Valerie Weber (ANTENNE BAYERN) bald Hörfunkchefin im WDR?

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Gegenfrage: Warum tut er das?!

Nur des Geldes wegen, das ist ja der Skandal

Sorry, aber auf mich wirkt es so! Du hast Dich jetzt schon mehrfach in dieser übereifrigen, politisch-überkorrekten Form zu dem bevorstehenden Amtsantritt geäußert. Da frage ich mich doch, was soll das? Was versprichst Du Dir davon? In den Himmel zu kommen, wenn Du mal stirbst?

Wer nicht beabsichtigt auf Privatradioniveau herabzusinken verpflichtet keine Valerie Weber - die Intention liegt doch auf der Hand. Wie weit sie mit ihren Umbaumaßnahmen kommen, wie sich die Marktsituation entwickelt und wann der Wendepunkt in dieser Banalisierungs- und Kaputtspartragödie eintritt hängt

1. von der wirtschaftlichen Ertragslage ab (finanzielle Abwärtsspirale mangels attraktiver Angebote, stattdessen zahlreiche alternative Werbemöglichkeiten),
2. von der Marktposition des derzeitigen Geschäftsmodells (Hits & Oldies nach Schema F, dümmliche Spielchen, Comedy-Klimbim und alberne Sprüche) und
3. vom Verhalten der Werbetreibenden, die wiederum genau beobachten wo sich
4. die anvisierte Zielgruppe, idealweise Partikularzielgruppe, vorzugsweise herumtreibt.
 
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ein weiterer [Aspekt] ist, dass Antenne Bayern aber das "Mia san mia" Gefühl hergibt wie kein zweiter Sender in Bayern. "Wir lieben Bayern, wir lieben die Hits." Das ist nun eine Marke, die man gegen den BR und dessen "Dahoam is dahoam" setzen musste.
Da möchte ich jetzt aber doch mal hochkant widersprechen: Für mich steckt in jeder 19 Uhr-Stunde Volksmusik auf Bayern 1, in jedem Bayern 2-Heimatspiegel, in jedem Sonntagsfrühschoppen auf RSA, auch in jedem feierabendlichen B1-Bayernmagazin mehr Bayern als in diesen "Bayern, des samma mir"-Jingles mit stümperhafter Blasorchesterbegleitung von ABY. Am Anfang jeder Stunde "Wir lieben Bayern, wir lieben die Hits" zu singen ist für mich lediglich eine Art oberflächlichen Heimatgeheuchels. Da müsste schon mehr kommen, um wirklich solch ein bayerisches Heimatgefühl und eine daraus hervorgehende Identifikation mit dem Sender zu erzeugen.

Ob die Hörerschaft jedoch dennoch auf die Antenne Bayern-Strategie hereinfällt, ist natürlich eine andere Frage.

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Wenn eine Bundesregierung neu ins Amt kommt, heißt es, dass man ihr 100 Tage Zeit gibt... diese Zeit ist denke ich doch angebracht, oder nicht?! Und ich krieche niemand in den Arsch, verstanden?!
Es wird keiner 100 Tage bedürfen, um die teuren Wortstrecken um 23:00 und 01:00 bei 1live einfach mal abzusägen, weil sie nach Privat-Dudel-Philosophie nur die Durchhörbarkeit des ganzen Senders erhebllich stören. (Gut, 01:00 dürfte einigermaßen sicher sein, weil da noch das Fernsehen mit dran hängt.)

Im Übrigen ist es wenn schon nicht Arschkriecherei, deine... wie schreibe ich es höflich... "Naivität", die sich in allen Beiträgen zeigt und die absolute Unkenntnis des Geschäfts, die deine Beiträge hier wirklich unerträglich machen.
 
Zitat : "Dafür, dass ich den WDR-Hörfunk in einem hervorragenden Zustand übernehmen darf." :wall:
Na das lässt in der Tat Schlimmes befürchten...:cry:
 
@br-radio:

Es ist ja wohl ziemlich offensichtlich, wofür man Frau Weber geholt hat. Der WDR-Hörfunk hat sein Erscheinungsbild über Jahrzehnte hinweg kaum angepasst und bleibt quotenmäßig deutlich hinter der privaten Konkurrenz zurück. Dass man nun eine Dame mit Erfolgen im wirtschaftlichen Bereich geholt hat, um eine Qualitätsoffensive zu starten, ist wohl eher unwahrscheinlich.
 
Ich kenne zwar weder Frau Weber noch das Programm von Antenne Bayern näher, aber wenn die Lei(d/t)welle WDR 2 kommerziell erfolgreicher werden soll, dann wird das Programm nach dem Umbau durch VW so ähnlich wie SWR 3 oder NDR 2 aussehen. Umso flacher das Programm, umso mehr Hörer erreicht man. Also mit lustiger Morningshow, noch mehr boulevardesken Themen und Gewinnspielen, dafür natürlich mit entsprechend weniger journalistischen Inhalten. Außerdem wird die Zahl an Moderatoren weiter reduziert werden, jede WDR 2-Sendestrecke wird zwei feste Moderatoren bekommen, die sich im wöchentlichen Rythmus abwechseln. Bei der Morningshow wird es entweder Doppelmoderationen geben oder einen Art Sidekick im Studio für alle 15 Minuten Wetter und Verkehr.

