Wie viel Potential hat das DAB+-Bouquet?

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Die Antenne drehte ich schon in alle möglichen Richtungen. Ich kaufte mir das Teil als Radiowecker; folglich steht der Standort (mehr oder weniger) fest. In der Küche habe ich es noch mit dem im Beitrag #2567 geschilderten Resultat versucht. Sollte es im Bad funktionieren, grün glaube mir, ich verbringe meine Nächte nicht in der Badewanne, um morgens aus Baden-Baden geweckt zu werden, was derzeit ja eh nur über UKW funktioniert, da Radio Bremen noch nicht über DAB+ sendet.
Auf wen oder was muss der Bürger denn noch bei einer Wohnung achten, wenn er diese mietet? - Bezahlbare Miete, Einkaufsmöglichkeiten fußläufig erreichbar, gute ÖPNV-Anbindung und ordentliche Internetanbindung (Mobilfunk geht auch nur außer Haus - ist für mich aber nicht lebensnotwendig) sehe ich ja noch ein; soll ich mich jetzt auch noch nach einem Gut richten, welches bisher nahezu überall mit relativ geringem Aufwand in ausreichendem Maße nutzbar war/ist, nur weil "digital" das Wort der Zeit ist und erprobte Technik als "Steinzeit" gebrandmarkt wird? Bisher dachte ich immer, Technik würde für den Menschen geschaffen, aber das scheint in der Bundesrepublik Deutschland nicht zu gelten. - Als DAB das "+" noch nicht hatte, waren übrigens einige Programme in der Küche empfangbar.

Das Problem gab, bzw. gibt's es mit der guten, alten Mittelwelle nicht. Die DLF Langwelle aus dem Odenwald funktioniert sogar im Tiefkeller (2.TG) der Düsseldorfer Uni mit dem ITT Schaub-Lorenz Touring tadellos. (Na gut, es sind reichlich Licht, bzw. Luftschächte vorhanden.) Von daher sind diese beide Empfangsarten für etwa 1/5 der Dradio-Hörer (so die Ergebnisse zweier Stammhörerbefragungen 2006 und 2009) immer noch unentbehrlich, auch wenn sie horrende Stromkosten verschlingen. Letzteres ist auch der Grund dafür, warum das Dradio auf seinen beiden Wellen DLF und DKultur seit einigen Wochen mit nervtötend schlecht gemachten (Saitenbacher läßt grüßen) und z.T. faktisch falschen Werbespots seine Hörer stündlich penetriert. :mad:
 
Ich fürchte, Ammerländer muss seine Räumlichkeiten anders positionieren.....:D
Du hast Recht, denn nachdem ich die passenden Batterien gekauft hatte, konnte ich einen kabelunabhängigen Versuch starten. Optimal für den Empfang wäre, wenn ich meine Zelte vor dem Haus aufschlage. Dort ist auch der NDR zu empfangen, aber nur bei genauester Ausrichtung der Antenne.
Um nur diesen ominösen Bundesmux empfangen zu können, muss ich tatsächlich ins Bad ziehen, oder das Radio mitten im Wohnzimmer aufstellen.

Ein 10 kW-DAB-Sender reicht im flachen Land indoor etwa 40, ein 1 kW Sender nur ca. 15 km weit.
[...]
Du solltest deinen Radiowecker einmal am Fenster aufbauen und dann die Wurfantenne durchs Fenster hindurch nach außen klemmen, dann könnte es gehen. Aber auch nur wenn das Zimmer in Richtung Sendemasten liegt.
Wenn ein 1 kW-Sender nur 15 km reicht, dann ist der Empfang in der "Übermorgenstadt" Oldenburg ja auch nicht rosig; liebe Oldenburger, war wohl nix mit Übermorgenstadt.
Es war wohl jetzt wirklich ein Fehler, beim Kauf darauf zu achten, dass das Rundfunkgerät keine Wurfantenne hat, da ich diese aus analoger Erfahrung fürchterlich finde. - Ein HF-Eingang ist leider nicht zu finden.

