Was sagen die Prozentzahlen eigentlich aus? "Verteilung auf Länderebene"...
Eigentlich sollte es logisch sein, dass bevölkerungsreiche Länder wie NRW und Bayern auch höhere Prozentzahlen als bevölkerungsarme Länder vorweisen. Insofern haben z.B. 10% in NRW und 1% in Thüringen erst mal gar keine Aussage, das spiegelt durchaus die Bevölkerungsverteilung auf diese beiden Länder wieder.
Bei einer gleichwertigen technischen Versorgung (alle Länder nur UKW oder alle nur DAB+) sollte die Verteilung der Hörer auf die Bundesländer also idealerweise so aussehen wie die Bevölkerungsverteilung auf die Länder generell.
Diese schaut so aus:
NRW 21.6%
Bayern 15.3%
BWÜ 12,8%
Niedersachsen 9,5%
Hessen 7.5%
RLP+SAA 5.8%
Sachsen 5.5%
Berlin 4.3%
SHS 3.6%
Brandenburg 3,1%
Sachsen-Anhalt 3%
Thüringen 2.8%
MVP 2.2%
Hamburg 1.8%
Bremen 1.1%
Dazu kommt natürlich nun dass DAB+ derzeit nur in geschätzt 10% der Haushalte vorhanden ist. Radio Bob müsste außerdem auch in allen Bundesländern *gleichwertig* abgefragt werden und nicht nur in Hessen, wie das derzeit der Fall ist. Sonst ist das einfach statistischer Humbug.
Ich bin mir sicher, dass es für eine gewisse Verzerrung der Zahlen sorgen MUSS, wenn ein Programm nicht explizit abgefragt wird, sondern Hörer es *von sich aus* nennen müssen. Dazu ist weder die Leidenschaft des Ottonormalhörers hoch genug (der will meistens nur die Umfrage hinter sich bringen, immerhin dauert so etwas einige Zeit und man hat meist besseres zu tun), noch des Befragenden (normalerweise irgendwelche Externen, die mit Hörfunk gar nix am Hut haben und auch nur ihren Job nach Schema F machen).
Ob da also unter'm Strich von real 5 gehörten Programmen nur 2 abgefragt wurden, was soll's... Wird schon bei UKW-Programmen oft genug so sein, dass die genannten Daten nicht 100% der Realität entsprechen...
Insofern glaube ich, dass man daraus noch nicht wirklich was ablesen kann. Wenn man so will, vielleicht einen Faktor 1:20 zwischen DAB/Web und UKW, der aber z.T. auch der Abfragemethodik geschuldet sein kann. Ansonsten ist es nur logisch, dass die Zahlen nicht viel höher sein können, wenn nur 10% der Haushalte DAB+ haben.