Das Problem mit Dir ist, verehrter IRF, daß Du glaubst, es würden Hunderttausende in NRW auf die Strasse gehen um gegen schlechtes Radio zu protestieren.
Dass ich diese Auffssung nicht vertrete, habe ich bereits deutlich gemacht.
Die Landesregierung hätte nichts Eiligeres zu tun, als Dir und ein paar anderen Clowns postwendend eine Lizenz für einen Funzelsender im Pott zuzuschieben.
Mal ganz spontan gefragt: Was würde dagegen sprechen, außer dem Lobbyismus der Zeitungsverleger, die einen riesen Schiss vor einer Konkurrenz haben?
Jeder der möchte bekommt die Genehmigung zur Eröffnung eines Einzelhandelsgeschäfts, ungeachtet der Tatsache, dass auf dem Markt bereits Riesen wie die Metro-, Aldi- und Schwarzgruppe vorhanden sind, die übrigens trotz der unzähligen unabhängigen Läden nicht pleite gehen.
Im Rundfunksektor aber soll es anders sein?
Weshalb gelten hier nicht auch die Regeln des freien Marktes?
Warum macht es sich der Staat zur Aufgabe, die Großen von Konkurrenz zu schützen, anstatt die Kleinen vor übermäßiger Konkurrenz durch die Großen zu bewahren? - Gerade übrigens die SPD, die sich doch selbst immer als "Partei des kleinen Mannes" betrachtet. Sie unterstützt einseitig die Medienmultis und mittelständische Rundfunkunternehmer kommen noch nicht mal eine 20-Watt-Funzel. Das kann doch wohl nicht richtig sein!
Du kannst mit Online-Petitionen und albernen Facebook-Einträgen rumpoltern solange Du möchtest - wenn Du wirklich außer dampfzuplaudern den Gang durch die Instanzen antreten möchtest, dann wirst Du ohne eine Armada von Anwälten nicht auskommen. Und die wollen Geld sehen. Geld! Das ist diesen Anwälten nämlich scheissegal, wie sich das Radio in NRW anhört, weil es sie einen feuchten Keks interessiert. So wie den meisten Einwohnern dieses schönen Bundeslandes auch.
Ich frage mich, warum noch kein einziger Programmveranstalter diesen Weg beschritten hat?
Alle wollen in NRW senden, denn die Ballungsräume an Rhein- und Ruhr sind die einzigen in Europa, die noch ein echtes Wachstumspotential in Sachen Rundfunk aufweisen. Dennoch hat kein größerer Investor oder ein Unternehmenskonsortium bisher den Mut aufgebracht, den Weg nach Brüssel oder Luxemburg zu beschreiten, damit der Markt endlich geöffnet wird.
In der deutschen Medienbranche halten alle still und aus dem Ausland hat auch noch niemand die Initiative ergriffen.
Milliardenschwere Unternehmen wie bspw. Communicorp oder Lagardère eröffnen lieber in Finnland, der Tschechischen Republik, Ungarn, Rumänien oder Moldawien Radiosender als in Nordrhein-Westfalen, wo die Gewinnaussichten ungleich höher sind. Das muss doch eine Ursache haben. Weshalb hat von denen noch niemand die Europäische Kommission beauftragt, die verfilzten Strukturen in den Blick zu nehmen und aufzulösen?
Auf diese Frage habe ich bisher noch keine zufriedenstellende Antwort gefunden.