Also, NRW wird das Radio-Nordkorea bleiben.
So wird es leider sein. Monopol und Monotonie in Reinkultur. Und der WDR hält da bestimmt dann auch wieder Anteile dran - wie auch beim Lokalfunk.
Ich möchte ja gar nicht beurteilen, ob ihr richtig liegt oder nicht, dennoch halte ich diese negative Grundeinstellung für fatal, obwohl ich beileibe kein Berufsoptimist bin: Wenn man Ende der achtziger Jahre in der DDR so eine Haltung mehrheitlich in der Bevölkerung eingenommen hätte, würde der Eiserne Vorhang noch heute bestehen.
UKW-Lizenzen kann man sich leider nicht erklagen...
Darum geht es nicht.
Vielmehr geht es um die Frage, ob eine Rundfunklandschaft, in der Privatsender ohne Verlegerbeteiligung faktisch nicht möglich sind, mit den Grundsätzen der Medienpluralität und der Unternehmensfreiheit in Einklang steht.
Wenn Privatfunk rechtlich gestattet ist, muss es auch einen faktischen Wettbewerb einzelner Anbieter untereinander geben können.
Wir sollten uns vergegenwärtigen, welche Medienkonzentration entstünde, wenn jetzt auch noch die letzten freien Frequenzen an die Verleger gingen: Dann gäbe es in Nordrhein-Westfalen außer im Internet faktisch keine unabhängigen Medien, weil überall entweder die Verleger oder der WDR oder beide gleichzeitig beteiligt sind. Das in einer Region mit mehr Einwohnern als die Niederlande, Belgien, Österreich, Tschechien oder Dänemark.
Selbst die Türkei ist da liberaler: Da kann eine kritische Berichterstattung dazu führen, dass man als Programmveranstalter für ein paar Tage gerichtlich mit einer Sendesperre belegt wird, aber man hat wenigstens die Aussicht, überhaupt Frequenzen zugewiesen zu bekommen (obwohl zahlreiche Anbieter dort überhaupt nicht lizenziert wurden und einfach geduldet werden).
Ich denke, völlig unrecht hast Du mit Deinem Einwand dennoch nicht: Die Tatsache, dass bisher noch niemand versucht hat, das System auf juristischem Wege anzugreifen, liegt sicher nicht zuletzt darin begründet, dass jeder nur darauf hofft, selbst Übertragungskapazitäten zugewiesen zu bekommen. M.a.W.: Wenn bspw. die Veranstalter von FluxFM klagen würden, dann tun sie es bestimmt nicht deshalb, damit Klassik Radio später dann Frequenzen erhält und sie selbst leer ausgehen.