20 Jahre Lokalradio NRW

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AW: 20 Jahre Lokalradio NRW

Ergo: Sollen wir mal einen "UKW-Bandscan" machen, was in Vielfalt möglich wäre?

Eine gute Idee, NDR 1 NDS (92,4 MHz und 92,8 MHz), NDR 2 (89,2 MHz und 97,8 MHz), NDR Kultur (98,80 MHz), ffn (101,5 MHz) und HRA (104,30 MHz und 105,9 MHz). Die Niederlande geht auf 91,4 MHz und 96,2 MHz wenn REL zu stark ist auch in Mono auf 96,25 MHz. Weitere Frequenzen sind sicherlich 104,1 MHz – gerade nicht aktiv, 104,6 MHz geht an vielen Stellen, wo Nordhelle oder Münster nicht stören.

Wer auf der anderen Seite der tollen Berge im Ruhrgebiet wohnt, kann den SWR aus Linz auf 92,4 MHz empfangen und SWR 3 auf 94,8 MHz. In einiger Entfernung von Lünen geht auch SWR 4 auf 97,40 MHz. Das Ruhrgebiet erstreckt sich von Wesel bis nach Hamm. Eine pauschale Empfangsprognose ist nicht möglich. Jeder muss herausfinden was an Ort und Stelle zu empfangen ist. In Haltern oder Hamm wird es eher der NDR sein in Wesel die Niederlande und in Breckerfeld der SWR. In der Mitte des Ruhrgebiets gibt es Problem, weil Linz und Osnabrück dort ankommen und nicht weil sie fehlen.

Alle deine Marburger-Fernempfänge gehen auch im Winterberg/Westf.

Ihr beschwert Euch, dass der Lokalfunk viele leistungsschwache Sender betreibt, aber wenn ihr weitere Frequenzen nachkoordiniert, wird es doch nicht besser. Wenn jetzt noch diese D-Radio-Restbestände-Kette startet, werden die restlichen freien Frequenzen den Fernempfang noch mehr stören. Sinn macht das nicht.
 
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Nein, das ist falsch. Gerade rechtlich gesehen gibt es eben nur einen Anbieter. Jedes Verbreitungsgebiet hat nur ein lizenziertes Privatradio. Zufällige Überreichweiten oder Überschneidungen mit Lokalstationen benachnarter Verbreitungsgebiete zählen nicht. Abgesehen davon, daß es sich in den meisten Fällen um den selben Betreiber handelt, z.B. WAZ. Die Wikipedia-Definition trifft also genau zu: Für das ökonomische Gut "Privatradio" gibt es nur einen Anbieter.

Ein Monopol geht von einem Anbieter aus, in NRW haben wir u. a. den WDR, die D-Radios die man als einen Anbieter ansehen kann. Und einen weiteren Anbieter und das ist die jeweilige Veranstaltergemeinschaft. Also haben wir zwei Anbieter. Wenn es zwei Anbieter gibt, dann kann es kein Monopol sein. Denn – gerade im Ruhrgebiet – gibt es die Uniradios und die gehören weder dem WDR noch den Veranstaltergemeinschaften. Zählen wir zusammen
1. Anbieter: WDR mit 6 Wellen auf UKW und weiteren auf 3 Wellen auf DAB + 2 Welle von Deutschlandradio auf UKW und 2 weitere auf DAB
2. Ein Lokalradio pro Kreis/kreisfreie Stadt mit einer Welle
3. Ein Uniradio in vielen Städten (Im Ruhrgebiet: Duisburg, Essen, Bochum, Dortmund) auf UKW
4. Domradio auf DAB

Und Ihr hackt ständig auf dem Lokalfunk rum, der eine Welle pro Verbreitungsgebiet hat.

Sorry, aber es gibt laut Gesetz 46 Lokalradios und genauso viele Veranstaltergemeinschaften, die die Lizenz haben. Dann gibt es die Betriebsgesellschaften (BG) auf die Du anspielst, die keine Lizenz haben. Die BGs heißen: AMS, HSG, WWR, MMS, Pressefunk Düsseldorf, Westfunk, Antenne Unna Betriebsgesellschaft und die Lokalfunk Dortmund Betriebsgesellschaft, Radio Siegen Betriebsgesellschaft und die 107.8 Antenne AC Betriebsgesellschaft. Das sieht auch nicht nach einem Monopol aus.

Es gab mehrfach den Fall, dass die Veranstaltergemeinschaft freiwählen konnte und die Anzahl der freiwilligen hielt sich in Grenzen.

Das Verlegerprivileg war gebunden an den Bürgerfunk. Es war ein Tauschgeschäft für die Verlage.

Ihr könnt doch nicht tagelang diskutieren, dass es keine freien Frequenzen für die armen Campusfunker gibt und dann behaupten die LfM hortet UKW-Frequenzen im Keller. Wenn es freie Frequenzen gibt – die D-Radio-Restfrequenzen ausgenommen – dann gibt es einen einfachen Weg, dann geht doch zur LfM und sagt ihr wollt die haben und dann könnt Ihr Euer Internetradio auf UKW ausstrahlen. Viel Spaß dabei. CityREdio macht es doch vor, die haben sich die Frequenzen selber gesucht und senden. Wenn ich die Argumentation hier lese, wundere ich mich nicht, dass es nicht mehr Anbieter in NRW werden. Wenn Ihr so gegenüber der LfM argumentiert, dann bekommt Ihr nie eine Lizenz.
 
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Der Hinweis mit etwas mehr Antennenaufwand oder Ausweichen auf dab+ und Internet mehr Sender und Vielfalt zu finden ist gelinde gesagt eine Unverfrorenheit. Dem Forum unterzujubeln, ebenso. Flächendeckend auf UKW? Wirklich?
Der Lokalfunk ist auch nicht Flächendecken zu empfangen, es fehlen zwei Kreise. Es ist also auch eine Milchmädchenrechnung die Du aufmachst. Weise bitte nach, dass im Kreis Olpe der Lokalfunk durch Einstrahlung in allen Haushalten zu empfangen ist. Das Thema heißt „20 Jahre Lokalradio NRW“ und nicht wie bekommen wir mehr Sender untergebracht auf UKW. Und flächendecken schon garnicht.
Wo warst Du als das System geschaffen wurde? Das System ist doch nicht vom Himmel gefallen!

