Wie viel Potential hat das DAB+-Bouquet?

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Eben, man zwingt den Konsumenten (preislich) nix mehr auf. Im Gegenteil, wird der "Euro-Chip" erst mal in jedes neue Gerät eingebaut, und somit zur Massenware, werden auch die Radios nicht teurer. Wie viel kostet ein DAB-fähiger Chip in der Herstellung? 50 Cent?
 
Und was kommt wenn eure geliebte Ultrakurzwelle ausgedient hat? Das Analogfernsehen vermisst ja auch kein Mensch...

Das stimmt sogar! Aber der Punkt ist - und das willst Du offenbar nicht sehen - daß DVB-T keine gute Idee war. Und DVB-T ist exakt das Gegenstück zu DAB+ im Radio-Bereich. Es ist begrenzt, nicht beliebig erweiterbar was die Senderzahl angeht, es ist ein 2 GB-USB-Stick in Zeiten nahezu unbegrenzten Speicherplatzes.

DVB-T ist eine Mahnung an Industrie und Medienproduzenten. Es hat sich nie durchgesetzt, weil es mit Sat und Kabel längst ganz andere technische Möglichkeiten gab. DAB+ wird sich nie durchsetzen, weil es mit Sat, Kabel und Internet ebenfalls eine grössere Programmauswahl gibt. Der Punkt ist: Radio wird häufig mobil gehört. Das kann Sat und Kabel nicht leisten, daher muß das Internet als Verbreitungsweg ran. Aber DAB+ verlangt nach eigenen, neuen Geräten. Auf den Zug springt niemand auf.
 
Es gibt einen Unterschied zu DVB-T und DAB+.

Fernsehen war schon immer eine Stationäre Sache ( nur wenige nutzen es mobil) und da hatte Sat und Kabel schon vor DVB-T das Antennen Fernsehen überholt.

Radio ist aber im Gegensatz zu Fernsehen ein Medium das auch zum Größenteil mobil genutzt wird. Da hat DAB+ gegenüber Sat und Kabel mehr Vorteile. Auch gegenüber Internet hat DAB+ den Vorteil, nämlich das DAB+ nach einer bestimmten Zeit nicht gedrosselt wird.
 
@The Smile

Dann erkläre mal einem Geringverdiener, dass er sich eine dicke Fla ähhhh Volumentarif ab 60 EUR (für das "beste" Netz und 2 GB) buchen muss, damit er in digitaler Qualität in ausschließlich gut ausgebauten Gebieten Radio hören kann ;)

Für 720 EUR im Jahr kann er sich einmal DAB-Radios für alle relaventen Einsatzmöglichkeiten zulegen, hat an diesen so lange bis sie kaputt gehen und hat noch Geld übrig. Dazu kann er auch via UKW hören wenn ihm danach ist.

Aber da ihr DAB+ aufgrund der Konkurrenz ablehnt, seid ihr für das Argument nicht zugänglich.
 
Die DAB-Büchsen könnt ihr jetzt schon auf den Müll werfen.

Das werde ich ganz sicher nicht tun. So lange mir die Empfänger je nach Standort Programme wie die Deutschlandradios, Lounge FM, Radio BOB!, Sunshine Live, Puls... liefern, werde ich sie nutzen. Es kann ja durchaus sein, dass DAB+ scheitert - aber auch dann bekommen mich die RPRs, Big FMs und Radio Salüs dieser Republik nicht als Hörer (ausgenommen wenige Spezialsendungen, die ich auch jetzt schon manchmal höre).
 
Mal eine etwas andere Frage. Das die meisten Sender 72 kbit/s verwenden dürfte kein Zufall sein. Ist das eine qualitative Mindestanforderung, wenn ja, warum dürfen einzelne Sender (DWissen, Dokumente und Debatten, Horeb) dahinter zurück bleiben? Bei Dokumente und Debatten und Horeb könnte man noch Argumentieren, reine Wortprogramme, die brauchen nicht so viel Bitrate. Aber was ist dann mit DWissen?
 
Klaro. Aber wir haben mehr Erfolg. Die DAB-Büchsen könnt ihr jetzt schon auf den Müll werfen. Das hat keine Zukunft in Deutschland.

