Ich würde mir das Programm von Radio Neandertal zurückwünschen, so wie es Anfang der 90er Jahre auf der reichweitenstarken UKW-Frequenz 106,7 MHz durch den Äther ging. Anfänglich war der Sender echt klasse, mit frischen und frechen Moderatoren wie Michael Heuvel ("Muntermacher", heute bei SWR 4), Katrin Brackmann ("Basar", mittlerweile bei WDR 2) Elmar Gieglinger ("Boulevard") oder René Hiepen (Sportberichterstattung). Leider waren die Lokalfunkpioniere aus Mettmann, deren Programm irgendwo zwischen dem damaligen SWF 3 und dem ehemaligen Radio Luxemburg angesiedelt war, sowohl den Westfunkern der Zeitungsgruppe WAZ als auch den Medienpolitikern der Düsseldorfer Staatskanzlei ein Dorn im Auge. So kam es, dass Radio Neandertal knapp ein Jahr nach seinem Sendestart am 15. September 1990 unter fadenscheinigen Argumenten die 106,7 räumen und auf die deutlich schwächere Frequenz 97,6 MHz gelegt wurde. Später hat man diese so koordiniert, dass insbesondere das Ruhrgebiet ausgeblendet wurde. Damit war der Abstieg des Senders besiegelt. Heutzutage fristet Radio Neandertal nur noch ein Schattendasein.
Fazit: Wenn schon eine Flurbereinigung, dann bitte richtig! Wozu 45 Lokalfunksender mit überwiegend identischem Programm, wenn 4-5 Regionalsender denselben Zweck erfüllen könnten? Dann wäre zumindest rein theoretisch genug Platz für ein oder zwei landesweite Privatsender. Leider wird sich diese Hoffnung in diesem politisch und wirtschaftlich verkrusteten NRW nie erfüllen.