Insgesamt scheint die Reform weitaus weniger drastisch auszufallen als von vielen hier prophezeit. Weder kommt es im Tagesprogramm zur gefürchteten Magazinitis, noch fällt die aktuelle Berichterstattung gänzlich weg. Studio 9 um 17 Uhr läuft sogar eine halbe Stunde länger als die bisherige 17-Uhr-Ausgabe der Ortszeit. Allerdings wird auch um 17 Uhr - wie in der Frühsendung - die Kultur ein stärkeres Gewicht bekommen.
Kann mir auch nicht vorstellen dass es sich bei der 9 Uhr Gesprächssendung um die Nachfolge von 2254 handelt. Denke mal dass ähnlich wie früher in der ersten Sendestunde von HörenSagen bzw. beim Nordwestradio eine Stunde mit einem Studiogast getalkt wird, was ich sehr positiv fände. Am Vormittag führt man drei einstündige Sendungen ein, was ja auch eher für ein Einschaltprogramm als eine Umformatierung in Richtung Mainstream spricht. Auch hier sehe ich überhaupt kein Anzeichen von Verflachung. Hätte eher gedacht, dass man es dem Nordwestradio nachmacht und großflächige, namenlose Sendungen einführt. Gut finde ich auch die Einführung von Musiksendungen am Tage, die ja beim Nordwestradio auch bewusst abgeschafft wurden. Bin gespannt was da für ne Mischung läuft. Und am Abend scheint es bis auf die Umbenennung der aktuellen Sendung gar keine Änderungen zu geben.
Ob man allerdings mit mehr Kultur am Morgen und zum Feierabend mehr Hörer gewinnen kann, was ja wohl ein Ziel der Reform sein soll, bezweifle ich allerdings - neue Musikfarbe hin oder her. Kultursender (und Kultur hat das Dradio aus Berlin ja schon in seinem Namen) sind nun mal per se Minderheitenprogramme, da wird auch diese Reform nichts dran ändern. Oder wie seht ihr das?