winnie1178
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AW: GEZ: Gebührenverschwendung – was sagt man dazu?
@ freiwild: Nun muss man aber die Dinge mal genau anschauen, bezüglich Deiner Kritik über die vielen Wahlsendungen bei den ÖR. Bei ARD/ZDF im Hauptprogramm ging es sehr "Bundespolitisch" ausgerichtet zu, neben den Hochrechnungen interessierten die Spitzenkandidaten und die bundespolitische Bedeutung. Also an die Zuschauer in ganz Deutschland gerichtet.
Im HR (und dort habe ich abends sehr aufmerksam die Wahl verfolgt) war dagegen der regionale Bezug das Hauptziel der Sendung, so wurden alle Ergebnisse aus den einzelnen Wahlkreisen präsentiert, und dazu viele lokale Politiker interviewt. Ein Bayer schaute also ARD, ein Hesse (und vorallem dann wenn er Lokalpolitisch interessiert ist) eher den HR. Deshalb hatte es schon seine Berechtigung, auf dem HR / NDR eine Extrasendung zu machen, wie ich meine.
Kein Wort mal wieder darüber, wie erstklassig dort die ÖR über die Wahlen berichtet haben, so etwas dürfte man niemals von einem Privatsender erwarten, der sehr oberflächlich drauf los geht.
Zu den anderen Themen: Es geht doch hier nicht um die DDR - und auch nicht darum, alle Privatsender zu verdammen. Es geht um die Vielfalt, die aber in den letzten 10 Jahren trotz ständig neuer Sender immer mehr zur Einfalt verkommt, eben auch weil die ÖR ihrem Auftrag nicht mehr nachkommen.
Mein Vorbild ist mit Sicherheit nicht die DDR, sondern die BRD, die zwar vor 10 Jahren noch deutlich weniger Sender hatte, aber die Qualität in den bestehenden Sendern war um ein Vielfaches höher als heute. Damals durften noch Moderatoren zu Kultfiguren werden, weil man sie ließ.
Die heutige Welt der hochgezüchteten Hochglanzbilder bietet auch in der Werbung nichts mehr, was spontan, lustig oder kreativ ist. Es geh vorallem darum, nichts falsch zu machen und nicht aufzufallen, und wenn dann höchstens mit kalkuliertem Tabubruch. Und das langweilt den normalen Radio- und TV-Konsumenten eben, damit hat das Radio doch erst zugelassen, zum NEBENMEDIUM zu verkommen. Wer früher Sendungen mit Elmar Hörig gehört hat, der hat gemerkt, wieviel Potenzial im Medium Radio besteht, das auch so fesseln kann das man es bewusst und nich nebenbei hört.
Noch haben wir bei uns im Kabelnetz zum Beispiel den TV-Sender SF 2 im Programm. Wenn ich dort Werbung sehe, dann gibt es zwei Arten von Werbung: Die deutsche Werbung mit Hochglanzbildern, total coolen Sprüchen und Bildern, da gefriert schier mein Fernseher ein. Spontanität? NULL. Lustig? NULL. Kreativ? Nein, danke. Sterbenslangweilig, aber eben total cool! Macht dagegen eine schweizer Firma Werbung, bin ich immer wieder überrascht über die Frechheit, die Lockerheit, die Authenzität der Werbung. Es scheint so, dals traue man sich im Ausland eben noch mehr Realismus zu.
Und das ganze setzt sich fort bei den Moderatoren. Vergleicht mal eine Moderation eines schweizer Sportmoderators (z.B. Benni Thurnheer) mit einem deutschen, am Beispiel Champions League oder America`s Cup 2007! Dort gibt es noch eine ganze Armada alter Moderatoren im Einsatz, die lustig, locker und freisinnig reden dürfen. Die haben ihr Handwerk noch in einer Zeit gelernt, wo mehr Wert auf Qualität gelegt wurde, und nicht so sehr auf Show.
Show verkauft sich vielleicht gut, ist aber auf Dauer sehr kurzatmig. Nur ein Volk, das keine Ansprüche hat, gibt sich doch auf Dauer mit soetwas zufrieden, Marktwirtschaft hin oder her. Die Marktwirtschaft hat ebenso den Menschen zu dienen, befindet sich aber bei uns wohl inzwischen in einer Lage, dass sie sich alles erlauben darf, was schnellen Profit macht. Nachhaltigkeit ist woanders.
