Die "Hitparade" bildet natürlich immer auch den aktuellen "musikalischen Zeitgeist" ab - deshalb sind in diesem Jahr eben auch Andreas Bourani und Helene Fischer in der Top 10 gelandet. Mich stört es nicht, zumal ich davon ausgehe, dass beide Titel im nächsten Jahr mit Sicherheit nicht mehr so weit vorne landen werden. "Let her go" von Passenger (sicher einer der großen Titel des Jahres 2013) war im vergangenen Jahr ja auch relativ weit vorne platziert, konnte sich in diesem Jahr jedoch überhaupt nicht mehr platzieren. Und um die "Klassiker" von Led Zeppelin, Queen, Deep Purple, Metallica oder AC/DC müssen wir uns sowieso keine "Sorgen" machen, denn diese Titel überdauern jeden vorrübergehenden Trend und werden wohl auch noch (in der "Hitparade") gespielt werden, wenn kaum einer mehr über Andreas Bourani oder Helene Fischer spricht.
Mir hat die "Hitparade" alles in allem gut gefallen. Natürlich ist es im Grunde in jedem Jahr das Gleiche, doch schon alleine, weil sich in der "Hitparaden"-Woche fünf Tage (und vier Nächte) lang kein einziger Titel wiederholt, lohnt sich die Veranstaltung meines Erachtens immer. Gefreut habe ich mich zudem, dass auch eher SWR1-untypische Interpreten wie Reinhard Mey oder Udo Jürgens mit vielen Titeln in die "Hitparade" gewählt wurden (Reinhard Mey war ja z.B. gleich 11x vertreten). Schade finde ich nur, dass die "Hitparade" so gut wie keine Auswirkungen auf das übliche SWR1-Programm hat. Es liefen auch in diesem Jahr zahlreiche Titel, die hervorragend ins SWR1-Programm passen würden (und die offenbar gut bei den Hörern ankommen, sonst wären sie ja nicht gewählt worden - und das teilweise sogar auf die vorderen Plätze), die außerhalb der "Hitparade" aber so gut wie nie gespielt werden. Selbstverständlich meine ich damit jetzt nicht das "Badner Lied" oder Herrn Stumpfes Zieh & Zupfkapelle, aber z.B. Titel von den Dire Straits, den Stones oder Bruce Springsteen. Und auch einen Reinhard Mey könnte ich mir wohldosiert - 1x im Monat - durchaus hin und wieder im SWR1-Programm vorstellen.
Von den Moderatoren haben mir in diesem Jahr (wieder) Thomas Schmidt und Stephanie Anhalt am besten gefallen (bei Stephanie Anhalt kann man das "gefallen" sogar wörtlich nehmen - schade, dass man sie außerhalb der "Hitparaden"-Zeit beim Moderieren nicht sehen kann
). Aber auch die anderen Moderatoren haben einen guten Job gemacht und ich kann eigentlich nicht nachvollziehen, wieso hier immer wieder Janet Pollock und Barbara Scherrer kritisiert werden.