Bayern 2 ändert sein Programm

Hier wird doch immer zu recht bemängelt, dass jedes ARD-Drittes seine eigene Ratgebersendung, Medizinsendung etc. hat.
Warum soll dann ein Buch neunmal besprochen werden?
 
Weil der terrestrische Hörer die anderen acht Besprechungen schlicht nicht hören kann.
Mit dem gleichen Argument, kann man auch Nachrichten, Wetter und Verkehr einfach einstellen.

Wenn für die Argumentation die 10. und vielleicht 11. Besprechungen in den beiden Deutschlandfunk-Programmen herangezogen würde, könnte sie eventuell funktionieren, aber so gehört die Buchbesprechung für die bayrischen Hörer schlicht zur Grundversorgung.
 
Unfassbar. Da wird am hochwertigsten Kulturprogramm gespart, anstatt das erfolglose DLR-Kultur dichtzumachen oder das dortige Profil zu schärfen. Hauptsache der BR leistet sich zwei rein digitale Vollprogramme für absolute Minderheiten (Volksmusik und Schlager) sowie ein reines Klassikprogramm, und natürlich ein hörerloses Jugendradio "Puls" ohne Zielgruppe. :wall:
Deutschlandfunk Kultur hat nichts mit dem BR zu tun.
Außerdem möchte der BR die „Minderheiten“ dennoch weiter mit BR Heimat und Schlager bedienen.
Diesmal ist es also wieder falsch, an andere zu denken?
 
Weil der terrestrische Hörer die anderen acht Besprechungen schlicht nicht hören kann.
Wenn es Bayern 2 von einem anderen Sender übernimmt, kann der terrestrische Hörer es hören.
Deutschlandfunk Kultur hat nichts mit dem BR zu tun.
Da setze ich jetzt ein Fragezeichen darunter. Das DLR sendet in Trägerschaft der Länder. Genauso wie das ZDF und die jeweiligen LRAs. Selbst der RIAS war bei der ARD irgendwie assoziiert.
 
Wenn es Bayern 2 von einem anderen Sender übernimmt, kann der terrestrische Hörer es hören.
Der BR müsste aber den Autor des übernommenen Beitrages für die Sendung auch entsprechend vergüten. Und ob dann der eigene Autor oder der von der befreundeten Anstalt bezahlt wird, ist vollkommen egal.
Noch gibt es keinen Pool für solche Dinge, aus denen sich alle kostenfrei bedienen können. Ganz so kostenfrei wird der auch nicht werden, da die (freien) Autoren dieser Beiträge sich diese dann auch vom beauftragenden Sender höher bezahlen lassen werden, wenn die Chance besteht, dass ihre Beiträge auch auf anderen Sendern laufen.

Auch muss der BR ja noch den Redakteur bezahlen, der entscheidet, dass eine Buchkritik überhaupt gesendet wird.
Richtig gespart wird da erst, wenn Redakteur und Autor wegfallen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn es Bayern 2 von einem anderen Sender übernimmt, kann der terrestrische Hörer es hören.
Wenn jetzt jede ARD-LRA so egoistisch argumentiert ("Ich nicht, gerne jemand anderes!"), dann gibt es aber nicht 9 oder 8 Buchbesprechungen, sondern am Ende gar keine, weil schlichtweg niemand sich dafür zuständig fühlt. Denn genauso wie der BR argumentiert, könnten es auch alle anderen tun. Oder der DLF erbarmt sich und macht die Buchbesprechung, womit die ARD überflüssig wäre.

Auch gemeinschaftsproduktionen müssen in irgendeiner Form entlohnt/vergütet werden. Wenn jetzt der BR kommt und sagt, er macht sein vorproduziertes Nachtkonzert nicht mehr - was dann?
 
Zuletzt bearbeitet:
Der BR müsste aber den Autor des übernommenen Beitrages für die Sendung auch entsprechend vergüten. Und ob dann der eigene Autor oder der von der befreundeten Anstalt bezahlt wird, ist vollkommen egal.
Das ist nicht mal viertel-Wissen. Übernahmen heißen so, weil Dinge übernommen werden, das Honorar für eine Übernahme liegt aber weit unter dem Honorar der Erstausstrahlung. Und die jeweiligen Redaktion sind im Austausch und sprechen sich ab, da braucht es keine Plattform - auch wenn die sicherlich prima wäre, weil immer mal was durchrutscht.

Ganz so kostenfrei wird der auch nicht werden, da die (freien) Autoren dieser Beiträge sich diese dann auch vom beauftragenden Sender höher bezahlen lassen werden, wenn die Chance besteht, dass ihre Beiträge auch auf anderen Sendern laufen.
Häh? Ich habe da doch mein Übernahmehonorar! Da kann ich schlecht sagen „liebes Bayern2, leg mal was drauf aufs Honorar, falls es keiner übernimmt…“
 
Sorgen mache ich mir auch um das Rucksackradio. Seit dem Wechsel zu Bayern 2 und dem Fehlen von Ernst Vogt ist es sehr langweilig geworden. Ernst Vogt war - finde ich - immer sehr nahe am Puls der Zeit. Er verstand es, eine spannende, authentische, lebendige und hörernahe Berg- und Hütten-Atmosphäre ins Radio zu zaubern.