Tja, so etwas nennt man dann in Deinen Kreisen wohl "Toleranz", ich nenne es anders.
Wenn ich Deine postings mit dem Hinweis auf "die Mehrheit" so lese, muss ich immer an den altbekannten Spruch denken: "Sch....e muss ja wohl schmecken, Millionen Fliegen können sich nicht irren".

Ach so - und die Norweger scheinen ja wohl alle "blöd" zu sein, weil sie ein UKW-Abschaltdatum genannt / vorgegeben haben. Naja, auch Hochmut soll je glücklicherweise irgendwann zu Fall kommen. / K.
 
Wie viele Hörer hat eigentlich das DAB+? Gibt es da irgendwelche Zahlen?

Also Radio FFN hat beispielsweise keine Hörer über DAB+, KISS-FM auch nicht (steht ja auch FM im Namen)
Bei Lounge-FM wird der Grossteil der Hörer über DAB+hören. Der Rest liegt wohl dazwischen.

Wollen wir nicht ein Museum der alten funktionierenden Technik einrichten? Ich fände es toll und wurde sowas begruessen.
Die Kabelnetze würden sich dafür doch anbieten. AnalogTV und UKW-Radio. Ein Paradies für Fast-Monopolisten.
:p
 
Ja, der Querulant bist Du, Smiley! Und mit der psychischen Krankheit behaftet, Deine eigenen Probleme auf andere zu transferieren. Kennen wir alles. Ich bin der QuerDENKER. Und genau jene braucht es mehr denn je. Nur die verändern nämlich die Gesellschaft und bringen sie weiter. Natürlich glaube ich nicht an Umfragen. Ich glaube an den lieben Gott und habe immer Durst, obwohl ich gottseidank nicht aus Köln stamme. *Lacher und BING einspielen-> DV übernehmen Sie :D*
Wissenschaftlich ausgebildet vermag ich jedenfalls Erhebungen kritisch zu lesen und zu interpretieren. Wie gesagt: ICH befinde mich an der Stelle sogar in der Mehrheit, auch wenn ich darauf ganz gewiss nicht erpicht bin. Wie war das noch gleich mit den eben zitierten Millionen Fliegen? Genau, eben. Und ob der Geschmack da wirklich so unterschiedlich ist, lasse ich dahingestellt. Und für Dich gilt halt auch wieder in besonderem Maße der Herr Nuhr.
 
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Eine Woche und sage und schreibe 108 Postings nach meinem letzten Besuch in diesem Faden: Keine neuen Argumente, keine neuen Erkenntnisse, weiterhin eingefrorene Fronten und Stellungskrieg in den Schützengräben, ohne jeglichen Geländegewinn für die eine oder andere Seite.
Und nicht mal Humor im Spiel.
Ich schaue nächstenMonat wieder rein.
 
Foto vom 27.03

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Eine Woche und sage und schreibe 108 Postings nach meinem letzten Besuch in diesem Faden: Keine neuen Argumente, keine neuen Erkenntnisse, weiterhin eingefrorene Fronten und Stellungskrieg in den Schützengräben, ohne jeglichen Geländegewinn für die eine oder andere Seite.

An den Fakten ändert sich ja auch nichts:

- Frequenzmodulation ist Uralttechnologie und für mobilen Betrieb relativ ungeeignet
- OFDM ist FM um Welten überlegen, insbesondere für Mobilempfang
- Digitale Systeme sind wesentlich spektrumseffizienter, kostengünstiger in der Verbreitung, energiesparender und benötigen weniger Antennenaufwand
- Mobiles streaming wird in den nächsten Jahrzehnen nicht massentauglich sein, da alle Mobilfunknetze im backbone keine Kapazitäten mehr haben (Mangel an Richtfunkfrequenzen)
- Nur broadcasting kann die Lösung (weiterhin) sein
- Die Politik macht so ziemlich alles falsch, was man nur falsch machen kann, um DAB+ zum Erfolg zu führen
- Die Privatradios haben kein Interesse an DAB+, weil Sie damit ihre Vormachtstellung in ihrem Gebiet verlieren
....

Und in fünf Jahren werden wir immer noch diese Tatsachen diskutieren und DAB+ wird weiterhin vor sich hindümpeln...
 
