tagesschau
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Ich habe der Firma Mayah 20 Euro geschenkt, und wer will, kann das auch tun. Man bekommt dafür – NICHTS! Es ist so wie bei dem alten Witz mit dem Automaten, in den man eine Münze einwirft und heraus kommt ein Zettel mit der Aufschrift „danke“. Aber jetzt erst mal der Reihe nach: Ich bin ein altgedienter Rundfunkmitarbeiter im öffentlich-rechtlichen System: Autor, Moderator, Redakteur. Ich bin auch technisch nicht ganz auf den Kopf gefallen, habe immer die neuesten Sachen ausprobiert und angeschafft, teils auch durch die Häuser anschaffen lassen. Als es noch ganz neu und selten war, über ISDN live zu senden, war ich schon mit koffergroßen Codecs europaweit unterwegs. Jetzt bricht ja die Broadcasting-over-IP-Epoche an, und auch da will ich dabeisein.
Nun hat Mayah mit „Sendit“ eine nach Insellösung riechende Sache auf den Markt gebracht, aber Insellösung oder nicht – wenn’s funktioniert, wollen wir’s haben. Vor allem wäre es ja eine tolle Sache, mit irgendwelchen Interviewpartnern in Timbuktu in weitaus besserer Qualität als Telefon reden zu können. Internet ist überall, das Sendit-Programm läßt sich schnell runterladen und installieren, die 10 oder 20 Euro für eine halbe Stunde Hifi-Verbindung zahlen wir doch gern. Das ist nämlich Mayahs Finanzmodell: man zahlt für die Verbindungszeit.
Bleibt bloß eine Kleinigkeit: Wie kriegt man die Software zum laufen? Man sitzt vor einer Browser-Oberfläche und weiß nicht weiter. Wie und wo trägt man die gewünschte Gegenstelle ein? in welchem Format? Wie kann man das testen? Die „connect“ und „disconnect“-Knöpfe haben keine Wirkung… Also irgendetwas falsch gemacht, aber was?
Jetzt kommt die Unternehmenskultur von Mayah ins Spiel: Geld einnehmen via Paypal – gerne! Aber eine brauchbare Gebrauchsanleitung für die Software? Pustekuchen! Unter „About“ gibt es Allgemeinheiten wie diese: „SendIt4.com ist die Online Community Plattform, die eine Audiokommunikation über das Internet in Echtzeit ermöglicht: mit professioneller Tonqualität und minimaler Verzögerungszeit. Darüber hinaus bietet die Plattform eine geschäftliche Vernetzung und Selbstvermarktung für Produktionsstudios, Sprecher und Journalisten.“ Die „FAQ“ hilft auch nicht weiter… Ich soll irgendwo „Freunde“ raussuchen und irgendwo hinzufügen… Wo? Wie? Keine Ahnung. Es werden keine „Freunde“ angezeigt.
Also Anruf bei Mayah: 0811-5517-0. Da wird mir erklärt: „Wir können keine Ingenieure dafür bezahlen, stundenlang am Telefon Auskünfte zugeben.“
Ja, liebe Mayah-Leute. Euer „Sendit“ (bis jetzt im Beta-Stadium) wird eine Erfolgsgeschichte werden, das ist klar. Wir Radioleute warten geradezu darauf, daß Ihr uns mal richtig abzockt und am besten auch ein bißchen ohrfeigt!
Nun hat Mayah mit „Sendit“ eine nach Insellösung riechende Sache auf den Markt gebracht, aber Insellösung oder nicht – wenn’s funktioniert, wollen wir’s haben. Vor allem wäre es ja eine tolle Sache, mit irgendwelchen Interviewpartnern in Timbuktu in weitaus besserer Qualität als Telefon reden zu können. Internet ist überall, das Sendit-Programm läßt sich schnell runterladen und installieren, die 10 oder 20 Euro für eine halbe Stunde Hifi-Verbindung zahlen wir doch gern. Das ist nämlich Mayahs Finanzmodell: man zahlt für die Verbindungszeit.
Bleibt bloß eine Kleinigkeit: Wie kriegt man die Software zum laufen? Man sitzt vor einer Browser-Oberfläche und weiß nicht weiter. Wie und wo trägt man die gewünschte Gegenstelle ein? in welchem Format? Wie kann man das testen? Die „connect“ und „disconnect“-Knöpfe haben keine Wirkung… Also irgendetwas falsch gemacht, aber was?
Jetzt kommt die Unternehmenskultur von Mayah ins Spiel: Geld einnehmen via Paypal – gerne! Aber eine brauchbare Gebrauchsanleitung für die Software? Pustekuchen! Unter „About“ gibt es Allgemeinheiten wie diese: „SendIt4.com ist die Online Community Plattform, die eine Audiokommunikation über das Internet in Echtzeit ermöglicht: mit professioneller Tonqualität und minimaler Verzögerungszeit. Darüber hinaus bietet die Plattform eine geschäftliche Vernetzung und Selbstvermarktung für Produktionsstudios, Sprecher und Journalisten.“ Die „FAQ“ hilft auch nicht weiter… Ich soll irgendwo „Freunde“ raussuchen und irgendwo hinzufügen… Wo? Wie? Keine Ahnung. Es werden keine „Freunde“ angezeigt.
Also Anruf bei Mayah: 0811-5517-0. Da wird mir erklärt: „Wir können keine Ingenieure dafür bezahlen, stundenlang am Telefon Auskünfte zugeben.“
Ja, liebe Mayah-Leute. Euer „Sendit“ (bis jetzt im Beta-Stadium) wird eine Erfolgsgeschichte werden, das ist klar. Wir Radioleute warten geradezu darauf, daß Ihr uns mal richtig abzockt und am besten auch ein bißchen ohrfeigt!