Entscheidend ist daß anscheinend nichts ohne Verleger geht wenn neue private Stationen entstehen sollen.
Was heißt nicht ohne Verleger? Ist eine Regiocast nun besser? An den meisten privaten Radiosendern in Deutschland die Verleger beteiligt oder große Radiobeteiligungsgesellschaften.

Der Hinweis auf die Vielfalt der Lokalstationen bei 3-5 Stunden Eigenanteil am täglichen Programm ist auch mehr als ein Witz.
Es gibt Sender die freiwillig mehr senden, als sie müssen.


Finanzierbarkeit des Senders. Ein größerer Investor sollte schon lange vor Sendestart ins Boot geholt werden.
Und da kommst Du an den Verlegern nicht vorbei! Ob die aus NRW kommen oder aus anderen Bundesländern, es werden Verleger sein.

Überprüfung der rechtlichen Lage wegen des bestehenden Quasi-Monopols. Ich würde einen Gang nach Strasbourg nicht für abwegig halten. Bei der Verstrickung der Verleger und sogar des WDR im Privatradio sehe ich da durchaus gute Erfolgschancen.

Dann hoffe ich Du hast eine Mengen Geld oder bist Rechtsanwalt, denn dieser Prozess würde lange dauern. Und was hast Du davon, dass der WDR seinen Anteil an Bertelsmann oder Springer verkauft? An der Situation ändert sich nichts. De facto ist und bleibt Radio NRW ein Dienstleister für Radiosendungen, der keine Lizenz in einem Verbreitungsgebiet allein erhalten kann.

Dass Du kein Rechtsanwalt bist, beweist die folgende Einschätzung:
Und Frequenzen! Es wäre sehr viel geholfen, auf dem UKW-Band einen Bereich von 0.6/0,8 MHz frei zu räumen und dort alle Lokalradios auf gleichen oder nahebei liegenden Frequenzen unter zu bringen. Natürlich mit entsprechenden Entfernungen zwischen den Einzelstationen um gegenseitige Störungen zu verhindern. In Fachkreisen nennt man dies eine zerobase-Lösung.

Eine Zerobase wird es in NRW nicht geben, denn das ist Enteignung und der WDR würde dagegen klagen und gewinnen. Und wenn der WDR eine Frequenz abgibt, dann halten die D-Radios die Hände auf. Träum schön weiter. Es gab bis jetzt eine Zerobase in den Niederlanden und Dänemark, beide Länder hatten einen öffentlichen Rundfunk, dem konnten sie Frequenzen abverlangen. In Deutschland ist das nicht zu machen. Wenn Du eine Idee für die Begründung hast, dann nenne diese. Mehr Sender steigern nicht die Qualität und die Musikfarbe wird nicht unbedingt vielfältiger. An ffn und HRA sieht man genau was passieren wird.
 
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Wenn es zwei Anbieter gibt, dann kann es kein Monopol sein. Denn – gerade im Ruhrgebiet – gibt es die Uniradios und die gehören weder dem WDR noch den Veranstaltergemeinschaften.
Dir ist nicht klar, was ein Monopol ist.

Ein Monopol nennt man eine Marktsituation (Marktform), in der für ein ökonomisches Gut nur ein Anbieter vorhanden ist.
Sagen wir, das ökonomische Gut sei das AC-Formatradio - und schon bleiben nur noch WDR2 und das jeweilige Lokalradio. Berücksichtigt man die Beteiligung des WDR am Rahmenprogramm, dann liegt wieder ein Monopol vor - die drei Stunden mehr oder weniger Lokalprogramm am Tag machen den Braten auch nicht fett, zumal die Lokalstationen zuteilen nicht frei in ihrer Programmgestaltung sind.
 
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104.6Hörer schrieb:
Ein Monopol geht von einem Anbieter aus, in NRW haben wir u. a. den WDR, die D-Radios die man als einen Anbieter ansehen kann.
Lies richtig! Hier ist die ganze Zeit von einem Privatfunkmonopol die Rede. Öffentlich-Rechtliche und Staatsfunk zählen nicht zu den Privaten.

104.6Hörer schrieb:
Sorry, aber es gibt laut Gesetz 46 Lokalradios und genauso viele Veranstaltergemeinschaften, die die Lizenz haben.
Das glaube ich jetzt nicht. Du willst doch jetzt nicht wirklich argumentieren, daß es Vielfalt gebe, weil es 46 Lokalradios (aufgeteilt nach Gebieten) in NRW gibt?! Wie auch immer man das aufteilt, es bleibt nur 1 Lokalradio.

104.6Hörer schrieb:
Dann gibt es die Betriebsgesellschaften (BG) auf die Du anspielst, die keine Lizenz haben. Die BGs heißen: AMS, HSG, WWR, MMS, Pressefunk Düsseldorf, Westfunk, Antenne Unna Betriebsgesellschaft und die Lokalfunk Dortmund Betriebsgesellschaft, Radio Siegen Betriebsgesellschaft und die 107.8 Antenne AC Betriebsgesellschaft. Das sieht auch nicht nach einem Monopol aus.
Ich kenne die Betriebsgesellschaften und auch die Lokalfunkkonstellation. Die "vielen" Betriebsgesellschaften sind nun wirklich kein Beleg für Vieltfalt. Was ist so schwer daran zu verstehen? 1 Verbreitungsgebiet, 1 BG, 1 Privatradio = Privatradiomonopol

104.6Hörer schrieb:
Es gab mehrfach den Fall, dass die Veranstaltergemeinschaft freiwählen konnte
Wow, da kannste mal sehen, wie liberal unser System ist! Nein, im Ernst! Die VGs hatten nicht die Wahl. Sie mußten mit den Verlegern. Die Fälle, die Du ansprichst, kamen erst zustande, nachdem kein Zeitungsverleger zur Verfügung stand. Erkläre mir doch bitte mal, was Du unter "Frei wählen" versteht!

