Reform des ARD-Hörfunks: das "Henne-Ei-Problem"

Ist das so? Werden diejenigen, die heute U30 sind, auch weiterhin noch Radio hören wollen? Oder ist das lineare Radio nicht spätestens dann, wenn sie von zu Hause ausziehen und nicht mehr das Frühstücksprogramm in der Küche hören (müssen), Schnee von gestern?
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Weil es vielleicht nach dem Abgang der Boomer in einigen Jahren keinen Sinn machen könnte, hochwertige Produktionen nur zu festgelegten Zeiten linear in den leeren Äther zu senden?
Es ist genau andersherum. Mit den privaten Aufgaben, die vermehrt auf einen zukommen, wird es immer mühsamer, sich sein eigenes TV- und Audiomenü zusammenzustellen. Im TV mag es noch gehen, da die meisten Inhalte recht lang sind (Serien und Dokus zwischen 25 und 45 Minuten, Filme entsprechend länger). Aber Musikstücke sind meist in 2 bis 5 Minuten vorüber. Da hilft einem das lineare Medium schon, wie Sieber schrieb: "Man schaltet es ein und es läuft". Man muss sich um nichts kümmern.

Es ist in gewisser Hinsicht schon mit früher vergleichbar. Als Kind hatte man noch Zeit, sich seine Musik aufzunehmen. Wann hatte man dies (damals) als Erwachsener? Besonders, wenn man Familie und einen ausgefüllten Job hat?

Das Radio wird sich halten, gerade, weil es immer noch genug junge Fans dieses Mediums gibt. Diese sterben nicht aus. Aber ich gebe Dir schon Recht, dass der Markt schrumpfen wird (tut er ja bereits, auch wenn die Angebote (noch) steigen).
 
Es ist genau andersherum. Mit den privaten Aufgaben, die vermehrt auf einen zukommen, wird es immer mühsamer, sich sein eigenes TV- und Audiomenü zusammenzustellen.

Wenn ich die Teenies beobachte, dann ist das eigentlich total easy und das Gegenteil von mühsam.
Empfehlungen kommen aus der App, den Shownotes oder von Freunden, man macht einmal klick und hat den Song in seiner aktuellen Playlist. Wenn etwas linear irgendwo im Radio läuft, müsste man noch Shazammen und importieren, das ist viel mühsamer!

Aber das gilt ja nur für Musik, wenn es um Wortbeiträge geht, ist das ja noch mühsamer: Entweder man muss sich einen Wecker stellen (das macht niemand für eine Sendung, gerade wenn er/sie noch anderes zu tun hat!) oder man bekommt zufällig eine Sendung mit und fragt sich, was das war, wo die lief, wie die angefangen hat und wie lange die noch läuft...
Nein, da ist der Podcatcher viel einfacher, der mir vorschlägt, was zu mir passt (oder, wenn es ein öffentlich-rechtlicher Podcatcher ist, auch mal etwas anderes um mich zu überraschen). Und die Media-/Audiothek bietet mir Infos, Hintergrund oder Debatte genau dann, wenn ich Zeit dafür habe.
Das ist viel einfacher als sich ein Programmschema zu merken und einen Wecker zu stellen!

Was nicht heisst, dass beim Autofahren nicht noch nebenbei lineares terrestrisches Radio laufen könnte (oder in der Werkstatt oder im Wartezimmer). Aber das ist nicht die Art von "aktiv Radio hören", die die meisten hier protegieren. Und die Teenies und Twens unter meinen Bekannten machen im Auto nur das Handy an, um Musik zu hören, niemals das Radio...
 
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Ist ja alles schön und gut, aber auch nur Freaks leisten sich einen Podcatcher, sie müssen also schon daran interessiert sein. Selbst Spotifyvorschläge (und hier gibt es ja ebenfalls Podcasts) werden erst dann genauer, wenn man das Medium öfter benutzt oder gezielt ein Profil anlegt.

