Erinnert sich noch jemand an die Zeiten, als es Amateursportlern verboten war, auch nur eine müde Mark anzunehmen? Bei Zuwiderhandlunge erfolgte Ausschluss von Olympia und anderen nationalen und internationalen Wettbewerben. Eine antiquierte Form der Selbstkasteiung.
So ähnlich ist es mit der Werbung im ÖR. Wieso sollten diese Sender ihre Beliebtheit und Reichweite nicht professionell als Plattform für die Werbeindustrie anbieten dürfen? Dort spielt eben die Musik, im wahrsten Sinne des Wortes.
Und um jetzt den Bogen zum Abendprogramm zu schlagen, das ja durch verschiedene (selbst auferlegte und im Rundfunkstaatsvertrag geregelte) Beschränkungen nach wie vor ab 20 Uhr werbefrei zu sein hat: Das ist antiquiert und eine Selbstbelügung. Denn in der Programmgestaltung und in der Musikauswahl orientieren sich die Abendprogramme längst daran, was kommerziell am erfolgsversprechendsten ist (Quote), versäumen es jedoch, diesen kommerziellen Erfolg als Werbeplattform zu vermarkten, wie es jeder wirtschaftlich denkende Unternehmer ansonsten tun würde. Wenn man den ÖR-Anstalten schon vorwirft, sie könnten nicht wirtschaften, dann sollte man sie an dieser Stelle auch nicht mit solch aus der Zeit gefallenen Beschränkungen daran hindern.