Ken Jebsen: Demagogie und Antisemitismus auf GEZ-Kosten

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Die aktuelle deutsche Demokratie ist zwar aus der Krise geboren, hat aber selbst noch keine überlebt. Dass für unbestreitbar bestehende Probleme mal wieder Ausländer verantwortlich gemacht werden, ist eher ein Zeichen dafür, aus der Geschichte nichts gelernt zu haben. Übrigens muss man, um ein braunes Stück Exkrement zu sein, auch nicht unbedingt Deutscher sein. So mancher Tiger ist auch trotz lauten Gebrülls als Bettvorleger geendet.

Das "linksgrün" erinnert mich doch glatt an eine andere katzenbebezogene Dumpfbacke, und langsam frage ich mich: Wenn mich mein Glaube an Aufklärung, Gleichberechtigung und Emanzipation und die Kritik an Chauvinismus, Nationalismus, Homophobie und Intoleranz zu einem notorisch linksgrünen Gutmenschen machen -- sind die Kritiker daran dann im Umkehrschluss "rechtsbraune Schlechtunmenschen"?
 
Es ist doch klar das der gute Ken einfach irgendwie weitermacht und schaut, dass er damit seine Brötchen verdient. Schwer vorstellbar das jemand mit so mehr als diskussionswürdigen Ansichten noch Moderationsaufträge von Firmen bekommt.
Ansonsten, es gilt das freie Wort und im Rahmen unserer Gesetze sollte man sich schon dafür einsetzen, dass das Recht auf freie Rede erhalten bleibt. Allerdings, wer sich für Diktatoren und Gruppierungen, gewalttätig bis terroristisch sind, der hat eben bei einem ö/r Sender nichts verloren. Wir haben aber mehr als genug rot-grünen-Gender-Mainstream in den Medien und wehe man verstößt dagegen öffentlich. Der Standardtrick ist jeden erst einmal in die ganz rechte Ecke stellen und damit mundtot zumachen.

Diese Desinformationskampagnen sind immer wieder putzig. Wenn die Schweiz, Ausländeranteil 25%, eine Einwanderungsgesetzgebung per Volksabstimmung beschließt, die seit zig Jahren in Ländern wie Kanada, Neuseeland oder Australien Usus ist, dann drohen fast alle Übel der Welt. DLF und DR haben ja im Vorfeld sehr ausführlich darüber berichtet, Tenor war immer: Die Mehrheit der Schweizer ist dagegen. Entsprechend waren auch die Interviewpartner ausgesucht. Dann kam die Abstimmung und es kam etwas ganz anderes raus. Ich nehme an, in keiner Redaktionskonferenz wurde hinterfragt, wie konnte es sein, dass wir so daneben lagen.

Meine Prognose, die Wahlsendungen zur Europa Wahl werden interessant. Europaweit wird nicht im Sinn der Eliten abgestimmt werden. Ich freue mich schon auf die Betroffenheitskommentare und Alarmmeldungen.
 
Wenn bereits der mediale Streit darüber entbricht, was eine demokratisch legitime Meinungsäußerung ist und was nicht, dann hat die Demokratie bereits verloren.
Unsere Demokratie, da gebe ich Alquazar Recht, hat noch nicht wirklich einen echten Sturm überstanden. In vielen Aspekten ist es übrigens auch gar keine Demokratie, sie heißt nur so. Nehmt alleine das Wahlrecht und die Praxis der Listenwahl - wenn mir einer erklären kann, was daran demokratisch sein soll ...
 
@ alqazar

Die aktuelle deutsche Demokratie ist zwar aus der Krise geboren, hat aber selbst noch keine überlebt. Dass für unbestreitbar bestehende Probleme mal wieder Ausländer verantwortlich gemacht werden, ist eher ein Zeichen dafür, aus der Geschichte nichts gelernt zu haben. Übrigens muss man, um ein braunes Stück Exkrement zu sein, auch nicht unbedingt Deutscher sein. So mancher Tiger ist auch trotz lauten Gebrülls als Bettvorleger geendet.