Und von gezieltem Einschalten sprach ich gar nicht, sondern von schlichtem Einschalten. Und wer sagt, dass auch Teenies nicht ebenfalls an Wortbeiträgen Interesse haben bzw. sich überraschen lassen wollen?

Und war Musikhören in den 80ern nicht auch die erste Wahl im Auto? Damals hieß das Medium nur Cassette. Klar, mit Tonband ließ sich nur Vorhandenes permanent wiedergeben, aber sonst hat sich die Zielsetzung (nämlich die reine Musik) nicht geändert.
 
Es ist genau andersherum. Mit den privaten Aufgaben, die vermehrt auf einen zukommen, wird es immer mühsamer, sich sein eigenes TV- und Audiomenü zusammenzustellen. Im TV mag es noch gehen, da die meisten Inhalte recht lang sind (Serien und Dokus zwischen 25 und 45 Minuten, Filme entsprechend länger). Aber Musikstücke sind meist in 2 bis 5 Minuten vorüber. Da hilft einem das lineare Medium schon, wie Sieber schrieb: "Man schaltet es ein und es läuft". Man muss sich um nichts kümmern.
Es gibt einen Wandel mit dem Lebensalter und einen generellen gesellschaftlichen Wandel. Da ist es ja auch nicht leicht vorherzusagen, ob die heutigen Teens und jungen Erwachsenen auch künftig bei ihren Gewohnheiten bleiben werden oder nicht.
Einerseits haben viele jetzt 60-jährige in ihren jungen Jahren auch noch nicht gedacht, dass sie heute "Notruf Hafenkante" schauen und gerne mal NDR1, WDR4 oder Bayern 1 hören würden. Andererseits weiß man nicht, ob bei den heute Jungen irgendwann das Radio läuft weil sie keine Lust mehr haben, immer den Spotify-DJ zu machen oder ob dieses Medium auch künftig bei denen keine große Rolle spielen wird.
 
(...) aber sonst hat sich die Zielsetzung (nämlich die reine Musik) nicht geändert.

Das war aber genau nicht die Eingangsargumentation von @Till_Weende . Wenn ich ihn richtig verstanden habe, dann stellt er die Frage, ob die Hörer nur deshalb kein Radio mehr hören, weil dort (z.B. nach 20 Uhr) kein anspruchsvolles Programm mehr läuft.

Ich denke das nicht. Ich denke: Wenn junge Leute wirklich nur die reine Musik suchen, dann wäre eine moderierte Musikredakteur-Sendung trotzdem kein Grund für sie, um 20 Uhr das Radio einzuschalten. Die wollen Musik hören, wenn sie Musik hören wollen und nicht, wenn der Wecker klingelt. Und das machen sie dann auf Knopfdruck mit dem Handy und der Boombox via YouTube und Spotify.

Auf der anderen Seite ist für diejenigen, für die das Radio ein Nebenbei-Medium während der Arbeit oder der Autofahrt ist, ein stundenlanges Opernstück oder ein extralanges Feature ein Grund zum Umschalten.

Und diejenigen, die genau diese Dinge hören wollen, die finden sie zu dem Zeitpunkt, an dem sie Zeit zum Hören haben, ganz einfach in der Audiothek (oder bei Spotify).

Daher würde ich folgern:
Anspruchsvolle/hintergründige/überraschende Audio-Werke unbedingt weiter produzieren, aber zeitunabhängig zur Verfügung stellen (und so lange Platz ist, gerne auch irgendwo versenden, wo es nicht weiter stört.)
Aber das lineare Radio zu einem Tagesbegleitprogramm für "jedermann" machen, mal mit etwas mehr Wort, mal etwas weniger, immer mit Nachrichten und Wetter, und mit Musikfarben, hinter denen sich möglichst viele Hörer versammeln können.

So, jetzt könnt ihr mich wieder verhauen.
 
