Wie viel Potential hat das DAB+-Bouquet?

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Fällt euch nicht auf dass in den Medien mit Ausnahme unabhängiger Webseiten praktisch keine Diskussion über die Digitalisierung des Radios stattfindet? Die Zeitungen meiden das Thema auf Veranlassung ihrer Eigentümer, die ja zugleich die bedeutendsten Radiobetreiber und UKW-Nutznießer sind. Die ARD geht der öffentlichen Auseinandersetzung ebenfalls aus dem Weg, um das Radio-Werbegeschäft und die Beziehungen zum MA-Konsortium nicht zu gefährden und um den DAB-kritischen Sendern nicht in die Suppe zu spucken, dabei wären DAB-Kampagnen ein höchst wirksames Instrument der Verbraucheraufklärung. Die marktrelevanten Zeitschriftenverleger üben sich, sofern sie nicht wie z.B. Burda, ebenfalls dick im Radiogeschäft mit drinhängen, größtenteils in solidarischer DAB-Enthaltsamkeit. Es gibt also neben dem UKW- auch noch ein mächtiges Schweigekartell - und trotzdem startet das Digitalradio überall durch!

Nur der unbeugsame BR bewirbt in allen großen Zeitungen mit großflächigen Anzeigen sein DAB-Zusatzangebot und hat auch noch Erfolg damit. Davor sollte man den Hut ziehen.
 
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Egal, wie man sieht, geht es ja auch ohne Werbung.

Geht doch mal zu Kaufland, real, ... und schaut in die Elektroabteilung, was es dort so gibt. Kaum ein Radio ohne DAB. Wer sich also z.B. was für Küche oder Bad kaufen will, nimmt, wahrscheinlich komplett unwissend, ein DAB-Radio.
Dann wird es eingeschaltet und der automatische Sendersuchlauf beginnt. Der Hörer sucht sich dann vermutlich den erstbesten Sender, den er vom Namen her kennt, also wahrscheinlich WDR2, Energy, NDR1, etc. Wer nicht in der Senderliste dabei ist, hat halt Pech :D Welche 0815-Hausfrau sucht denn erst den UKW-Button? Da hilft auch kein Schlechtreden von DAB mehr.
 
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Fällt euch nicht auf dass in den Medien mit Ausnahme unabhängiger Webseiten praktisch keine Diskussion über die Digitalisierung des Radios stattfindet? Die Zeitungen meiden das Thema
Stell Dich doch bitte mal einen Schritt auf die Seite und lass den Aluhut dort wo er ist. - Noch einen.. - STOP! Nicht mehr bewegen.
Aus welchen Medien auch auch immer Du Dich informierst, aber einige der hier wiederholt verlinkten und zitierten sind alles andere als unabhängige Websites. Dagegen bedarf es keine 5 Minuten Suche um zig Blogs, Artikel in diversen Zeitungen, Links zu Bundesministerien (oftmals leider veraltet), und sonstigen Websites, die sich seit 2011 mit dem Thema beschäftigen, zu finden.

Websites, die sich über ihre Artikel, (auch) durch Dritte (nicht Abonnenten) bezahlt, finanzieren, sind nicht (zwingend) unabhängig!
 
Ja und? Wirkliche Unabhängigkeit findest Du nur in den in der großen Öffentlichkeit kaum wahrgenommenen Nieschen. Deswegen kann und muss man die konkreten Abhhängigkeiten genauer beleuchten. An dieser Stelle hat ricochet zu 100% Recht. Dass andere Meinungsträger, die DAB+ befürworten, natürlich auch (aber eben andere) Abhängigkeiten haben, hat nichts mit Aluhüten zu tun, sondern darüber kann und muß man genauso nachdenken/diskutieren. Diese Abhängigkeiten führen aber in den seltensten Fällen zu markt- und meinungsbeherrschenden Gruppierungen wie beim Kartell zwischen VPRT-Mitgliedern und bestimmten Verlagsgruppen.
 
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Ja und? Wirkliche Unabhängigkeit findest Du nur in den in der großen Öffentlichkeit kaum wahrgenommenen Nieschen. (...) An dieser Stelle hat ricochet zu 100% Recht.
Ach, das Eine rechtfertigt also das Andere? Hervorragende Argumentation mit der sich alles so erklären und verkaufen lässt wie es einem beliebt.
Und nein, eine "wirkliche Unabhängigkeit" findet sich nicht zwingend "nur" in den Nischen.

Aber:
Deswegen kann und muss man die konkreten Abhhängigkeiten genauer beleuchten.
Richtig!

