Europawelle Saar

Ja, ich erinnere mich auch noch an die Hitparade mit Dieter Thomas Heck am Samstagnachmittag, die wir Ende der 1960er Jahre sogar hier im südlichen BaWü problemlos im Blaupunkt-Autoradio im Käfer hörten (damals waren die Autos wohl noch deutlich besser entstört 😃).

Ich schaue auch immer wieder gerne die Reportage des SR zur endgültigen Abschaltung des Senders Heusweiler. War schon toll mit der europaweit empfangbaren Mittelwelle.
 
In den dunklen Monaten gab es auch die MW-typischen Schwankungen, doch irgendwie störte sich da keiner dran, der Sender wurde trotzdem gehört.
Gerade im Rheinischen war das selektive Seitenbandfading, der gefürchtete "Nahschwund" bei dem Sender extrem. Je höher die Sendeleistung, desto mehr Interferenz zwischen Boden- und Raumwelle an den Zonen ab etwa 150 km herum.
Kann mich noch daran erinnern, wie jemand immer, wenn es verzerrte, auf dem Radio herumklopfte, weil er meinte, der Fehler läge am Radiogerät, und man könne durch derartige "Behandlung" die Verzerrungen wegbekommen.
Leider kannte man damals noch keine Synchrondemodulatoren, die das Problem einigermaßen beherrschen konnten. Schade, heute wäre das kein Problem mehr. Die etwas besseren Geräte haben "AM sync" auch SDR twente
 
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Da fragt man sich, warum SR 1 die Wortmarke Europawelle Saar aufgegeben hat. So dumpf doof muss man erst mal sein um auf so was zu kommen.
Hat wohl irgendwann nicht mehr in die Zeit gepasst, weil der angestaubte Name „Europawelle“ ja anscheinend auf die europaweite terrestrische Empfangbarkeit des Programms über Mittelwelle angelehnt war. Im Zeiten digitaler Verbreitung über Sattelit und Internet ist ja jeder Sender eine „Europa-“ oder „Weltwelle“. „Deine Eins“ ist halt woker, hipper und einprägsamer als etwa „Europawelle Saar - geht klar“ und liegt im Trend des Hörerduzens. Und auch das „Erste“ an der Weser hat ja seinen traditionsreichen Namen „Hansawelle“ längst zu den Akten gelegt.
 
Zeitreise zum Glücksrad 1984 mit Bernd Duszynski. Und ja, den Namen Europawelle aufzugeben, kann nur ab 3
Promille aufwärts passiert sein. Wie doof muss man sein?! :cool:
 
Die Europawelle Saar war einmal die Service- und Infowelle in der gesamten Region Saarland und angrenzende Bundesländer bis nach NRW hinein.
Ich schaltete immer abends sehr gerne ein wenn die Mittelwelle via Raumwelle einen guten Empfang ermöglichte. Meine Lieblingssendung: Brummerfunk für Fernfahrer jeden Donnerstag abend live von wechselnden Autobahraststätten mit Wolfgang Hellmann (und Wilfried Eckel?).
Als dann die Mittelwelle (1422kHz) in den 90ern abgeschaltet wurde, bzw. an den DLF überging, bekam ich SR I hier am unteren Niederrhein nicht mehr rein.

Ich habe, nachdem ich mir mein erstes WLAN-Radio zugelegt hatte (2007) immer wieder mal eingeschaltet. Ich fand Programm und Musik aber ebenfalls nur noch erbärmlich. Marginale und belanglose Informationen abseits der Nachrichten und nur noch Gedudel in enger Ratation. Nach drei Tagen war es ich leid.
 
Brummerfunk für Fernfahre live von wechselnden Autobahraststätten mit Wolfgang Hellmann.

Das waren Sternstunden im Radio. Seit der Reform vom 01.01.1992 taugte mir das Programm nichts mehr.
Das lag auch daran das es neue Programme gab. Radio Salü als Konkurrent zu SR1 und überhaupt die vielen anderen Privatradios die gerade zu jener überall entstanden sind. Eigentlich war das neuste immer das beste, interessanteste und das ist heuer ja auch noch so. Nur nennt man es nicht mehr Radio sondern Newsfeed oder so ähnlich.
 
Die goldenen Zeiten von SR1 waren auch die goldenen Zeiten der Mittelwelle. Als deren Bedeutung immer mehr abnahm, funktionierte das damalige Geschäftsmodell nicht mehr. Radio Luxemburg erging es auch nicht anders.
 