Ich werde Dich nicht verhauen (im Gegenteil, ich glaube, im Grunde liegen wir gar nicht so weit auseinander und wenn, dann wäre es auch egal, jede Meinung zählt). :)

Ich denke (und vielleicht habe ich das vorher nicht ausdrücklich genug erwähnt), dass für beide Märkte Platz ist - für diejenigen, die ihre Musik im Radio hören wollen (weil sie eben auch eine zeitliche Verlässlichkeit, gepaart mit Nachrichten und anderen Wortstrecken suchen) und für diejenigen, welche sie sofort auf Abruf haben möchten - hierfür aber Spotify oder andere Medien brauchen.

Im Fernsehen überleben auch sowohl Linear-TV sowie die Streamingplattformen. Linear hat den Vorteil, live sehr schnell zu sein (das geht bei Streaming zwar auch, aber fällt hier der Vorteil der Uhrzeit weg - die Events feiert man, wie sie fallen).
 
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Der Zukunftsrat des ö.-r. Rundfunks hat gerade seine Vorschläge vorgestellt:
Zusammenfassung ab 13:40, Einzelvorschläge ab 16:40
Klarer Cut: "Die ARD ist reformwillig, aber nicht reformfähig!"
Die Vorschläge gelten für ARD, ZDF und Deutschlandradio. Perspektive: "Horizont 10 Jahre und mehr."
 
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Wie es langfristig mit den Strukturen im ARD-Hörfunk weitergeht, hängt wohl auch davon ab, ob der Rundfunkbeitrag steigt oder eingefroren wird. Wenn es nach dem Willen einflussreicher, politischer Kreise geht, soll es auf absehbare Zeit bei den aktuell 18,36 Euro bleiben. Aus München kommt dazu mal wieder das übliche Trommelfeuer: Markus Söder forderte anlässlich der jüngsten CSU-Winterklausur, dass 14 von insgesamt 72 öffentlich-rechtlichen Radioprogrammen eingestellt werden sollten. Wenig überraschend, dass damit vor allem das Hörfunk-Angebot der Kleinst-Anstalten Radio Bremen und Saarländischer Rundfunk gemeint ist. Und Söder möchte den Intendantinnen und Intendanten ans Portemonnaie. Die Chefin des BR verdient rund anderthalb mal so viel wie er.

Quelle: ComputerBild-Newsletter
 
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Naja, die Quelle ist eigentlich der "Münchener Merkur", aber wer in Zusammenhang mit arte und 3SAT von einem "Zusammenfassen" quasselt, hat den Schuss auch in Zusammenhang mit "Radio" nicht gehört.
 
Da soll jetzt also allen ernstes die die Gründung einer übergeordneten Organisation für die ARD angedacht werden? Also: Nochn mehr Bürokratie, noch längere Dienstwege, noch mehr Mitarbeiter, noch mehr Posten, noch mehr Kosten und in Folge noch mehr Pensionsansprüche? Das ist jetzt der ganz große Wurf, ich schaffe eine zusätzliche Behörde, die die bestehenden Behörden verwaltet?

Hauptsache es werden weiterhin Millionen an Gebührengeldern für Live-Sportübertragungen zum Fenster rausgeworfen.

 
Markus Söder forderte anlässlich der jüngsten CSU-Winterklausur, dass 14 von insgesamt 72 öffentlich-rechtlichen Radioprogrammen eingestellt werden sollten.
Der kann fordern, was er will. Für die Sender in den Bundesländern sind die Landesparlamente der Bundesländer für die Staatsverträge entscheidungsverpflichtet. Nicht irgendein einzelner Politiker.
 
