Was ist denn da bei den NRW-Lokalstationen los?

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Finde ich nicht ungewöhnlich. Ich arbeite bei einem großen Energieversorger und muß im Versorgungsgebiet wohnen. Das wird bestens honoriert
und ist auch im Arbeitsvertrag festgelegt.

Wenn ich in ein anderes Versorgungsgebiet ziehe verliere ich meinen Job, ist ganz einfach.

Das wird bei Markus Schwab auch so sein.
 
Unglaublich, was sich manche alles vorschreiben lassen...ich dachte immer, wir leben in einem freien Land mit freier Wohnortswahl?
Du kannst deinen Wohnsitz wählen, wo du möchtest, Schengen-weit. Du musst nur mit den eventuellen Konsequenzen leben. Ein Bundestagsabgeordneter, der ins Ausland zieht, verliert sein Mandat. Ein Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses oder einer Berliner Bezirksverordnetenversammlung, das aus Berlin wegzieht, verliert sein Mandat (das wird in anderen Bundesländern ähnlich sein). Und wie wir weiter oben gelesen haben, ist das auch bei anderen "Branchen" (Sparkassen, Energieversorger) gang und gäbe. Herr Schwab hat den entsprechenden Passus seines Arbeitsvertrages wohl mit unterschrieben, insofern erschließt sich mir nicht so ganz, weshalb er jetzt klagt. Wie gesagt: Niemand verbietet ihm nach Duisburg zu ziehen, er muss nur die Konsequenzen in Kauf nehmen.
 
Kaum zu glauben, wie viel Geld so ein Lokalfunk-Chef bekommt...
Jetzt wird auch klar, warum es in NRW keine Programmvielfalt gibt: Damit die Lokalsender-Klitschen weiterhin derart überzogene Gehälter zahlen können!
Sender in strukturschwachen Regionen und Städten wie Radio Ennepe Ruhr oder Radio Herne werden in einer Konkurrenzsituation bei dem schlechten Programm wohl kaum in der Lage sein, entsprechende Gelder zu erwirtschaften. Also schaltet man die potentielle Konkurrenz kurzerhand mit staatlicher Hilfe aus.

Das ganze Rundfunksystem in NRW ist einfach nur krank!
 
Die Redakteure sollen etwa "die Hälfte" des Chef-Gehalts bekommen. Immer noch eine geniale Entlohnung. Kaputt macht sich da keiner. Frage mich überhaupt, warum die für die paar Stunden einen Chefredakteur brauchen. Regie wird doch sowieso aus OB geführt - mit der Fernbedienung!
 
@Radiofreak11: In der Tat.

Ich frage mich, was die da großes leisten! - Aus Oberhausen wird in Sachen Musik wie gesagt alles vorgegeben und im Hinblick auf die Informationen für die maximal zweiminütigen Wortbeiträge in den Sendungen greift man bequem auf die jeweiligen Lokalredaktionen der Zeitungen zurück.
Das müssen ausgesprochen laue Jobs sein.
 
Aber den Job da bekommt ja nicht jeder. Das geht wohl nur mit entsprechenden Vitaminen zur VG und passendem *****buch.

Habe gehört, selbst die VGler sollen Sitzungsgeld bekommen.... Getagt wird natürlich in noblen Hotels. Bei einem anderen Verein hat sich nämlich mal jemand darüber aufgeregt, dass er seinen VG-Stuhl wegen der Rentenphase aufgeben musste und dabei ist ihm so einiges "rausgerutscht".
Ja die leben wohl alle ganz gut. Denn die Quellen können dank der Monopolstellung leider nicht versiegen.
 
Dass kein führendes Mitglied der Landes-SPD den Mut aufbringt, neue Akzente in der Rundfunkpolitik zu setzen.

Mir scheint, als würden die alle Angst haben, es sich mit dem der SPD nahestehen WAZ-Konzern zu verscherzen.
Schon seit Monaten versuche ich, von dieser Partei ein Statement zum Thema "Weiterer Privatfunk in NRW ohne Beteiligung der Presseverlage zu erhalten", aber die weigern sich, darüber Auskunft zu erteilen. Du kannst anschreiben, wen du willst: Einzelne Politiker, den Parteivorstand oder die Staatskanzlei; bestenfalls heißt es: "Antwort erfolgt", aber anschließend passiert nichts.
Die bringen noch nicht einmal den Mut auf, zuzugeben, dass sie das bestehende System stützen.
So ein Verhalten ist einfach nur beschämend!
 