Auch in Great Britain: DAB kein Erfolg

DAB Radio Switchover: Dead As The Dodo

Five years on, the numbers may have changed but the unresolved problems with DAB radio remain exactly the same. My analyses and predictions during the last decade have proven correct … while a small army of DAB propagandists have been paid handsomely during that time to produce a massive volume of 'South Sea bubble' hot air about DAB radio, partly paid for from public funds. Doubtless they will be rewarded for their failure.

Quelle
 
Bei einer Marktdurchdringung von über 40% DAB als gescheitert zu bezeichnen ist äußert gewagt.
 
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Und noch was:

DAB erhält den "Fiasco Award 2013". So cool...

http://www.fiascoawards.com/continguts/general/fitxa.php?id=6

Only some geniuses and visionaries have been able to create a new market. The fact that a technology is possible does not necessarily mean that people is willing to pay for it, and the fact that Institutions and Companies support it does not mean they did the necessary previous research: they were probably just thinking that they didn't want to be left behind.
 
DAB+ wird sich nie durchsetzen, weil es mit Sat, Kabel und Internet ebenfalls eine grössere Programmauswahl gibt.

Ob sich nun exakt die aktuelle DABplus-Technologie oder ein ähnlich geartetes Nachfolgeverfahren durchsetzt vermag ich nicht zu sagen. Unstrittig ist aber dass die Radioangebote des öffentlich-rechtlichen Rundfunks dauerhaft terrestrisch verbreitet werden müssen, zumal das Internet trotz wachsender öffentlicher WLAN-Versorgung auch längerfristig kein barrierefreies Medium sein wird, das ohne Zahlschranke genutzt werden kann. Und eine zur normalen Gebührenpflicht hinzutretende Extrapauschale in Form eines kostenpflichtigen Internetzugangs, die nötig ist um die Dienstleistungen des ÖR überhaupt in Anspruch nehmen zu können, ist dem Bürger nicht zumutbar. Deshalb wird es zumindest für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk eine digital-terrestrische Plattform geben müssen, die schon heute ohne privates Dudelradio alles bietet was der Radiohörer auf UKW erwarten darf. Und die wird vermutlich DAB (plus, doppel- oder tripleplus) heißen.

Vielleicht gelingt den Zeitungsverlegern ja tatsächlich der große Clou im Internet und ihr schafft es die Angebote der Netzgiganten reihenweise auszustechen. Zweifel daran sind jedoch berechtigt und so kann es gut sein dass ihr schon bald kleinere Brötchen backen müsst und euch zusätzlich zu euren noch nicht sehr weit gediehenen Netzaktivitäten notgedrungen ins DAB-Ensemble einreihen werdet, das bis dahin möglicherweise schon andere kommerzielle Anbieter aufgemischt haben. Auch einen großflächigen Ausstieg aus dem wenig verheißungsvollen Radiogeschäft halte ich aus heutiger Sicht für möglich.

Und ist es nicht erstaunlich, dass gerade im todlangweiligen und musikalisch eindimensionalen Berater-Eldorado Bayern ein Drittel aller deutschlandweit abgesetzen DAB-Empfänger verkauft wurden (nämlich rund eine Million), obwohl auf Bayern gerade mal 15,7% der deutschen Gesamtbevölkerung entfallen? Wenn jetzt auch noch andere deutsche Radiolandschaften eingeebnet werden ist der Trend doch klar, oder? Man darf getrost davon ausgehen, dass die jüngeren, flexibleren Hörer schon länger das Netz frequentieren und gar nicht erst darauf warten dass DAB richtig in die Gänge kommt, was nicht heißen soll, dass ein umfangreiches und vielfältiges DAB-Angebot nicht viele junge Hörer zum zeitweiligen Einschalten bewegen wird und dem bis dahin als uninteressant empfundenen Medium Radio eine Renaissance beschert. Dass die unter euresgleichen heiß umkämpfte Jugend, die schon heute im Internet voll auf ihre Kosten kommt, zu den vielen tollen, noch nicht einmal im Planungsstadium befindlichen Verlegerprojekten überläuft, müsst ihr erst noch unter Beweis stellen.

Der Punkt ist: Radio wird häufig mobil gehört. Das kann Sat und Kabel nicht leisten, daher muß das Internet als Verbreitungsweg ran. Aber DAB+ verlangt nach eigenen, neuen Geräten. Auf den Zug springt niemand auf.

Bis auf große Ankündigungen ist noch nichts passiert...
 
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