Wulff: ARD-Radios käuen nur wieder

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Und Merkel hat so ein 180-Grad-Schwenk eigentlich noch nie geschadet, denke da nur an die Atomkraftdebatte. Am Ende wird sie wieder die Pluspunkte einsammeln.
 
Noch lange nicht!
Die einzige verbliebene Alternative wäre doch gewesen:
Eine Frau mit internationaler Anerkennung und Standvermögen als Bundespräsident:
Merkel!
Und Thomas de Maizière als neuer Bundeskanzler.
. . . . . .
 
Ob's eine gute Entscheidung war, wird die Zeit zeigen. Wenn ich die Nachrichten richtig verfolgt habe, sprechen die Ersten aus der CDU schon von einem "Vertrauensbruch" seitens der FDP.

Obwohl das religiöse Bekenntnis in einer staatlichen Ämtervergabe keine Rolle spielen darf (der/die Bestgeeignetste sollte es sein), gebe ich zu bedenken, dass die katholischen Mitbürger, auch wenn Gauck im konservativen Lager zu verorten ist, der eventuell ein Problem haben könnten und das sicherlich auch offen bekunden werden.
 
Mir persönlich hätte Margot Käßmann sehr gut gefallen, die wurde ja auch schon gehandelt.
Sie ist mir damals nach ihrem Rücktritt vom Vorsitz der EKD sehr sympathisch geworden.
(Nicht deswegen, weil sie zurücktrat, sondern weil sie ihren Fehler schnell einsah und entsprechend Konsequenzen daraus zog.)
 
Vorhin übrigens ein netter, satirischer Beitrag zum allgemeinen Bundespräsidentenwesen bei hr-iNFO:
 

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Debatten, in denen es gleichzeitig um Politik und um Religion geht, neigen zwar prinzipiell dazu, irgendwann ausfallend zu werden, aber solange dass hier noch nicht der Fall ist, möchte ich trotzdem meine fünf Cent dazugeben.

Es ist vor dem Hintergrund linker Ideologien ein kurioses Paradoxon, daß man sich ausgerechnet hier dem Islam mit seinen steinzeitlichen Werten und Vorschriften wohlwollend öffnet.
Sagen wir es so: Es gibt "Christen" mit einem steinzeitlichen Werteverständnis, es gibt aufgeklärte Christen, es gibt steinzeitliche Islamisten, und es gibt aufgeklärte Muslime. Das Problem ist der Fundamentalismus, nicht die Religion. Und das Paradoxon liegt aus meiner Sicht auf der konservativen Seite, die etwa Kopftücher bei muslimischen Lehrerinnen verbieten, es bei christlichen Lehrern aber verbieten, oder Homosexuellenrechte erst dann entdeckt haben (siehe: Einbürgerungstestdebatte), als sie darin ein Mittel entdeckt zu haben glaubten, Muslimen, die seit Jahrzehnten in Deutschland leben, den deutschen Pass verweigern zu können.

Betonung auf "noch"...
Wenn Muslimen die gleichen Rechte und Pflichten zugebilligt werden wie Christen (oder sonstwem), ist das eine Gefährdung des christlichen Glaubens? Ich sehe das genau andersherum. Nur wenn der Staat sich aus der Religion heraushält, ist die individuelle Geistesfreiheit gesichert. Als Christ kann man auch in einem dezidiert christlichen Staat schlecht leben, etwa wenn man dummerweise zur falschen Konfession, die dem offiziellen Staatsdogma entgegensteht.

In der BILD-Zeitung hat sich seinerzeit bei der Einführung der Homo-Ehe auch den "Witz" erlaubt, der konsequent nächste Schritt sei wohl das Verbot der Hetero-Ehe.
 
Meldung des Tages! vorhin auf DKultur gehört:

Die Partei "Die Linke" bezeichnet den ehemaligen Staatsratvorsitzenden Honnecker den Kandidaten Gauck als "Präsident der kalten Herzen".

Tja, liebe, kaltherzige Forenuser, wenn man selbst noch nie im STASI-Knast saß, kann einem solch ein staatstragendes Geblubber natürlich schnell über die Lippen enteilen. Aber die Wege zum Kommunismus sind ja bekanntermaßen unergründlich.
 
Ein Pastor gehört in die Kirche und nicht in das Schloss Bellevue, wenn schon eine Pastorentochter im Kanzleramt sitzt.
So lange es keinen Studiengang "Bundespräsident" gibt, werden wohl immer irgendwelche "Quereinsteiger" dort landen. Ich würde auch behaupten, dass Ärzte ins Krankenhaus und nicht ins WiMi gehören und Physiker eher am Cern als im Bundeskanzleramt zu finden sind. Andererseits wird mir Angst, wenn ich nur noch Politologen und Politologinnen in Parlamenten und Ministerien sehen würde.
 