Das Chefredakteursgehalt ist vergleichsweise üppig! Vor allem im Verhältnis zur nicht vorhandenen Wettbewerbssituation in NRW. Nichts ist leichter, als im Bundesland mit der geringsten Radiovielfalt mit ein paar lokalen Infos gegen den WDR anzustinken.

Und gute Nacht, wenn selbst für den lokalen Sender (Radio Recklinghausen, tss...) ein Parteibuch erforderlich sein sollte. Da würde ich wie Bend it auch die Füße beim Energieversorger hoch legen und mich für eine Abendsendung im Bürgerfunk ausruhen.

Als Berliner empfinde ich für diese Ecke des Landes nur Mitleid (nicht nur wegen der Radio"landschaft")
 
Nichts ist leichter, als im Bundesland mit der geringsten Radiovielfalt mit ein paar lokalen Infos gegen den WDR anzustinken.
Gegen den WDR? - Das wäre ja schon ein Fortschritt!
Der WDR ist zu fast 30% an der radioNRW GmbH beteiligt. Wer da alles mitverdient: Die WAZ, die RP, RTL/Bertelsmann, DuMont, der WDR und natürlich viele kleine Gesellschafter.
Nur durch so eine geballte Medienmacht lässt sich ein derartiges Gebilde vor Konkurrenz schützen.
 
Da würde ich wie Bend it auch die Füße beim Energieversorger hoch legen und mich für eine Abendsendung im Bürgerfunk ausruhen.

Welchen Bürgerfunk meinst du denn? Die Zeiten, als man mit dem Vorlesen von z.B. veralterten Sportberichten und dem Abdudeln seiner Lieblingsmusik via Compact-Cassette vom Küchentisch-Radiorecorder das große Geld über die LFM-Förderung nach dem Modell "Gießkanne" (180 Euro pro Sendung waren keine Seltenheit) einfahren konnte, sind längst Geschichte. Der Bürgerfunk kostet doch mittlerweile Geld! Um überhaupt senden zu dürfen, musst du erst einen durch die Politik benannten Laien bzw. "Medientrainer" mit Geld füttern, damit er dir eine auf ein Jahr gültige Lizenz für dich ausstellt. Und damit darfst du dann auch nicht senden, wenn du allein da stehst. Eine Sendung muss mindestens von 3 Lizenznehmern (die zuvor ihre "Gesinnungsprüfung" und eben Kohle beim Medientrainer abgelegt haben) abgegeben werden. So will es das Gesetz. Und dann wird sie zur Geisterstunde ab 21 uhr abgedudelt. Wer hat da noch Bock drauf?

Dass kein führendes Mitglied der Landes-SPD den Mut aufbringt, neue Akzente in der Rundfunkpolitik zu setzen.

Mir scheint, als würden die alle Angst haben, es sich mit dem der SPD nahestehen WAZ-Konzern zu verscherzen.

Was die SPD angeht, denke ich, die werden einen Teufel tun. Warum sollen sie die sprudelnde Geldquelle selber zuschütten? Schau doch nur mal, welche Leute oft als "Chefs" am Ruder der VG stehen! (siehe z.B. Link #85 oben)

Man man. Wenn ich sehe, was z.B. beim Lokalfunk in Bayern gezahlt wird... Und die Kollegen müssen noch viel härter ran. Denn dort wird praktisch "rund um die Uhr" selber produziert. Lediglich die Weltnachrichten und vereinzelte Sendungen werden da zugekauft.

Bleibt nur zu hoffen, dass sich DAB+ dank der Bundesmuxxe in NRW doch noch etabliert un das somit Bob, Energy & co den Dudelfunkern mächtig einheizen.
 
Neue Akzente? Im Wahljahr? Das wäre politischer Selbstmord. Und bitte keine Agenda 2010 fürs Radio, in der Branche sind die Verhältnisse prekär genug!