Ich bin Ihnen für Ihre Worte ausgesprochen dankbar, stehen sie doch Pate für eine in diesem Lande eilweise vollkommen herunter gekommene Diskussionskultur in diesem Lande.
Daß Sie mich hier als braunes Stück Scheiße beschimpfen, aber in keinster Weise auf die von mir angesprochenen Problematik eingehen, ist bedauerlich jedoch symptomatisch. Leider sind solche plumpen Monologe nicht mehr nur bei antidemkratischen und gewalttätigen Organisationen wie bei der Antifa hausfähig, sondern mittlerweile auch bei Politkern von Grüne, Linke und NPD.
Betrachten Sie jeden, der ihre poltische Auffassung konträr gegenübersteht als lebensunwertes, braunes Stück Scheiße? :) (Etwas anderes sind Exkremente ja nicht.) Unfreiwillig komisch aber auch außerordentlich aufschlußreich dabei ist, daß ausgerechnet Sie in diesem Zusammenhang das Wort Demokratie so ungeniert im Munde führen. Sie könnten sich jetzt natürlich damit herausreden, daß wir hier ein Radioforum sind, aber dann kann ich den Sinn Ihrer unflätigen Beleidigung erst recht nicht nachvollziehen.
Wie dem auch sei; ich würde mich für Ihre Hörerbriefe interessieren, die Sie verfassen, wenn ein politischer Kommentar oder Beitrag im Hörfunk einmal nicht Ihre Meinung widerspiegelt. ;)
 
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Nachtrag:
Ich möchte mich zu diesem (politischen) Thema hier im Weiteren nicht mehr äußern, da es aufgrund der in meinem letzten Post bemängelten Diskussionskultur eh nur zur weiteren Beleidigungen und Beschimpfungen kommt, die ich als Gift für diesen Forum erachte.
Dabei kann ich meine Enttäuschung über zwei User, die ich hier in den letzten Jahren als ernstzunehmende Diskussionspartner zu schätzen gelernt habe, nur schwer verbergen. Bei einem persönlich derat ausfälligen Kommentar den "Gefällt mir" Buttom zu betätigen, halte ich hier im Sinne eines respektablen Umgangs miteinander nicht besonders hilfreich. :thumbsdown:
 
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Ich bin immer über jeden enttäuscht, der Meinungen nicht gelten lässt, beziehungsweise an Stellen und bei Themen anderer Meinung ist als ich, bei denen ich ihn eigentlich als Verbündeten ins Kalkül gezogen habe. Ich habe allerdings gelernt, dass meine Fähigkeit, tolerant zu sein, Meinungsvielfalt zu leben, Andersdenken zu akzeptieren, überhaupt ein von Vernunft gesteuerter Mensch zu sein, genau dann gefragt ist, wenn diese Erwartungen nicht erfüllt sind, ich aber einen Gegenüber dennoch akzeptieren muss.
Ja, Toleranz ist eine echte Herausforderung. Man muss immer bei sich selbst damit beginnen. Sie nur von anderen einzufordern, das ist zwar wohlfeil, aber nicht das, was damit im Kern gemeint ist.
 
Meine Prognose, die Wahlsendungen zur Europa Wahl werden interessant. Europaweit wird nicht im Sinn der Eliten abgestimmt werden. Ich freue mich schon auf die Betroffenheitskommentare und Alarmmeldungen.
Das wird es sicherlich geben. Nur wird der Aufschrei inzwischen von viel weniger Menschen ernst genommen, als das noch vor einigen Jahren der Fall war. Zum Glück ist der Zugang zu Informationen Dank Internet nicht mehr von ÖR Propagandisten in den dortigen Redaktionsstuben dominiert: Wenn ich ein Linker wäre, so würde ich das "Demokratisierung des Informationszugangs" nennen.
Shitstorms zur Ukraine Berichterstattung haben hier manchem, bequem und fett gewordenen ÖR Redakteur einen kleinen Vorgeschmack geliefert.
 
