Das Deutschlandradio will ja nicht primär, dass UKW abgeschaltet wird. Das Deutschlandradio möchte eine ordentliche technische Empfangbarkeit seiner beiden Hauptprogramm DLF und DKultur erreichen. Das funktioniert auf UKW nicht, also muss DAB+ herhalten. Und auch für das Deutschlandradio gilt, dass UKW immer noch Maß der Dinge ist und man mit jeder Abschaltung von UKW-Frequenzen massiv Hörer verliert, selbst wenn man dort bereits auf DAB+ vertreten ist. Wir haben nun mal bei UKW eine 100%-Ausstattung der Haushalte mit Geräten, bei DAB+ spricht man von 10-15% nach den paar Jahren (das mißglückte DAB-alt mal nicht gerechnet).Der Deutschlandradio will, dass UKW abgeschaltet wird. Dann sollte man doch sich nicht um weitere Frequenzen bemühen, sondern zu DAB+ stehen. Statt dessen nimmt man weitere UKW-Frequenzen in Betrieb, teils wo nur Rauschen zu hören ist, und versucht noch weitere starke Frequenzen zu bekommen.
Wenn man sagt, dass UKW abgeschaltet werden soll, dann soll man auch hingehen, und anderen Anbietern die Frequenzen überlassen.
Wenn die ARD sagt, in DAB+ steckt die Zukunft, ist es ja kein Problem, vielleicht 1-2 Ketten abzugeben und die Programme exklusiv auf DAB zu verbreiten.
Ist doch nur logisch, dass auch das Deutschlandradio beim momentanen Stand noch zweigleisig fahren muss.
Trotzdem hat das Deutschlandradio schon angekündigt, bei entsprechender Verbreitung von DAB+ in den Haushalten sich von den ersten UKW-Frequenzen trennen zu wollen. Das werden logischerweise nicht die reichweitenstarken Frequenzen sein, sondern die, wo das Kosten-/Nutzenverhältnis schlecht ist. Das wird eine ganz einfache betriebswirtschaftliche Rechnung werden, was man wann abschalten kann. Denn klar ist auch, dass die KEF nicht ewig Finanzen für einen Parallelbetrieb UKW/DAB bereitstellen wird.
Sehe ich übrigens auch so. Das Problem ist nur, dass die KEF von den Öffentlich-rechtlichen verlangt, sich in den nächsten Jahrzehnten für eine Technik zu entscheiden. Und sie verlangt im Falle von DAB+ eine Einigkeit mit den Privatsendern über einen UKW-Abschalttermin, oder zumindest ein Vorgehen zur UKW-Abschaltung. Und da überschreitet die KEF m.M. nach ihre Kompetenzen. Denn die KEF mag empfehlen, wieviel Geld für die technische Verbreitung bereit gestellt wird, aber sie darf eigentlich keine Technikentscheidung fordern. Das kann sie sich nur heraus nehmen, weil die Öffentlich-rechtlichen derzeit zusätzliches Geld für den Parallelbetrieb beantragt haben.Meine persönliche Meinung ist, dass es bei UKW/DAB nicht darum gehen sollte, UKW abzuschalten, sondern DAB als Ergänzung zu sehen.
Ich glaube, dass eine pauschale UKW-Abschaltung auch nicht gut ist. Man sollte eine gewisse Grundversorgung auf UKW aufrecht erhalten. Und den Privatsendern sollte man es selber überlassen, wo sie senden wollen. Aber bitte dann gleichzeitig auch nicht die behindern, die gerne auf DAB+ starten möchten, wie das in NRW derzeit der Fall ist.
Wenn man einerseits verlangt, dass alles (UKW nach DAB) ohne Zwang geschehen soll, dann darf es andererseits (DAB neu) auch keine Limits geben.
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