Internetradiofan, die WDR-RNRW-Beteiligung ist schändlich!!!

Ich stelle mir gerade vor, wie ein NRW-Bewohner in Berlin das Radio einschaltet. Erstaunt vernimmt er fremdartige Klänge und Sounds wie Radio Eins, Flux, Star, Jam usw.
So ähnlich muss es am 9. November gewesen sein, als die Ostdeutschen auf dem Kudamm landeten...
 
Ich stelle mir gerade vor, wie ein NRW-Bewohner in Berlin das Radio einschaltet. Erstaunt vernimmt er fremdartige Klänge und Sounds wie Radio Eins, Flux, Star, Jam usw.
So ähnlich muss es am 9. November gewesen sein, als die Ostdeutschen auf dem Kudamm landeten...
In Berlin existiert ja auch keine "Radio DDR" :) So ein Extremum auf UKW findet sich nur in NRW. Frage mich, wozu wir überhaupt dazu eine "Medienanstalt" benötigen.
Wie verkündete einst bereits vor über 20 Jahren ein Radio-Pirat on Air: "IN NRW GIBT ES KEINE PRIVATEN RADIOS. ALLES IN DER MACHT VON KONZERNEN MIT HILFE DER POLITIK..." Das Statement kann man auch bei Youtube noch irgendwo anhören....
Wenn sich auf UKW was ändert, dann wahrscheinlich nur bei einem langjährigem Politikwechsel über mindestens zwei Legislaturperioden in NRW. Und der wird nicht kommen. Die meisten Leute kennen leider nur eine Farbe in NRW. Selbst wenn man einen Mülleimer in der Farbe aufstellen würde....
 
..Wenn sich auf UKW was ändert, dann wahrscheinlich nur bei einem langjährigem Politikwechsel über mindestens zwei Legislaturperioden in NRW. Und der wird nicht kommen. Die meisten Leute kennen leider nur eine Farbe in NRW. Selbst wenn man einen Mülleimer in der Farbe aufstellen würde....

Die Rüttgers Regierung hatte ja die Möglichkeit dazu gehabt. Die hatten auch keine Eier. Im Gegenteil. Sie haben die Bürger verhöhnt und die Drecksarbeit für die SPD erledigt, indem sie u.a. faktisch den o.g. Bürgerfunk entsorgt haben.

Ich habe mal gehört, dass z.B. die Staatskanzlei bei Radio NRW anruft, um ein Interview mit der Ministerpräsidentin anzubieten. Normalerweise läuft es doch anders. Die Redaktion ruft an und bittet um ein Statement. Wenn dem so ist, hat einer noch Fragen. Mit einem Interview bediene ich ca.50 "lokale" Sender und nutze sie als Sprachrohr. Wieso sollte diese komfortable Situation geändert werden?
 
Die Rüttgers Regierung hatte ja die Möglichkeit dazu gehabt. Die hatten auch keine Eier. Im Gegenteil. Sie haben die Bürger verhöhnt und die Drecksarbeit für die SPD erledigt, indem sie u.a. faktisch den o.g. Bürgerfunk entsorgt haben.
Das ist aber nur die halbe Wahrheit.
Schwarz-Gelb hatte damals mit der Revision des LMG überhaupt erst die Möglichkeit geschaffen, dass privater Rundfunk außerhalb des Zweisäulenmodells an den Start gehen kann. Auf die Praxis hat dies bis heute bekanntlich keine Auswirkungen gehabt, da keine Frequenzen ausgeschrieben wurden.
Das niedersächsische Modell der NKLs halte ich ohnehin für interessanter als die ein oder zwei Stunden Bürgerfunk auf den Lokalradio-Frequenzen in NRW, die nach meinem Kenntnisstand immer vorproduziert werden mussten.

Vielleicht ein wenig OT an dieser Stelle, aber hier mal drei Videos, die verdeutlichen, was alles auf UKW möglich ist:


Und das auch noch aus einem Land, das nicht gerade ein Musterbeispiel für Presse- und Medienfreiheit abgibt.
 
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