Ausgewogene Berichterstattung findet doch gar nicht mehr statt wenn in manchen (meist östlichen) Regionen Deutschlands zwischen 30 und 40 Prozent der Gesamtbevölkerung nicht mehr von der ARD angesprochen werden oder besser gesagt: sich in den Radiowellen nicht mehr repräsentiert fühlen, weil dort andere Prioritäten vorherrschen oder die Redaktionen offensichtlich gezielt "Agenda setting" betreiben, indem man die Schwerpunkte der Interessengebiete/Problemstellungen/Ängste der Beitragszahler in eine völlig andere Richtung verlagert. Beispiel: Mal ein Interview mit einem Heizungsbauer führen! Mal hinterfragen, warum soviele Medikamente fehlen. Können wir uns das 49 Euro-Ticket noch leisten? usw.

Herzergreifende Asylgeschichten (vom Tellerwäscher zum Professor), Sternchen- und Genderthemen, Klimawandel, Energiewende, Mobilitätswende, Transsexualität, Multikulti, Diversität, Scholz hat gesagt... Bärbock hat gesagt... Habeck hat gesagt... so geht das den ganzen Tag lang in den Inforadios. Und wenn irgendwo paar 100 Hanseln gegen die Blauen demonstrieren (die im Übrigen in mehreren Bundesländern stärkste Kraft im Parlament sind oder werden) dann können sie auf einmal sogar live und spät abends / nachts noch ihre Meldungen und Berichte aktualisieren. Sogar der Videotext ist dann auf einmal aktuell. Und das wird dann stundenlang prominent platziert in jeder Nachrichtensendung wiederholt. V.a. bei der Infonacht gibt es viele Wiederholungen. Der Rest des Programms (Kochen, Dudelmusik, ab und zu ein Buchtip oder Kinofilm, dazu Podcasts mit irgendwelchen mehr oder weniger bekannten Prominenten, Eigenwerbung für die TV-Krimis) ist so belanglos und oberflächlich, dass es keinerlei Ecken und Kanten hat. Die wurden nämlich abgeschliffen.

So nehmen viele Menschen mittlerweile die ARD-Hörfunkprogramme wahr. Musikjournalismus? Fehlanzeige.
Kritische Berichterstattung (14 Mio. Bürgschaft aus Steuergeldern für einen insolvente Bäcker)? Fehlanzeige.
Nachfragen/Nachhaken in Interviews? Passiert leider viel zu selten.

Für Hofberichterstatttung kann ich den Parlamentskanal hören oder Bundestags.TV schauen.


Nachtrag:
In den US-amerikanischen Conservative Talkformaten wurde z.B. detailgenau und mit scharfer Zunge der Wahlsieg von Trump in Iowa analysiert und welche Chancen Nicky Hailey überhaupt hat. Hierzulande wird generell negativ über Trump berichtet. Überhaupt scheint man zuweilen bei einigen ARD-Redaktionen dem Nachrichtenfaktor "Negativität" und auch dem Nachrichtenfaktor "Elite-Nationen" mehr Bedeutung zuzumessen als allen anderen Nachrichtenfaktoren wie Relevanz, Regionalität,,,


Ich wünsche mir mehr Bürgerliche Themen und mehr Sichtbarkeit der Interessen/Bedürfnisse der Bevölkerung. Ein Radioangebot, welches von allen mitfinanziert wird, sollte auch alle berücksichtigen und nicht nur 40 bis 60 Prozent der Menschen.
 
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Ist ja auch ne Superidee rechtzeitig vor den Wahlen die AfD bundesweit verbieten zu lassen. Über die Länderparlamente kann die sie sämtliche Beitragserhöhungen von ARD und ZDF bequem abblocken, quasi als Dankeschön für die freundliche Berichterstattung und die zahlreichen netten Einladungen in die politischen Talkshows. Ausgrenzung und Dämonisierung führen zu einer immer weitergehenden Radikalisierung der Partei, um die ein Opfermythos geschaffen wird, der ihre Aniehungskraft noch einmal deutlich erhöht. Dumm nur dass diesen Mechanismus (Self-Fulfilling-Prophecy) in den Rundfunkanstalten scheinbar kaum jemand begriffen hat.

