Programmreform beim Deutschlandradio (DLF & DKultur) 2012?

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Wie geht das? Das ist der nationale Rundfunk, die einzige auf sämtlichen Kanälen empfangbare Anstalt, wie kann sie derartige Empfangslücken gerade im UKW-Bereich haben.
Das Deutschlandradio wurde erst 1994 gegründet und mit einem bundesweiten Auftrag ausgestattet. Da war der UKW-Kuchen in Deutschland aber schon vergeben und für das Deutschlandradio blieben nur die Krümel (also Kleinsender, "Funzeln") übrig. Allerdings hat man einige Großsender in den neuen Bundesländer (ehemalige Frequenzen der "Stimme der DDR") geerbt, und der Deutschlandfunk hat in den 80ern einige Großsender entlang der damaligen bundesrepublikanischen Grenze aufbauen und später behalten dürfen. Deswegen hat das Deutschlandradio die beste Versorgung entlang der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze.
 
radneuerfinder schrieb:
Wie geht jemand in die Statistik ein, der morgens (intensiv) 30 Minuten DLF und den Rest des Tages mehrere Stunden (nebenbei) eine Popmusikwelle hört?
Behutsam, gaaanz behutsam. Am besten erfassen wir ihn gar nicht, wenn er sich noch nicht einmal an den Namen der Nebenbeiwelle erinnern kann. Er fällt einfach unter den Tisch und gut ist.

Und die Schilderung von freiwild ist richtig. Daher auch die mehreren leistungsstarken MW-Frequenzen, die man einst nutzte. Unausgesprochener Programmauftrag des DLF war die Versorgung der "Zone".
 
Die "Gesichter Europas" über die russische Eisenbahn waren heute eine Radiosendung mit qualitativ besonders hohem Überraschungsmoment.

Morgen nachmittag auf DWissen unbedingt anhören!
 
Leider beide Termine verpasst! was war das "Besondere" an dieser Sendung?

Habe eben das "Musikfeuilleton" auf Deutschlandradio Kultur, der litauische Komponist und Maler Mikalojus Konstantinas Čiurlionis wurde zum Thema gemacht. Tolle, informative Sendung. Bitte mehr davon....
 
Dafür ist ja eben die aufwändige und kostenintensive Verbreitung über Lang- Mittel- und sogar Kurzwelle angedacht.
Sogar in Düsseldorf ist man auf die Mittelwelle angewiesen, da die unglückliche Koordinierung der Sender Wesel (102,8 MHz) und Nordhelle (102,7) zu einem nervtötenden Gespratzel beim UKW-Empfang führt. Da benötigt man schon eine Richtantenne oder einen Empfänger mit Super Narrow-Schaltung.Abends plärrt dann ein slowakischer Sender auf der DLF Mittelwellenfrequenz an manchen Empfangsorten in NRW so stark dawischen, daß man zeitweise zwei Sender hört. An manchen Tage gesellt sich dann noch ein dritter Sender mit Countrymusik dazu. Da wird man als Hörer schon auf eine verdammt harte Probe gestellt.

Wie ich schon an anderer Stelle ausführte, gehöre ich zu den wenigen, die DLF noch auf Langwelle hören. Diese ist weniger störungsbehaftet als die MW, vor allem abends. Und die 153 geht, mal abgesehen vom äußersten Süden, bundesweit. Und für diesen gibt es die 207 aus Aholming, die dann auch noch gleich Austria und Helvetia sowie Südtirol mit abdeckt.

Mit nur zwei Sendern das gesamte deutschsprachige Europa zu erreichen rechtfertigt m.E. den hohen Aufwand, mit dem die Langwellensender betrieben werden. In Frankreich wird die Langwelle z.B. sehr
konsequent genutzt: France Inter deckt mir nur einem einzigen, zentral gelegenen Sender (Allouis 162) das gesamte Land ab, dafür feuert der auch glatte zwei Megawatt in die Luft. Und auch Radio Monte Carlo (216), RTL France (234) und Europe 1 (183) sind fast landesweit zu empfangen.

Allerdings: Wohnt man z.B. in Düsseldorf an einer Hauptstraße mit Oberleitung, kann man die LW vergessen. Dann braucht man wirklich die weniger für elektrische Störung anfällige MW, in Düsseldorf am besten die 549.
 
Zur Erinnerung: seit gestern (Montag) gibt es in der Mittagsausgabe der "Ortszeit" keine Wiederholung mehr vom "Politischen Feuilleton". Mich stört es nicht; man kann es ja bei Bedarf auch als Podcast etc herunter laden. Dafür wird nun nach den 12Uhr Nachrichten 1 Musiktitel gespielt (früher folgte der 1. Bericht direkt nahtlos nach der Anmoderation).

Eine kleine Änderung gibt es auch in der Spätausgabe der "Ortszeit" (22.30Uhr) seit heute: es gibt nicht mehr die zugelieferten "weiteren Nachrichten" ohne O-Töne des DLFs, die bisher mittendrin liefen. Stattdessen gegen 22:45Uhr Kurzberichte in Schlagzeilenart und anschließend zwei Wiederholungen längerer Beiträge aus dem Tagesprogramm. Heute z.B. eine 5-minütige Reportage von einer Neuköllner Schule, die zu den strengsten Berlin gehört (die bereits in den "Informationen am Morgen" im DLF lief). Fand ich aber angenehm und hebt sich von der Sendung "Das war der Tag" im DLF ab, wo so ein Thema keinen Platz hat.
 
Also mich stört es nicht, wenn Interviews oder andere Berichte zweifach auf zwei Programmen gesendet werden, wenn die gut gemacht sind!
Ich würde es auch begrüßen, wenn die Landesrundfunkanstalten (z.B. als Opener eines ThemaS) einen O-Ton aus einem der hervorragenden DLF-Interviews brächten!
 
