Es ist vor dem Hintergrund linker Ideologien ein kurioses Paradoxon, daß man sich ausgerechnet hier dem Islam mit seinen steinzeitlichen Werten und Vorschriften wohlwollend öffnet. Alles was jedoch in Zusammenhang mit dem Christentum steht, wird von diesen linken Eliten weiterhin bekämpft und verunglimpft.
Ich möchte jetzt ausgerechnet hier keine Islamdebatte vom Zaun brechen. Allerdings hat mich der absolut unkritische und völlig einseitige Umgang Wulffs mit diesem Problem äußerst irritiert und verärgert. Dieser Präsident hat die (berechtigten) Ängste Millionen von Christen in diesem Land einfach mißachtet und ignoriert, so wie das bei diesem Thema in Deutschland fast schon eine gute Tradition ist.
Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern in Europa ist hier noch keine Partei in die Parlamente gewählt worden, die vorgibt, sich diesen Problemen anzunehmen, aber in Wirklichkeit nur ihre reaktionären Ziele verwirklichen möchte. (Geert Wilders sowie der dänischen Rechten möchte ich diese vorsätzliche Täuschung ausdrücklich nicht unterstellen!) Ich kann den Deutschen daher nur eine beeindruckende demokratische Reife attestieren, indem sie sich Parteien mit antidemokratischer Agenda, zumindest am rechten Rand, verweigern.
PS: Die Bemerkung in meinem Beitrag weiter oben (#329), daß "die Deutschen" Thilo Sarrazin im Falle seiner Kandidatur zum Bundespräsidenten nicht auf dem Leim gehen sollen, war natürlich ironisch gemeint. Wenn er den Gestrauchelten und schuldlos Abgehängten dieser Gesellschaft etwas mehr Verständnis und insbesondere ernsthaften Respekt entgegen brächte, hielte ich Ihn im Prinzip für einen guten Präsident.