So verbarrikadiert man sich weiter in seinen linksliberalen Schützengräben, schmust auffällig mit den Ampelparteien und hackt konsequent auf Merz und Czaja herum statt eine offene, kontroverse Diskussion zuzulassen, in der auch mal Gegensätze aufeinanderprallen. Wohlgemerkt: Ich sympathisiere weder mit Merz noch mit der AfD, aber wenn sich ein großer Teil der Bevölkerung mit dem Grundton der politischen Berichterstattung und dem gepflegten Diskurs in Gesprächsrunden nicht mehr identifizieren kann ist das Gift für die Glaubwürdigkeit der Sender, die somit selbst zunehmend parteiisch auftreten.

Wenn es den Öffentlich-Rechtlichen im Verein mit Ampelpolitikern und CDU-Kräften gelingen sollte AfD-Politiker vom Wahlzettel zu entfernen gehen die Rechten durch die Decke, wenn die AfD (was extrem unwahrscheinlich ist) einem Verbot zum Opfer fällt und eine Nachfolgepartei an Zulassungshürden scheitert, räumt Sahra Wagenknecht ab.
 
Beispiel: Mal ein Interview mit einem Heizungsbauer führen! Mal hinterfragen, warum soviele Medikamente fehlen. Können wir uns das 49 Euro-Ticket noch leisten? usw.
Was ist deine Kritik? Dass kein Heizungsbauer befragt wird, warum so viele Medikamente fehlen oder ob wir uns das 49-Euro-Ticket noch leisten können? Beides wurde und wird ausführlich von ARD/ZDF/DRadio thematisiert. Sollte es ein Thema von gesellschaftlicher Relevanz geben, bei dem ein Heizungsbauer die größte Expertise besitzt, wird auch er ganz sicher zu Wort kommen.

Herzergreifende Asylgeschichten (vom Tellerwäscher zum Professor), Sternchen- und Genderthemen, Klimawandel, Energiewende, Mobilitätswende, Transsexualität, Multikulti, Diversität
nehmen einen Teil der Berichterstattung ein, da sie ein Teil des Zeitgeschehens sind. Dass sich alles und ausschließlich darum dreht, ist eine Mär aus einer bestimmten Ecke.

Scholz hat gesagt... Bärbock hat gesagt... Habeck hat gesagt...
Du sprichst von unserem Bundeskanzler, unserer Außenministerin und unserem Wirtschaftsminister. Zu allen dreien kann man stehen, wie man will, aber eine gewisse Relevanz ist ihren Aussagen qua ihrer Ämter wohl kaum abzusprechen.

Und wenn irgendwo paar 100 Hanseln gegen die Blauen demonstrieren
Allein in Hamburg waren es heute an die 100.000(!). Unabhängig, was man davon hält: der Nachrichtenwert ist gegeben.

die [die AfD] im Übrigen in mehreren Bundesländern stärkste Kraft im Parlament sind
Bislang in keinem einzigen.

In den US-amerikanischen Conservative Talkformaten wurde z.B. detailgenau und mit scharfer Zunge der Wahlsieg von Trump in Iowa analysiert und welche Chancen Nicky Hailey überhaupt hat. Hierzulande wird generell negativ über Trump berichtet.
Selbstverständlich sind konservative, den Republikanern nahestehende US-Kanäle eine absolut neutrale und vorurteilsfreie Informationsquelle, an denen sich unsere öffentlich-rechtlichen Anstalten unbedingt orientieren sollten…

Es gibt so vieles, was man völlig zu Recht kritisieren kann an den hiesigen Rundfunkanstalten, aber vor dem, was eine gar nicht so kleine, sehr laut polternde Wählergruppe gerne daraus machen würden, graut mir.
 
