Irgendwie haben etliche Radiomacher Probleme die neuen Marktbedingungen zu verstehen. Musik ist im Zeitalter von Webradio, Spotify & Co. jederzeit immer verfügbar. Radiosender sind keine Gatekeeper mehr. Hits entstehen in TV-Serien und auf Youtube und Radiostationen spielen sie nach. Radio hat mittlerweile Null-Komma-Josef Musikkompetenz.
Ich denke, man kann nicht alles auf das Internet schieben.
Klar gibt es dort Musik in Hülle und Fülle, allerdings wird der durchschnittliche Hörer die eigene Playlist in erster Linie mit Werken füllen, die er kennt.
Hier wäre es die Aufgabe der Musikredakteure, inspirierend zu wirken und durch die Platzierung unbekannterer Werke den musikalischen Horizont der Hörer zu erweitern.
Bei dieser Aufgabe versagen die heutigen musikorientierten Programme völlig, da inzwischen ausschließlich Titel in die Rotation aufgenommen werden, die einen gewissen Bekanntheitsgrad aufweisen.
Die Kunst besteht darin, Bekanntes und Unbekanntes so zu mischen, dass eine gute Durchhörbarkeit entsteht.
In Deutschland kenne ich leider nicht einen einzigen Sender, bei dem dies gelingt.
Übrigens: Die wenigsten Hörer der kaufkräftigen Gruppe der über 40-jährigen nutzen YouTube oder Spotify, um Musik zu hören.
Anstatt den Entwicklungen im Internet hinterher zu hinken, sollte Radio wieder zu einem musikalischen Trendsetter werden.