gebracht werden. Das ganze kann nicht funktionieren, denn die musikalischen Brüche sind einfach zu extrem.
 
Abwürgen bei den Glückwünschen? Ich dachte, dass man die zumindest in den Studios selber fährt, da muss man doch nichts abwürgen ... Na ja, egal.
Wenigstens gibt's in der Aktuell-Stunde am Abend keine Doppelmoderation. In der Mittagsausgabe macht das ja auch nicht wirklich Sinn. Und dieser Klimpertrenner in den Nachrichten nervt. Da können sie echt den alten wieder rausholen.

Nee ich meinte beim Abwürgen den Übergang zu den "Regionalnachrichten", da hatte man wohl das Tempo verpasst
Übrigens kam heute mal der Neue und mal der Alte Jingle ... oder täusch/t/e ich mich?

-----------------------
Lieber radiosüchtig als radioaktiv
*astranase*
 
Und übrigens:
Hat das Regionalstudio Dresden heute Morgen um 5.30 und 6.30 Uhr bei den Regionalmeldungen eigentlich komplett versagt? Oder hat nur mein Phonostar Player beide Male den mehrminütigen Backtimer gebracht?

Ich habe heute extra so früh mal reingehört und da war eigentlich alles in Ordnung. 5.30 normale Regionalnachrichten, 6.30 Polizeireport und Kurzmeldungen. Der Backtimer geht, glaub ich, auch nicht komplett durch.

Die werden im Leben keine Stars, nur weil sie im deutschen Seniorenradio zwischen Abba und den Bee Gees laufen.

Ich glaube, das sind die Ersten, die den Sender demnächst abschalten. Das hat musikalisch ja nix mehr mit "Seniorenradio" zu tun. Außerdem: Was soll das überhaupt sein? Wohl auch so ein deutsches Schubladending ...
 
Wie auch immer, dann nennt man das Ganze eben Radio 50+. Die durch die Print-Connection unvernünftigerweise aufgebrachte Reichweiten-Maximierungsstrategie ist doch von vornherein ein Schuss in den Ofen, weil mit austauschbaren, konturlosen Musikprogrammen keine Hörergruppe zufriedengestellt werden kann und sich kein ins Werbegeschäft involvierter Sender ein nachvollziehbares Wellenprofil erarbeiten kann, ohne Angst haben zu müssen bei ausbleibendem Wohlverhalten gegenüber den Agenturen wirtschaftlich unter die Räder zu kommen.

Im deutschen Radiogeschäft entscheiden nicht die großen Hörergruppen mit ihrer Erwartungshaltung über das gebotene Radioprogramm, sondern diejenigen, die nach einem festen Schlüssel die intermedialen Werbeströme verteilen und umleiten, und im Falle des Radios handelt es sich dabei verständlicherweise nur noch um ein kleines Rinnsal. Ob die Privatradios viel abwerfen ist den Verlagshäusern seit Mitte der 90er-Jahre ziemlich egal, ihre einzige Funktion bestand darin, Werbefelder zu beackern, die dem Printbereich nur schwer zugänglich waren. So was nennt man Kompensationsgeschäft.

Da alle "Big Player" im Radiobusiness (Mediaagenturen, Consultants und nachgeordnet auch die Wellenchefs) diese Regeln beherzigten und konsequent befolgen mussten sich auch die öffentlich-rechtlichen Radiosender dieser unlogischen, aber aus Sicht der Verlage anscheinend opportunen Zielgruppendenke unterwerfen, schließlich waren sie vom Marktumfeld wirtschaftlich abhängig, und zwar umso mehr, je stärker sie von Sparzwängen und Prioritätsverschiebungen betroffen waren ("TV first").

Jetzt stößt diese fragwürdige Strategie an ihre gottgegebenen Grenzen und das sorgt offenbar nicht nur in den Verlagshäusern für viel Nervosität, denn einen Plan B haben die Radioverantwortlichen nicht in der Tasche. Jetzt brennt die Hütte nämlich schon an zwei Seiten: Beim Kerngeschäft (Print) und beim Radio erst recht.

Wäre die deutsche Radiolandschaft nach Marktprinzipen organisiert, würde das Geschäft ganz anders und vor allem besser laufen - aber davon hätten die Verlage nichts, weil sie andernfalls nur von einer Tasche in die andere wirtschaften würden; Zeitungen und Radiostationen sind in Deutschland eben keine Konkurrenten sondern "Komplementärmedien", die sich das Anzeigengeschäft über den Umweg der vom Printwesen abhängigen Mediaagenturen mehr oder minder einvernehmlich teilen. Und genau hier liegt der Hund begraben.

In einem freien Radiomarkt würden die Teilnehmer danach trachten, die verschiedenen musikalischen Grundpräferenzen abzubilden und Format-Nischen aufzutun, die noch nicht von anderen Marktteilnehmern besetzt sind. Selbst eine große musikalische Präferenzgruppe kommt in keinem Marktumfeld auf mehr als 15-20% Marktanteil (in Deutschland wäre das vermutlich "Adult Contemporary"), was im Umkehrschluss nahelegt, dass für andersgeartete Formate massenhaft empfängliche, wirtschaftlich lukrative Zielgruppen (einschl. Wechselhörern) bereitstünden, deren hohe Loyalität auch erhebliche Zusatzeinnahmen durch Cross-Marketing (Musikgeschäft) ermöglichen würde. Gemessen am Gesamtmarkt ist ja sogar die größte Präferenzgruppe eine kleine Minderheit.

Dieses Cross-Marketing gibt es zwar längst auch in Deutschland, wegen der Formatarmut und wegen der grassierenden Hörerresignation kann es sein Potential aber nicht ausschöpfen und als zusätzlicher Einnahmefaktor kann es die Verluste im Werbegeschäft nie auch nur ansatzweise ausgleichen, weil jede Rotationsverengung zwangsläufig zu Hörerverlusten führt, die die Werbeeinnahmen schmälern.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben