Gez

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Gestern dachte ich noch, der Steinberg versucht hier gequält witzig zu sein, doch heute sehe ich, dass er damit tatsächlich sein Geld beim WDR verdient...danke für den Link Tom

Ich sehe die Tür förmlich vor mir, hinter der die Pointen von Staatsvertrags Gnaden ersonnen werden: 'Dezernat unterhaltendes Wort - Abteilung Hörfunkhumoristik'. In der Ecke steht ein Beistelltisch mit einem alten 486er PC, an dem die freien Mitarbeiter für ihren Dienstherrn kreativ sein dürfen.

Leider sind sie nicht geistig immun gegen den herrschenden Standesdünkel und die Beamtenmentalität und so kommen dann ihre Scherze daher - mit einem Touch zu viel Arroganz und in der gönnerhaften Diktion, die man an seinem fiesesten Pauker an der Penne schon immer gehasst hat.

Solche Witze will natürlich keiner im Radio hören. Irgendwann findet's ein teuer eingekaufter Berater heraus und sagt's dem Wellenchef: 'Macht nix, dann kaufen wir die Jokes eben ein, die anderen ARD-Wellen machen's ja schließlich auch nicht anders..''
 
Wenn Dumpfbacken hetzen

Grenzwelle, was ist denn das für ein unsägliches Geschwurbel. Alle bis auf ein paar Hanseln wie Du wissen doch, dass wir weniger privat oder ö.r. sind - sondern vor allem Kollegen. Viele, viele Leute sind von den Privaten in den ö.r.-Bereich gegangen. Und von der derzeitigen Medienkrise sind wir auf Dauer alle betroffen. Aber Pappnasen wie Du oder auch Tom pöbeln aus einer merkwürdigen Mischung aus Neid, Frustration und Anonymität sinnlos hier rum. Das ist manchmal höchst unfreiwillig komisch - aber auch ganz schön peinlich.
 
Hallo Norddeutscher,

du irrst in einigen Punkten:

Ich bin kein Kollege, sondern Hörer und GEZ-Zahler. Das erlaubt mir eine andere Sicht der Dinge.

Neid? Nun, ich geb's zu, es gab mal eine Zeit, da war es mein Traum, beim Radio zu arbeiten. Das ist aber einige Jahre her und man selber hat sich verändert und das Medium Radio auch. Rückblickend bin ich froh, dass ich mir den pubertären Traum nicht erfüllt habe - ich bin in meinem Job weder neidisch noch frustriert.

Frustriert bin ich allenfalls, wenn ich die peinlichen Privatkopien der ARD ertragen muss, für die ich GEZ zahlen muss und zur Belohnung deren Werbung ertragen darf.

Grüße

Grenzwelle
 
Grenzwellengeschwurbel

Grenzwelle schrieb:
Ich sehe die Tür förmlich vor mir, hinter der die Pointen von Staatsvertrags Gnaden ersonnen werden: 'Dezernat unterhaltendes Wort - Abteilung Hörfunkhumoristik'. In der Ecke steht ein Beistelltisch mit einem alten 486er PC, an dem die freien Mitarbeiter für ihren Dienstherrn kreativ sein dürfen.

Leider sind sie nicht geistig immun gegen den herrschenden Standesdünkel und die Beamtenmentalität .....

Und:
Ich bin kein Kollege, sondern Hörer und GEZ-Zahler. Das erlaubt mir eine andere Sicht der Dinge.

Nur mal ne Frage, Wenn Du kein Kollege bist, woher willst Du dann so genau wissen wie im ÖR-Bereich gearbeitet wird?

Zum "Enttarnungslink" von Tom:
Es gibt angesiedelt beim WDR übrigens noch einen Steinberg, der macht für mehrere ARD´s Musik-Promi-Geschichten. Vieleicht ist das ja Euer (Tom; Grenzwelle) Feindbild?

Mit standesdünkelnden Grüßen
 
Muss man im Radioforum, wo Leute aus dem publizistischen Umfeld lesen, 'Vorsicht, Satire' über solche Beiträge schreiben?

Ich arbeite als Externer oft bei Behörden und ähnlichen Institutionen, daher weiß ich ganz gut, wie es dort zugeht.

Einige lose Kontakte habe ich auch in die ein oder andere ARD-Anstalt. Dort gibt es nach meiner Kenntnis - zumindest in vorderster Front - sehr wenig von Beamtenmentalität etc. Daher hab ich da auch kein Feinbild! Aber eine satirische Replik auf das lebendige Klischee des oberlehrerhaften Hörfunkbeamten gestatte ich mir.

Die Infos aus dem WDR-Mitarbeiterprofil bin ich gerne bereit, von mir preiszugeben, inklusive Konterfei.
 
@Norddeutscher
"Viele, viele Leute sind von den Privaten in den ö.r.-Bereich gegangen. Und von der derzeitigen Medienkrise sind wir auf Dauer alle betroffen."

Da kommen wir der Sache langsam näher. Es geht also auch und gerade darum, Euch durch Rundfunkgebühren Euern Lebensunterhalt zu sichern. Verständlich, wenn viele von Euch persönlich so denken. Klar ist das prima, in gemässigtem Tempo bei den Öffis seinem Traumjob nachgehen zu können und dafür fürstlich bezahlt zu werden. Denkt ihr aber auch daran, dass ihr von denen bezahlt werdet, die auf dem freien Markt immer härter rangenommen werden oder gerade dabei sind, ihren Job verlieren?

Es muss zudem erlaubt sein, das (deutsche) System infrage zu stellen, ohne dass Du und andere persönlich ausfallend werden ("Alle bis auf ein paar Hanseln wie Du...").

Wie bereits anderswo geschrieben gilt für notwenige Reformen: Wenn man einen Sumpf trockenlegen will, darf man nicht die Frösche fragen.
 
Dear Tom,
du hast nicht unrecht - oder doch? Möchte dir (als Privatradiofuzzi) folgendes für den weiteren Verlauf mitgeben - ist ja Weihnachten, da tu ich sowas umsonst :D -: Wenn du nicht alle ÖR-Leute über einen Kamm scheren würdest, dann würde ich dir viel lieber zuhören, denn in der Sache liegst manchmal unangenehm richtig.
Es muss (nicht nur) die ÖR-Leute aufbringen, wenn du sie alle als fürstlich bezahlt und langsam arbeitend bezeichnest.
Das Gegenteil ist oft der Fall. Ob es früher so war, weiß ich nicht.
Durch die Einstellungsstopps und den Stellenabbau müssen sie deutlich mehr arbeiten, weil das Ergebnis dasselbe sein muss - und es oft nicht mehr ist, weil es nicht zu schaffen ist.
Vor allem läuft es nach meinen Erfahrungen mit ÖR-Leuten eben so wie immer: Die, die viel arbeiten, bekommen noch mehr aufgehalst, bei den anderen bleibt's gleich (wenig).
Im Vergleich mit Privatfunkern haben sie es zum Teil zwar immer noch gut, wenn ich mir aber ansehe, was im Privatfunk für Geld versenkt wird, was dort verdient wird und am Ende an Programm rauskommt, dann ist der höhere Preis für den ÖR-Funk zumindest verhältnismäßig - was nicht heißt, dass sie ihr Geld wert seien. Es gibt aber nicht nur ÖR-Privatfunkkopien wie SWR3 und N-Joy.
db
 
Dear observer,
ich will die Mitarbeiter bei den Öffis primär nicht verletzen, zumal ich bei den ÖR immer wieder auch sehr nette und engagierte Leute kennenlerne.
Ich schätze auch insbesondere Programme wie Arte und fände bspw. WDR 5 noch viel besser, wenn die Nähe zu einer bestimmten politischen Diktion nicht so spürbar wäre.
Aber mir stinkt die Entwicklung des ör Rundfunks von "wir ignorieren das Unterhaltungsbedürfnis der Bevölkerung" einst bis hin zu "wir gebären uns kommerzieller als die Privaten" jetzt.
Wenn Gebühren und Werbung gegen Werbung kämpft, werden Ressourcen unnötig vergeudet. Nur weil geltungsbedürftige Intendanten meinen, die Bundesliga, die Casting-Kacke und all der Auftrags-Serien-Seichtdriss müsse bei ihnen laufen, um auf Teufel komm raus die Leute von den Privatsendern abzuziehen.
 
Und kann das nicht jedem mal passieren? Ich hoffe das, die Privaten bald vor Gericht ziehen. Das die GEZ gebühren endlich abgeschafft werden. Ich wäre ja schon zu frieden wenn die GEZ die Preise senken würde.
 
Liebe Leute,

ich könnte jetzt einen seitenlangen Sermon über Sinn und Unsinn von GEZ-Gebühren schreiben. Die zum Teil in beängstigendem Masse grassierende Polemik und Unreflektiertheit (und zum Teil Unwissenheit) in diesem Forum lässt mich kurz bleiben.

Eine Gedankenanregung allerdings im Rahmen der Gesamtdebatte:

Überlegt doch mal, was GEZ monatlich jeden Einzelnen kostet und was dem als Programmangebot gegenüber steht.

Nicht von der Hand zu weisen ist, dass wir in Deutschland eines der vielfältigsten Rundfunksysteme der Welt haben, und zwar Dank der GEZ. Dass es im ÖR genügend Reformbedarf gäbe, ist auch von mir unbestritten.

Ich zahle allerdings gerne das Symphonie-Orchester eines weit entfernten, von mir noch nie besuchten Bundeslandes mit, wenn ich dafür in den Genuss unabhängiger und journalistisch korrekter Berichterstattung komme. Ich habe auf beiden Seiten gearbeitet, und es sollte niemand ernsthaft behaupten, dass die Nachrichten im privaten Rundfunk mit denen der öffentlich-rechtlichen Sender mithalten können. Jaja ich weiß, Parteienfilz blabla, der rote WDR, der schwarze BR. Jeder halbwegs aufgeklärte und gebildete Mensch muss in der Lage sein, bestimmte Strömungen herauszufiltern und für sich zu bewerten.

Andersherum gesagt: 50-70 Cent am Tag gibt, glaube ich, wohl jeder von uns täglich für weitaus überflüssigere Dinge aus.

@Tom2000

Lieber Tom2000, bei all deinen zum Teil ja auch nachvollziehbaren Kritiken am ÖR-System, eines kann ja wohl nicht dein Ernst sein:

"Von mir aus können ARD und ZDF auch abgeschafft werden. Dann hätten die Privaten auch die Möglichkeit, mit anspruchsvollen Formaten zu bestehen. Bislang behindert die Kombination aus 6,5 Mrd. € Gebühren und Werbeeinnahmen, insbesondere im Hörfunk, privatfinanzierten Qualitätsrundfunk."

Sei mir nicht böse, aber das ist nun wirklich mit Abstand die allerschwachsinnigste Theorie, die ich in diesem Zusammenhang jemals gehört habe.

Und deinen Versuch des Kollegen-Outings im Falle Steinberg halte ich für extremst stillos und durchaus eine Entschuldigung deinerseits wert.
 
@keek: "...Und deinen Versuch des Kollegen-Outings im Falle Steinberg halte ich für extremst stillos und durchaus eine Entschuldigung deinerseits wert...".
Nehmen wir an, der Typ heißt wirklich "Steinberg", dann war das kein Outing, sondern bestenfalls etwas Recherche. Oder anders herum: Wenn ich anonym bleiben will, laß´ ich meinen richtigen Namen aus dem Spiel.
"Ich habe ihre Frau entführt und verlange Lösegeld!" - "Aha! Und wie war der Name?" - "Sandmann, Bernd Sandmann!" (Otto Waalkes)
 
''Ich zahle allerdings gerne das Symphonie-Orchester eines weit entfernten, von mir noch nie besuchten Bundeslandes mit, wenn ich dafür in den Genuss unabhängiger und journalistisch korrekter Berichterstattung komme.''

Was hat denn das eine mit dem anderen zu tun??? Gehen die Violinisten, Pauker und Trompeter, als Dank für die finanzielle Unterstützung los und machen in ihrer Freizeit einen auf unabhängiger Journalist?

Dieses 'Wir sind die Guten'-Image der Öffis nutzt sich für mich immer mehr ab. Was in der Tendenz übrig bleibt, ist eine mehr oder weniger elitäre Kulturqlique und eine Berichterstattung, die sich, sofern sie nicht total verflacht ist, dem wuchernden Parteienfilz immer schlechter entziehen kann.

Nochmal zum Outing:

Wer hier mit seinem Klarnamen postet, der hat sich damit bereits selbst geoutet. Eine freie und durchaus respektable Entscheidung.
 
@grenzwelle

Ich muss Dir doch nicht erläutern, dass ich mit meinen GEZ-Gebühren auch ÖR-Einrichtungen bezahle, die ich selbst nicht nutze, deshalb das Beispiel mit dem Orchester.

Ich will jetzt nicht ins Detail gehen. Dem Vorwurf, dass ARD und ZDF reformbedürftig sind und an vielen Stellen gespart werden kann und muss, stimme ich vorbehaltlos zu.

Ich bin allerdings auch der Meinung, dass Leute, die die Abschaffung der GEZ und ÖRs fordern, sich überhaupt nicht im Klaren darüber sind, welche fatalen negativen Auswirkungen das auf die gesamte Gesellschaft in Deutschland hätte. Diese Forderung halte ich schlichtweg für dumm.

Parteienfilz...ja, da hast Du auch recht. Aber bei den Privaten ist wohl kaum alles besser.

1. gibt es im Privatfunk beileibe keine größere politische Unabhängigkeit als bei den ÖRs

2. schau doch mal auf das Thema Verflechtung von Programm und Werbekundeninteresse (Beispiele hierfür dürften jedem wohl haufenweise einfallen).
 
@grenzwelle & rösselmann

in Sachen Outing bin ich wohl über´s Ziel hinausgeschossen, gebe Euch in Teilen recht. Was allerdings der Link sollte, weiß ich immer noch nicht und wird von mir immer noch als überflüssig empfunden.
 
Erst wollte ich mir diesen Thread ja nicht durchlesen, weil ich dachte: Was neues wird hier eh nicht stehen, immer die gleiche Leier. Nun hatte ich aber ein paar Minuten und die waren vergeudet. Alle 4 Wochen hier das gleiche Thema vom gleichen Tom2000 mit den gleiche Argumenten. Auf eins möchte ich eingehen. Mittlerweile weiß ich ja, dass Tom2000 auf R'n'B steht. Aber dass es davon immer weniger gibt, kann ich nun absolut nicht verstehen. Siehe auch Thread "Viva"!


Eine Bitte: Tom: Bitte!!!

Verschone uns mit immer denselben Thread zu denselben Themen und hör auf, gegen immer dieselben Sender zu polemisieren! Du betreibst Umweltverschmutzung erster Güte!

Auch, wenn du ab und an nicht Unrecht hast, es wird nicht besser, wenn du dich hier laufend wiederholst. Oder betreibst du das Privatradio-Konzept: Wiederholungen bis zum Abwinken?

Zum guten Schluss noch n Tipp an unsren lieben Tom: Du weißt, wie es Robbyugo ergangen ist. Und warum es ihm so ergangen ist. Das sollte dir vielleicht ne Warnung sein.

Ich habe von dir die Schnauze voll!

Und nu bin ich wieder artig. :rolleyes:
 
Keek,

Du bist ja ein sehr angenehmer, weil kompromissbereiter Diskussionspartner :)

Nur noch soviel: Die Verhältnisse bei den Privaten in Hinblick auf Unnabhängigkeit dürfen keine Ausrede für die Öffentlich-Rechtlichen darstellen. So hast Du es sicher nicht gemeint, aber so kommt's rüber.

Davon abgesehen wird es wirklich unabhängige Medien genausowenig geben wie ein mechanisches System ohne Reibungsverluste. Nur sollte man es bei ARD und ZDF so machen wie es die Ingenieure beim Maschinenbau tun: Ständig das Optimum anstreben.
 
@sachsenradio2: Wie war das noch mal mit dem Ignorier-Button? Die ständigen "Die-Postings-von-XY-gehen-mir-auf- den-Zeiger-und-ich-zahl-dir-drei-Monatsgebühren-wenn-du-die-Schnauze-hältst"-Beiträge finde ICH nämlich, ähäm, "wenig zielführend"!
 
@grenzwelle

Danke für die Blumen.

Zu deinem zweiten Punkt. Natürlich gibt es die absolute Unabhängigkeit nie, ganz besonders bei ÖRs nicht (wie ja leider oft genug unter Beweis gestellt wird, egal ob unter rotem oder schwarzem Einfluss).

Deshalb schrieb ich ja weiter oben sinngemäß, dass der halbwegs aufgeklärte Mensch durchaus in der Lage sein sollte, dies im Einzelfall einzuordnen und sich unter Berücksichtigung dieser Tatsache sein Urteil zu bilden (schließlich kenne ich als Zeitungsleser eventuell den unterschiedlichen politischen Background von TAZ und FAZ, oder?).

So viel dazu, schönen Abend noch...
 
ähem, tschuldigung, zu schnell gepostet und den Gedanlken nicht zu Ende geführt...

Die totale Unabhängigkeit gegenüber politischer Beeinflussung ist natürlich ein unerreichbares Ideal. Deshalb muss man das ja auch immer wieder hinterfragen und natürlich gibt es in den ÖRs auch vieles aufzuräumen. Nur zu, bittebitte,

aber deshalb unser pluralistisches Rundfunksystem generell in Frage zu stellen halte ich für gefährlich und dumm.
 
Bin heute mal wieder über einen Zeitungsartikel zum Thema GEZ gestolpert - genauer zum Thema Abmeldung (aus dem Tagesspiegel):
Ich will raus!
Was man erlebt, wenn man bei der GEZ seine Rundfunkgeräte abmelden möchte

Von Matthias Oloew

Es war ein Schritt, den man sich lange überlegt hat: das Zusammenziehen mit seinem Partner. Die eigene Wohnung aufgeben und zwei Hausstände zu einem zusammenschmeißen, Doppeltes verschenken, Überflüssiges aussortieren. Es war offenbar ein Schritt, der in den Köpfen bei der Gebühreneinzugszentrale (GEZ) in Köln kaum nachzuvollziehen ist. Wie sonst sollte sich folgender Schriftwechsel mit den Geldeintreibern für die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten erklären lassen?

Der erste Brief an die GEZ war ein Formular, „Abmeldung“ genannt, von der GEZ gedruckt, erhältlich in jeder Bankfiliale. Das habe ich ordnungsgemäß ausgefüllt, abgeschickt und einkalkuliert, dass der wie eine Behörde organisierte Apparat das nicht ohne Nachfragen akzeptieren würde. Was zurückkam übertraf meine Erwartungen. „Sie möchten Ihre Rundfunkgeräte abmelden“, stand da im Schreiben der GEZ, „es handelt sich bei Ihnen aber sicherlich nur um einen Umzug, weshalb wir Ihre Abmeldung nicht durchgeführt haben. Teilen Sie uns bitte Ihre neue Anschrift mit.“

Der zweite Brief an die GEZ enthielt also dann selber formuliert alle jene Angaben, die man im Formular nicht machen konnte. Nämlich, dass man seinen eigenen Hausstand aufgegeben habe, dass man mit seinem Partner zusammengezogen sei und dass der schon Rundfunkgebühren entrichte und wie es bei anderen Haushalten auch üblich ist, einmal Rundfunkgebühren zu zahlen ja wohl ausreichen müsse. Die Angabe beider Rundfunkgebühren-Teilnehmernummern wurde nicht vergessen.

Die zweite Antwort der GEZ bewies Beharrungsvermögen. „Sie möchten Ihre Rundfunkgeräte abmelden“, wiederholte sie stoisch das Verlangen, das sei aber nicht möglich. Wenn zwei Personen mit eigenem Einkommen zusammenzögen, müssten dennoch beide Rundfunkgebühren entrichten, schließlich hielten ja beide sicherlich Rundfunkgeräte zum Empfang bereit. „Wir haben deshalb Ihre Abmeldung nicht durchgeführt.“

Mein dritter Brief nach Köln sollte endgültig jegliche Zweifel ein für alle Mal ausräumen. Erstens: Es handele sich bei dem Zusammenziehen um eine nicht-eheliche Lebensgemeinschaft. Zweitens: Der gemeinsame Haushalt halte nur noch gemeinsame Rundfunkgeräte bereit, darunter tatsächlich nur einen Fernseher, der andere sei verschenkt. Drittens – ganz wichtig für Behördenmenschen, die sich Veränderungen im privaten Leben ihrer Rundfunk-Teilnehmernummern offenbar nur schwer vorstellen können – der Hinweis auf die Paragrafen der Rundfunkgebührenpflicht, nämlich der, dass nicht-eheliche Lebensgemeinschaften genauso wie Eheleute nur ein Mal Rundfunkgebühren bezahlen müssen.

Der dritte Brief der GEZ zeigte, dass sie sich offenbar doch bewegen kann, aber als Behörde trotzdem nicht einsichtig ist. „Sie möchten Ihre Rundfunkgeräte abmelden“, begann das Schreiben wie gewohnt, „weil Sie in einer nicht-ehelichen Lebensgemeinschaft wohnen. Bitte beachten Sie: In einer nicht-ehelichen Lebensgemeinschaft gilt der Grundsatz, dass jeder für sein Radio- und Fernsehgerät Rundfunkgebühren zahlen muss. Für die gemeinsam genutzten Geräte sind zwar beide Partner Rundfunkteilnehmer; es genügt jedoch, wenn einer von beiden die Geräte anmeldet und dafür Gebühren zahlt.“ Was sich hinter dieser gesteltzten Formulierung verbirgt, ist nichts anderes als der schon beim ersten Abmeldeversuch festgestellte Tatbestand, dass ein Rundfunkteilnehmer von beiden sich abmelden kann.

Aber die GEZ ist mit ihrem Latein noch lange nicht am Ende. Im gleichen Brief heißt es: „Wir nehmen an, dass Sie ein Radio in Ihrem Kraftfahrzeug (zugelassen auf Ihren Namen) zum Empfang bereithalten und haben deshalb nur Ihr Fernsehgerät abgemeldet. Sollten Sie kein Autoradio zum Empfang bereithalten, bitten wir um kurzfristige Mitteilung.“

Diese Mitteilung erging an die GEZ postwendend. „Sie gehen schon wieder von einer falschen Annahme aus“, schrieb ich. Der gemeinsame Haushalt habe auch nur ein Kraftfahrzeug, das darüber hinaus nicht auf den Namen des Abmelders zugelassen sei. „Es bleibt dabei: Ich halte keine privaten Rundfunkgeräte mehr zum Empfang bereit.“

Das musste bei der GEZ in Köln ungläubiges Kopfschütteln hervorrufen: ein gemeinsamer Haushalt mit nur einem Fernseher und nur einem Kraftfahrzeug? Unglaublich. Die Antwort der GEZ kam prompt. Beim Öffnen des Briefes wähnte ich mich endlich am Ziel, wo doch eigentlich nun alle erdenklichen Fragen über meine Konsumgewohnheiten als Rundfunkteilnehmer beantwortet zu sein schienen. Aber nein, was ich aus dem Umschlag zog, war – eine Rechnung. Über die Rundfunkgebühren, die ab dem 1. Januar 2004 fällig würden …

Auch in der Zeit des Briefwechsels hat die GEZ weiterhin Rundfunkgebühren kassiert. Für zwei Monate macht das: 32,30 Euro. Schon zurück-GEZahlt? Fortsetzung folgt
 
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