Ist denn laut Empfangsprognose indoor empfang möglich?
Es ist wohl hart an der Grenze. Lt. fmscan soll Steinkimmen (was Indoor gar nicht geht, mit 57 dbµV und HB-Walle, was an einigen Stellen in der Wohnung empfangbar ist) mit 54 dBµV ankommen.
Wie niedrig darf das sein, um überhaupt einen Empfang zu haben? - Bei analog kam ja irgendwann langsam das "Rauschen", bei digital gibt es ja wohl nur alles oder nichts.

@ Tweety:
Wie war das doch mit den getroffenen Hunden?
 
@Ammeränder:
Ich war bei einem Aufenthalt am westlichen Stadtrand von Oldenburg überrascht, wie schlecht dort der DAB+-Empfang ist: NDR ging gerade an manchen Ecken des Zimmers, Bundesmuxx gar nicht. Da hatte ich anhand der Empfangskarte auf Digitalradio.de und aufgrund DAB-alt-Ausbreitung dort andere Erwartungen. Insofern wundert es mich nicht, dass Du im noch etwas westlicheren Ammerland quasi nichts empfängst.

Das sind natürlich typische "Vorführ-Effekt-Bedingungen" :( .
 
Meine süße hat sich auch ein DAB+ gerät von mir gewünscht, und dies wird Sie zu Weihnachten auch bekommen. Dadurch dass der Turm am "Kapaunberg" eingeschaltet wurde, empfangen wir hier nun auch DAB+. Also ich bin optimistisch, dass DAB+ kein reinfall, wie die digitalen vorgänger sein wird.
 
Wollte keinen neuen Thread aufmachen, aber: mir fällt auf, dass derzeit beide bayerische Großsender, sowohl der BR mit Bayern 1 und Bayern 3, als auch Antenne Bayern, heftigst den Kauf eines DAB+-Gerätes bewerben.
Ist das der Tatsache geschuldet, dass bald Weihnachten ist oder aber müssen wir uns bald mit der Abschaltung des UKW-Netzes beschäftigen?

Habe mal DAB+ in einem Testwagen von Audi getestet. Es funktioniert auf den Autobahnen wunderbar, auf den Nebenstrecken geht es sehr schnell weg, besonders in Tälern und Senken. Im Alpengebiet fast kaum Empfang, sodass die Signale wieder via UKW empfangen werden müssen.

Zudem möchte ich daran erinnern, dass gerade bei älteren Leuten die Umstellung von UKW auf DAB+ sehr schwer fällt. Manch ein Senior fühlt sich dabei eher "schlecht", weil sie meinen, nach der Umstellung der Satelliten nun auch die Umstellung vom geliebten "88,9" vom Dillberg auf so ein digitales Wesen fürchten, was sie nicht bedienen können.

Und wenn dann traditionelle "Seniorensender" wie Bayern 1 noch dazu dafür werben, den alten Radio wegzuschmeißen, und sich ein funkelnagelneues DAB+-Gerät anzuschaffen, halte ich das für keine so gute Entwicklung im Sinne der vielen Senioren, die wir in unserer Gesellschaft haben.

Wie kann man Senioren die Vorteile von DAB+ erklären, ohne sie gleich als "technische Idioten" zu behandeln?
 
Was sollen Senioren mit DAB+?
Welches Programmbouquet wird ihnen dort zusätzlich angeboten?

Mein Vater ist rundum glücklich mit NDR-Niedersachsen sowie seinen Captain Cook CDs.

Der wollte so ein Gerät nicht mal geschenkt! Warum auch?

PS: Der alte Herr spielt übrigens täglich mehrere Stunden Online-Skat!
Von wegen: "Technische Idioten"
 
Die Senioren haben ja auch hoffentlich noch Junioren, die bringens denen schon bei.:D

Aber: Was ist so schwierig an der Bedienung? Die Dinger sind doch in der Regel ganz einfach gehalten, es sei denn, man kauft sich ein Hi-Tec-Gerät.
 
Die Senioren haben ja auch hoffentlich noch Junioren, die bringens denen schon bei.:D

Das ist ja die Schwierigkeit: ich wollte meiner 91 Jahre alten Großmutter einen Gefallen tun, und ihr ein solches rauschfreies Gerät kaufen. Gut, gesagt, gekauft.
Hab ihr das Gerät fünfmal, ja sogar öfters erklärt. Was hat die gemacht? Sie hat es ihrer Zugehfrau weiter geschenkt mit der Begründung, sie könne damit nichts
anfangen, das sei ihr zu modern... Obwohl ich ihr es erklärt hatte...
Es war ein sehr einfaches DAB+-Gerät, das ich da im Handel erstanden habe, was auch leicht zu bedienen gewesen wäre...