Und wenn irgendwo paar 100 Hanseln gegen die Blauen demonstrieren
Da ist wohl eher Dein Wunsch der Vvater des Gedankens. Schau Dir mal die Zahlen aus den vergangenen drei Tagen an.

Aber das hier:
Ist ja auch ne Superidee rechtzeitig vor den Wahlen die AfD bundesweit verbieten zu lassen.

... ist bestimmt keine Lösung, sondern wird den Riss in der Gesellschaft nur vertiefen. Das geht nach dem Motto: "Wenn wir gegen die nicht mehr gewinnen können, verbieten wir sie einfach". Dümmer geht es nicht. Demokratie ist, wenn man es (als Partei) erträgt, dass jeder wählt, was er für richtig hält. Das sollte Ansporn sein, die eigene Politik und Programmatik zu überdenken, nicht darüber zu räsonieren, wie man einen unliebsamen Mitbewerber mit Hilfe der Exekutive loswerden kann.

Hier würde ich mir ein machtvolles Wort des Hörfunks wünschen, eine lautes und klares Bekenntnis zur Meinungsfreiheit, gemäß dem auch aus dem Intendantensessel heraus so oft in Sonntagskommentaren zitierten Voltaire-Wort: "Mein Herr, ich teile Ihre Meinung nicht, aber ich würde mein Leben dafür einsetzen, daß Sie sie äußern dürfen."
 
Beispiel: Mal ein Interview mit einem Heizungsbauer führen! Mal hinterfragen, warum soviele Medikamente fehlen. Können wir uns das 49 Euro-Ticket noch leisten? usw.
Konkrete Beispiele?
Denn… all dies findet statt, in Sendern, die „im Osten“ empfangbar sind. Genau diese drei Themen habe ich selbst (technisch) gesendet, im rbb-Fernsehen, ist nur schon ein paar Tage her, daher kann ich kein konkretes Datum draufkleben - und muss mich für so eine substanzlose Behauptung sicher nicht durch alte Sendepläne wühlen.

Im Radio fand es definitiv im rbb Inforadio statt, ebenso bei Antenne Brandenburg, rbb 88.8 und auf radioeins; mit extrem hoher Wahrscheinlichkeit auch allumfänglich auf MDR Aktuell und in deren „Einsern“. Was der NDR in MV gemacht hat entzieht sich meiner Kenntnis, aber auch im gemeinsamen Nachtprogramm ist das sicher gelaufen.

Einfach mal einschalten…
 
Da soll jetzt also allen ernstes die die Gründung einer übergeordneten Organisation für die ARD angedacht werden? Also: Nochn mehr Bürokratie, noch längere Dienstwege, noch mehr Mitarbeiter, noch mehr Posten, noch mehr Kosten und in Folge noch mehr Pensionsansprüche? Das ist jetzt der ganz große Wurf, ich schaffe eine zusätzliche Behörde, die die bestehenden Behörden verwaltet?
NEIN. Die neue "Zentrale" soll die "alte ARD" ERSETZEN.
 
NEIN. Die neue "Zentrale" soll die "alte ARD" ERSETZEN.
Hast du den Bericht gelesen? Von einer Zentrale steht da erst mal gar nichts. Ersetzt werden soll die "Arbeitsgemeinschaft". Also wohl was heute Abstimmungsrunden usw. sind. Alle Landesrundfunkanstalten blieben komplett erhalten. Es steht noch nicht mal da, dass diese Personal und Ressourcen abstellen müssen für die neue Anstalt. Diese käme also 100% on top.

Völlig absurd wird es, wenn zu dieser Idee bereits konkrete Dinge festgelegt werden, wie diese genau vier "Weisen":

Im ARD-Verwaltungsrat sitzen unabhängige Persönlichkeiten mit einschlägigen fachlichen Kenntnissen und Erfahrungen, etwa drei aus dem Bereich der Medien, zwei mit ausgewiesener Managementerfahrung und vier „Weise“ mit Sensibilität für den Angebotsauftrag.
 
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