104.6Hörer schrieb:
Wenn Ihr so gegenüber der LfM argumentiert, dann bekommt Ihr nie eine Lizenz.
Genau so werde ich argumentieren. Ich werde sinngemäß sagen: "Ich habe die gesetzlichen Voraussetzungen erfüllt, die Frequenz ist vorhanden... also her damit." Oder meinst Du, ich sollte vielleicht doch besser schön brav "Bitte, Bitte" sagen und hoffen, daß die LfM mir mein Recht nicht verwehrt?
 
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Dir ist nicht klar, was ein Monopol ist.

Sagen wir, das ökonomische Gut sei das AC-Formatradio - und schon bleiben nur noch WDR2 und das jeweilige Lokalradio. Berücksichtigt man die Beteiligung des WDR am Rahmenprogramm, dann liegt wieder ein Monopol vor - die drei Stunden mehr oder weniger Lokalprogramm am Tag machen den Braten auch nicht fett, zumal die Lokalstationen zuteilen nicht frei in ihrer Programmgestaltung sind.

Wenn man also nicht einen Radiosender unabhängig von dem Format als ökonomisches Gut bezeichnet, sondern nur einen Sender mit einem bestimmten Format (z. B. Adult Contemporary), dann haben wir auch in vielen anderen Bundesländern ein Monopol.
Nehmen wir z. B. Schleswig-Holstein mit den Privatsendern R.SH, delta radio, Radio NORA und Klassik Radio.

Nach deiner Definition zählt Klassik Radio nicht, weil es kein AC-Sender ist,
delta radio entfällt, weil es ein „rocklastigeres Musikprogramm“ ist (Quelle: Wikipedia)
Radio Nora zählt nicht, weil es Oldies spielt und damit nicht in das AC-Format passt, denn AC bedeutet laut Wikipedia:
Adult Contemporary (AC) bezeichnet ein verbreitetes Hörfunkformat, das hauptsächlich melodisch geprägte Popmusikstandards der letzten Jahrzehnte bis heute bietet.
Da passen nicht alle Oldies rein.

Und Monopol, weil
Radio NORA zu 25,4 % der Regiocast und den anderen Anbietern gehört.
deltradio gehört auch Regiocast und der Radio Waterkant GmbH wie auch Radio Nora
und R.SH gehört heute zu 100 Prozent der Regiocast.

Es bleiben übrig Kiel FM mit einem 80 Watt-Sender, vergleichbar mit den Uniradios in NRW.
Offener Kanal Westküste ist Bürgerfunk und zählt nicht
Offener Kanal Lübeck ist ist Bürgerfunk und zählt genauso wenig.

Es gibt noch den Syltfunk und Antenne Sylt die eher als Grundstücksfunk zu bezeichnen wären, die Leistung der Sender liegt bei 10 Watt.
Also haben wir in Schleswig-Holstein ein Monopol.
 
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Lies richtig! Hier ist die ganze Zeit von einem Privatfunkmonopol die Rede. Öffentlich-Rechtliche und Staatsfunk zählen nicht zu den Privaten. Das glaube ich jetzt nicht. Du willst doch jetzt nicht wirklich argumentieren, daß es Vielfalt gebe, weil es 46 Lokalradios (aufgeteilt nach Gebieten) in NRW gibt?! Wie auch immer man das aufteilt, es bleibt nur 1 Lokalradio.

Es ist doch nicht die Schuld von Radio NRW und der Lokalsender, dass es nur so wenig Frequenzen gibt. Auch die LfM befolgt nur das, was von der Staatskanzlei ins Gesetzt geschrieben wird und kann die Frequenzen verwalten, die die Staatskanzlei ihr überträgt. Warum greift Ihr Radio NRW und die Lokalsender an und nicht den WDR und die D-Radios. Die müssen doch nicht 8 Ketten im Ballungsraum Ruhrgebiet haben.


Ich kenne die Betriebsgesellschaften und auch die Lokalfunkkonstellation. Die "vielen" Betriebsgesellschaften sind nun wirklich kein Beleg für Vieltfalt. Was ist so schwer daran zu verstehen? 1 Verbreitungsgebiet, 1 BG, 1 Privatradio = Privatradiomonopol

Es ist kein Beweis für Vielfalt, dass es 46 Veranstaltergemeinschaften gibt, denn pro Verbreitungsgebiet ist es nur eine VG. Es ist nur eine Radio, weil es keine Frequenzen gibt und wenn es welche gibt, dann – wie ich schon geschrieben habe – kannst Du zur LfM gehen und diese beantragen. Die LfM wird es ablehnen, weil das Gesetz kein weiteres Lokalradio in einem Verbreitungsgebiet nicht vorsieht und ein landesweites Radio sieht es auch nicht vor. Doch das Gesetz schreiben weder die LfM, noch Radio NRW oder die Lokalradios sondern der Landtag und die mit Hilfe der Bürger hineingewählten Vertreter der Verleger. Es sind aber die Bürger die ein Kreuz auf dem Wahlzettel machen und nicht die Firmen (BG) und Vereine (VG).

Du hast geschrieben:
Abgesehen davon, daß es sich in den meisten Fällen um den selben Betreiber handelt, z.B. WAZ. Die Wikipedia-Definition trifft also genau zu: Für das ökonomische Gut "Privatradio" gibt es nur einen Anbieter.
Also erinnere Dich daran was Du geschrieben hast, denn die LfM wird argumentieren, dass es ein BG-Monopol gibt.