Punkt 1: Ich halte es für möglich, das Alquaszar nicht den Celtic Tiger direkt meinte mit seiner Anmerkung. Sollte dem so sein, nehme ich diesen Halbsatz aus meinem "gefällt mir" ausdrücklich raus. Das ändert aber nichts daran, dass Alquaszars provokante Anmerkung ansonsten meine volle Zustimmung findet.
Punkt 2: Ich wollte mit dem Hochholen dieses Fadens eigentlich keine politische Diskussion vom Zaun brechen, denn die ist hier nicht unbedingt angebracht. Schließlich ist das hier ein Radioforum und nicht das Gästebuch vom Bundestag. Mich interessiert, wie schon erwähnt, eher der Umgang der Medien speziell mit Ken Jebsen, der ja vor allem durch Fritz vom rbb zu einer Art Kultfigur wurde und damit einen nicht unerheblichen Bekanntheitsgrad im Einzugsgebiet des rbb hat.
 
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Auch wenn ich dem Beitrag des Herrn Dr. zustimme, so möchte ich seine Desinformation bezüglich der Volksabstimmung zur Einwanderungsgesetzgebung, die dort am 9. Feb. 2014 stattfand, etwas erweitern. Daran, gehe ich davon aus, sind allerdings durchweg die deutschen Medien die Schuld tragenden, da diese nur mehr als Mangelhaft über dieses Thema berichtet haben.
Diese Desinformationskampagnen sind immer wieder putzig. Wenn die Schweiz, Ausländeranteil 25%, eine Einwanderungsgesetzgebung per Volksabstimmung beschließt, die seit zig Jahren in Ländern wie Kanada, Neuseeland oder Australien Usus ist, dann drohen fast alle Übel der Welt. DLF und DR haben ja im Vorfeld sehr ausführlich darüber berichtet, Tenor war immer: Die Mehrheit der Schweizer ist dagegen. Entsprechend waren auch die Interviewpartner ausgesucht. Dann kam die Abstimmung und es kam etwas ganz anderes raus. Ich nehme an, in keiner Redaktionskonferenz wurde hinterfragt, wie konnte es sein, dass wir so daneben lagen.
Das Ergebnis der "Volksabstimmung zur Masseneinwanderung", wie es sich genau nannte, konnte nur aus einem einzigen Grund so ausfallen. Man ging zuvor davon aus, dass die Erst- und Jungwähler, die sich zuvor lautstark auf den Straßen, in den Schulen und Universitäten dagegen stark machten, ebenfalls zur Wahl gehen würden - was sie auch taten -, aber nur in einer ganz geringen Zahl. Die Wähler "gehobeneren" Alters hingegen, die auch bisher schon wählen gingen, bevorzugt die ländliche Bevölkerung, gab auch hier ihre Stimme ab und zwar an der Stelle, die die umliegenden Länder dann "schockierte", weil "niemand" mit "sowas" gerechnet hatte.
Sah man sich allerdings das Politbarometer sowohl der MaFo-Institute in der Schweiz, als auch die eigenen Umfragen des SRF an, war abzusehen, dass es in etwa auf ein solches Ergebnis hinauslaufen dürfte.

Passend zum Thema:
Die Montagsdemos von Jebsen treffen genau den wunden Punkt, der auch in der Schweiz getroffen wurde. Das ist eben das, was ich in meinem letzten Beitrag hier zum Thema bereits angesprochen habe, als ich Celtic Tiger nach dem gelernten fragte:
Dass wir die NPD benötigen und dass laut Sonntagsumfrage eines unserer größten Probleme die Zuwanderung, nebst der Arbeitslosigkeit, ist?

Weder die deutschen Medien, noch die Politik, abgesehen der rechten Szene, hat auch nur eine einzige Lehre aus dem Ergebnis des schweizer Ergebnisses gezogen. KEINS!

Quellenangabe (.pdf)
 
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@Inselkobi
Die Analyse teile ich. Ich muss aber von einem Qualitätsradioprgramm wie es der DLF sein will schon erwarten können, das genau auch dieser Fakt in der Berichterstattung herausgearbeitet wird. Stattdessen wurden Kampfbegriffe (hier von politisch angeblich richtigen Seiten) verwandt. In Sachen Demokratie haben wir ein ziemliches Defizit im Vergleich zur Schweiz, die ja angeblich so ausländerfeindlich ist. Hier haben wir dafür ein Multi-Kulti-Gut-Sprech und Gegenden in denen es wahlweise nicht so gut ein Ausländer oder Inländer zu sein. Gerade Medien sollten da einfach mal den Ball flach halten.
Der gute Ken bedient sich schon sehr virtuos im Sprachbaukasten und versucht wieder ins Geschäft zu kommen. Zu, Glück ist sein Name bei den Öffis verbrannt und die Privaten haben Null Interesse sich solche Brandstifter an Bord zu halten. Ich sehe immer noch das Versagen und auch Verantwortung bei FRITZ. Das seine Sendungen und Ansichten immer mehr aus dem Ruder liefen, dass ist doch aufgefallen. Aber, bei FRITZ ist man ja was ganz ganz tolles und hat es nicht zur Kenntnis genommen bis es geknallt hat. Das sich Jebsen danach weiter radikalisieren würde war schon fast vorgezeichnet.
Ansonsten im Web gibt es einen Sumpf von Meinungen, Verschwörungstheorien, Esoterik etc.. Gefährlich wird es nur, wenn in der öffentlichen Diskussion objektive Probleme der Gesellschaft tabuisiert werden, dann blühen diese Sumpfblüten auf.
 
In Sachen Demokratie haben wir ein ziemliches Defizit im Vergleich zur Schweiz, die ja angeblich so ausländerfeindlich ist. Hier haben wir dafür ein Multi-Kulti-Gut-Sprech und Gegenden in denen es wahlweise nicht so gut ein Ausländer oder Inländer zu sein. Gerade Medien sollten da einfach mal den Ball flach halten.
In Deutschland haben wir, was die Information über die Medien angeht, leider nicht nur diesbezüglich ein massives Defizit.
Eine Diskussionsrunde in der vergangenen Woche stellte aufgrund der vorliegenden Tatsachen - im Faktenvergleich mit Ländern wie Russland, Kasachstan, Türkei, Saudi Arabien und weiteren arabischen Völkern, dass wir in einer reinen Oligarchie (in unserem Fall): nebst der Politik, der Wirtschaft, leben. Dennoch wird man von den Medien nie etwas anderes erwarten können als "Demokratie in Deutschland", da sie als offizielle Staatsform auch weiterhin anerkannt und (gültig) ist.

Das, was Ken Jebsen macht ist dasselbe, das ist SVP (als zugelassene Partei) in der Schweiz gemacht hat:
Sie hat das Volk direkt angesprochen und ihnen erklärt was "Fakt" ist und weshalb es nun an der Zeit sei genau "so" entscheiden zu müssen.
Es zeigte Wirkung - wie hier auch, sieht man sich die eher ländliche und verarmten Bevölkerungsgruppen an (vergangene Bundestagswahl). Die höchsten Quoten der rechten Gruppierungen waren in den finanz- und strukturärmeren Gegenden, in denen aber auch der Ausländeranteil mindestens ebenso gering ist.

Wie breit berichte(te)n die Medien über eben das? Das wird "mal kurz nebenbei" erwähnt. Den Schweizern war's einen Bericht in der Tagesschau und eine Analyse in einer Anschlusssendung wert. Dazu jede Menge (teilweise auch identische oder sehr ähnliche) Berichte, die noch immer online zu finden sind.

Dass Jebsen eine Anziehungskraft, vor allem auf junge Menschen hat, bzw. haben kann, verstehe ich voll und ganz. Rhetorisch ist er ebenfalls nicht auf den Kopf gefallen, also versteht er sich auch darauf, Menschen der nächsten Altersgruppe(n) anzusprechen und für sich zu gewinnen. - Ist er ungefährlich? - Nein, ganz und gar nicht! Nicht, solange unsere Politik und die Medien sich so Arm in Arm liegen.
 
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Das waren interessante Anmerkungen zur demokratischen Willensbildung. Es ist ja nichts Neues, wenn die Schweiz hier als besonders demokratisch herausgestrichen wird. Dabei wird übersehen, dass bei den als so beispielhaft dargestellten Volksentscheiden meist nur so um die Hälfte der Wahlberechtigten teilnehmen. Im hier zitierten Fall wurden 56 Prozent sogar als hohe Beteiligung gewertet, während unsere Parlamente meist von mindestens 70 Prozent der Wahlberechtigten gewählt werden und somit eigentlich mehr Wähler repräsentieren als die Referenden in der Schweiz.

Darüberhinaus wird übersehen, dass eine Option nicht auch automatisch demokratisch ist, bloß weil sich eine Mehrheit der Bevölkerung dafür ausspricht.
 
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Das waren interessante Anmerkungen zur demokratischen Willensbildung. Es ist ja nichts Neues, wenn die Schweiz hier als besonders demokratisch herausgestrichen wird. Dabei wird übersehen, dass bei den als so beispielhaft dargestellten Volksentscheiden meist nur so um die Hälfte der Wahlberechtigten teilnehmen. Im hier zitierten Fall wurden 56 Prozent sogar als hohe Beteiligung gewertet, während unsere Parlamente meist von mindestens 70 Prozent der Wahlberechtigten gewählt werden und somit eigentlich mehr Wähler repräsentieren als die Referenden in der Schweiz.

Darüberhinaus wird übersehen, dass eine Option nicht auch automatisch demokratisch ist, bloß weil sich eine Mehrheit der Bevölkerung dafür ausspricht.

Na dann sind wir mal gegen Volksentscheide, oder? Oder nur für Volksentscheide, wenn die eigene Position unterstützt wird? Der Volksentscheid Nichtraucherschutz in Bayern wurde von 37,7% getragen, 60,86% waren dafür = 22,94% Quorum geschafft und dann ist eben Mehrheit Mehrheit. Wer nicht wählt, der nimmt eben nicht an der politischen Willensbildung teil und darf sich nicht wundern.

Die Wahlbeteiligung zum Deutschen Bundestag lag bei 70,8% aber 15,7% der abgegeben Stimmen gingen an Parteien, die nicht im Bundestag vertreten sind das ist ein gutes Sechstel. Also, da würde ich den Ball mal lieber flach halten. Nicht wenige Gesetze kommen in diesem unseren Land demokratisch zustande und entsprechen nicht der Verfassung. Das wird dann via Rechtssprechung der Bundesverfassungsgerichtes korrigiert. Komisch, wie so einige hier Mehrheitsentscheidungen misstrauen.
 
Was ist denn das für eine teils kuriose Diskussion? Muss man wirklich erst daran erinnern, das selbst ein gewisser Österreicher Anfang der 30er Jahre in Deutschland demokratisch und damit völlig legitim an die Macht kam? Erst mit dem Durchpeitschen des sogenannten Ermächtigungsgesetzes endete dann diese Demokratie. Insofern kann sich natürlich eine ebensolche Demokratie auch jederzeit selbst abschaffen. Deshalb gilt einmal mehr der zwar abgedroschene, aber noch immer gültige Spruch: Wehret den Anfängen!
Deshalb nochmal die Frage: Wie geht insbesondere der ÖR mit den Umtrieben von Ken Jebsen und anderen um? Wird das irgendwo hinterfragt? Überläßt man das tatsächlich der mehr als links angehauchten und nicht gerade unumstrittenen Jutta Ditfurth? Oder schweigt man es mehr oder weniger tot? Ich höre und sehe jedenfalls reichlich wenig zu der Thematik im Radio und TV. Gerade die Jugendsender sollte die Thematik doch interessieren, denn das Ganze ist ja im Großen und Ganzen eine reine Internetbewegung. Oder will man sich damit einfach nicht beschäftigen, weil man dabei natürlich auch zweifelsohne in einen Fettnapf treten kann? Die plumpe Ausrede das man denen damit nur eine Plattform gibt, halte ich für genauso vorgeschoben (und im übrigen auch ziemlich heuchlerisch) wie bei Diskussionen um die NPD.

Die Tagesthemen vermeldeten gerade, das europaweit die rechts-nationalistischen Parteien und Bewegungen einen enormen Zulauf zu verzeichnen haben. Zum Hinterfragen hat es allerdings nicht gereicht. Schade...
 
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Na dann sind wir mal gegen Volksentscheide, oder? Oder nur für Volksentscheide, wenn die eigene Position unterstützt wird? Der Volksentscheid Nichtraucherschutz in Bayern wurde von 37,7% getragen, 60,86% waren dafür = 22,94% Quorum geschafft und dann ist eben Mehrheit Mehrheit. Wer nicht wählt, der nimmt eben nicht an der politischen Willensbildung teil und darf sich nicht wundern.

Die Wahlbeteiligung zum Deutschen Bundestag lag bei 70,8% aber 15,7% der abgegeben Stimmen gingen an Parteien, die nicht im Bundestag vertreten sind das ist ein gutes Sechstel. Also, da würde ich den Ball mal lieber flach halten. Nicht wenige Gesetze kommen in diesem unseren Land demokratisch zustande und entsprechen nicht der Verfassung. Das wird dann via Rechtssprechung der Bundesverfassungsgerichtes korrigiert. Komisch, wie so einige hier Mehrheitsentscheidungen misstrauen.

Wer so laut und aggresiv daher kommt traut seiner eigenen Argumentation nicht. Außer ein paar Unterstellungen (bösartig?) ist da ja nix bei.
 
@Radiokult: Ich glaube nicht, dass man das Thema nicht wegen der Bedenken in ein Fettnäpfchen zu treten, fein säuberlich umgeht. Ganz im Gegenteil! Ich erlebe es sogar regelmäßig in der Jugenarbeit, dass selbst an den Schulen die Thematik fein säuberlich ausgeklammert wird. Vermutlich weil sie a) unbequem ist und b) "so lang her", dass das übliche Argument "damit habe weder ich, noch meine Eltern etwas zu tun (gehabt)" immer wieder hervorgebracht wird.
Das Argument ist in sofern richtig, als dass es faktisch stimmig ist, aber wir dennoch in einem Land mit entsprechender Vergangenheit leben, was nicht, anders als es die Politik glaubhaft vermittelt, noch heute Buße zu tun haben und auf ewig die bösen Sünderlein sind, die sich dermaßen mit Schuld beladen haben, dass sie niemals davon los kommen.
Irgendwann reicht es an dieser Stelle!

Ebenso verhalten sich, wie o.g. auch die Medien. Die Themen nur nicht weiterführend anfassen, nicht weiter drauf eingehen! "Regelmäßige Hitler- und Nazi-Dokus auf einigen Digital-Kanälen und N24, bzw. jetzt auch ntv reichen voll und ganz aus!" Dass damit zwar ein kleiner Anfang getan ist, aber diejenigen, die sich für die Materie interessieren sollten, bzw. denen man das Thema näherbringen sollte, sich meist keine Minute damit auseinandergesetzt haben, interessiert nicht. - Wichtig ist nur, dass der Informations(Auftrag) (über)erfüllt wurde. Damit stört sich dann auch keiner daran, wenn die Dokus mitten in der Nacht oder zu den sonstig unmöglichsten Zeiten laufen.
 
W
Deshalb nochmal die Frage: Wie geht insbesondere der ÖR mit den Umtrieben von Ken Jebsen und anderen um? Wird das irgendwo hinterfragt? Überläßt man das tatsächlich der mehr als links angehauchten und nicht gerade unumstrittenen Jutta Ditfurth? Oder schweigt man es mehr oder weniger tot? Ich höre und sehe jedenfalls reichlich wenig zu der Thematik im Radio und TV. Gerade die Jugendsender sollte die Thematik doch interessieren, denn das Ganze ist ja im Großen und Ganzen eine reine Internetbewegung. Oder will man sich damit einfach nicht beschäftigen, weil man dabei natürlich auch zweifelsohne in einen Fettnapf treten kann? Die plumpe Ausrede das man denen damit nur eine Plattform gibt, halte ich für genauso vorgeschoben (und im übrigen auch ziemlich heuchlerisch) wie bei Diskussionen um die NPD.

In meinen Augen damals Fritz einfach die Augen zugemacht und fand das dem Eigenbild entsprechend unglaublich cool, rebellisch und nicht konformistisch. Nach dem Motto wir sind ja die Guten und alles was wir im Programm machen ist deswegen auch irgendwie gut. Wenn eines Organisationen nicht können, dann sich selbstkritisch zu hinterfragen. Denn, das hieße auch immer den Sinn einer Organisation ergo die Existenz zu hinterfragen. Was früher dubiose Flugblätter, Schriften und Veröffentlichungen waren, ist heute das Internet. Abgesehen von politischen und religösen Irren, hier tummelt sich mittlerweile die gesammelte Wirrnis unserer Gesellschaft. Es ist schon eine Aufgabe von Medien dieses kritisch zu hinterfragen. Nur es ist ein schmaler Grad zwischen "eine Bühne geben" und kritischer Berichterstattung. Wer sich als Journalist auf so etwas einlässt, sollte schon sein Handwerkszeug sehr sicher beherrschen. Nur mit gut gemeinter Meinung kommt man bei solchen Kameraden/innen nicht weiter und erleidet Schiffbruch.

Die gesamte NPD wäre schon längst im Eimer wenn die Rechtsbrüche konsequent verfolgt, angeklagt und abgeurteilt wären. Der Rechtsrahmen ist da, es ist die Justiz die skandalöse Urteile fällt.

@divy, Wahlergebnisse sind wie sie sind, nicht bös- oder gutartig. Wenn sie im Rahmen unserer Gesetzgebung zustande kommen, muss man sie akzeptieren. Es ist ein ziemlich normaler Zustand, dass Regierungen in Demokratien von einer Minderheit der Bevölkerung gewählt wurden, siehe Groß Britannien. Wahlbeteiligungen von fast 100% und eben so viele Ja-Stimmen sind die Spezialität von Diktaturen.
 
@Dr. Fu Man Chu, vielen Dank für den etwas versöhnlicheren Ton. Mir ging es mitnichten darum, den Schweizern die demokratische Legitimität ihrer Abstimmungen abzustreiten. Allerdings wird häufig behauptet, die direkte Partizipation legitimiere solche Entscheidungen stärker als die eines Parlaments. Das ist mitnichten der Fall, da die Beteiligung an den Referenden oft so niedrig ist, dass bei einem knappen Ergebnis letztlich ein Viertel oder noch weniger darüber entscheiden, was für alle gelten soll. Abgesehen davon ist natürlich nicht alles demokratisch, nur weil es eine Mehrheit so möchte. Sonst bräuchten wir ja keine demokratische Grundordnung in Form einer Verfassung, deren Grundprinzipien nicht einmal mit einer Verfassungsmehrheit geändert werden können.
 
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@divy
Achtung, nicht verfassungsgemäß mit demokratisch verwechseln. Aber, das ist eine andere Baustelle.

Es geht darum das dubiose Gestalten a la Jebsen & Co. sehr gekonnt eine begriffliche Verwirrung betreiben und ständig mir Reizworten arbeiten. Normalerweise harmlos wenn sie Kaffeedecken, Bratpfannen oder Gesundheitselexiere anpreisen. Brisant, wenn sie eine Medienplattform bekommen. Zum Glück kommen sie nie an das große Geld um sich Einfluss zu kaufen. Aber eine reine Freude sind sie halt auch nicht.
Warum etliche Journalisten gern auf solche "Kaffeedeckenverkäufer" reinfallen ist mir ein Rätsel.
 
Liebe Leute, es geht hier nicht um politische Ansichten oder Einsichten. Es geht um den Umgang mit grenzwertigen Moderatoren bzw. dubiose Gestalten mit noch merkwürdigeren Botschaften. Oder schlichtweg mit Interviewpartnern die einfach nur Unsinn erzählen. Statt nachzufragen, ist meist munteres weiterplappern angesagt. Hinter wundert sich der Sender, warum es dann in den Facebookeinträgen nur so kracht. Auf die naheliegende Idee, wir lassen mal einen Politiker wieder ungehindert Unsinn erzählen, bringen dann aber möglichst schnell die Auflösung und entlarven somit den Vorschlag als "irre", kommt keine ö/r Redaktion. Warum eigentlich nicht? Warum muss ständig und besinnungslos Termin- und Agenda-Journalismus gemacht werden? Es ist einfach über die politische Elite zu klagen. Aber statt zu skandalisieren sollten Medien die Ziele, Vorschläge und Argumente hinterfragen. Nur, das ist Arbeit und erfordert Fachkunde.
 
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