Wie viel Potential hat das DAB+-Bouquet?

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Die KEF versucht die ARD aber zu zwingen sich für UKW oder DAB zu entscheiden:
"Es ist nicht wirtschaftlich, zwei Verbreitungswege für den Hörfunk parallel zu betreiben."
" … betrachtet die Kommission die Kosten der Hörfunkverbreitung per UKW und DAB+ erstmalig gemeinsam und führt sie stufenweise auf das Niveau zurück, das nach Angaben der Rundfunkanstalten für die alleinige Verbreitung von DAB+ benötigt werden wird."
http://www.kef-online.de/inhalte/bericht20/Zusatzinformation_5_Digitaler_Hoerfunk__DAB__.pdf


An die Kosten für die Gebührenzahler (für Digitalradios) bei einer kurzen Simulcastphase scheint dabei niemand zu denken. :wall:

 
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Neu für den Kanal 5C sind für Mecklenburg Vorpommern Röbel 5KW und Züssow 4KW in der Bundesnetzagentur Liste.
 
Es gibt immer mehr DAB Radios in Haushalten (...)
Ach @Gegenstromanlage, wenn Du nur den Text genau umsetzen würdest...
Laut Gfk wurden im ersten Halbjahr 2016 etwa 490 000 Radiogeräte mit Digitalradiochip verkauft
Wobei in dem von Dir angehängten Artikel sehr deutlich wird, wie der Autor tickt. Bevorzugt wird von "Digitalradios" geschrieben und nicht, wie in diesem einen Satz von "Radiogeräten mit Digitalradiochip", was einen himmelweiten Unterschied darstellt, wie der Autor selbst weiter unten noch feststellt:
Denn jedes Digitalradio kann auch weiter das analoge UKW-Band empfangen.
Ebenfalls einfach festzustellen ist, dass Du genauso tickst.

Im übrigen habt ihr beiden offensichtlich übersehen, dass viele der Radiogeräte mit Digitalradiochip auch Internetradiofähig sind. - Aber das wird sinnvoller Weise besser verschwiegen.
 
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Ach Inselkobi, natürlich habe ich vorgesorgt und mir direkt bei der GfK die Zahlen besorgt.

Digitalradios = Radios mit DAB Chip (ohne Internetradiofunktion)
Internetradios = WLAN Radios alleine oder Kombis Internetradio+DAB

An letterem gingen im ersten Halbjahr 265.000 über die Ladentheke, dagegen setehen 490.000 Digitalradios mit DAB+ und OHNE Internetradiofunktion. Wenn du Zweifel hast kannst du gerne selbst die GfK befragen.

Ich finde die Bezeichnung Digitalradio für DAB Radio übrigens auch bescheuert, aber genau das ist gemeint.
 
Allein diese Beschreibung
Digitalradios = Radios mit DAB Chip (ohne Internetradiofunktion)
Internetradios = WLAN Radios alleine oder Kombis Internetradio+DAB
ist ja schon eine Farce, denn geh mal in ein beliebiges Geschäft das "DAB+-Radios" verkauft und frage nach einem solchen mit WLAN-Empfang. Es wird Dir als DAB+-Radio verkauft werden. Beispiel: Conrad Electronic, Media Markt, Saturn, Amazon.

Ich finde die Bezeichnung Digitalradio für DAB Radio übrigens auch bescheuert, aber genau das ist gemeint.
Kein Problem. Ich nenne auch ein digitales Radio mein Eigen. Es verfügt über einen analogen Empfänger, analoge Signalausgabe, aber eine Digitalanzeige. - Es ist ein Digitalradio!
 
Gestern auf dem #SwissRadioDay sprach unter anderem Boris Lochthofen vom MDR, über das Thema "DAB+ in Deutschland" und kam zu dem Schluss, dass so ziemlich Alles und Jeder daran Schuld ist, dass DAB+ "hinterherhinkt".