Wow, da kannste mal sehen, wie liberal unser System ist! Nein, im Ernst! Die VGs hatten nicht die Wahl. Sie mußten mit den Verlegern. Die Fälle, die Du ansprichst, kamen erst zustande, nachdem kein Zeitungsverleger zur Verfügung stand. Erkläre mir doch bitte mal, was Du unter "Frei wählen" versteht!
Klar kam die Wahl der Betriebsgesellschaft zu Stande, nach dem keinen Verleger gab, entscheidend ist, dass auch dann keine andere Betriebsgesellschaft die Sender übernehmen wollte, weder eine aus NRW, noch eine aus einem anderen Bundesland oder dem Ausland. Und die Gespräche mit den Interessenten wurden auch von anderen VGs beobachtet, weil diese im Gespräch mit ihrer BG über den Etat waren.

Genau so werde ich argumentieren. Ich werde sinngemäß sagen: "Ich habe die gesetzlichen Voraussetzungen erfüllt, die Frequenz ist vorhanden... also her damit." Oder meinst Du, ich sollte vielleicht doch besser schön brav "Bitte, Bitte" sagen und hoffen, daß die LfM mir mein Recht nicht verwehrt?
Das würde ich gerne Mäuschen spielen, wenn Du bei der LfM vorsprichst oder die anschreibst.
Von welchen gesetzlichen Voraussetzungen sprichst Du?

Im Gesetz heißt es:

Ausschreibung
(1) Die LfM schreibt terrestrische Übertragungskapazitäten, die ihr zur Verfügung
stehen oder voraussichtlich in den nächsten 18 Monaten zur Verfügung stehen
werden, mindestens einmal jährlich aus. Die Ausschreibung wird im Online-Angebot
der LfM bekanntgemacht. Das Nähere regelt die LfM durch Satzung. Auf diese
Bekanntmachung ist jeweils im Ministerialblatt für das Land Nordrhein-Westfalen
hinzuweisen.
(2) In der Bekanntmachung werden Beginn und Ende der Antragsfrist, die mindestens
zwei Monate beträgt, mitgeteilt. Die Frist kann nicht verlängert werden. Wiedereinsetzung
in den vorigen Stand ist ausgeschlossen.

Ist eine Ausschreibung erfolgt?

(1) Das Verbreitungsgebiet für lokale Hörfunkprogramme legt die LfM durch Satzung
fest. Hierbei sollen zusammenhängende Kommunikations-, Kultur- und Wirtschaftsräume
und die kommunalen Gebietsgrenzen berücksichtigt werden.

(2) Sofern die Übertragungskapazitäten und die örtlichen Verhältnisse einen wirtschaftlich
leistungsfähigen lokalen Hörfunk ermöglichen, ist das Verbreitungsgebiet
das Gebiet eines Kreises oder einer kreisfreien Stadt. Verbreitungsgebiet im Sinne
des Satz 1 können auch eine sonstige kommunale Gebietskörperschaft auf Kreisebene
oder Teile davon sein. Die LfM trägt Sorge, dass die Voraussetzungen für
einen flächendeckenden lokalen Hörfunk geschaffen werden.

Ich bin gespannt, wie deine Frequenzwahl und die wirtschaftlichen Aspekte erklärt werden.
 
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104.6Hörer schrieb:
Doch das Gesetz schreiben weder die LfM, noch Radio NRW oder die Lokalradios sondern der Landtag und die mit Hilfe der Bürger hineingewählten Vertreter der Verleger.
Schön, dass Du zugibst, dass hier Lobbyismus im Spiel ist!

Es gibt überhaupt keinen Grund, weshalb die Zeitungsverleger eine Sonderstellung im Hinblick auf den Betrieb von privaten Rundfunksendern haben sollten.
Eine solche Konzentration widerspricht meiner Auffassung nach dem Kartellrecht und wird auch nicht dadurch wett gemacht, indem man Minderheitsbeteiligungen zulässt.
Vielmehr muss es auch Privatsender geben, die gänzlich ohne Verlegerbeteiligung auskommen.
Erst recht kann es nicht angehen, dass Zeitungsvertreter in der Medienkommission mitentscheiden: Das ist in etwa so, als würden die Mitarbeiter eines Unternehmens über die Zugangschancen zum Markt für andere Unternehmen entscheiden.
 
AW: 20 Jahre Lokalradio NRW

Irgendwie geht die nrw-Debatte an mir nicht vorbei. Alles fest zementiert und dabei sind doch Änderungen möglich?
1996 gab es bereits eine Änderung des Rundfunkrechts. Die es Campusradios ermöglichte, 24 Stunden zu senden.
Aha!
Warum nicht etwas ähnliches demnächst auch 2012?
Und die Campusradios blockieren 13 Frequenzen. Mit 2-12 Stunden Eigenproduktionen. Das nenne ich Frequenzverschwendung.

Die besten Karten hat wohl ein neues Jugendprogramm. Und die Konstellation radionrw wird auch das beste Blatt haben. Und alle anderen machen wieder lange Nase.

Hier hilft nur eins: Bündelung aller anderer Kräfte und in ein Boot. Alle Projekte, Grundstücksfunker, lokale Internetradios und Piratensender. Auch die Jungs von radio700 sollten die Hosen herunter lassen. Aber die haben sie ja gestrichen voll. Oder?
 
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hkunkelHU schrieb:
Hier hilft nur eins: Bündelung aller anderer Kräfte und in ein Boot. Alle Projekte, Grundstücksfunker, lokale Internetradios und Piratensender.
Diese Idee hatte ich bereits Monate zuvor: Sie ist aussichtslos!

Ich habe unzählige Webradioveranstalter mehrfach (!) angeschrieben: Die meisten davon hatten noch nicht einmal geantwortet.

Ähnliche Bestrebungen hat es ja bereits in der Vergangenheit auf Bundesebene mit dem Verband mittelständischer Rundfunksender (VMR) gegeben; was daraus geworden ist, lässt sich durch Anklicken der Webseite erkennen: http://www.vmrev.de

Nicht wenige der unabhängigen Webradiostationen im Lande stehen untereinander in Konkurrenz.
Hinzu kommt, dass es sich in vielen Fällen um Hobbyprojekte handelt, ohne die ernsthafte Absicht, auf UKW zu senden.

Ein weiterer, gewichtiger Punkt ist die Tatsache, dass eine entsprechende Initiative nicht auf Rückhalt in der Bevölkerung hoffen kann (dazu ist das Thema "Rundfunk" zu unbedeutend).

Was aber vorallem ins Gewicht fällt, ist die Übermacht der am Lokalfunk beteiligten Akteure: Hinter den Lokalradios stehen Firmen wie Bertelsmann, CLT-UFA (RTL), die WAZ-Mediengruppe und nicht zuletzt der WDR; - bis auf letzteren alles milliardenschwere Konzerne, die hier im Verbund auftreten.
Die haben die besten politischen Kontakte und die besten Anwälte.
Wie soll man dagegen mit ein paar Webradiomachern und Grundstücksfunkern etwas ausrichten?
 
AW: 20 Jahre Lokalradio NRW

104.6Hörer schrieb:
Es ist doch nicht die Schuld von Radio NRW und der Lokalsender, dass es nur so wenig Frequenzen gibt.
Von "Schuld" redet hier keiner. Wir sprechen vom Status Quo.

104.6Hörer schrieb:
Warum greift Ihr Radio NRW und die Lokalsender an...
Weil Radio NRW und die Lokalfunkbetreiber kräftig dafür sorgen, daß der Status Quo erhalten bleibt.

104.6Hörer schrieb:
...und nicht den WDR und die D-Radios.
Weil die Öffentlich-Rechtlichen staatlich geschützt sind und in dieser Hinsicht unangreifbar sind. Ist so im Rundfunkstaatsvertrag festgelegt.

104.6Hörer schrieb:
Die müssen doch nicht 8 Ketten im Ballungsraum Ruhrgebiet haben.
Da stimme ich Dir zu, aber wie gesagt: Da ist nichts zu machen.

104.6Hörer schrieb:
Die LfM wird es ablehnen, weil das Gesetz kein weiteres Lokalradio in einem Verbreitungsgebiet nicht vorsieht und ein landesweites Radio sieht es auch nicht vor.
Du zitierst Teile des LMG. Man muß aber das ganze Gesetz kennen, um diese Frage beantworten zu können. Nur soviel: Wie kann es sein, daß uns "DeinFM" droht, wenn es doch laut Gesetz gar nicht möglich sein soll?

104.6Hörer schrieb:
Also erinnere Dich daran was Du geschrieben hast, denn die LfM wird argumentieren, dass es ein BG-Monopol gibt.
Also doch Monopol!

104.6Hörer schrieb:
Das würde ich gerne Mäuschen spielen, wenn Du bei der LfM vorsprichst oder die anschreibst. [...] Ich bin gespannt, wie deine Frequenzwahl und die wirtschaftlichen Aspekte erklärt werden.
Das mit dem "Mäuschen spielen" geht leider nicht, aber kann Dir ja nachher davon berichten.
 
AW: 20 Jahre Lokalradio NRW

Die regionalen Betreiber spielen ein Spiel! Sie besitzen mehrheitlich die Sender, tun aber alles dafür, dass die Werbekunden bloß nicht dort ihr Geld investieren. Abschottung! Die Werbetreibenden sollen ihr Geld in die Zeitungswerbung investieren, nur darum geht es!
 
AW: 20 Jahre Lokalradio NRW

Zeitungsverlage haben jeher nur deshalb in privates Radio investiert um die zu erwartenden Verluste im Printbereich durch Rundfunkwerbung aufzufangen. Dem eben genannten Argument kann ich daher inhaltlich nicht folgen.
Richtig ist daß bei verlagsbetriebenen Stationen gerade mal knapp der break-even-point erreicht wird. Andere Sender machen gar Verlust oder sind Abschreibungsunternehmen.
Das ist der erste Grund für die dortige häufig anzufindende durchhörbare und begleitende Programmgestaltung. Von einer Gewinnmaximierung träumen die meisten Privatsender. Es wird allerorten Verlustbegrenzung betrieben. Sowohl der regionale als auch der nationale Werbemarkt sind um circa 15% eingebrochen. Die Zahl liest sich nicht dramatisch. Die Auswirkung ist jedoch gravierend und spürbar.

Was mich massiv stört ist das altkluge schwallende Geschribsel von 104,6. Wer Vielfalt haben möchte der soll den SWR-Sender Linz aus dem UKW-Band heraus kitzeln?
Oma baut sich eine 200m hohe Empfangsantenne im Vorgarten? Mit drehbaren Dipol?
Unverfroren wird von UKW abgelenkt und auf andere Empfangsmöglichkeiten hingewiesen. dab+, Internet, Satellit. Warum nicht gleich die Islamische Stimme des Iran auf 6180kHz? Ist doch eine echte Abwechslung! Und Vielfalt! Ich weiß gar nicht was ihr wollt!? Hä?

Aus Sicht eines Radioberaters ist die Situation in NRW auch mehr als misslich: Es gibt nur einen Kunden! Den WDR mal ausgenommen.

Was ich am wenigsten brauche sind dümmliche Belehrungen. Siehe meine Anmerkung zu einer zerobase-Lösung. Natürlich unter Einbeziehung aller Sendeanbieter! Im Falle NRW also auch BFBS,DLR,DLF und WDR. Alles andere wäre nur Flickwerk und dem WDR würde es durch Wegfall überflüssiger Funzeln sicher auch nützen.
Hinzu kommt notwendigerweise allerdings eine Abstimmung mit den angrenzenden Bundesländern und Benelux.
Im United Kingdom hat es doch herrlich funktioniert, warum nicht in NRW.

Ein Gang vor den Europäischen Gerichtshof wäre in Anbetracht der grundsätzlichen Entscheidung möglicherweise sogar kostenfrei. Ob das zu erwartende Urteil bei der Kulturhoheit bei der Bundesländer dann auch umgesetzt wird ist mit einem Fragezeichen versehen.
 
AW: 20 Jahre Lokalradio NRW

@ Klaus&Anne: These oder Erkenntnis? Habt Ihr konkrete Anhaltspunkte für Eure Aussage?