Was sollen Senioren mit DAB+? Welches Programmbouquet wird ihnen dort zusätzlich angeboten?
Bayern plus hören, zumindest manche.

PS: Der alte Herr spielt übrigens täglich mehrere Stunden Online-Skat! Von wegen: "Technische Idioten"

Ja, bei meinen Eltern und Großeltern ist dieses Thema schon schwierig, weil sie auf "Neuerungen" technischer oder digitaler Art höchst schwierig reagieren und
in ihrer konservativen Sichtweise manches zunächst verteufeln... Da braucht es viel Fingerspitzengefühl...
 
Also ich konnte meiner Oma damals wegen bzw. mit Radio Melodie das Kabelradio schmackhaft machen.
Denke auch, dass heute alte Leute noch Interesse an neuer Technik haben, wenn sie einen Mehrwert hat.
Mit einem WLAN Radio kann man ggf. Interesse hervorrufen.
Da die Omma aber wahrscheinlich nicht zum nächsten Dx Camp fährt oder mit einer Yagi testet, wie viele Bouquets sie einlesen kann und das dann überall postet - was soll sie mit DAB? ;)
 
Da die Omma aber wahrscheinlich nicht zum nächsten Dx Camp fährt oder mit einer Yagi testet, wie viele Bouquets sie einlesen kann und das dann überall postet - was soll sie mit DAB? ;)

Da die Omma aber wahrscheinlich nicht zum nächsten Dx Camp fährt oder mit einer Yagi testet, wie viele UKW-Sender sie hören kann und das dann überall postet - was soll sie mit UKW? ;)
 
Was sollen Senioren mit DAB+?
Welches Programmbouquet wird ihnen dort zusätzlich angeboten?

Mein Vater ist rundum glücklich mit NDR-Niedersachsen sowie seinen Captain Cook CDs.

Der wollte so ein Gerät nicht mal geschenkt! Warum auch?

PS: Der alte Herr spielt übrigens täglich mehrere Stunden Online-Skat!
Von wegen: "Technische Idioten"

Ich weiß ja nicht wie es bei euch im Norden ausschaut aber hier in Bayern hat auch der Senior was von DAB+. Ich sage nur Bayern Plus. ;)
 
Nein, das gibt es meines Wissen hier "oben" nicht.

Übrigens die Reaktion meines Vaters, nachdem ich ihm Bayern Plus per Internet vorgestellt hatte, war ein entrüstetes: "Ich bin doch kein Pflegefall!"
 
Nein, das gibt es meines Wissen hier "oben" nicht.

Übrigens die Reaktion meines Vaters, nachdem ich ihm Bayern Plus per Internet vorgestellt hatte, war ein entrüstetes: "Ich bin doch kein Pflegefall!"

Geschmäcker sind halt verschieden. Ich kennen einen 50 Jährigen und der er ist begeistert über Bayern Plus. Auch ich höre ganz gerne alte Schlager an und höre ab und zu Bayern Plus aber auch Sender wie memoryradio oder Yesterday Radio im Internet. Und ich bin übrigens erst 38. ;)
 
Ich sehe in DAB+ mit eine digitale Alternative zum herkömmlichen UKW-Funk...
Bayern Plus ist sicherlich so ein Streitfall, denn von der Altersstruktur her würde ich den Sender auf Leute jenseits der 60 Jahre schätzen.
Aber über BR Plus gibt es sicher einen Thread, wo man das ausführlicher diskutieren kann...

Es ist schon schön und gut, wenn die Leute DAB+ schmackhaft bekommen, aber ob der Deutsche, der eh zu Entwicklungen länger braucht als andere Nationen, je das
DAB+ richtig anerkennen und auch nutzen werden wird, bleibt bislang jedenfalls unklar. Jüngere könnten es für sich nutzen, das könnte ich mir vorstellen, aber Ältere... Ich weiß es nicht.
 
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