Morgen gibts neues Lesefutter:
Deutschlandradio vor hörbaren Veränderungen
Wie erhält man ein Höchstmaß an Qualität bei steigenden Kosten und sinkenden Einnahmen? Wenn es um Ankündigungen von Änderungen beim Deutschlandradio geht, hört man genauer hin, denn die Programme des nationalen Rundfunks gelten bei vielen Gebührenzahlern als letzte Bastionen hochwertigen Rundfunks. Zum 50. Jubiläum soll es hörbare Veränderungen geben, ohne dabei an der Qualität zu kratzen. Doch im eigenen Haus herrscht Aufregung.
http://www.infosat.de/Meldungen/?msgID=66343
http://www.infosat.de/INFOSAT/Heft-Archiv/Inhalt/?ausgabe=290
 
Zitat Infosat:
Wie erhält man ein Höchstmaß an Qualität bei steigenden Kosten und sinkenden Einnahmen?

Na, so wie es uns seit einem Jahr im laufenden Programm von DKultur und insbesondere vom DLF vorexerziert wird: Wiederholungen, Wiederholungen, Wiederholungen...
Konnte man früher den DLF von morgens bis abends durchhören, gerät dies heute vor lauter Wiederholungen zu einem nervtötenden Ärgernis. :mad:
So wird das mit den Stammhörern nichts.
 
Heute lief die letzte Folge von "Mensch Müller" innerhalb der Frühausgabe der "Ortszeit" (7:40Uhr) auf Deutschlandradio Kultur.

Hier zu hören:

http://www.dradio.de/rss/podcast/sendungen/menschmueller/

In der Nacht von heute (Freitag) zu Samstag gibt es von 00:05- 03:00Uhr "Mensch Müller - Eine Lange Nacht über die Mentalität der Deutschen und ihre regionalen Eigenheiten"
Moderation: Elke Durak
 
Ich glaube, ich werde mich demnächst mal nach Alternativen umhören.
Die permanenten Wiederholungen in Dradio und DLF werden mittlerweile zu einem großen Ärgernis. Vorhin wurde in der Ortszeit wieder ein Beitrag über den Abbau seltener Erden in der Mongolei aufgewärmt. Er lief bereits vergangene Woche in der "Weltzeit", in den "Inform. am Morgen" und in einer der beiden Wirtschaftsdendungen im DLF.
Wenn auf diese Art und Weise gespart werden soll, dann wird das Dradio seine dauerhörenden (und vor allem aufmerksamen) Stammhörer bald vergrault haben.
 
Ja, es lief die letzte Folge am Freitag (nach über 230 Folgen). Die "Lange Nacht..." war der Abschluss.


Wie findet ihr die neue Spätausgabe der "Ortszeit"?
 
@Mannis Fan: Kein Grund. Nirgends.

Frau Wuttke moderierte den Beitrag an ohne Gründe der Einstellung zu nennen und verwies auf die "Lange Nacht".
 
Na ja, vielleicht folgen ja jetzt 230 Fortsetzungen "Mensch Maier"
Ich fand die Serie eigentlich immer recht unterhaltsam und klug zusammengebastelt, es gab immer so ein schönes Panorama bundesdeutscher, spießbürgerlicher Befindlichkeiten.
 
Habe vorhin an einem Kiosk kurz in die Zeitschrift blättern können, allzu konkrete Informationen sucht man dabei weiterhin vergeblich. Hier mal die (sinngemäß wiedergegebenen) Hauptaussagen:
-Zum Sommer, spätestens zum Jahr 2013 auch nachts Wortprogramme im DLF. Diese bestehend aus Wiederholungen, auch aus den anderen beiden DRadio-Programmen.
-Die langen Musikstrecken standen unter dem vorherigen Programmdirektor unter "Artenschutz", diese Schonung ist vorbei.
-Deutlichere Unterschiede in der Musikfarbe zwischen DLF & DKultur.
-Keine parallelen Musiksendungen.
Wenig Neues also, sieht man davon ab, dass die Nacht schon früher anders aussehen könnte. Zumindest dort hätte man das Problem "gegeneinander" sendender Musikformate erledigt, wenn nur noch DKultur bei seinen bliebe.
Ebenso wird dabei, wie schon mal gemutmaßt, der Sonntagnachmittag etwas umstrukturiert werden müssen.
 
Ad „Wiederholungen“ hätte ich gerne angemerkt, daß mir das nicht prinzipiell mißfiele. Ich hatte seinerzeit auch angeregt, im Hessischen Rundfunk Sendungen aus dem Tagesprogramm am späten Abend zu wiederholen, was sich offenbar bewährt hat: Der Doppel-Kopf kommt abends auf hr2 nochmal, und seit der Programmreform bei hr-info kann man zur selben Zeit vor Mitternacht den „Tag“ nochmal hören. Es schaltet ein ganz anderes Publikum zu dieser Zeit ein als zur Erstsendung, die für viele nicht erreichbar ist. Und ich bin sehr dagegen, diese Hörer auf Podcasts zu verweisen. Radio ist ein lineares Programm, und eine gehaltvolle Wort-Wiederholung ist mir lieber als jede Musik.
 
Dann werden wir zukünftig zwei Nacht-Wortprogramme mit Wiederholungen haben, DLF und WDR 5. Was soll der Quatsch?
Schade um die hervorragenden Musiksendungen im DLF.
 
Die hervorragenden Musiksendungen im DLF halt zu DKultur, die hervorragenden Wortsendungen in DKultur dann halt zum DLF!
So einfach ginge das.
 
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