Zum ersten sei "Deutschland" dran Schuld, denn schließlich hätten, wie in der Schweiz entsprechende finanzielle Mittel ausstehen können.
Weiter sei das Internetradio Schuld, denn viele junge Menschen zögen das vor.
Und mal ganz abgesehen von einzelnen, aber ganz wenigen, Bremsern. Die Mehrheit der Radioszene habe sich aber ja - Gott sei's gedankt -, für das System entschieden. Deswegen nutze man jetzt auch (und habe schon frühzeitig) erfolgreich am Betatest eines bekannten Stream-Aggregators teilgenommen.

Sein Fazit:
Ob sich DAB+ durchsetze könne er nicht sicher sagen, er gehe aber davon aus und wenn, rechne er mit einer Abschaltung von UKW nicht vor 2030.
Seine Key Note ist auch via YouTube komplett zu sehen.
 
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Im Moment haben wir ja ganz schickes Inversionswetter, was für eine ganze Menge Überreichweiten sorgt. Im südlichen Brandenburg gingen heute Morgen zum Beispeil die bayr. DAB-Kanäle, ebenso wie der SWR. Und auch der NDR drückte mit einigen Programmen rein. Die DAB-Programme aus Sachsen und Sachsen-Anhalt gehen ohnehin. Wohlgemerkt alles per Zimmerantenne, summa summarum weit über 60 Programme. Wenn das immer so wäre, würde der Umstieg von UKW auf DAB beim Endverbraucher ruckzuck vonstatten gehen. Aber so ist es ja nunmal nicht. Ich bleibe dabei, solange per DAB im Schnitt nur rund 15 Kanäle zu empfangen sind, von denen die Hälfte sowieso per UKW empfangbar ist, wird sich der vermeintliche Nutzen dem Endverbraucher nicht wirklich erschließen und das Ganze weiter vor sich hindümpeln.
Die Zahlen der Gegenstromanalge sind ganz hübsch, aber ebenso wie beispielsweise die MA-Zahlen nichts weiter als statistische Hochrechnungen. Wenn man sich bei den Elektronikhändlern seines Vertrauens umhört, bekommt man da andere Zahlen zu hören. Insofern kann man die Zahlen der GfK nur etwas ratlos zur Kenntnis nehmen, mehr dann aber auch nicht. Mit Recht bezweifeln darf man die Zahlen auf jeden Fall.
 
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Aha, Radiokult, weil es bei einem einzigen Händler deines Vertrauens anders aussieht (zumal du aus einer nicht gerade üppig mit DAB versorgten Region kommst) bezweifelst du die GfK-Zahlen???:wall:

Also, ich sehe die Zahlen der Landesmedienstalten (TNS Infratest) skeptisch, da dort doch sehr viel Interessensgeleitetes ist. Aber die GfK-Zahlen sind zuverlässig, weil sie die TATSÄCHLICH verkauften DAB Radios penibel listet. Stelle dir vor, es gibt Regionen mit schön großem DAB Angebot, und dort werden die Radios auch gekauft.
 
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Heute früh kam gut eine Std. NDR 1 MV auf DAB+ rein, obwohl ich aus Neumünster (Schleswig-Holstein) komme. Ich dachte schon, spinnt DAB+ oder was!? ;)
 
Radiokult schrieb:
Wenn man sich bei den Elektronikhändlern seines Vertrauens umhört
Gegenstromanlage schrieb:
weil es bei einem einzigen Händler deines Vertrauens anders aussieht

Lesen gehört offenbar nicht zu deinen größten Stärken... Das würde dann aber auch erklären, warum du sämtliche Argumente immer nur an dir abprallen läßt und dich auf keinerlei ernsthafte Diskussion einläßt.

zumal du aus einer nicht gerade üppig mit DAB versorgten Region kommst
Das machst du woran fest? Wir leben im Zeitalter des Internets. Da muss man nicht mehr vor Ort sein, um etwas als Tatsache in Erfahrung zu bringen.


Gegenstromanlage schrieb:
weil sie die TATSÄCHLICH verkauften DAB Radios penibel listet.
Unsinn! Seit wann sind Elektronikhändler verpflichtet, die Anzahl ihrer verkauften Geräte irgendjemanden kundzutun? Sind wir jetzt wieder in der DDR, wo jeder Pups penibel festgehalten wird? Und vor allem, wer sollte das bitte logistisch ver- und bearbeiten? Auch GfK-Zahlen sind schlichte Hochrechnungen weiter nichts. Und das ist auch in Ordnung so.
 
