Da es sich ja hier jetzt mehr um die Qualität von datenreduziertem Material dreht: eine pauschale Aussage kann man nicht treffen.
Es hängt zu einem großen Teil von der Beschaffenheit des Ausgabgsmaterials und von der Güte des verwendeten Codecs (auch innerhalb der MPEG 1 Layer 3-Familie ab).
192 kbps können häufig von Probanden vom Original nicht unterschieden werden, auch auf einer „anständigen“ Anlage oder unter hochwertigen Kopfhörern - da gab es Studien zu, sollte irgendwo in Studio und Sendertechnik zu genüge aufgedröselt worden sein.
Andererseits gibt es Quellmaterial, da versagt jeder Codec, auch bei höheren Bitraten. Am Einfachsten nachzuvollziehen bei den „analogen Artefakten“ wie Knistern oder Rauschen. Hat die Quellaufnahme beispielsweise ein deutlich hörbares Bandrauchen wird dies aller vorraussicht nach zu einem klirrenden Teppich, auch bei 192 kbps.
Auf UKW ausgelegtes Soundprocessing ist mitunter auch nicht gerade förderlich, es ist ein Fall bekannt, bei dem auf ADR (RIP) extra ein anderes Processing verwendet wurde, weil die Modulation des UKW-Wegs bei bestimmten Songs zur völliger Zerstörung des Nutzsignals führte
Auch heute ist die Klangfarbe eines jeden Senders anders, allerdings versuchen die meisten, im gegebenen Rahmen möglichst „laut“ zu sein, was die Gestaltungsmöglichkeiten dann auch wieder einschränkt.
Weniger wäre mehr... den Nebenbeihörer würde es eh nicht interessieren, und der Klangenthusiast müsste nicht eine teils akustische Folter über sich ergehen lassen - bis hin zum Moment, wo man sich fragt, ob man die eigentlich interessante Sendung aufgrund des stressigen, aufgedunsenen Klangbreis nicht lieber einfach abschaltet.