Kleinere Musikrotation bei WDR 2?

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Die letzte Programmreform bei WiDeRlich 2, welche die letzten guten Ansätze über Bord geworfen hat und die Musik auf Minimalrotation begrenzt hat, geht noch nicht aufs Konto von Frau Weber. Das war noch vor ihrem Amtsantritt.
 
Wobei sie meinem Empfinden nach die größte Transformation ab 2009 durchgemacht hat. War die Musik nicht um 2004 sogar schon einmal deutlich spezieller geworden? Jemand hatte hier im Forum mal geschrieben, dass man zu der Zeit selbst als Musikexperte nur jeden fünften Titel kannte. Ich vermute, dass man ab ca. 2009/2010 tatsächlich Berater an die Musik gelassen hat.

Ein Blick in die Wayback-Machine hat mir für den 6.4.2009 diese Playlist zu Tage gebracht. Da ist kaum ein beraterfreundlicher Titel dabei und die Zusammenstellung ist für einen Morgen äußerst gelungen. Ein Berater würde bei dieser Auswahl, dazu nochum diese Uhrzeit im Dreieck springen.

07:09:25 Oceana Cry cry
07:06:03 Lionel Richie Don't stop the music
06:54:56 Kim Wilde It's here
06:52:15 Nancy Sinatra / Lee Hazelwood Jackson
06:46:52 Madness You keep me hanging on
06:43:25 Katrina & The Waves Love shine a light
06:39:43 Billy Joel Honesty
06:33:55 Snap / Loc Beauty queen
06:23:39 Shapeshifters Incredible
06:18:06 Silbermond Irgendwas bleibt
06:14:29 Huey Lewis & The News Power of love
06:09:10 KT Tunstall Black horse & the cherry tree
06:06:24 Marc Anthony I need to know
05:53:42 Beatsteaks Cut off the top
05:47:50 Queen You don't fool me
Da kommen einem fast die Tränen :cry: Und so im Laufe von 2009 ging es somit bei WDR 2 und 4 gleichzeitig bergab, kann das noch Zufall sein?
 
@Maschi:
Ja, in der Tat.
2007 bin ich dank WDR 2 auf "Love in the harbour" von "The Bees" aufmerksam geworden. Den Titel hatte ich sonst nirgendwo gehört.
Typisch für WDR 2 waren auch:
Pete Townshend - Face the face
Jimi Jamison's Survivor - I'm always here
Robert Plant - 29 Palms
Bee Gees - Kiss of life
Hall & Oates - Say it Isn't so
John Mayer - No such thing
Birth - Found a way out
Pilot - Magic
Little River Band - Happy anniversary
Mark Cohn - Walk trough the world

Von den genannten Interpreten werden allenfalls noch Hall & Oates und die Bee Gees zu hören sein, und natürlich nur mit dem bestgetesteten. :mad:
 
Und so im Laufe von 2009 ging es somit bei WDR 2 und 4 gleichzeitig bergab, kann das noch Zufall sein?
Und noch viel zufälliger: Gleichzeitig begann auch Radio NRW, sich mit mehr 90ern sowie aktueller EDM und Hip-Hop deutlich zu verjüngen. Ein Schelm... :rolleyes:

@Lord Helmchen: Nicht zu vergessen die Miles mit Perfect World und Mark Knopfler! Wie ich diese Vielfalt vermisse...
 
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Als Ersatz für den wegen der Musikauswahl unhörbaren Sender WDR 2 dienen (neben US-amerikanischen und kanadischen Sendern, die jedoch keine Nachrichten und Wetter bringen) folgende Sender:

- radioeins/RBB
- Dradio Wissen
- hr1

Ich suche mir morgens früh einen dieser Sender aus. Wetter fürs Rheinland lese ich beim Frühstück auf meinem Tablet.

Kurzum: WDR 2 ist dank der "Arbeit" der Musikredaktion (und dank des Internets) heutzutage ein Sender, der komplett überflüssig geworden ist.
 
@ThoRr:
Miles, natürlich. Wie konnte ich das vergessen? Seit dem "Tod" von WDR 2 habe ich "Perfect world" nicht mehr gehört.
Und Mark Knopfler bekommt man auch nur noch in Form der Dire Straits zu hören.
:(
 
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Als Ersatz für den wegen der Musikauswahl unhörbaren Sender WDR 2 dienen (neben US-amerikanischen und kanadischen Sendern, die jedoch keine Nachrichten und Wetter bringen) folgende Sender:

- radioeins/RBB
- Dradio Wissen
- hr1
Selbst für die Bundesliga schalte ich schon lange alles andere (heute wieder hr1, sonst auch gerne SWR 1 oder Bayern 1) ein, weil dort die Musik stimmt bzw. zum Teil (Bayern 1 bis 18 Uhr) gar keine Rolle spielt und sowohl die Art der Präsentation angenehmer wie auch die Werbung weniger umfangreich ausfällt.
 
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Ich höre zu Hause über DVB-S auch öfters Sender anderer ARD-Anstalten. Aber so richtig hat mich noch kein Sender überzeugen können. Regelmäßige Werbung auf fast allen Sendern, zwischendurch natürlich auch dort immer wieder mal Musik die mir nicht so besonders gefällt und dann noch Regionalberichterstattung aus weit entfernten Regionen. So lande ich dann doch wieder regelmäßig bei WDR 2 und 1LIVE. Von diesem Gewohnheitsbonus profitieren beide Sender sicher sehr, wobei ich immer öfter das Radio auch ganz aus lasse, wenn ich am PC sitze. Und im Autoradio höre ich so gut wie nur noch MP3.
 
Titel, die nicht gefallen, hast du naturgemäß immer dazwischen. Das war auch bei WDR 2 früher nicht anders. Dafür kannst du aber Titel für dich entdecken, die du noch nicht kanntest. Voraussetzung ist natürlich, dass die Rotation aus einem breit gefächerten Pool schöpft und das Power Play bei maximal zwei Plays pro Tag über einen begrenzten Zeitraum liegt. Die meisten Radiosender bestreiten den Großteil der Sendestunde jedoch nur noch mit Power Play. Da mir die entsprechende ganze maximal einfallslose Kommerzmusik á la James Blunt, Avicii, Katy Perry, OneRepublic etc. nicht gefällt, werden so alle Beratersender für mich per sé unhörbar.

Das schließt dann schon einmal mehr als 90 Prozent der (Wort-)Musik-Wellen aus. Da ich zudem noch am liebsten Rock und Pop der letzten 50 Jahrzehnte höre, bleiben so nur noch Radio Eins und DRadioWissen. Mit ersterem bin ich vor allem am Wochenende eigentlich flächendeckend ganz gut unterhalten, unter der Woche ist das Tagesprogramm von Radio Eins jedoch, wie du schon sagtest, teilweise sehr regionallastig und informationsarm.

Hier zeigt sich auch wieder, dass die Föderalstruktur bei der großen Diversifizierung der Musikgenres einfach nicht mehr sinnvoll ist oder zumindest angepasst werden müsste. Indie-Rock und Popkultur müssten dem öffentlich-rechtlichen Grundversorgungsauftrag nach inzwischen eigentlich in allen ARD-Anstalten stattfinden, das Muster verharrt aber immer noch in der überholten Einteilung in Hot-AC, AC, Oldie und Klassik.

@Lord Helmchen: Von den Dire Straits darf es dann aber natürlich auch nur Sultans of Swing oder Money for Nothing sein. :rolleyes:
 
@ThoRr Stimmt nicht so ganz. Man kann WDR 2 vorwerfen, fast nur noch die Kulthit-Interpreten zu spielen, doch bei diesen Interpreten ist die Titelvielfalt bei WDR 2 im Vergleich zu anderen Sendern noch groß. Ich hab da einmal das Beispiel a-ha gebracht, wo abgesehen von Take on me auch noch Foot of the mountain, Nothing is keeping you here, The sun always shines on TV, The living daylights, Summer moved on, Hunting high and low und Stay on these roads gespielt werden. So läuft das auch bei den Dire Straits. Da hat WDR 2 Money for nothing, Brothers in arms, Walk of life, Sultans of swing und auch Lady writer im Angebot. Und ja, beides sind diese typischen Kulthit-Bands, aber im Gegensatz zu Radio NRW oder NDR 2 laufen halt nicht nur Take on me, bzw. Walk of life.
 
Jepp....ich erinnere mich auch an The Smoke (zumindest 2 von ihnen) mit My friend Jack aber in einer 97er Version (die Klasse war), kann kaum Berater-Mist gewesen sein.

Na ja und noch vieles mehr.....aber egal das wird nicht wiederkommen.




Als Ersatz für den wegen der Musikauswahl unhörbaren Sender WDR 2 dienen (neben US-amerikanischen und kanadischen Sendern, die jedoch keine Nachrichten und Wetter bringen) folgende Sender:

- radioeins/RBB
- Dradio Wissen
- hr1



Kurzum: WDR 2 ist dank der "Arbeit" der Musikredaktion (und dank des Internets) heutzutage ein Sender, der komplett überflüssig geworden ist.

Ja, kann nur zustimmen, Radio Eins schon lange, da finde ich mich auf jeden Fall wieder und mit DRadio Wissen kommt (vorerst) Gott sei Dank ein weiterer Sender dazu.

Wir sollten WDR2 endgültig beerdigen.....Wiederbelebungsversuche bei dieser Radioleiche werden nicht helfen, sie treiben höchstens noch die Würmer, welche den kümmerlichen Rest zusammenhalten, aus dem verfallenen Radiokörper und am Ende steht eh der Zusammenfall.

Kümmern wir uns um die "Lebenden" und ihren Erhalt für die Zukunft.

Weichgespülter
Dauerdudelnder
Rundfunk
 
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in einer dunklen Zeit unserer Geschichte sprach man zurecht von einer Gleichschaltung des Rundfunks. Nun das was die Handschrift dieser sogenannten Berater im Radio heute ergibt ist in meinem Augen, wenn auch in einer anderen Weise genau das Gleiche. Ob Privatradio oder ÖR ich kann von Nord nach Süd oder Ost nach West radiohörend reisen und es kommt mir so vor als ob ich den Startsender nie gewechselt hätte. Saubere Arbeit..... die Herren Berater
 
Das kann ich nur bestätigen, früher habe ich im Urlaub regelmäßig das dortige Programm mitgeschnitten, unter anderem weil es eben so anders war als hier in NRW.
Heute unterscheiden sich die einzelnen Sender doch nur noch durch die Stationskennung und die Verkehrsmeldungen.
 
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- Dradio Wissen
- hr1
Ich möchte noch unbedingt FluxFM ergänzen! Wenn auch ebenso etwas Berlin-lastig.

Indie-Rock und Popkultur müssten dem öffentlich-rechtlichen Grundversorgungsauftrag nach inzwischen eigentlich in allen ARD-Anstalten stattfinden
iehe Nachbarthread zur hr1 80er-Aktion: Das ist zwar nix neues, aber wirklich eine Farce, dass es in den letzten Jahren immer mehr pro Anstalt 3 Pop-Dudler gibt. Wie läßt sich das eigentlich begründen mit "Versorgungsauftrag" bei DEN Überschneidungen? hr1-hr3-YouFM, NDR1-NDR2-NJOY und nun auch noch WDR4-WDR2-1LIVE. Da muss es doch wohl drin sein, stattdessen wenigstens einen Sender ohne Dudelrotation, sondern mit Anspruch zu produzieren!
 
Auch im Musikclub ab 21 Uhr ist die Musikauswahl noch halbwegs erträglich. Wenn man die etwas abwechslungsreichere Playlist des Abendprogramms auf den kompletten Tag ausweiten würde, dann wäre WDR 2 auch für die Stammhörer (die täglich länger als eine halbe Stunde einschalten) wieder ein halbwegs brauchbares Programm.
 
Interessant ist, dass auf Facebook in einigen Posts über die Musikauswahl diskutiert wird und WDR2 auch darauf antwortet.
Sinngemäß meinen sie, dass sie sich die Kritik zu Herzen nehmen und es überprüfen werden.
Wer es glaubt...
 
Es ist doch immer das gleiche Spiel, bei Facebook oder dieser einmal im Jahr stattfindenden Fernsehsendung, bei der sich der Intendant Tom Buhrow der Hörer-/Zuschauerkritik stellt, kann man sich bei der Musik immer elegant damit herausreden, dass die Geschmäcker halt sehr unterschiedlich seien und man es nie allen wird recht machen können. Irgendwie gibt die MA den Verantwortlichen ja sogar recht, denn umso einfältiger Programm und Musikauswahl, umso mehr Hörer hat ein Sender. :cry: Nur sollte das der Anspruch eines öffentlich-rechtlichen Programms sein, einzig und allein auf die Quoten zu schauen und deshalb den kommerziell erfolgreichen privaten Dummfunk zu kopieren?
 
Interessant, wie je nach WDR-Programm andere Lieder derselben Person in der Rotation sind: Während auf WDR5 laut Titelsuche von Caro Emerald fast nur "Coming back as a man" lief, kam auf WDR2 fast nur "A night like this" ...
 
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