@laser558, @batman: Volle Zustimmung
 
AW: 20 Jahre Lokalradio NRW

Die Pressemitteilung die Du nennst ist mehrere Monate alt und die Frequenzen wurden nicht ausgeschrieben. In der PM vom 15. Juli 2011 heißt es

Mit Blick auf Vielfalt und Unabhängigkeit im Medienmarkt in Nordrhein-Westfalen wird die LfM die Entwicklung von Medienkonzentration untersuchen lassen

http://www.lfm-nrw.de/aktuell/press...edienkommissionssitzung-vom-15-juli-2011.html

Das bedeutet die LfM sucht nach Möglichkeiten die Frequenzen an die Lokalfunk BGs direkt zu vergeben, ohne dass es angefochten werden kann. Da die BGs noch keine Lizenz haben, wird es nicht anzufechten sein. Da kann batman hier Sprüche reißen, wie viel er will. Früher sagte man Papier ist geduldig, das sind Forumeinträge auch.

Klar kann das Gesetzt geändert werden, nur wenn die BGs bereits Leute im Landtag sitzen haben und die Internetradiomacher noch nicht, dann steht jetzt schon fest wer die Ausschreibung gewinnt.
Die Pläne von Radio NRW und der Betriebsgesellschaften stehen bereits fest. Was habt Ihr anzubieten als Internetradiomacher?

Mögliches Szenario:
Radio NRW startet DeinFM, die Lizenzen gehen an die BGs. Die Einschaltquote der Lokalradios wird sinken - ein gewünschter Effekt. Die Einschaltquote wird sinken, nicht weil alle DeinFM hören, sondern weil die Lokalradios kaputtgespart werden und die BGs nicht daran interessiert sein werden, dass die Werbung bei den Lokalradios läuft, sondern bei DeinFM. Schlechtes Programm bedeutet weniger Hörer. Die BGs werden sich aus dem Lokalfunkgeschäft zurückziehen. Sie werden die Lokalradios schließen und DeinFM bekommt die freien Frequenzen. Es bleiben einigen Stadtsender übrig, alle restlichen Frequenzen gehen an die Jugendwelle. Radio NRW wird feststellen, dass es zu wenig Jugendliche gibt und ändert das Format. Die Stadtsender werden zur DeinFM, DeinFM bekommt das Format der Lokalradios. So entsorgen die Verleger die Veranstaltergemeinschaften und das aufwendige System.

hkunkelHU hat Recht, die Würfel sind gefallen. Und alle die über ein Forum gegen eine dezent im Hintergrund arbeitende Verlegerlobby anstänkern zeigen nur, dass sie nicht wissen, wie Sie sich in der Politik Mehrheiten für eine Idee verschaffen. Eine Bündelung aller Internetradiomacher wird es nicht geben. Warum sollen die Internetradiomacher Euch einen Gefallen tun, sie haben nichts davon. Es dürften bereits jetzt mehr Menschen an einem Webradioprojekt arbeiten, als die neue Radiokette Arbeitsplätze bieten würde. Für viele ist es ein Hobby und sie gehen einen geregelten Beruf nach, warum sollen sie Euch unterstützen?

Um Menschen zu erreichen braucht Ihr Medien. Die Verleger haben alle Medien, um ihre Meinung zu publizieren. Und Ihr?

Was mich stört ist der Glaube auf Euch wartet jemand? Die Oma hört WDR 4 oder WDR 5 und will keinen neuen Sender und schon gar nicht einen Jugendsender. Die meisten Leute sind mit 9-10 Sendern zufrieden und brauchen nicht mehr. Die meisten Autoradios haben 6 Speicherknöpfe, auf der Fernbedienung der Stereoanlage werden höchstens 9 Speicherplätze genutzt. Alle diese Speicherplätze sind entweder besetzt oder der Nutzer will nicht mehr Sender und speichert weniger Sender ab. Es wartet keiner auf ein neues unabhängiges Radio.

Eine Zerobase kostet Geld. Wer soll das bezahlen? BFBS, DLR, DLF und WDR wollen keine Zerobase. Der Landtag und die LfM wollen auch keine Zerobase. Und jeder der neue Frequenzen finden will, muss diese allein suchen, denn es ist nicht die Aufgabe des Landtags und der LfM nach Frequenzen zu suchen. Wer an eine Zerobase in NRW glaubt, glaubt auch an den Weihnachtsmann. Es gibt keinen politischen Willen für eine Zerobase in NRW. Der WDR wird wegen jeder einzelnen Frequenz klagen und gewinnen. Dafür hat der WDR ausreichend Rechtsanwälte im Ärmel die sich mit der Materie auskennen. Welche Zerobase in UK meinst Du laser558?

Ich stimme laser558 zu, dass viele Sender nicht rentabel sind. Das ist nichts Neues. Das hat bereits Anfang der 1990er Jahre der Vorsitzender des Lokalfunkausschusses der LfR öffentlich verkündet. Daran hat sich bis heute wenig geändert.

Was Klaus&Anne schreiben stimmt zum Teil. Früher waren die Lokalsender reine Abschreibungsprojekte die den Zeitungswerbemarkt nicht gefährden sollten, das ist heute anders. Mit der Werbung in der Zeitung sieht es auch nicht mehr so rosig aus. Die Werbung bringt jetzt die Post zu dem Kunden in Folie eingeschweißt, die Lokalsender sollen sich selber tragen. Bei einigen Stationen gelingt das, bei anderen nicht. Doch wie sollen die Investitionen in die Infrastruktur eingespielt werden?

Sender aus den anderen Bundesländern und den Niederlanden empfange ich mit einem handelsüblichen Radio ohne eine Außenantenne oder Verstärker, die eingebaute Antenne reicht. Ich empfange die Sender auch im Autoradio. Ich verstehe Eure Intention nicht dieses ständig zu verneinen.
 
