20 Jahre Lokalradio NRW

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AW: 20 Jahre Lokalradio NRW

Naja, grün, so ganz hart würd ich das nicht sagen. Mitte bis Ende der 90er war das wirklich eine Alternative zum kitschigen, überdrehten und nervigen EinsLive und zum trockenen WDR2.
Wenn ich jetzt hier unterwegs bin, dann ist das inzwischen umgekehrt und ich schalte gern mal zwischen WDR2 und 1Live hin und her. (sofern ich kein iPhone ans Autoradio gekoppelt hab und dann sowieso andere Sender höre).

Solange das Geseier hier den Äther verschmutzt und sich das nicht grundlegend ändert, bleibt bei mir bzw. uns jedenfalls kein Speicherplatz für radio NRW belegt.
 
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ValeR46 schrieb:
Mitte bis Ende der 90er war das wirklich eine Alternative zum kitschigen, überdrehten und nervigen EinsLive und zum trockenen WDR2.
Erst als die ganzen Beraterfirmen ins Boot geholt wurden, ging es mit Radio NRW den Bach runter.

ValeR46 schrieb:
Wenn ich jetzt hier unterwegs bin, dann ist das inzwischen umgekehrt und ich schalte gern mal zwischen WDR2 und 1Live hin und her.
Radio Gütersloh ist auch so ein Fall: Der 1-KW-Sender auf der 107,5 aus Oelde-Stromberg kann fast in ganz OWL bis ins angrenzende Sauerland quasi in Ortssenderqualität empfangen werden, dabei erstreckt sich das eigentliche Sendegebiet ausschließlich auf den besagten Kreis. Trotz allem hat man dennoch auf der 95,9 einen 50-Watt-Füllsender für die Stadt Gütersloh koordiniert, der vollkommen überflüssig ist.
Dem Paderborner Hochschulradio "L'UniCo" gesteht man dagegen nur lächerliche 32 Watt ERP zu, obwohl die Universität Paderborn ein sehr großes Einzugsgebiet hat. :(
 
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Mitte bis Ende der 90er war das wirklich eine Alternative zum kitschigen, überdrehten und nervigen EinsLive und zum trockenen WDR2.

Gut, damals haben sie noch nicht ganz so viel für sich geworben. Das Problem war damals von anderer Natur, weswegen ich RadioNRW gemieden habe: Die Musikauswahl war etwas abwechslungsreicher als heute, passte aber vorne und hinten nicht zusammen.

Der Bürgerfunk war damals aber zugegebenermaßen manchmal gut gemacht, kam aber immer drauf an, wer sendete.
 
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"Dem Paderborner Hochschulradio "L'UniCo" gesteht man dagegen nur lächerliche 32 Watt ERP zu, obwohl die Universität Paderborn ein sehr großes Einzugsgebiet hat."
Klar ist ja so eine Art Veranstaltungsradio oder eigentlich Einrichtungsfunk, der nur für den Campus zur Verfügug steht. Es geht nicht um Vielfallt .........zum X-ten Mal sondern um die besonderen Belange der Uni. Das ist in anderen Bundesländern auch nicht viel besser.
 
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Die 95,9 ist eine reine Frequenzverschwendung. Ich weiss nicht, wer den Furz losgelassen hat, diese Frequenz dafür zu koordinieren. Im gesamten Stadtgebiet hier ist sowohl die 107,5 und die 106,8 zu empfangen.
Wenns danach ginge, müssten auch in den umliegenden Dörfern Füllsender installiert werden. Die könnten ja den Äther noch mehr vollmüllen.
Wenn ich hier gucke, in meiner Garage, die vom Haus abgeschirmt wird und nordwestliche Lage hat, stell ich folgendes fest, wenn ich meine kleine Grundig-Anlage einschalte mit Kupferdrahtantenne:

Radio Gütersloh, Bielefeld, Herford, Lippe, WAF, RST, Hochstift, Antenne Münster.

Das ist doch einfach ein Irrsinn.

Ach ja, Radio Westfalica vergessen.
 
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@Kurzwellenfreak: In den USA arbeiten nicht wenige Hochschulradios mit Leistungen von 10 KW, damit sie auch im gesamten Einzugsgebiet der Uni empfangen werden können.
Ich möchte nicht unbedingt für die Musikauswahl dieser Sender eine Lanze brechen, aber eine Station wie bspw. radioFH aus Meschede lässt sich durchaus längere Zeit anhören, ohne auf die Nerven zu gehen: http://radiofh.t-n-media.de:10990/listen.pls

ValeR46 schrieb:
Die 95,9 ist eine reine Frequenzverschwendung. Ich weiss nicht, wer den Furz losgelassen hat, diese Frequenz dafür zu koordinieren. Im gesamten Stadtgebiet hier ist sowohl die 107,5 und die 106,8 zu empfangen.
Wenns danach ginge, müssten auch in den umliegenden Dörfern Füllsender installiert werden. Die könnten ja den Äther noch mehr vollmüllen.
Das Problem ist, dass aufgrund dieser kleinen Funzel die Frequenz 95,9 MHz in anderen Teilen OWLs, wenn überhaupt, dann auch nur noch mit sehr gringer Leistung koordiniert werden kann, da sich sonst die Sender gegenseitig stören würden.
Radiofrequenzen sind nunmal nicht unbegrenzt vorhanden, deshalb sollte auf überflüssige Füllsender verzichtet werden.

ValeR46 schrieb:
Wenn ich hier gucke, in meiner Garage, die vom Haus abgeschirmt wird und nordwestliche Lage hat, stell ich folgendes fest, wenn ich meine kleine Grundig-Anlage einschalte mit Kupferdrahtantenne:

Radio Gütersloh, Bielefeld, Herford, Lippe, WAF, RST, Hochstift, Antenne Münster.

Das ist doch einfach ein Irrsinn.

Ach ja, Radio Westfalica vergessen.
In der Tat!

Das ganze UKW-Band wird durch den radioNRW-Müll einfach "vollgespammt": Auf zig Frequenzen empfängt man denselben Dreck. Im Ruhrgebiet ist es noch viel extremer.
Das Schlimme daran ist, dass für potentielle andere Anbieter kaum noch freie Frequenzen zur Verfügung stehen. :mad:
 
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Ich sag doch, Petition. Man kanns ja mal versuchen, wenn alle mitmachen. Weil das, was hier abläuft ist einfach auf gut Deutsch gesagt > Scheisse.

Nur solange wie mal wieder nur gemotzt und gemeckert und lamentiert wird, kriegen wir da keinen Schliff rein, solange keiner mal den ersten Stein wirft...
 
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Dafür, dass es nach deiner Meinung

Auf zig Frequenzen empfängt man denselben Dreck.

schalten viele Menschen den Lokalfunk ein. Das Angebot ist im Ruhrgebiet nicht so schlecht:

1. WDR 1
2. WDR 2
3. WDR 3
4. WDR 4
5. WDR 5
6. WDR FHE
7. DLF
8. D-Radio
9. BFBS R1, stellenweise auf 3 Frequenzen
10. Mindestens ein Lokalradio
11. Mindestens ein Uni-Radio (CT, Eldoradio, Campus FM)
12. Häufig ein Sender aus anderen Bundesländern (SWR3, SWR4, NDR 1, NDR 2, ffn, HRA usw.)
13. An vielen Stellen auch ein Sender aus den Niederlanden (3 FM, Radio 4 NL, 104,1 MHz aus Arnhem ist zurzeit in der Auschreibung)

Flächendenkend im Ruhrgebiet:

14. ENERGY
15. KISS FM
16. Absolut Radio
17. Klassik Radio
18. Radio BOB!
19. Lounge.fm
20. Radio Horeb
21. ERF Radio
22. 90elf
23. Dradio Wissen

An vielen Stellen im Ruhrgebiet und bald überall

24. WDR 1 LIVE diggi
25. WDR Kiraka
26. WDR VERA
27. Domradio

Mein altes Küchenradio konnte stets 21 UKW-Sender empfangen u.a. Radio 4 NL, NDR1, NDR 2 und HRA.

Die Klage über den Füllsender von Radio Gütersloh kann ich nicht nachvollziehen. Es gibt Uniradios die solange an dem Frequenzproblem gearbeitet haben, bis sie eine vernünftige Frequenz gefunden haben. Bochum war zuerst auf 96,9 MHz und hat jetzt einen 300 Watt Sender auf 90null. Radio Q und Bonncampus senden mit 500 Watt und CampusFM immerhin mit 200 Watt. Für die Unis ist es ein Spaß-Sender, auf dem Campus hat jeder Internet und die Studentenbuden sind damit auch ausgestattet.

Wenn statt der NRW-Lokalradios ein landesweiter Privatsender senden würde, gebe es nicht mehr Frequenzen. Schließlich ist auch jede WDR-Welle auch auf vielen Frequenzen im Ruhrgebiet zu empfangen. Das Land ist nun mal bergig, wir sind nicht in Holland. Genauso wäre es, wenn der Sender „Antenne NRW“ heißen würde und die EinsLive-Kette 1990 erhalten hätte. Dann wären die heutigen Lokalradio-Frequenzen nicht geschlachtet worden. EinsLIve hätte alles bekommen was übrig war und wäre noch etwas übrig, hätten es die D-Radios bekommen.

Nur weil der Internetradiofan nicht seine Musik auf UKW findet, muss nicht alles schlecht sein. Es gibt Sender, die sind eingestellt worden, weil die Hörer sich für andere Sender entschieden haben. Vielen Lokalradios wurde keine lange Zukunft prophezeit, es gibt den Rahmenprogrammanbieter und die Lokalradios seit 20 Jahre ohne dass die Menschen gezwungen werden sie einzuschalten. Und sie müssen sich aus Werbung finanzieren und können nicht wie einige ÖRs an den Hörern vorbei senden.

Ein Sender kostet Geld, die kosten fallen schon an für die Koordinierung. Dann kommen noch die laufenden kosten. Und bei den Lokalradios sitzt das Geld knapp. Es gilt immer die Regel: „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.“ Radio Gütersloh hat sich um eine Frequenz bemüht und hat diese bekommen. Warum hat die Uni geschlafen? Andere Unis waren schneller! Radio CT war schon Mitte der 90er Jahre aktiv. Wo waren die anderen? Es wird wiedermal gemeckert ohne die Fakten zu kennen.
 
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ValeR46 schrieb:
Ich sag doch, Petition. Man kanns ja mal versuchen, wenn alle mitmachen. Weil das, was hier abläuft ist einfach auf gut Deutsch gesagt > Scheisse.

Nur solange wie mal wieder nur gemotzt und gemeckert und lamentiert wird, kriegen wir da keinen Schliff rein, solange keiner mal den ersten Stein wirft...
Eine Petition hätte nur dann Aussicht auf Erfolg, wenn seitens der Politik ein Veränderungswille bestünde.
Tatsache ist jedoch, dass die medienpolitischen Sprecher der diversen Landtagsfraktionen alle mehr oder weniger hinter dem System stehen (Übersicht: http://medienpolitik.eu/cms/index.php?idcatside=228).
Mitglieder der einzelnen Parteien haben ja auch in den VGs der Lokalradios ihre Posten. Mit einer Petition würde man da nicht viel erreichen können, leider.

104.6Hörer schrieb:
Die Klage über den Füllsender von Radio Gütersloh kann ich nicht nachvollziehen. Es gibt Uniradios die solange an dem Frequenzproblem gearbeitet haben, bis sie eine vernünftige Frequenz gefunden haben. Bochum war zuerst auf 96,9 MHz und hat jetzt einen 300 Watt Sender auf 90null. Radio Q und Bonncampus senden mit 500 Watt und CampusFM immerhin mit 200 Watt. Für die Unis ist es ein Spaß-Sender, auf dem Campus hat jeder Internet und die Studentenbuden sind damit auch ausgestattet.
Die Suche einiger Hochschulradios nach geeigneten Frequenzen vor dem Hintergrund eines durch den Lokalfunk total zugefunzelten UKW-Bandes und die Inbetriebnahme eines völlig überflüssigen Füllsenders eines Lokalradios, das bereits vor Ort auf einer anderen Frequenz (107,5 MHz) ordentlich empfangen werden kann, sind zwei verschiedene Dinge.

104.6Hörer schrieb:
Wenn statt der NRW-Lokalradios ein landesweiter Privatsender senden würde, gebe es nicht mehr Frequenzen. Schließlich ist auch jede WDR-Welle auch auf vielen Frequenzen im Ruhrgebiet zu empfangen. Das Land ist nun mal bergig, wir sind nicht in Holland. Genauso wäre es, wenn der Sender „Antenne NRW“ heißen würde und die EinsLive-Kette 1990 erhalten hätte. Dann wären die heutigen Lokalradio-Frequenzen nicht geschlachtet worden. EinsLIve hätte alles bekommen was übrig war und wäre noch etwas übrig, hätten es die D-Radios bekommen.
Das ist mehr als unwahrscheinlich.
Würde der NRW-Lokalfunk nicht beinahe das komplette UKW-Band belegen, hätten wir in den Ballungsräumen NRWs vielmehr eine ähnliche Vielfalt wie in Berlin: Die Versorgung des WDR ist nämlich bereits gewährleistet und die zusätzlichen freien Frequenzen, die heute von den Lokalradios belegt werden, hätten somit an diverse private Veranstalter ausgeschrieben werden müssen.

104.6Hörer schrieb:
Nur weil der Internetradiofan nicht seine Musik auf UKW findet, muss nicht alles schlecht sein. Es gibt Sender, die sind eingestellt worden, weil die Hörer sich für andere Sender entschieden haben.
Nur dort, wo auch solche zur Verfügung stehen; in den mittleren und östlichen Landesteilen gilt dies nicht: Hier erzielen die Locals traumhafte Quoten.
Wie ich bereits an anderer Stelle schrieb: Selbst der unbeliebteste Lokalsender in NRW (Radio Mülheim) erzielt mit 13% eine bessere Quote als der beliebteste in Berlin (104.6 RTL) mit weniger als 12%.

104.6Hörer schrieb:
Vielen Lokalradios wurde keine lange Zukunft prophezeit, es gibt den Rahmenprogrammanbieter und die Lokalradios seit 20 Jahre ohne dass die Menschen gezwungen werden sie einzuschalten. Und sie müssen sich aus Werbung finanzieren und können nicht wie einige ÖRs an den Hörern vorbei senden.
Was sollen die Menschen außer dem WDR und den Lokalradios denn sonst einschalten?
Die Stationen aus den benachbarten Bundesländern und aus den Niederlanden können gerade im Ruhrgebiet nur selten in brauchbarer Qualität empfangen werden.
Wieso listest Du überdies die DAB+-Sender im Bundesmux auf, die erst seit ein paar Tagen auf Sendung sind? - So etwas ist nicht redlich, denn hier geht es um UKW!

104.6Hörer schrieb:
Ein Sender kostet Geld, die kosten fallen schon an für die Koordinierung.
Welche Koordinierung? - Die meisten Frequenzen für den Lokalfunk wurden bereits in den achtziger Jahren koordiniert, später kamen noch einige für teils überflüssige Füllsender hinzu. Durch eine Frequenzkoordination entstehen keine übermäßigen Ausgaben, höchstens durch die überzogenen Kosten für den Sendebetrieb durch die MEDIA BROADCAST.

104.6Hörer schrieb:
Dann kommen noch die laufenden kosten. Und bei den Lokalradios sitzt das Geld knapp. Es gilt immer die Regel: „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.“ Radio Gütersloh hat sich um eine Frequenz bemüht und hat diese bekommen. Warum hat die Uni geschlafen? Andere Unis waren schneller! Radio CT war schon Mitte der 90er Jahre aktiv. Wo waren die anderen? Es wird wiedermal gemeckert ohne die Fakten zu kennen.
Was Du da schreibst, trifft vorne und hinten nicht zu:

1. Das Geld sitzt bei den meisten Lokalradios nicht knapp. Vielmehr verzeichnen sie aufgrund ihres faktischen Monopols satte Gewinne.

2. Der Grundsatz „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.“ ist in diesem Kontext völlig falsch, da der Lokalfunk im Rahmen des Zweisäulenmodells in NRW ein Privileg bei der Frequenzzuteilung besitzt.

3. Viele Hochschulradios mussten lange warten, bis sie eine Frequenz erhielten (u.a. jenes in Paderborn) und bekamen dann nicht selten nur eine sehr schlechte mit einer geringen Leistung zugewiesen, um ja nicht dem Lokalfunk Hörer abspenstig zu machen.

4. Es ist durchaus gerechtfertigt, ein Oligopol, wie es beim NRW-Lokalfunk vorliegt, zu kritisieren, und zwar nicht nur aus Vielfaltsgesichtspunkten heraus, sondern auch weil die bestehenden Verhältnisse kartell- und presserechtlich hochproblematisch sind.
 
AW: 20 Jahre Lokalradio NRW

Das Angebot ist im Ruhrgebiet nicht so schlecht:


1. WDR 1
2. WDR 2
3. WDR 3
4. WDR 4
5. WDR 5
6. WDR FHE
7. DLF
8. D-Radio
9. BFBS R1, stellenweise auf 3 Frequenzen
10. Mindestens ein Lokalradio
11. Mindestens ein Uni-Radio (CT, Eldoradio, Campus FM)
12. Häufig ein Sender aus anderen Bundesländern (SWR3, SWR4, NDR 1, NDR 2, ffn, HRA usw.)
13. An vielen Stellen auch ein Sender aus den Niederlanden (3 FM, Radio 4 NL, 104,1 MHz aus Arnhem ist zurzeit in der Auschreibung)


Du weisst aber schon, dass die Sender 9, 11, 12, und 13 nicht flächendeckend überall zu empfangen sind? Vom Mobilempfang ganz zu schweigen.
 
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Die Suche einiger Hochschulradios nach geeigneten Frequenzen vor dem Hintergrund eines durch den Lokalfunk total zugefunzelten UKW-Bandes und die Inbetriebnahme eines völlig überflüssigen Füllsenders eines Lokalradios, das bereits vor Ort auf einer anderen Frequenz (107,5 MHz) ordentlich empfangen werden kann, sind zwei verschiedene Dinge.


Ihr diskutiert über eine Frequenz, die 2006 koordiniert wurde. Den Sinn sehe ich nicht, denn ein Lokalradio wird auf keine Frequenz verzichten. Einerseits höre ich DAB braucht man nicht, man kann doch Radio über das Internet hören. Hier gibt es einen Sender, der über das Internet zu empfangen ist und alle beklagen hier, dass der Sender statt über einen 30 Watt Sender nicht über einen 50 Watt Sender zu empfangen ist. Sorry Jungs, mehr als 100 Watt bekommt die Uni nicht. Die Uni Dortmund hat auch einen 50 Watt-Sender auch wenn in Dortmund eine Frequenz zu finden wäre.

http://forum.mysnip.de/read.php?8773,424008



Das ist mehr als unwahrscheinlich.
Würde der NRW-Lokalfunk nicht beinahe das komplette UKW-Band belegen,


Es geht technisch nicht anders. Ich kann Eins Live auf fünf Frequenzen empfangen, WDR 2 auf noch mehr Frequenzen. Warum soll es beim Lokalfunk anders sein? Nur die wenigsten Radiowecker sind an eine Dachantenne angeschlossen, es muss die Wurfantenne für den Empfang reichen. Für diese Hörer muss es auch Sender geben.

hätten wir in den Ballungsräumen NRWs vielmehr eine ähnliche Vielfalt wie in Berlin: Die Versorgung des WDR ist nämlich bereits gewährleistet und die zusätzlichen freien Frequenzen, die heute von den Lokalradios belegt werden, hätten somit an diverse private Veranstalter ausgeschrieben werden müssen.


Ein guter Vorschlag, mal sehen wie viel der Lokalfunkfrequenzen zum Langenberg umgezogen werden können, es werden nur die wenigsten sein, weil die Niederländer alles blockieren werden.
Du vergleichst einen flachen Stadtstaat mit einem Ballungsraum mit großen Höhenunterschieden. Es gibt im Ruhrgebiet Stellen, wo Langenberg nur schlecht zu empfangen ist, es müssen Münster und Nordhelle aushelfen. Und es gibt auch Wohnungen in denen kein Lokalradio zu empfangen ist. Der Lokalfunk braucht eine bessere Versorgung und nicht dieser schwachen Sender.

Selbst der unbeliebteste Lokalsender in NRW (Radio Mülheim) erzielt mit 13% eine bessere Quote als der beliebteste in Berlin (104.6 RTL) mit weniger als 12%.



Das hört sich super an, entweder glaubst Du die Menschen sind blöd oder Du durchschaust nicht was Du schreibst. 13 % bei Radio Mülheim entspricht 21 Tausend Hörern, 12 % bei dem kränkelnden RTL 104,6 entspricht 416 Tausend Hörern. Wenn RTL 104.6 mit 416 TSD Hörern sich kaum halten kann, wie soll es Radio Mülheim mit fast 20 mal weniger Hörern können? Der Sender hängt am Tropf von Radio NRW. RTL 104.6 ist wahrscheinlich ein Prestigeprojekt der RTL Gruppe, die wollen nicht noch mit einem weiteren Sender in Berlin scheitern.

Was sollen die Menschen außer dem WDR und den Lokalradios denn sonst einschalten?
Was sie wollen. Das hängt davon ab wo sie wohnen. Wer im Tal wohnt soll sich nicht wundern, dass die Vielfalt klein ist. Ich wohne auch nicht auf dem Berggipfel, freie Sicht in eine Richtung reicht meisten schon um mehr Sender zu empfangen als irgendwo in der Innenstadt mit hohen Gebäuden.

Die Stationen aus den benachbarten Bundesländern und aus den Niederlanden können gerade im Ruhrgebiet nur selten in brauchbarer Qualität empfangen werden.


Die Qualität ist schlechter als vor 20 Jahren, das hängt aber auch damit, dass die Niederländer eine Zerobase hatten. Einige Sender gehen immer. Genauso geht in einigen Städten des Ruhrgebiets SWR3 immer. Mein Kollege hört den Sender im Autoradio.


Wieso listest Du überdies die DAB+-Sender im Bundesmux auf, die erst seit ein paar Tagen auf Sendung sind?
Sind die Sender zu empfangen oder nicht?

So etwas ist nicht redlich, denn hier geht es um UKW!
Hier geht es nicht um UKW, sondern um die mangelnde Vielfalt, weil der unverschämte Lokalfunk alles zufunzelt, das schreibt Ihr.

Welche Koordinierung? - Die meisten Frequenzen für den Lokalfunk wurden bereits in den achtziger Jahren koordiniert, später kamen noch einige für teils überflüssige Füllsender hinzu.


Bochum, erst 105 MHz, jetzt 98,5 MHz
Schwerte, erst 104,4 MHz, jetzt 102,3 MHz nachkoordiniert und neue Sender in Selm und Lünen
Bottrop, 104,5 MHz, jetzt 98,7 MHz
Essen, erst 102,2 MHz, 105,0 MHz nachkoordiniert
Ennepetal erst 92,7 MHz, dann Gevelsberg 105,7 MHz
Herdecke, erst 107,2 MHz, jetzt 92,7 MHz
Lüdinghausen, erst 106,0 MHz, jetzt 88,2 MHz und 106,3 MHz nachkoordiniert
Ich spreche schon gar nicht von den Leistungserhöhungen bei den Lokalradios.
Und Du schriebst, dass die meisten Frequenzen in den 80ern koordiniert wurden. In den 80ern haben einige Leute gedacht es würde ein Sender reichen wo heute 3 und 4 Sender keine ausreichenden Versorgung schaffen.

Durch eine Frequenzkoordination entstehen keine übermäßigen Ausgaben, höchstens durch die überzogenen Kosten für den Sendebetrieb durch die MEDIA BROADCAST.
Es gibt auch andere Anbieter als Media Broadcast und werden auch in NRW genutzt. Und MB hat Preise die im internationalen Vergleich nicht extrem überhöht sind. Schau dir die Preise im Ausland an, wo es nur einen Monopolisten gibt.
Was Du da schreibst, trifft vorne und hinten nicht zu:
1. Das Geld sitzt bei den meisten Lokalradios nicht knapp. Vielmehr verzeichnen sie aufgrund ihres faktischen Monopols satte Gewinne.
Ein Monopol gibt es hier gar nicht. Die Menschen sind nur träge und geben sich damit ab, was ihr 30 Jahre altes Radio empfängt. Das UKW-Band ist dicht, es gibt aber andere Wege und Zuhause nutzen die Menschen DVB-S, Kabelempfang und Internetradios. Unterwegs stehen auch Alternativen zur Verfügung, eine ist sicherlich DAB, weil es keine laufenden Kosten erzeugt.
2. Der Grundsatz „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.“ ist in diesem Kontext völlig falsch, da der Lokalfunk im Rahmen des Zweisäulenmodells in NRW ein Privileg bei der Frequenzzuteilung besitzt.
Nicht nur die Lokalradios, aber auch die öffentlich-rechtlichen Sender und die meisten Frequenzen in den vergangen Jahren gingen an die D-Radios.

3. Viele Hochschulradios mussten lange warten, bis sie eine Frequenz erhielten (u.a. jenes in Paderborn) und bekamen dann nicht selten nur eine sehr schlechte mit einer geringen Leistung zugewiesen,
Dann frage ich warum Radio CT und das Studentenradio in Bonn so reichlich ausgestattet wurden? Liegt es vielleicht daran, dass sie sich die freie Frequenz selber gesucht haben. Außerdem haben die Bochumer immer den Sender investiert und diese stets ausgebaut. Sagen wir wie es ist, in Bochum stand ein Sender, da wusste Paderborn noch gar nicht was ein Campusradio ist. Große Uni starker Sender, kleine Uni Minisender.
Es ist durchaus gerechtfertigt, ein Oligopol, wie es beim NRW-Lokalfunk vorliegt, zu kritisieren, und zwar nicht nur aus Vielfaltsgesichtspunkten heraus, sondern auch weil die bestehenden Verhältnisse kartell- und presserechtlich hochproblematisch sind.
Dann darfst Du Vertreter der Presse- und Funkhäuser nicht in den Landtag wählen. Es ist problematisch, weil die Medienlandschaft so verzweigt ist. Große Pressehäuser sind an vielen Projekten beteiligt und nutzen ihre Beteiligung um die gewünschte Marktsituation beizubehalten. Da kann der Landtag nichts zu. Es gab Versuche anderer Anbieter einige Lokalradios zu übernehmen, die sind gescheitert nicht an der Gesetzgebung oder dem Landtag, sondern weil es im eigenen Haus nicht gewünscht war.
 
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Ein Monopol gibt es hier gar nicht. Die Menschen sind nur träge und geben sich damit ab, was ihr 30 Jahre altes Radio empfängt. Das UKW-Band ist dicht, es gibt aber andere Wege und Zuhause nutzen die Menschen DVB-S, Kabelempfang und Internetradios. Unterwegs stehen auch Alternativen zur Verfügung, eine ist sicherlich DAB, weil es keine laufenden Kosten erzeugt.
Wenn du in der Situation in NRW kein Monopol siehst, bist du schlicht verblendet. "Die Leute" nutzen weder Internetradio, noch sonstige Alternativen, denn sonst ginge es dem Lokalradio doch gar nicht so prächtig, oder? Das Problem ist, dass ein absolutes Monopol vorliegt, an dessen Beseitigung keiner der Beteiligten Interesse hegt.

Bitte nenne mir doch Sender, die weder zum WDR, noch zu Radio NRW gehören und die gut empfangbar sind - ich bin offen.
 
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104.6Hörer schrieb:
Hier geht es nicht um UKW, sondern um die mangelnde Vielfalt, weil der unverschämte Lokalfunk alles zufunzelt, das schreibt Ihr.
Laß uns doch keine Interpretationsspielchen treiben. Doch! In diesem Faden geht es ausschließlich um UKW. Internetsender, Kabel und DAB+ haben mit dieser Monopoldiskussion nichts zu tun.

104.6Hörer schrieb:
Ein Monopol gibt es hier gar nicht.
Ich empfange hier in Essen (hochgelegen und mit freier Sicht) nur die öffentlich-rechtlichen Sender und den Lokalfunk. Somit gibt es in Essen nur einen privaten Sender. Doch... ich wäre schon so verwegen, dies ein Monopol zu nennen. Was also willst Du uns hier weismachen?

104.6Hörer schrieb:
Die Menschen sind nur träge und geben sich damit ab, was ihr 30 Jahre altes Radio empfängt. Das UKW-Band ist dicht, es gibt aber andere Wege und Zuhause nutzen die Menschen DVB-S, Kabelempfang und Internetradios.
Dieses Argument empfinde ich als Frechheit. Ich will mir keine anderen Wege suchen müssen. Ich habe ein Recht auf UKW.
 
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12 % bei dem kränkelnden RTL 104,6 entspricht 416 Tausend Hörern. Wenn RTL 104.6 mit 416 TSD Hörern sich kaum halten kann, wie soll es Radio Mülheim mit fast 20 mal weniger Hörern können? [...] RTL 104.6 ist wahrscheinlich ein Prestigeprojekt der RTL Gruppe, die wollen nicht noch mit einem weiteren Sender in Berlin scheitern.
Verstehe ich die Ironie nicht oder meinst du das tatsächlich alles ernst?
 
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batman schrieb:
Ich empfange hier in Essen (hochgelegen und mit freier Sicht) nur die öffentlich-rechtlichen Sender und den Lokalfunk. Somit gibt es in Essen nur einen privaten Sender.
Radio Essen stellt ein weiteres Beispiel für die Zufunzelung durch den NRW-Lokalfunk dar: Einmal sendet man vom Funkturm in Holsterhausen mit 100 Watt auf 105,0 MHz über zwei Yagis, die in nördliche und östliche Richtung strahlen, und darüberhinaus mit 320 Watt auf 102,2 MHz vom Stadtwald in Werden.
Beide Umsetzer sind sagenhafte 4 km (!) voneinander entfernt.

Bei diesem Sender: http://www.senderfotos.de/images/nrw/essenholsterhausen8.jpg bräuchte man einfach nur eine weitere Yagi auf der anderen Seite montieren, die in südliche Richtung strahlt, die Leistung auf 200 Watt erhöhen und schon könnte problemlos ganz Essen über die 105,0 versorgt werden.
Die 102,2 könnte dann von hier: http://www.senderfotos.de/images/nrw/senderessenstadtwald1.jpg nach Holsterhausen umkoordiniert und dort von einem weiteren Sender in Betrieb genommen werden.
 
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Wikipedia:

Ein Monopol nennt man eine Marktsituation (Marktform), in der für ein ökonomisches Gut nur ein Anbieter vorhanden ist.
Und genau das ist nicht der Fall. Es gibt rechtlich gesehen viele Anbieter. Jedes Lokalradio hat eine Veranstaltergemeinschaft und diese kann die Betriebsgesellschaft frei auswählen. Bevorzug werden müssen die lokalen Zeitungsverleger, wollen diese den Lokalsender nicht betreiben, entfällt das Verlegerprivileg. Den Fall gab es mehrfach in NRW, z.B. im Kreis und der Stadt Aachen, dem Kreis Heinsberg und im Ennepe-Ruhr-Kreis. Und jetzt? Jetzt sendet wieder Radio NRW oder herrscht Funkstille.

Es ist für die Diskussion irrelevant was die Leute für Empfänger nutzen. Eins hatten die Menschen nur UKW-Radios die bis 100 MHz gingen, ich kenne immer noch Menschen deren Radioempfänger gerade bis etwa 104,0 MHz gehen und dann ist Schluss auf der Skala. Das UKW-Band ist voll und warum sollten die Sender etwas abgeben? Ich kenne Menschen, die nur Langwelle hören ohne DXer zu sein. Wir haben eine Demokratie und die Menschen können hören was sie wollen. Es gibt keine Holpflicht beim Hörer, wenn der Hörer mehr empfangen will, dann kann er sich entsprechende Empfänger holen und kommt in den Genuss von 30 bis 14.000 Sendern. Bevor es die technischen Möglichkeiten gab, wäre diese Diskussion berechtigt, seit 10 Jahren entbehrt sie jeder Grundlage.

Sind wir in der DDR, hier wird keiner Sender enteignen. Die Sender haben ihre Frequenzen und dabei bleibt es. Und wenn es Euch die Situation nicht gefällt, würde ich an Eurer Stelle Herrn Joaquín Almunia, den Kommissar für Wettbewerb anschreiben.

Ein Monopol würde vorliegen, wenn die Lizenzen der Lokalradios bei Radio NRW liegen würden, das ist nicht der Fall. Das Campusradio Bonn kann zwischen Bonn und Düsseldorf empfangen werden. Radio CT ist in Bochum und Teilen von Dortmund, Hattingen und Witten zu empfangen. In der Stadtmitte von Recklinghausen gibt es CityREdio. Auf der Autobahn zw. Wuppertal und Düsseldorf kann man SWR3 und einige Niederländer in Ortssenderqualität empfangen. NDR geht von Osnabrück bis nach Dortmund. In Teilen des HSK kann man immer Sender aus Bayern, Hessen und Sachsen-Anhalt empfangen und an einigen Stellen auch Niederländische Radiosender.

Batman, ich glaube Dir, dass Du nur die Sender empfängst, mit etwas Aufwand wäre sicherlich mehr drin, oder warum habe ich früher Yorin FM auf der Autobahn zwischen Essen und Bochum gehört?
Das Problem ist, das der Aufwand nicht lohnt, wenn man nur das Radio (IP, DAB) wechseln muss und schon gibt es mehr Vielfalt. Früher half eine besser Antenne auf dem Dach, nicht mal das ist nötig!

@Steve Mütterchen:
Internetradiofan argumentierte:
Selbst der unbeliebteste Lokalsender in NRW (Radio Mülheim) erzielt mit 13% eine bessere Quote als der beliebteste in Berlin (104.6 RTL) mit weniger als 12%.
30 Sekunden Werbung bei 104.6 RTL Mo.-Fr. zw. 7 und 8 Uhr kosten 915 Euro, bei Radio Oberhausen 81,90 Euro.

Was willst darauf antworten, wenn Äpfel mit Birnen verglichen werden.

Wer soll in der WAZ-Stadt Essen in Wettbewerb mit dem Platzhirsch treten wollen, der Sender wäre Pleite vor dem Start. Die WAZ würde die Werbepreise soweit senken, dass der neue nichts verdienen würde. Zusätzlich würde die WAZ die Werbung für den Kunden auch in anderen Medien schalten und schon würden die Menschen nur bei der WAZ Werbung schalten. Jeder der in NRW auf den Markt kommt, legt sich mit Verlegern an, die bereits andere Käufe gestemmt haben, die werden jeden unliebsamen Wettbewerber zurechtweisen. Wenn in Essen eine Frequenz frei würde, ginge diese an das Uni-Radio.
 
AW: 20 Jahre Lokalradio NRW

@104.6Hörer: Ich muss echt sagen, guter Beitrag und vor allem auch gut argumentiert. Ich bin da jetzt erst mal ziemlich sprachlos....

Meine Meinung zu Radio NRW ändere ich deswegen aber trotzdem nicht.:) Und es ändert leider auch nichts an der Tatsache, dass ich mit der UKW-Situation in weiten Teilen NRWs sehr unzufrieden bin und deswegen meist auf andere Übertragungswege ausweiche.
 
AW: 20 Jahre Lokalradio NRW

Nachdem die Diskussion um die Radiosituation in NRW schon monatelang Wellen schlägt, folgendes:
Die Postings von 104.6 weisen einen gewissen Sachverstand auf. Allerdings nur auf den ersten Blick.

Der Hinweis mit etwas mehr Antennenaufwand oder Ausweichen auf dab+ und Internet mehr Sender und Vielfalt zu finden ist gelinde gesagt eine Unverfrorenheit.
Dem Forum
Flächendenkend im Ruhrgebiet:

14. ENERGY
15. KISS FM
16. Absolut Radio
17. Klassik Radio
18. Radio BOB!
19. Lounge.fm
20. Radio Horeb
21. ERF Radio
22. 90elf
23. Dradio Wissen

unterzujubeln, ebenso. Flächendeckend auf UKW? Wirklich?

Mir bleibt beim Hinweis auf holländische Sender auszuweichen auch irgendwie die Spucke weg.
Oh, dann holen wir doch mal alle einfach unseren alten Grundig Satellit aus dem Keller und hören BBC Worldservice auf Kurzwelle?
Der Hinweis auf in NRW empfangbare Kurzwellensender hat in der Aufzählung noch gefehlt. Und Langwelle. Und Mittelwelle.

Die Diskussion über das Verlegermonopol ist müssig. Ob de jure oder de facto ist bei dieser Konstellation unerheblich. Entscheidend ist daß anscheinend nichts ohne Verleger geht wenn neue private Stationen entstehen sollen.

Der Hinweis auf die Vielfalt der Lokalstationen bei 3-5 Stunden Eigenanteil am täglichen Programm ist auch mehr als ein Witz.

Der Hinweis auf die laufenden Kosten ist richtig. Der Werbekuchen ist begrenzt und ein Budget kann nur einmal ausgegeben werden.

Der Knackpunkt jeglichen Engegaments werden drei Punkte sein:
Finanzierbarkeit des Senders. Ein größerer Investor sollte schon lange vor Sendestart ins Boot geholt werden.
Überprüfung der rechtlichen Lage wegen des bestehenden Quasi-Monopols. Ich würde einen Gang nach Strasbourg nicht für abwegig halten. Bei der Verstrickung der Verleger und sogar des WDR im Privatradio sehe ich da durchaus gute Erfolgschancen.
Und Frequenzen! Es wäre sehr viel geholfen, auf dem UKW-Band einen Bereich von 0.6/0,8 MHz frei zu räumen und dort alle Lokalradios auf gleichen oder nahebei liegenden Frequenzen unter zu bringen. Natürlich mit entsprechenden Entfernungen zwischen den Einzelstationen um gegenseitige Störungen zu verhindern. In Fachkreisen nennt man dies eine zerobase-Lösung.

Das als kleiner Diskussionsbeitrag und Wort zum Sonntag.
 
AW: 20 Jahre Lokalradio NRW

104.6Hörer schrieb:
Und genau das ist nicht der Fall. Es gibt rechtlich gesehen viele Anbieter. Jedes Lokalradio hat eine Veranstaltergemeinschaft und diese kann die Betriebsgesellschaft frei auswählen.
Das ist richtig. Nichtsdestotrotz hat der Lokalfunk im Rahmen des Zweisäulenmodells eine faktische Monopolstellung.
Außerhalb des Zweisäulenmodells gibt es nicht einen einzigen privaten Anbieter, der in NRW legal auf UKW auf Sendung ist, von Domradio mit seinen Funzeln in Köln und Pulheim mal abgesehen.
Alle anderen Sender, egal ob cityREdio, Antenne Bethel, das Werre Park Radio oder der Kirchenfunk in Herzebrock-Clarholz arbeiten entweder im Rahmen des Grundstücks- oder des Veranstaltungsfunks, d.h. mit extrem kleinen Sendeleistungen. Es handelt sich somit bei diesen Stationen nicht um für die Öffentlichkeit bestimmten Rundfunk.

Du kannst in NRW vieles erreichen: Den Status als Rundfunksender für private Veranstalter, die Koordination einer Frequenz, das Wichtigste jedoch: das Recht, diese auch nutzen zu können, wird Dir durch die Medienkommission verwehrt.
Genau dort muss angesetzt werden: Wenn ein privater Veranstalter eine Frequenz hat koordinieren lassen, dann darf es nicht sein, dass ein anderer Anbieter, der sich im Vorfeld überhaupt nicht um diese Frequenz am jeweiligen Ort bemüht hat, sie schlussendlich bekommt.
Dass Domradio mit nur einer einzigen Stimme Vorsprung die 92,0 in Pulheim bekommen hat, ist bekannt. Weniger bekannt ist allerdings, dass man den Anbieter geradezu dazu drängen musste, überhaupt an der Ausschreibung um die besagte Frequenz teilzunehmen.

Dem Hörer ist es übrigens vollkommen gleichgültig, ob die einzelnen Lokalradios rechtlich gesehen unabhängig sind, für ihn zählt nur das, was schlussendlich im Radio empfangen werden kann, und das ist nunmal dieselbe Grütze auf zig Frequenzen.

104.6Hörer schrieb:
Bevorzug werden müssen die lokalen Zeitungsverleger, wollen diese den Lokalsender nicht betreiben, entfällt das Verlegerprivileg.
Können die Zeitungsverleger etwa besseres Radio machen, als andere Firmen?

104.6Hörer schrieb:
Wir haben eine Demokratie und die Menschen können hören was sie wollen.
Genau dies gilt in NRW nicht, weil nirgendwo die Vielfalt so eingeschränkt ist wie hier.

104.6Hörer schrieb:
Es gibt keine Holpflicht beim Hörer, wenn der Hörer mehr empfangen will, dann kann er sich entsprechende Empfänger holen und kommt in den Genuss von 30 bis 14.000 Sendern. Bevor es die technischen Möglichkeiten gab, wäre diese Diskussion berechtigt, seit 10 Jahren entbehrt sie jeder Grundlage.
Das ist so nicht richtig: Allein über den Verbreitungsweg Internet kannst Du als Programmveranstalter nie genügend Werbeeinnahmen generieren, um anspruchsvolles Radio zu machen.
Klar: Auch in NRW gibt es hunderte von Hobbyradios, die im Internet streamen, aber willst Du mir sagen, dass ein Sender wie dieser: http://friends-radio.net/news.php oder dieser: http://www.radio-langenberg.de irgendetwas mit seriösem Radio zu tun hat?

104.6Hörer schrieb:
Wer soll in der WAZ-Stadt Essen in Wettbewerb mit dem Platzhirsch treten wollen, der Sender wäre Pleite vor dem Start. Die WAZ würde die Werbepreise soweit senken, dass der neue nichts verdienen würde. Zusätzlich würde die WAZ die Werbung für den Kunden auch in anderen Medien schalten und schon würden die Menschen nur bei der WAZ Werbung schalten. Jeder der in NRW auf den Markt kommt, legt sich mit Verlegern an, die bereits andere Käufe gestemmt haben, die werden jeden unliebsamen Wettbewerber zurechtweisen.
Und genau das ist nicht in Ordnung; - deshalb gilt es, dagegen zu kämpfen!

Es muss in NRW auch Privatfunk ohne die Beteiligung der Presseverlage geben. Die WAZ, Bertelsmann und der WDR haben das UKW-Band nicht für sich gepachtet!
 
AW: 20 Jahre Lokalradio NRW

Das Angebot ist im Ruhrgebiet nicht so schlecht:

LOL, bei Deiner Aufzählung hast Du die Regionalfenster des WDR vergessen: Studio Köln - Studio Siegen - Studio Bielefeld - Studio Münster - Studio Aachen... Sooo viele Programme :eek:! Und was ist mit Satellitenrundfunk? Und die ganzen Sender auf Kurzwelle, Mittelwelle und Langewelle. Bei der ganzen Vielfalt hierzulande wird einem ganz schwindelig :)
Ergo: Optimale Versorgung in NRW mit Topgranaten-Sendern auf internationalem Höchst-Niveau. Kein weiterer Handlungsbedarf. :eek:

Aber Thema war ja eigentlich "200 Jahre Lokalradio NRW" und nicht die große Vielfalt in diesem Bundesland.
 
AW: 20 Jahre Lokalradio NRW

Genauso ist es. Was nützen mir denn zahlreiche Ableger (der WDR hat sie auch, im Regionalprogramm, danke Stefan:), hatte ich ganz vergessen), wenn von 87,5 - 108,0 Mhz nur überwiegend dasselbe gesendet wird.

Ergo: Der WDR hat sie auch, die zahlreichen "Regionalfunzeln", wenn auch nur für drei Minuten im Lokalbereich, gerade WDR2 wäre hier mal in der Pflicht, auch mal was zu ändern. WDR2 bietet zwar ein Hauptprogramm an, schaltet aber tagsüber (Mo. - Sa.) für drei bis vier Minuten zu irgendwelchen Funzeln, um Regionalinfos anzubieten und belegt damit schlussendlich auch UKW-Frequenzen, die für anderes benutzt werden könnten.

Auch WDR2 kann ich in diesem Zusammenhang und dem daraus resultierenden Dilemma auf dem UKW-Band in NRW nicht ganz ausnehmen....:rolleyes:
 
AW: 20 Jahre Lokalradio NRW

OT:

Dann kann man mir mal verraten, warum ich ständig hier in der Stadt oder im Dorf, obwohl ich einen "Steinwurf" entfernt vom Bielstein wohne, im Auto statt "WDR 2 BI", entweder "WDR 2 SI" oder "WDR 2 RR" samt deren Lokalberichten empfange, bzw. die Radios nicht auf 93,2 umschalten. Und hier is nun mal nicht wirklich eine komplizierte Lage.
 
AW: 20 Jahre Lokalradio NRW

Ergo: Sollen wir mal einen "UKW-Bandscan" machen, was in Vielfalt möglich wäre?

Also gut. Ich lebte damals (ca. 1992) in Marburg, gut gelegene Gegend, fernab von irgendwelchen Dingen, die den Antennenempfang stören könnten und empfing (neben dem HR) folgende Sender (aus dem Gedächtnis! in Mhz):

SWF3 (91,6, 92,8. 98,5)
NDR2 (92,1)
WDR2 (92,3, das ging mit ein bisschen "Antennenfurzelei"! Die Sender kamen sich nicht in die Quere, obwohl im Frequenzband nahe beieinander liegend)
Bayern3 (96,3)
Bayern1 (98,3)
Antenne Bayern (xxx)
Antenne Thüringen (xxx)
MDR Jump (damals noch MDR Life) irgendwo im Hunderter-Frequenzbereich
Radio SAW (xxx)
WDR1 (107,6)


Da kommen mit Sicherheit noch ein paar Privat- und ÖR-Sender dazu, die mir jetzt nicht einfallen. Aber mir kann doch keiner sagen, daß Vielfalt im UkW-Bereich prinzipiell nicht möglich wäre.

Dazu kam z. B. noch B5 aktuell, auch irgendwo im hinteren Frequenzbereich.

Sicherlich waren die Sender nicht so klar empfangbar, sprich: nicht in Stereo, aber mit ein bisschen Antennendrehen ging das schon. Das ist in NRW quasi unmöglich, weil die Lokalradios mittlerweile so starke Funzeln aufgestellt haben.:mad:
 
AW: 20 Jahre Lokalradio NRW

104.6Hörer schrieb:
Und genau das ist nicht der Fall. Es gibt rechtlich gesehen viele Anbieter.
Internetradiofan schrieb:
Nein, das ist falsch. Gerade rechtlich gesehen gibt es eben nur einen Anbieter. Jedes Verbreitungsgebiet hat nur ein lizenziertes Privatradio. Zufällige Überreichweiten oder Überschneidungen mit Lokalstationen benachnarter Verbreitungsgebiete zählen nicht. Abgesehen davon, daß es sich in den meisten Fällen um den selben Betreiber handelt, z.B. WAZ. Die Wikipedia-Definition trifft also genau zu: Für das ökonomische Gut "Privatradio" gibt es nur einen Anbieter.

104.6Hörer schrieb:
Jedes Lokalradio hat eine Veranstaltergemeinschaft und diese kann die Betriebsgesellschaft frei auswählen. Bevorzug werden müssen die lokalen Zeitungsverleger, wollen diese den Lokalsender nicht betreiben, entfällt das Verlegerprivileg.
Die beiden Sätze widersprechen sich. Wenn ich als VG warten muß, bis der lokale Zeitungsverleger verzichtet, kann von "frei wählen" wohl kaum die Rede sein.

104.6Hörer schrieb:
Und wenn es Euch die Situation nicht gefällt, würde ich an Eurer Stelle Herrn Joaquín Almunia, den Kommissar für Wettbewerb anschreiben.
Almunia würde sicher auch sofort einschreiten, wenn er dürfte. Der Punkt ist, daß Rundfunk Kultur ist, und Kultur ist Länderhoheit. Die EU hat da nix zu melden. Leider!

104.6Hörer schrieb:
Batman, ich glaube Dir, dass Du nur die Sender empfängst, mit etwas Aufwand wäre sicherlich mehr drin
Es wäre auch ohne etwas Aufwand mehr drin. Man bräuchte nur weitere private Anbieter zuzulassen. Übertragungskapazitäten sind - anders als man uns ständig weismachen will - durchaus vorhanden.

104.6Hörer schrieb:
Die WAZ würde die Werbepreise soweit senken, dass der neue nichts verdienen würde.
Das könnte die WAZ allenfalls bei der Lokalwerbung tun, bei der nationalen Vermarktung ist das nicht möglich. Aber auch bei der lokalen Werbung wären der WAZ Grenzen gesetzt. Erstens würde die Schere zwischen den Preisen von lokaler und nationaler Werbung zu weit auseinandergehen, der Unterschied wäre den Kunden nicht mehr vermittelbar, zweitens gibt es auch bei der lokalen Werbung Funkkombis, also lokale Werbung, die als Package gleich bei mehreren Lokalstationen gebucht wird.
 
AW: 20 Jahre Lokalradio NRW

Der Punkt ist, daß Rundfunk Kultur ist, und Kultur ist Länderhoheit.

Woran man sieht: Ähnlich wie beim Begriff "Monopol" gibt es auch bei "Kultur" einen gewaltigen Unterschied zwischen dem juristischen Begriff und dem faktischen Gehalt desselbigen. Das, was Radio NRW tagtäglich emittiert, ist jedenfalls weder Kult noch Kultur - selbst unter wohlwollendster Hinzuziehung des erweiterten Kunstbegriffs... :)
 
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