Eigentlich kann das jeder Depp, einfach ein anderes Programm zu kopieren. Ich vermute, dass es im WDR erheblichen Widerstand gegen die weitere Verflachung der einzelnen Programme gibt und man deshalb eine prominente und angesehene Fachkraft braucht, die genug Ausdauer, Kraft und Willen hat, das ohne jeden Skrupel gegen alle Widerstände durchzuboxen. So wie damals bei der Bahn Hartmut Mehdorn, dessen Aufgabe es war, die Bahn gegen alle Widerstände aus der Bevölkerung und Politik fit für den Gang an die Börse zu machen, unter den Nachwirkungen seiner Reformen leidet die Bahn allerdings noch heute (Fahrzeugmangel bei den ICEs und der Berliner S-Bahn, Investitionsstau bei der Sanierung maroder Gleise). Aber der Typ war ein prima Blitzableiter (genau wie früher Kanzler Kohl), quasi Teflonbeschichtet, jede Kritik prallte an ihm ab, ohne das er sie überhaupt zur Kenntnis genommen hätte. Ihn interessierte nur seine eigene Meinung. Ob VW wohl so ähnlich arbeitet?
 
Wer sich näher mit Kommunikation beschäftigt, weiß: Wahr ist, was ankommt. oder: Die Botschaft entsteht beim Empfänger.

Wenn ich mir folgende Zeilen aus dem PR-Interview durchlese ...
Valerie Weber schrieb:
Das Medium Radio ist einfach der beste Tagesbegleiter – bei der Arbeit oder beim Autofahren, beim Bügeln oder unter der Dusche. Und das kommt gut an: Radio gehört zu den reichweitenstärksten Medien überhaupt. Vier von fünf Deutschen schalten jeden Tag ein und bleiben mehr als vier Stunden dran.
... kommt folgendes bei mir an:

Radio ist ein Nebenbeimedium. Der Hörer will kein anspruchsvolles Programm konsumieren, er will ein Hintergrundrauschen. 10-minütige Interviews oder Korrespondentengespräche? Sind nicht drin, schließlich würde dann die Konzentration während der Arbeit nachlassen, wenn der Hörer wirklich zuhört, oder mehr Unfälle beim Autofahren entstehen, oder das Bügeleisen zu heiß werden. 15-minütige Radiofeatures? Sind nicht drin, denn welcher Hörer duscht schon so lange?
Damit vor lauter Hintergrundrauschen der Hörer weiß, welches Programm er überhaupt hört, müssen wir ihm das natürlich sagen: Am besten in jeder Moderation und nach jedem Song. Denn nur, wenn der Hörer weiß, welches Programm er gerade konsumiert, ist er ein informierter Hörer.
 
Damit vor lauter Hintergrundrauschen der Hörer weiß, welches Programm er überhaupt hört, müssen wir ihm das natürlich sagen: Am besten in jeder Moderation und nach jedem Song. Denn nur, wenn der Hörer weiß, welches Programm er gerade konsumiert, ist er ein informierter Hörer.
Das hört sich sehr nach "Aus dem Nähkästchen von SWR 1 Die Nacht geplaudert" an. Dort gehört das nämlich zum Standard und produziert bei mir zumindest Alpträume. - GRAUENVOLL!!!

Aber lasst sie doch wirklich erst die 100 Tage werkeln.
 
@dm83:
Antenne Bayern war schon naheliegend, aber bei den öffentlich-rechtlichen Anstalten ist diese Vorgehensweise bereits angekommen, also keine "Innovation" mehr. - Da muss sie sich etwas anderes einfallen lassen oder hat es schon im Hinterkopf.
 
quotenmäßig deutlich hinter der privaten Konkurrenz zurück.

Leider sind diese "Quoten" so aussagekräftig wie der Kaffeesatz von Madame Sibylle. Aber als Züchtigungsmittel lassen sich die Zahlen bekanntermaßen gut missbrauchen. Nenn mir einen Grund warum Radio NRW (der meines Wissens einzige "Konkurrent" des WDR) für die Massen attraktiver sein soll als das alte WDR2? Sind wieder die angeblich so anspruchslosen Leute schuld, die es nicht besser verdient haben?

Gegen das deutsche Privatradio bewegt sich das Privatfernsehen auf Volkshochschulniveau.

Radio ist ein Nebenbeimedium. Der Hörer will kein anspruchsvolles Programm konsumieren, er will ein Hintergrundrauschen. 10-minütige Interviews oder Korrespondentengespräche? Sind nicht drin, schließlich würde dann die Konzentration während der Arbeit nachlassen

Und wo ist der Grund dafür dass überall dieselbe Musik laufen muss? Und warum trennt man die Sender nicht stärker nach Wort und Musik (keine Sorge, ich kenne WDR5)? Nachrichtenradios gedeihen sogar in deregulierten Radiomärkten ganz hervorragend.
 