AW: 20 Jahre Lokalradio NRW

104.6Hörer schrieb:
Mit Blick auf Vielfalt und Unabhängigkeit im Medienmarkt in Nordrhein-Westfalen wird die LfM die Entwicklung von Medienkonzentration untersuchen lassen
http://www.lfm-nrw.de/aktuell/presse...juli-2011.html

Das bedeutet die LfM sucht nach Möglichkeiten die Frequenzen an die Lokalfunk BGs direkt zu vergeben, ohne dass es angefochten werden kann. Da die BGs noch keine Lizenz haben, wird es nicht anzufechten sein. Da kann batman hier Sprüche reißen, wie viel er will. Früher sagte man Papier ist geduldig, das sind Forumeinträge auch.
Was hat Deine Aussage mit dem obigen Zitat aus der Webseite der LfM zu tun?
Es ist dort lediglich davon die Rede, dass die LfM nach Mitteln und Wegen sucht, den Einfluss der Zeitungsverleger auf den Rundfunkmarkt einzudämmen, zu diesem Zweck hat sie eine Untersuchung in die Wege geleitet:
LfM schrieb:
Um eine marktbeherrschende Stellung von Presseunternehmen bei lokalen Rundfunkveranstaltern zu verhindern und so drohenden Fehlentwicklungen vorzubeugen, sollen die lokale Medienkonzentration und die daraus resultierenden Auswirkungen auf die Meinungsvielfalt vor Ort im Blick behalten werden.
Eine längst überfällige Entscheidung!

104.6Hörer schrieb:
Klar kann das Gesetzt geändert werden, nur wenn die BGs bereits Leute im Landtag sitzen haben und die Internetradiomacher noch nicht, dann steht jetzt schon fest wer die Ausschreibung gewinnt.
Die Pläne von Radio NRW und der Betriebsgesellschaften stehen bereits fest. Was habt Ihr anzubieten als Internetradiomacher?
Man kann nicht die BGs der Lokalradios mit Webradioveranstaltern vergleichen: Erstere sind finanziell viel besser ausgestattet und haben damit auch die Möglichkeit, sich besser zu organisieren.

104.6Hörer schrieb:
Mögliches Szenario:
Radio NRW startet DeinFM, die Lizenzen gehen an die BGs. Die Einschaltquote der Lokalradios wird sinken - ein gewünschter Effekt. Die Einschaltquote wird sinken, nicht weil alle DeinFM hören, sondern weil die Lokalradios kaputtgespart werden und die BGs nicht daran interessiert sein werden, dass die Werbung bei den Lokalradios läuft, sondern bei DeinFM. Schlechtes Programm bedeutet weniger Hörer. Die BGs werden sich aus dem Lokalfunkgeschäft zurückziehen. Sie werden die Lokalradios schließen und DeinFM bekommt die freien Frequenzen. Es bleiben einigen Stadtsender übrig, alle restlichen Frequenzen gehen an die Jugendwelle. Radio NRW wird feststellen, dass es zu wenig Jugendliche gibt und ändert das Format. Die Stadtsender werden zur DeinFM, DeinFM bekommt das Format der Lokalradios. So entsorgen die Verleger die Veranstaltergemeinschaften und das aufwendige System.
Völlig unrealistisch: Die Lokalradios und DeinFM bedienen unterschiedliche Zielgruppen.
Den Lokalradios geht es trotz gesunkener Werbeeinnahmen noch immer sehr gut, da sie keine Konkurrenz haben und durch DeinFM, aufgrund der Jugendzentriertheit dieses Senders und der nur unzureichenden technischen Abdeckung desselben (es handelt sich bei den ehemaligen Frequenzen des D-Radios ja lediglich um einen Flickenteppich, auch wenn noch weitere Frequenzen, die bisher in den Schubladen der Staatskanzlei lagerten, hinzukoordiniert werden), auch keine bekommen werden.

104.6Hörer schrieb:
Um Menschen zu erreichen braucht Ihr Medien. Die Verleger haben alle Medien, um ihre Meinung zu publizieren. Und Ihr?
Und findest Du dies richtig?

104.6Hörer schrieb:
Was mich stört ist der Glaube auf Euch wartet jemand? Die Oma hört WDR 4 oder WDR 5 und will keinen neuen Sender und schon gar nicht einen Jugendsender. Die meisten Leute sind mit 9-10 Sendern zufrieden und brauchen nicht mehr. Die meisten Autoradios haben 6 Speicherknöpfe, auf der Fernbedienung der Stereoanlage werden höchstens 9 Speicherplätze genutzt. Alle diese Speicherplätze sind entweder besetzt oder der Nutzer will nicht mehr Sender und speichert weniger Sender ab. Es wartet keiner auf ein neues unabhängiges Radio.
Der Stellenwert des Radios ist deshalb so niedrig, weil das Programm so schlecht ist.
Gäbe es vorallem in musikalischer Hinsicht bessere Programme, würde sich dies ändern.
Bereits heute wird in Berlin nachweislich mehr Radio gehört, als in NRW.

104.6Hörer schrieb:
Sender aus den anderen Bundesländern und den Niederlanden empfange ich mit einem handelsüblichen Radio ohne eine Außenantenne oder Verstärker, die eingebaute Antenne reicht. Ich empfange die Sender auch im Autoradio. Ich verstehe Eure Intention nicht dieses ständig zu verneinen.
Warum bin ich gezwungen, Sender von außerhalb NRWs zu empfangen, wenn ich ein gutes Programm hören möchte?
 
AW: 20 Jahre Lokalradio NRW

104.6Hörer schrieb:
Radio NRW startet DeinFM, die Lizenzen gehen an die BGs. Die Einschaltquote der Lokalradios wird sinken - ein gewünschter Effekt. Die Einschaltquote wird sinken, nicht weil alle DeinFM hören, sondern weil die Lokalradios kaputtgespart werden und die BGs nicht daran interessiert sein werden, dass die Werbung bei den Lokalradios läuft, sondern bei DeinFM. Schlechtes Programm bedeutet weniger Hörer. Die BGs werden sich aus dem Lokalfunkgeschäft zurückziehen. Sie werden die Lokalradios schließen und DeinFM bekommt die freien Frequenzen. Es bleiben einigen Stadtsender übrig, alle restlichen Frequenzen gehen an die Jugendwelle. Radio NRW wird feststellen, dass es zu wenig Jugendliche gibt und ändert das Format. Die Stadtsender werden zur DeinFM, DeinFM bekommt das Format der Lokalradios. So entsorgen die Verleger die Veranstaltergemeinschaften und das aufwendige System.

