AW: Bayern: Hitwelle wird Rockantenne
Irgendwie meinen wir das gleiche, reden aber trotzdem aneinander vorbei.... Seit etwa 10 Jahren mit wachsender, derzeit sich erschöpfender Tendenz gab / gibt es das Modell "Radio=Nebenbeimedium". Das bedeutete praktisch die Aufhebung aller formatgegebene Vorgaben, Reduzierung auf wenige researched tracks und diese teils monatelang in einer engen Rotation. Als kastriertes Format findet nur noch "AC" in allen Varianten und CHR (top40+) statt.
Entscheidet man sich als Station für top 40, dann hat man eben gefälligst das zu spielen, was in den Charts ist, egal, ob es (zusammen, aufeinander) passt oder nicht. Das haben die Berater nicht erfunden, das ist eben (systembedingt) so und nicht anders.
Hier in den Diskussionsbeiträgen wird ständig "querbeet" mit "Vielfalt" verwechselt und zusammengeworfen. Wenn man irgendein anderes Format außer "charts" fährt (auch ein Musikgenre), dann ist es wohl selbstverständlich, daß man INNERHALB dieser generellen Vorgabe für Vielfalt sorgt und die Grenzen des Machbaren (was gehört rein, was nicht...) auslotet. (Zumindest war das mal so....! Vielleicht kommen wir da wieder hin).
radiobino scheint da eine ganz besondere Marke zu sein und der Albtraum (neue Schreibweise) nicht nur jeden Beraters, sondern auch jeder Radiostation, die natürlich Wert auf größtmögliche Hörerbindung legt. Er zappt durch die Gegend und lässt sich heute morgen die Ohren mit einem Dicke-Backen-Hafenkonzert durchblasen, drei Stunden später hämmert er sich techno bei SSL rein und morgen abend ist er alternativ gestimmt auf radio1-Frequenzen zu finden.
Da versagt jegliche Philosophie. Irgendwann wird er sich plastiniert in einer Ausstellung wiederfinden (Radiomuseum?) mit einem Schild um den Hals:
Unverbesserlicher altmodischer Hörer. Beim ständigen Zappen von uns gegangen.
Oder so.
Noch ein erhellender, kostenloser (
) Nachtrag zur Problematik "Sparte": Dies ist zuallererst einmal von der Musikvorgabe zu sehen, da ein Musikgenre allein eben normalerweise kein Format ist...
Trotzdem kann man aber doch so (in diese Richtung: ist doch ein Format) argumentieren, denn sowohl r'n'b/hip hop/black (und das sind bereits drei Musikgenres unter einem Hut) als auch techno/dreamwave/dancepop/house (wiederum 3-4...) entsprechen UC, urban contemporary.... Wäre doch ein Weg, oder?