Laut ricochet:
Fällt euch nicht auf dass in den Medien mit Ausnahme unabhängiger Webseiten praktisch keine Diskussion über die Digitalisierung des Radios stattfindet? Die Zeitungen meiden das Thema auf Veranlassung ihrer Eigentümer, die ja zugleich die bedeutendsten Radiobetreiber und UKW-Nutznießer sind.
meiden die Zeitungen das Thema also komplett und auch auf sonstigen Websites, die Du ja noch indirekt als "Nischen" ungern zugeben möchtest, findet keinerlei Diskussion statt.

Ich frage mich, an welcher Stelle der Herr ricochet da Recht haben mag, denn eine Recherche von unter 5 Minuten per Google brachte mir weit mehr als 10 Seiten mit (auch Lobbyseiten) Einträgen über Diskussionen, Zeitungsartikel, Foren, Kaufgesuchen, Verkaufsangeboten, Kritiken, Vergleichen und einigem mehr.
Es kann doch nicht sein, dass die Seiten bei Google Deutschland alle gesperrt sind!
 
Fand das hier bereits hier Beachtung?

http://www.teltarif.de/dab-plus-nrw-minimux/news/63663.html

Im Moment soll ich ja im Kundenauftrag die Chancen von DAB abklären. Ich kann ihm kein endgültiges Ergebnis, sondern nur eine grobe Einschätzung liefern. Im Moment macht DAB meiner Einschätzung nach nur bundesweit Sinn. Mir fällt zudem auf, dass es sich bei vielen, die im Moment dort Interesse haben, eher um "Spinner" handelt. Aber wer soll es auch sonst machen, wenn nicht Pioniere? Die etablierten Sender, Verleger, Unternehmen blockieren und versuchen aktuell über die Presse die Technik wieder madig zu reden. Aber die "Spinner" haben zumeist keinerlei finanzielle Resourcen. Wie will ein kleines Internetradio aus Hessen einen bundesweiten Sendeplatz finanzieren, da ist doch bestimmt das ganze Monatsbudget schon alleine bei der Bewerbung bei den Medienanstalten drauf gegangen?

Und zu diesen Minimux: Es gibt keine Webseite, keine Anschrift, von den Investoren habe ich nie etwas gehört. Das muss nichts heißen, aber ich habe da so meine Zweifel. Es wäre schön, wenn ich mich täuschen würde. Denn das Potential bei DAB ist da, keine Frage. Das Problem ist, daß ein wunderbares Konglomerat aus Verlegern und deren Radiostationen sowie vereinzelt auch Politiker daran arbeiten das zarte Pflänzchen wieder zu zertrampeln, um die aktuelle Radiolandschaft nicht zu verändern. Gut, daß es auch noch Spinner mit viel Geld gibt. Etwa der gute Herr Göpel aus Leipzig.
 
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Hallo zusammen, in meiner Welt App stand heute ein Artikel über DAB + dieser war weder negativ noch positiv geschrieben, der Verfasser des Artikels war der Meinung das Internetradio wohl als Gewinner irgendwann hervorgehen wird. Was anderes habe ich die Woche noch auf DAB + beobachten können. NRJ hat neue Jingles und der Sender über DAB + heißt jetzt Energy digital.
 
Teletarif hat schon wieder einen nachgeschossen

http://www.teltarif.de/dab-plus-radio-multimedia/news/63670.html

Oh oh, das werden die alten Kollegen aber gar nicht gerne hören:

Die Diskussion um DAB+ kommt jedoch überraschend (oder auch nicht) just zu einem Zeitpunkt, an dem der digital-terrestrische Hörfunk erstmals Erfolge nachweisen kann - alleine aus dem Markt heraus und ohne politisches Eingreifen. Das Wachstum von DAB+ ist überproportional, die Zahl der verkauften Empfangsgeräte dürfte die sieben Millionen inzwischen überschritten haben, in fast 15 Prozent der deutschen Haushalte steht mindestens ein DAB+-Empfangsgerät....

Über 30 Jahre lang lebten die UKW-Veranstalter in einem sicheren Biotop, der Frequenzmangel schützte sie vor neuen Konkurrenten. ...

Der Versuch, DAB+ noch auf der Zielgeraden zu stoppen wird jedenfalls ebenso wenig von Erfolg gekrönt sein wie einst die Musikindustrie bei dem Versuch den digitalen Internet-Musikmarkt zu blockieren und das Geschäftsmodell CD zu retten. Dafür ist die Technik bereits viel zu stark etabliert....

Noch 2011 forderten die Privatradios die Entwicklung von DAB+ dem Markt zu überlassen. Es klingt vor diesem Hintergrund schon absurd, dass sie ausgerechnet jetzt, wo der Markt erste positive Zeichen beim digital-terrestrischen Radio setzt, nach einem Bestandschutz von UKW und einem politischen Einschreiten schreien.

