Ach so, da wir hier im Sprachlotter-Thread sind, kann ich gleich mein Unbehagen mit den Analysten zu Protokoll geben. Ich würde gern Analytiker hören, bin aber Realist genug, daß der Zug wohl, wie z B auch bei der DNA abgefahren sein dürfte...
Laut Duden unterscheiden sich die beiden Herren in ihren Fachgebieten. Der eine an der Börse, der andere bevorzugt in den Tiefen der Psychoanalyse.
Der Begriff des Analytikers kann auch in anderen Fachgebieten angewendet werden, offenbar jedoch nicht an der Börse, weil dort - folgt man der Argumentation der Duden-Redaktion konsequent - nicht zwingend analytische Methoden zur Anwendung kommen.
Daraus folgt im Umkehrschluss: Während man vom Analytiker ein Vorgehen nach analytischen, folglich: wissenschaftlichen Methoden und Standards erwarten darf, ist dies an der Börse keine zwingend nötige Voraussetzung.
Um diesen Sachverhalt einer sprachlichen Ab- und Ausgrenzung zuzuführen, wurde der Begriff des Analysten erschaffen.
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Nächtliche These aus den Tiefen des Hefeteichs )
Letztlich ist es eine Beförderung nach dem Peter-Prinzip: Man gibt einer weniger wertvollen Position einen aufregenden Namen und entsorgt hierzu passende Mitarbeiter dorthin. Das erklärt auch die wahnsinnig aufregenden Kommentare der Analysten zu für Otto Normalkäufer irrelevanten Themen in diversen Funk- und Fernsehformaten.
Notiz an mich: Wikipedia weiß zu berichten, dass das Peter-Prinzip beim Hessischen Rundfunk als Hörspiel existiert.
Unter der Regie von Ulrich Gerhardt entstand 2008 die Produktion des Hessischen Rundfunks Das Peter-Prinzip mit den Sprechern Hans Peter Hallwachs, Graham F. Valentine und Dagmar Manzel.
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http://de.wikipedia.org/wiki/Peter-Prinzip#Das_Peter-Prinzip_als_H.C3.B6rspiel)
Worum ging es? Ach so, keine Sprachlotterei, verehrter Hinhörer, sondern die Rache der sprachlichen Spitzfindigkeiten.