Mittlerweile wurde Vieles abgeschafft ohne Neues nachzuliefern wie zum Beispiel das Freizeitwetter, das Bergwetter um halb und viele Interviews. Auch der Verkehrsservice aus Bayern 1-Zeiten fehlt mir.

Stattdessen liegt der Schwerpunkt immer mehr auf Musik aus Bayern, die der BR ja fast überall hochhält und die in Bayern 2 ja ausnahmslos an- oder abmoderiert werden muss.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie wär's denn wenn der "liebe" BR statt dessen endlich darauf verzichtet, im Halbjahresrhytmus den gesamten Freistaat an jeder Bushaltestelle, jeder Großwand, jedem Citylight und jeder Litfasssäule mit grünen (B3) oder blauen (B1) Nonsens-Wortspielchen vollzukleistern??? Dann bliebe auch genug Geld für B2 übrig!!

B2 ist der Grundgedanke eines öffentlich-rechtlichen "public service" Angebots, nicht B1 oder B3-Gedudel!
 
Zuletzt bearbeitet:
Der BR müsste aber den Autor des übernommenen Beitrages für die Sendung auch entsprechend vergüten.
Äh, wenn über den Buchautor und sein Buch gesprochen wird, ist es das gleiche als wenn über Wissing oder Merz gesprochen wird... Und bei einer Buchbesprechung sitzt der Buchautor i.d.R. gar nicht am Tisch. Bei einer Filmkritik steht der Regisseur auch nicht auf der Matte....
Wenn der BR einfach eine Kritik von z. B. WDR 5 übernimmt... Gut, der WDR-"Autor" (deutsch: Journalist/Redakteur) kriegt was, wohl aber immer noch günstiger, als wenn der BR das selber aufzieht.
 
Gemeint war der Autor des Radiobeitrags, wie es auch im Zitat steht.

Und wie steht es eigentlich mit der Meinungspluralität, wenn wirklich überall die gleichen Beiträge (zu was auch immer) liefen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Genau. Aus dem Artikel:
Zum Teil sollen Kulturinhalte aus Spezialsendungen mit wenig Publikum in sehr stark gehörte Programme etwa am Morgen verlagert werden. »Wir wollen die Primetime mit mehr Kultur stärken.«
Sendungen bei Bayern 2 fallen also weg und die Inhalte wandern in andere Zeiten oder sogar in andere Programme.

Weshalb sind Lesungen eigentlich so teuer, dass es den zunehmend an den Kragen geht? Liegt das an den Verwertungsrechten?
 
"mehr Kultur stärken" - etwa so wie beim "Radiofestival" oder dem geplanten "Kulturmantel", wo man auch knallharte Sparmaßnahmen noch als tolle Neuerungen verkauft?
 
Man befolgt die Anweisungen von ganz oben. Stromlinienförmig muss die Zukunft sein. Mit der Sense darf man nicht reformieren, Herr Gniffke. Dafür braucht es Empathie & keine 12 Berater. Der kulturelle Verlust wird enorm sein. Der, der Bildung auch. Servus Vielfalt. Willkommen Einfalt. :thumbsdown:
 
Zuletzt bearbeitet:
Na ja. Größere Landesrunkfunkanstalten als der BR bieten auch nur ein Kulturprogramm. Und manch kleinere auch. Und die Menschen sind da jetzt nicht wirklich verroht.
Mit der Weltuntergangsstimmung wegen Programmanpassungen (mehr ist das doch nicht) wollen einige nur wieder gegen den ÖRR abfeuern.
Und ob eine Buchbesprechung aus HH oder Ffm kommt spielt eigentlich keine Rolle
Es erspart aber Doppelarbeit.

Bayern 2 ist teils gut, teils aber unhörbar. Und mit der Übernahme von BR Klassik in dieser Zeit vollkommen überflüssig. Und ein "unhörbar" kann sich ein ÖRR-UKW-Sender, zumal aus Gebühren finanziert, in der heutigen Zeit auch nicht mehr wirklich leisten.
 
„Es wird keinen Kahlschlag geben. Wir kürzen keine Inhalte.“ Kulturinhalte sollten hingegen aus Spezialsendungen mit wenig Publikum in sehr stark gehörte Programme etwa am Morgen verlagert werden. Hier gehe es um ein Programmstrategie- und kein Sparprojekt.
 
Mit Erschrecken habe ich die vielfältigen Meldungen gelesen, die auf auf einen Kahlschlag bei den Kultursendern hinweisen, die durch die geringe Hörerzahl ein relativ einfaches Ziel sind. Ich habe eine Sammlung angehängt. Ich hoffe sehr, daß das so nicht umgesetzt wird und die Vielfalt dadurch stark abnimmt und eine ganze Reihe Kollegen auf die Straße gesetzt werden. Wiederum wird verkannt, wo denn die engagierten Hörer sind, die eben keinen Dudelfunk wollen. Warum wird hierzu nicht im Vorfeld in Umfragen gefragt, was die Hörer davon halten, selbst wenn das zu einer mehrheitlichen Ablehnung führt. Die Kunden der Anstalten sind doch diejenigen, die über die Beträge die Finanzierung ermöglichen und damit eine Mitsprache haben sollten. Wenn die Quoten nach einer Umstrukturierung fallen, ist es zu spät, denn die Abwärtspirale wurde betreten.
 

Anhänge

  • Sparplaene.pdf
    190,2 KB · Aufrufe: 22
Zurück
Oben