Das ist mal eine plausible Vision. Immerhin wird es aber ein drittes Radio geben, auch wenn dieses wieder durch das Monopol abgedeckt ist. Und da sehe ich den Ansatz. Den Hebel um es auszuhebeln.
 
AW: 20 Jahre Lokalradio NRW

stefan kramerowski schrieb:
Gibt es dazu belegbare Zahlen?
Ja gibt es, allerdings bitte ich um Verständnis, wenn ich hier keine Quelle nenne.

empire1970 schrieb:
Das ist mal eine plausible Vision. Immerhin wird es aber ein drittes Radio geben, auch wenn dieses wieder durch das Monopol abgedeckt ist. Und da sehe ich den Ansatz. Den Hebel um es auszuhebeln.
Kannst Du das näher erläutern? Weshalb ein drittes Radio?

Ob DeinFM jemals in Konkurrenz zu den Lokalradios wird treten können, hängt wie gesagt ganz entscheidend von dessen Empfangbarkeit ab: Ob man mit einer 105,4 in Dortmund (auf 105,5 sendet 1Live vom Bielstein), einer 97,0 in Dorsten (auf der gleichen Frequenz sendet WDR 3, ebenfalls vom Bielstein, RTL Radio aus Hosingen und regelmäßig leistungsstarke Piraten aus den Niederlanden) oder der Wattenscheinder "Untertagefunzel" auf der 89,3, die noch nicht einmal im Zentrum von Bochum störungsfrei zu empfangen war, etwas wird reißen können, ist erst einmal dahingestellt.
Wir dürfen nicht vergessen, dass das ehemalige D-Radio wirklich jede Frequenz nimmt, ganz gleich, ob die Betriebskosten in einer sinnvollen Relation zur Reichweite stehen: Das Geld ist bei denen einfach vorhanden, während es ein privater Anbieter erst noch erwirtschaften muss.
Ob und wenn ja welche Frequenzen noch hinzukoordiniert werden, damit die zweite Kette überhaupt wirtschaftlich arbeiten kann, steht ebenfalls noch nicht fest.
 
AW: 20 Jahre Lokalradio NRW

@ Klaus&Anne: These oder Erkenntnis? Habt Ihr konkrete Anhaltspunkte für Eure Aussage?

@laser558, @batman: Volle Zustimmung
Wir rechnen: Die Lokalzeitung besitzt 100% des Verlags, aber nur 51% des Senders. Wenn ein Werbekunde 10.000 Euro in Werbung investiert, dann ist das Verhältnis dem entsprechend. !0.000 Euro sind mehr als nur 5.100. Wir haben keine Fakten (welche ganz bewußt verschleiert werden), aber wir denken (nach).
 
AW: 20 Jahre Lokalradio NRW

Klaus&Anne schrieb:
Wir rechnen: Die Lokalzeitung besitzt 100% des Verlags, aber nur 51% des Senders. Wenn ein Werbekunde 10.000 Euro in Werbung investiert, dann ist das Verhältnis dem entsprechend. !0.000 Euro sind mehr als nur 5.100. Wir haben keine Fakten (welche ganz bewußt verschleiert werden), aber wir denken (nach).
Rechnen ist immer gut, besonders, wenn man dies mit den richtigen Zahlen tut. Meines Wissens ist die WAZ zu 75% Prozent an den Sendern beteiligt, die anderen 25% hält jeweils die entsprechende Kommune. Außerdem meint Ihr doch wohl eher, daß der Verlag 100% der Zeitung besitzt, und nicht umgekehrt. Aber auch, wenn Ihr richtig gerechnet habt, könnt Ihr doch daraus nicht schlußfolgern, daß die WAZ Radiokunden abblitzen läßt, um sie zur Zeitungswerbung zu lenken. Kennt Ihr einen Fall, wo das tatsächlich passiert ist?
 
AW: 20 Jahre Lokalradio NRW

Da handelst du mit Äpfeln und Birnen. In deinem Link geht es um Verweildauer. Definition:
"Kennzahl aus den Hörer-gestern-Daten der ma Radio. Sie gibt an, wie lange die Hörer eines Programms durchschnittlich ihren Sender hören. In die Berechnung der Verweildauer fließen im Gegensatz zur Hördauer nur die Befragten ein, die den Sender tatsächlich gehört haben. Eine hohe Verweildauer weist auf eine sehr gute Bindung der Hörer an den Sender hin."

Hier geht es aber um die Hördauer gesamt:
"Eine Kennzahl aus den Hörer-gestern-Daten. Die Hördauer (5 - 24 Uhr) bezeichnet die Zeit, die die Bevölkerung durchschnittlich pro Kopf mit Radiohören verbringt. Die Hördauer kann für Sender und Regionen ausgewiesen werden."

Eine hohe Verweildauer bei einzelnen Sendern ist also durchaus ein Hinweis auf geringen Wettbewerb, da die Hörer kaum Alternativen haben und insofern "ihrem" Sender treu bleiben (müssen).
Ein ähnliches Indiz ist eine geringe Hördauer. Und je länger die Hördauer ist, desto wettbewerbsintensiver ist - generell gesprochen - der Markt.
 
AW: 20 Jahre Lokalradio NRW

Ach so, habe ich vergessen: Wenn du die Tagesreichweite meinst, musst du eher die Flächenländer miteinander vergleichen, da es dort mehr KfZ-Pendler gibt, die natürlich mehr Radio hören. Also ist ein Vergleich zwischen NRW, Bayern oder Baden-Württemberg eher zulässig, als mit Stadtstaaten, in denen viel mehr ÖPNV genutzt wird.
 
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