Welche Möglichkeiten des "Protests" stehen den Rundfunkhörern und Fernsehzuschauern denn offen?
Ein demokratisches Verfahren findet nicht statt. Gäbe es keine Internetforen, wie diese hier zum Beispiel, würde alles sang- und klanglos über die Bühne gehen.
Dazu ein subjektiver Eindruck von mir: Ich arbeite in einer sprachlich sehr konservativen Nachrichtenredaktion, und da haben wir vor allem vom Publikum zunehmend Beschwerden bekommen, warum wir immer noch
nicht gendern. Einige im Team wollten auch früher schon gendern, aber die Erfahrung war, dass z.B. Beidnennung am Ende aus Zeitgründen rausredigiert wurde.
Edit: Und jetzt bekommen wir kaum Beschwerden
gegen das Gendern, weil wir es geschickt abwechslungsreich machen, so dass es unauffällig ist. Zugegeben sind wir manchmal aus stilistischen Gründen inkonsequent, wenn nur an anderer Stelle mit Gendern die Richtung klar ist. Es gibt einfach viele Möglichkeiten, derer man sich bedienen kann.
Da kommen wir auch zu dem hier:
Ja, langsame, stetige Änderungen in Formulierung und Aussprache, die sich durch zwischenmenschliche Konversation, Kultur und Eigenwillen aller Erdbewohner entwickelte. Und man mag es kaum glauben: Ganz ohne Medieneinfluss!
Ich würde eher zur These neigen, dass die Medien nicht völlig entkoppelt von der Gesellschaft betrieben werden, sondern Teil davon sind und dann natürlich in ihrer Sprache das auch abbilden, wenn sich in der Gesellschaft was ändert.
Generell bin ich enttäuscht, dass Du,
@Meijer , sehr wenig auf meine Antworten eingehst. Auf meine Erklärung, warum sich auch aus einer Gender-Perspektive ein unterschiedlicher Umgang mit den Wörtern "Arbeitgeber" und "Arbeitnehmer" inhaltlich begründen lässt, antwortest Du mit einem sachfremden Diskurs zur Wortperspektive. Feedback würde mich interessieren, fandest Du meine Ausführung dazu jetzt nachvollziehbar oder nicht? War das fürs Verständnis hilfreich?
Verwundert bin ich dann sehr, dass ich als Reaktion auf Deine Anmerkung zum "Führenden" schon Polemik und dieses Ins-Lächerliche-Ziehen bei der Sprachkritik am Gendern beklagt habe, und Du nutzt das munter weiter:
Jetzt wird wieder versucht, von oben herab mit der Brechstange die Sprache zu verbiegen. Und das lasse ich mir nicht gefallen, auch wenn der "Führende" Adolf mich dafür ins Gefängnis stecken gewollt haben würde, weil ich kein Sütterlin schreiben lernen will.
Was soll das? Warum schreibst Du das? Das ist doch wirklich absurd. Noch ein letztes Mal klipp und klar zum "Führenden": Wenn eine konkrete männliche Person gemeint ist, würde wirklich niemand auf die Idee kommen, die Bezeichnung mit Partizipialkonstruktion zu gendern. Aber was soll überhaupt die Nationalsozialismus-Referenz hier? Bist Du die Sophie Scholl im Widerstand gegen das Gendern?
Jaja, das war jetzt auch Polemik von mir, aber ich verstehe einfach nicht, was Hitler und Sütterlin in Deinem Post zu suchen haben.