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Die Mittelwelle gab es noch viele Jahre, ca. etwa 2 Jahrzehnte länger und erfreute sich weiterhin hoher Beliebtheit. Auch weil es Sonderprogramme etwa zu Olympia oder WM/EM Live als Vollreportage nur dort gab. Programme wie MDR Info, MDR Sputnik oder Bayern Plus konnte man zunächst sogar ausschließlich über AM hören. Auch N-JOY RADIO / NDR 4 gab es in einigen Regionen zunächst nur über Mittelwelle. Die Mittelwelle war im Übrigen für die Programme des DRadio im Süden und Westen vieleoerts der einzige Empfangsweg im Auto, weil UKW-Frequenzen fehlte und DAB noch in den Kinderschuhen steckte bzw. dann auch krachend gescheitert ist. Erst ab Ende der 90er / Anfang 2000er ging die AM-Nutzung hierzulande durch das stark aufkommende Internet mehr und mehr zurück. Im Ausland wird weiterhin noch vergleichsweise viel Mittelwelle gehört. Fast ein Drittel der Hörer im UK z.B. nutzen immer noch Mittelwelle und /oder UKW.

Der SR hat schlichtweg, wie auch RTL, ohne Not angefangen, sein Programm auszudünnen und mehr auf Mainstream auszurichten mit einem engen Formatkorsett und strengen Rotationen, dafür weniger Wortanteil. Die Hörer wurden ja erst mit den Relaunches (u.a. zu "Der beste Mix - News und Hits" bei SR 1 oder "Die besten Hits mit Gefühl" bei RTL) verprellt.
 
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Die sog. Gastarbeiterprogramme, ja. Die liefen zumeist in den "vierten" Hörfunkwellen (NDR 4, SFB 4, SR 4). SR 4 sendete sogar kurzzeitig auf 103,7 MHz (im Timesharing mit dem Offenen Kanal) lange bevor diese Frequenz für UnserDing umgewidmet wurde. Die Gastarbeiterprorgramme waren der Vorläufer für Radio MultiKulti und Funkhaus Europa (heute Cosmo).
 
Die Gastarbeiterprogramme liefen zuerst in den dritten Programmen. Dort wurden sie 1964 eingeführt, auch auf SR3. Mit dem Ausbau der dritten Programme zu Vollprogrammen wanderten die Gastarbeiterprogramme in vierte Programme, später dann auf Mittelwelle.
 
Die Mittelwelle war im Übrigen für die Programme des DRadio im Süden und Westen vieleoerts der einzige Empfangsweg im Auto, weil UKW-Frequenzen fehlte und DAB noch in den Kinderschuhen steckte bzw. dann auch krachend gescheitert ist. Erst ab Ende der 90er / Anfang 2000er ging die AM-Nutzung hierzulande durch das stark aufkommende Internet mehr und mehr zurück. Im Ausland wird weiterhin noch vergleichsweise viel Mittelwelle gehört. Fast ein Drittel der Hörer im UK z.B. nutzen immer noch Mittelwelle und /oder UKW.
(...)
Die Mittelwelle war, neben der Langwelle in Düsseldorf bis zur Einführung des Webradios die einzige Möglichkeit, den DLF ohne Probleme zu empfangen. Wesel-Büderich sendete auf der 102,8 MHz mit 60kW (in der Anfangszeit nach Aufschaltung auf UKW 1986 sogar mit 100kW) , Nordhelle sendete auf der 102,7 MHz mit 40kW. Selbst mit trennscharfen Spitzentunern und -Receivern (Yamaha CR-3020) gab es hier in Düsseldorf nervtötende Überlagerungen sogar im Mono-Betrieb. Das permanente Spratzeln ließ einem als DLF-Stammhörer nur noch die Mittelwelle Nordkirchen (549kHz), die Langwelle Donebach (153kHz) und abends die Mittelwelle Heusweiler (1422kHz, doch diese mit tollem AM-Klang!) als Alternative.
Ich habe so viele Beschwerden geschrieben, aber das Problem interessierte niemanden, wie man den DLF in der Landeshauptstadt störungsfrei empfangen konnte. Vor Einführung des Webradios wurde lapidar auf den Kabelempfang oder eben auf die Mittelwelle oder sogar auf die Langwelle Donebach verwiesen.
 
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Langwelle Donebach (153kHz)
hatte immer einen schrillen Pfeifton (Brasov Rumänien?). Und das mit dem verzerrten UKW hatte man sogar in Köln. Allerdings konnte man Wesel und Lüdenscheid schon durch Drehung von Antenne etwas ausblenden. Für Stereo reichte es aber nicht.
Und was findet sich auf dem Dachboden sonst noch so, was beinahe im Papiercontainer gelandet wäre:
In der Tat, der SR verschickte QSL-Karten. Auch, wenn sie garnicht auf Kurzwelle sendeten.
 

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