@ freiwild: Nun muss man aber die Dinge mal genau anschauen, bezüglich Deiner Kritik über die vielen Wahlsendungen bei den ÖR. Bei ARD/ZDF im Hauptprogramm ging es sehr "Bundespolitisch" ausgerichtet zu, neben den Hochrechnungen interessierten die Spitzenkandidaten und die bundespolitische Bedeutung. Also an die Zuschauer in ganz Deutschland gerichtet.
Im HR (und dort habe ich abends sehr aufmerksam die Wahl verfolgt) war dagegen der regionale Bezug das Hauptziel der Sendung, so wurden alle Ergebnisse aus den einzelnen Wahlkreisen präsentiert, und dazu viele lokale Politiker interviewt. Ein Bayer schaute also ARD, ein Hesse (und vorallem dann wenn er Lokalpolitisch interessiert ist) eher den HR. Deshalb hatte es schon seine Berechtigung, auf dem HR / NDR eine Extrasendung zu machen, wie ich meine.
Kein Wort mal wieder darüber, wie erstklassig dort die ÖR über die Wahlen berichtet haben, so etwas dürfte man niemals von einem Privatsender erwarten, der sehr oberflächlich drauf los geht.
Zu den anderen Themen: Es geht doch hier nicht um die DDR - und auch nicht darum, alle Privatsender zu verdammen. Es geht um die Vielfalt, die aber in den letzten 10 Jahren trotz ständig neuer Sender immer mehr zur Einfalt verkommt, eben auch weil die ÖR ihrem Auftrag nicht mehr nachkommen.
Mein Vorbild ist mit Sicherheit nicht die DDR, sondern die BRD, die zwar vor 10 Jahren noch deutlich weniger Sender hatte, aber die Qualität in den bestehenden Sendern war um ein Vielfaches höher als heute. Damals durften noch Moderatoren zu Kultfiguren werden, weil man sie ließ.
Die heutige Welt der hochgezüchteten Hochglanzbilder bietet auch in der Werbung nichts mehr, was spontan, lustig oder kreativ ist. Es geh vorallem darum, nichts falsch zu machen und nicht aufzufallen, und wenn dann höchstens mit kalkuliertem Tabubruch. Und das langweilt den normalen Radio- und TV-Konsumenten eben, damit hat das Radio doch erst zugelassen, zum NEBENMEDIUM zu verkommen. Wer früher Sendungen mit Elmar Hörig gehört hat, der hat gemerkt, wieviel Potenzial im Medium Radio besteht, das auch so fesseln kann das man es bewusst und nich nebenbei hört.
Noch haben wir bei uns im Kabelnetz zum Beispiel den TV-Sender SF 2 im Programm. Wenn ich dort Werbung sehe, dann gibt es zwei Arten von Werbung: Die deutsche Werbung mit Hochglanzbildern, total coolen Sprüchen und Bildern, da gefriert schier mein Fernseher ein. Spontanität? NULL. Lustig? NULL. Kreativ? Nein, danke. Sterbenslangweilig, aber eben total cool! Macht dagegen eine schweizer Firma Werbung, bin ich immer wieder überrascht über die Frechheit, die Lockerheit, die Authenzität der Werbung. Es scheint so, dals traue man sich im Ausland eben noch mehr Realismus zu.
Und das ganze setzt sich fort bei den Moderatoren. Vergleicht mal eine Moderation eines schweizer Sportmoderators (z.B. Benni Thurnheer) mit einem deutschen, am Beispiel Champions League oder America`s Cup 2007! Dort gibt es noch eine ganze Armada alter Moderatoren im Einsatz, die lustig, locker und freisinnig reden dürfen. Die haben ihr Handwerk noch in einer Zeit gelernt, wo mehr Wert auf Qualität gelegt wurde, und nicht so sehr auf Show.
Show verkauft sich vielleicht gut, ist aber auf Dauer sehr kurzatmig. Nur ein Volk, das keine Ansprüche hat, gibt sich doch auf Dauer mit soetwas zufrieden, Marktwirtschaft hin oder her. Die Marktwirtschaft hat ebenso den Menschen zu dienen, befindet sich aber bei uns wohl inzwischen in einer Lage, dass sie sich alles erlauben darf, was schnellen Profit macht. Nachhaltigkeit ist woanders.