Wir können das übrigens gerne noch ganz konkret machen, Gegenstromanlage:

Schleswig-Holstein 19 DAB-Programme
Hamburg 26 DAB-Programme
Niedersachsen 19 DAB-Programme
Bremen 18 DAB-Programme
Meck-Pom 20 DAB-Programme (nicht landesweit)
Sachsen-Anhalt 24 DAB-Programme
Sachsen 20 DAB-Programme
Thüringen 18 DAB-Programme
Hessen 26 DAB-Programme
NRW 22 DAB-Programme
Rheinland-Pfalz 19 DAB-Programme
Saarland 19 DAB-Programme
Ba-Wü 32 DAB-Programme
Brandenburg 12 DAB-Programme (nicht landesweit)

Lediglich in Bayern und Berlin gibt es per DAB ein erheblich größeres Angebot.

Ab 01. bundesweit mit dem Schwarzwaldradio ein Sender mehr.

PS: Die einzelnen Regionalversionen der Öffi-Programme, welche sich lediglich durch den Verkehrsservice und Regionanachrichten unterscheiden, sind ein Programm und nicht mehrere.
Deine Argumente bitte, Gegenstromanlage!

(Quelle ist übrigens sender-tabelle.de)
 
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Mal ein Blick in die Schweiz.

Weniger als die Hälfte nutzt dort noch analoges UKW. Es wird digital gehört. Zu ungefähr gleichen Teilen Webradio und Digitalradio DAB+:
http://www.horizont.net/schweiz/nachrichten/Radionutzung-Schweiz-Digitalradio-ueberholt-UKW-142310


Die Abschaltung von UKW ist für 2024 vorgesehen und für die Zukunft von DAB+ gibt es diesen Rahmen. Wie in Deutschland sind 7 Multiplexe/Bedeckungen/Layer im Frequenzspektrum für DAB reserviert:

bakom_bedeckungsplaung_schweiz_2016.jpg

http://www.dab-swiss.ch/html/body_technologie.html
 
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Zu ungefähr gleichen Teilen Webradio und Digitalradio DAB+:
Webradio wird sowohl in der von Dir verlinkten Seite als auch in dem Artikel der Radioszene ebenfalls als Digitalradio gewertet.
Das hat mich gestern auch gewundert, aber beim SwissRadioDay Webradio als Digitalradio, also Webstreams (IP-Radio) unter diesem Oberbegriff geführt. Gut, Webradio IST digitale Technik, also spricht somit auch nichts dagegen.
 
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Und diese gekauften Radios haben alle keinen UKW-Empfang? Das glaube ich dann doch weniger.

2Stain
Haben sie schon, jedenfalls die wo ich gekauft habe, 2 davon stehen in der Arbeit. Eingestellt sind beide auf DAB+ da Kult Radio nicht auf UKW sendet. Zuhause habe ich ein Kombiegerät (UKW, DAB+ und Internet). Zuhause höre ich aber fast nur über Internet. UKW höre ich so gut wie gar nicht mehr.
 
Wenn das immer so wäre, würde der Umstieg von UKW auf DAB beim Endverbraucher ruckzuck vonstatten gehen. Aber so ist es ja nunmal nicht.
Wie auch andere habe ich schon einige Male gefordert, zur Stärkung der Attraktivität von DAB+ einen künstlichen Overspill zu schaffen, etwa indem der BR-Mux zumindest über einige Standorte hoher technischer Reichweite in den Nachbarbundesländern verbreitet würde. Das wäre auch technisch, rechtlich und finanziell realistisch (im Gegensatz zum häufig kolportierten Gegenvorschlag eines bundesweiten "Best-of-ARD"-Muxes). Die Kirchtumdenke bei den meisten Landesrundfunkanstalten erweist DAB+ keinen guten Dienst.
 
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