LOL! Noch vor drei Jahren schrie die DAB-Lobby - nach einer Verpflichtung von DAB in allen Geräten, nach einem Aus für UKW bis 2025. Ich hatte das damals heftig kritisiert. Wie sich das Blatt doch gewandelt hat. Heute kritisiere ich die Gegenseite, die alteingesessenen UKW-ler. Mensch, Leute, nun macht euch doch mal Gedanken darüber, wie ihr in diesem Sog mitschwimmen könnt!! Außer ein paar Eumanns und Polit-Eumeln wird doch kein Politiker mehr versuchen DAB noch ernsthaft zu stoppen. Mann, mann...
 
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Ich sag's mal frank und frei: Brautmeier & Co. stehen auf der Gehaltsliste der NRW-Verlagshäuser. So, und jetzt verklagt mich mal ihr Lieben.
 
Die meisten Spinner haben zum Glück wenig Geld.
Aber die, die welches haben, sollen es ruhig für ihre Spinnereien hinauswerfen.
Waren es ende der 70er Anfang der 80er nicht auch die Spinner die den Weg für die großen Verlage zum Privatfunk erst wirklich geebnet haben? Es waren doch die Spinner die von Südtirol aus Radio machten und Richtung Bayern gesendet haben. Sei es Radio Bavaria International, Radio Brenner, Radio M1 oder Radio C. Waren es nicht die Spinner die sich in München am Kabelprojekt beteiligt haben und sich später Terrestrisch in München auf die wenigen UKW-Frequenzen gedrängelt haben?

Viele dieser Spinner haben Pionier-Arbeit geleistet. Die großen Verlage haben zugeschaut und dann geerntet.

Tja, diesmal sind es wieder die Spinner die die Vorarbeit leisten und versuchen den etablierten Paroli zu bieten. Nur werden es zu Schluss wieder die Großen sein die die Früchte ernten. Die Spinner, wie du selber sagst, haben bis dahin ihr Geld schon längst verpulvert.

Aber eins sollte man sich merken, es sind die Spinner die Pionierarbeit leisten. Die anderen, die großen vergeuden ihre Energie lieber darin den Spinner Steine im Weg zu legen. Damals war es der ÖR, heute die großen Verlage.
 
@Bino. Solch einen Veracht hatte ich bereits vor langer Zeit. Die Drecksarbeit machen andere, die dann entsorgt werden, und dann, in ca. 3 Jahren, präsentieren die heutigen Verhinderer die neueste Errungenschaft der Technik. DAB+. Bis dahin rattert in den Verhinderungshochburgen die Dampflok über die zur Zeit nach und nach zu elektrifizierenden Schienen, bis die staatlich gewünschte E-Lok ihren Betrieb aufnehmen kann. Die Dampfloks rauchen dann nur noch auf den Museumstrecken.
 
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Als Hörer erfreue ich mich an DAB+, so lange es diesen Übertragungsweg gibt. Erst recht, da diesen Monat der Empfang bei uns verbessert wurde. Ohne DAB+ könnte ich auf dem Weg zur Arbeit weder einwandfrei Deutschlandradio Kultur hören, noch auf DRadio Wissen oder Radio BOB! zurückgreifen. Diese Wochre wird sich zeigen, ob es auch am Arbeitsplatz gut funktioniert. Die SWR-Programme kann ich auch nutzen, ohne auf UKW umschalten zu müssen. Nur für jene vom SR ist das noch vorzuziehen. Die hier via UKW ankommenden, deutschsprachigen Radios sind meiner Meinung nach nicht wirklich brauchbar. Daheim setze ich aber weiterhin bevorzugt auf die Kombination aus Sat- und Internetempfang.
 
war gestern in den Elektromärkten, DAB +Radios standen da wesentlich mehr rum als Internetradios. Denke das in 3 bis 4 Jahren alles auf DAB + senden wird auch in NRW. Meine Hoffnung ist immer noch die das die Hörer von den NRW Lokalradios so lange pochen man solle endlich ihr Lieblingsprogramm im Digitalradio senden, bis die Lokalsender genervt aufgeben und freiwillig ihre Programme auf DAB + aufschalten.
 
Nein, das waren keine Spinner. Das waren Idealisten.
Natürlich waren das Idealisten. Nur wird es auch damals viele gegeben haben die Leute wie Jo Lüders und Co. als Spiner bezeichnet haben. Ich finde es dürfte auch heute viel mehr von diesen Leuten geben, die Radio wieder mit Herzblut machen. Egal ob über UKW oder DAB+.
Leute wie die Macher von BHeins in Potsdam oder Leute wie von Kultradio in Bayreuth oder Leute wie von Schlagerparadies. Das sind für mich die heutigen Spinner bzw. Idealisten die wieder zeigen das Radio nicht nur den Machern sondern auch den Hörern Spaß machen und überaschen kann.
 
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