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Radio ist ein Nebenbeimedium. Der Hörer will kein anspruchsvolles Programm konsumieren, er will ein Hintergrundrauschen. 10-minütige Interviews oder Korrespondentengespräche? Sind nicht drin, schließlich würde dann die Konzentration während der Arbeit nachlassen, wenn der Hörer wirklich zuhört, oder mehr Unfälle beim Autofahren entstehen, oder das Bügeleisen zu heiß werden. 15-minütige Radiofeatures? Sind nicht drin, denn welcher Hörer duscht schon so lange?

Man nennt das gern auch: Den Hörer da abholen, wo er ist! ^^
 
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Zitat von Valerie Weber:
Das Medium Radio ist einfach der beste Tagesbegleiter – bei der Arbeit oder beim Autofahren, beim Bügeln oder unter der Dusche. Und das kommt gut an: Radio gehört zu den reichweitenstärksten Medien überhaupt. Vier von fünf Deutschen schalten jeden Tag ein und bleiben mehr als vier Stunden dran.

Leider geht es nur um Quantität und nicht um Qualität. Und ich meine ZuhörQualität, oder Intensität. Ich meine, es ist wichtig, ob und wieviel der Zuhörer etwas vom ZuHören hat. Das ist der richtige Maßstab für ein von der Allgemeinheit bezahltes Radio. Wieviele zuhören ist - im Gegensatz zum Privatradio - nur ein Parameter, keinesfalls der Einzige für ein öffentlich-rechtliches Programm.
 
Leider sind diese "Quoten" so aussagekräftig wie der Kaffeesatz von Madame Sibylle. Aber als Züchtigungsmittel lassen sich die Zahlen bekanntermaßen gut missbrauchen. Nenn mir einen Grund warum Radio NRW (der meines Wissens einzige "Konkurrent" des WDR) für die Massen attraktiver sein soll als das alte WDR2? Sind wieder die angeblich so anspruchslosen Leute schuld, die es nicht besser verdient haben?

Die Fragen stelle ich mir auch oft. Ich glaube, der Erfolg von Radio NRW vor allem hat zwei Gründe: Zum einen hat WDR 2 ein verstaubtes Image, weil es jahrzehntelang so öffentlich-rechtlich daher kam wie kaum eine andere Popwelle in Deutschland (aber gerade dafür habe ich WDR 2 immer geliebt), zum anderen fallen sicher sehr viele Hörer auf die Marketingkampagne der Lokalradios "100% von hier" herein. Wenn ich in Bielefeld wohne, interessieren mich die Dinge vor meiner Haustür halt weit mehr, als das im 200 km entfernten Köln ein Sack Reis umgefallen ist.
 
In diesen Tagen dürfte die neue Ausgabe der WDR-Hauspostille "PRINT" in den Briefkästen einiger User landen. Bin mal gespannt, ob wir darin einen Bericht über Valerie Weber finden werden.
 
Die Ausgabe ist schon online. Aber ein Weber-Porträt ist nicht drin, nur der Hinweis auf die Sparmaßnahmen ...
 
Wozu auch? Sie fing ja erst im Mai an und wurde dabei in der RADIO groß eingeführt, wie man nur wenige Beiträge über diesem lesen kann ;)
Allzu stark müssen sich die beiden Publikationen nun auch nicht überschneiden, wobei die PRINT dann entweder doch nicht mehr so viel zu berichten hat oder selbst Teil der Sparmaßnahmen ist wenn sie nun erstmals im Sommer mit einer Doppelausgabe (inhaltlich aber genauso "dick" wie sonst) daherkommt.
 
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Der WDR hat sich konkreter zu seinen künftigen Sparmaßnahmen geäußert, darunter die Einstellung der Lokalzeit im WDR Fernsehen am Samstag. Ich zitiere hier mal aus einem Artikel der WAZ, der auch das Thema Hörfunk aufgreift:

"Was ändert sich im Hörfunk? Die neue Radio-Chefin Valerie Weber kündigte bei ihrem ersten öffentlichen Auftritt an, den Rotstift im publikumsschwachen Nachtprogramm der fünf WDR-Wellen anzusetzen.

Weit wichtiger war der ehemaligen Programm-Geschäftsführerin der privaten Antenne Bayern allerdings, Bedenken zu zerstreuen, das Radio-Angebot des WDR zum Dudelfunk zu machen: "Die Hochkultur und die Klangkörper bleiben."Zu Radioprogrammen werden Hörer befragt

Weber will eine Hörerbefragung in Auftrag geben, um herauszufinden, wo wem Radio gehört wird, wie das Publikum tickt und welche Erwartungen es an den Hörfunk stellt. Dabei deutete Weber an, die WDR-Wellen stärker als bisher zu regionalisieren. Details nannte sie zunächst nicht.

Überdies sieht Weber die Zukunft des Hörfunks in Angeboten, die sich über verschiedene Verbreitungswege zum Publikum bringen lassen. Einer soll DAB+ sein, die Hörfunk-Variante des digitalen Antennenfernsehens DVB-T, dessen kommende Generation DVB-T 2 heißt."
 
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