Mir persönlich hätte Margot Käßmann sehr gut gefallen, die wurde ja auch schon gehandelt.
Ich glaube nicht, dass sie die Richtige gewesen wäre. Sie würde sich sehr verbiegen müssen, hätte sie sich (wie es dem Präsidenten / der Präsidentin geziemt) diplomatisch aus der Tagespolitik raushalten müssen. Sie hat der EKD in ihrer Zeit als Ratsvorsitzende zwar sicher ein prominentes Gesicht und eine deutliche Stimme gegeben, aber sie konnte durch ihre Eindeutigkeit und konkrete Position auch polarisieren.
 
Das gleiche kann aber auch passieren, wenn
Ein Pastor gehört in die Kirche und nicht in das Schloss Bellevue, wenn schon eine Pastorentochter im Kanzleramt sitzt.

Wow, welch blödsinniger Kommentar. Aber man kann es wohl niemanden immer recht machen. Das ganze geht nur dann schon nicht mehr auf, wenn man nun einen Muslimen, einen Juden oder Atheisten als Bundeskanzler hätte. Dann nämlich stehen wir hier vor einem wahrlich dramatischen Problem: es sind schon wieder nicht alle Religionen abgedeckt. Und selbst bei der Aufteilung der Ämter nach christlichen Lehren, wären wir wohl weit davon ab, alle christlichen Glaubenslehren miteinzubeziehen, würden wir die Ämter nach den Faktoren "Evangelisch vs. Katholisch" aufteilen.

Und sollte es nun nach dem Beruf gehen. Auch das ist ja wohl absolut schwachsinnig, zumal nach der oben ausgeführten These gleich in Sippenhaft genommen wird. Ganz frei nach dem Motto: Dein Vater ist Pastor, also bist du es auch. Vielleicht sollten wir wieder ein paar Jahrhunderte zurück reisen, denn zumindest da war die Welt noch in Ordnung. Absolutistischer Herrscher durfte nur werden, wer das entsprechende Blut dazu hatte, der Beruf deines Vaters bestimmte darüber, welchen Beruf du ausüben darfst.

Auch wenn man nichts von Merkel oder Gauck halten mag, sind das die dämlichsten Argumente, die man sich heraussuchen kann.
 
Joachim Gauck - ein Pfarrer! Halleluja!
Und wie ich finde: Eine gute Wahl. Ja, eine sehr gute Wahl!
Denn, was diesem Land zum Glück noch gefehlt hat - und das besagen auch alle Umfragen - ist ganz oben ein gelernter Jenseitsforscher.
 
Schramm als Gegenkandidat, vor allem noch als Aussichtsloser; das zeigt wieder, dass manchen Hampelmännern den Respekt des Amtes verlorengegangen ist! Warum nicht gleich Otto Waalkes oder Campino von den Toten Hosen? Per Internet/Facebook ließen sich da garantiert jede Menge Stimmen sammeln. :wall:
 
Jawohl, denken wir nur mal daran, was die Stadt Schwäbisch-Gmünd mit ihrer Tunneloffensive ausgelöst hatte, als zigtausende Facebook-Nutzer sich dafür aussprachen, die derzeit teuerste Ortsumgehung Deutschlands nach dem Filmstar Bud-Spencer zu benennen.
 
... das zeigt wieder, dass manchen Hampelmännern den Respekt des Amtes verlorengegangen ist!...

Alle Welt fordert heutzutage Respekt.
Respekt vor der Regierung, Respekt vor Heimat, Volk und andern Völkern, Respekt vor Mohammed, Buddha und Hatschi Halef Omar.
Der gesalbte Hexenhammer in Rom nimmt das Wort Respekt in den Mund, die Bärte der Propheten fordern Respekt, und in Berlin hamse auch nicht mehr alle Tassen im Tabernakel.
„Wenn das Pferd tot ist, steig ab!“ sprach Dakota, der alte Indianer.
Respekt ist eines der ausgehöhltesten Gutmenschenworte der Neuzeit und zusammen mit dem quasiheiligen Amt so überflüssig, wie Brüste an der Nonne.

Mit dem Kommunistenjäger aus dem Schatten der Mauer holt man sich einen "Theologen der Herzlosigkeit"(Süddeutsche) in die gute Stube, der den Leuten die Ohren vollquatschen soll, von wegen Respekt und bla.

Hier die Einschätzung von Jutta Ditfurth: http://www.hagalil.com/archiv/2012/02/20/gauck/
 
Dass wir in einer sehr schnellebigen Zeit leben, ist ja nichts neues, aber dass bereits vor Amtsantritt das zukünftige Wirken Gaucks als Bundespräsident bewertet wird, ist vergleichbar mit einer Buchkritik, die erscheint, bevor das Buch geschrieben wurde.
 
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