Den Stuss gibt es keineswegs
Mein letzter gedruckter Duden 24. Auflage von 2006 kennt das noch nicht.
Leider biedert sich die Onlineredaktion von duden.de ja auch immer mehr bei denen an, die am lautesten schreien und irgendwelche Sinnloswörter erfinden ("lock down" , "super spreader" usw.)
Daher ist es dort natürlich zu finden.
Das Wort ist eine reine (Wieder-)Erfindung der Dudenredaktion, die in der Klamottenkiste gewühlt hat:
„Gästin“, wie vom Duden vorgeschlagen und in der Öffentlichkeit intensiv diskutiert, wäre dann das weibliche Pendant zu dem nur noch ausschließlich männliche Besucher bezeichnenden „Gast“.
idw-online.de
Es wird aber sehr selten benutzt
Du hörst definitiv die falschen Sender. Beim RBB, insbesondere bei Fritz, bekommt man das pro Woche mindestens ein halbes Dutzend Mal um die Ohren genauen. Anbei ein Beispiel von heute Nacht aus der Sendung "Irgendwas mit Rap".
Normalerweise verwendet man "Gästinnen" nur, wenn fast nur Frauen zu Gast sind.
Wo steht das?
Wer hat das festgelegt?
Es gibt für die deutsche Sprache sehr konkrete Regeln.
Selbst das Institut für deutsche Sprache befindet:
Der Vorschlag „Gästin“ erscheint aus den angegebenen Gründen daher noch nicht gänzlich überzeugend
Das was bei Wikipedia steht
Das Deutsche Wörterbuch der Brüder Grimm führt 1878 die gästin, althochdeutsch kestîn oder mittelhochdeutsch gestinne, gestîn als „weiblicher gast, wenig gebraucht“ (auch die Femininformen Engelin, Geistin und Teufelin werden gelistet).
habe ich auch gelesen. Basiert auf einem Newsletter vom Dudenverlag, der sich bekanntlich sehr für die Verhunzung der deutschen Sprache einsetzt und eben genau dieses Wort überhaupt erst ins Spiel gebracht hat. Dort gibt man an
Gästin gehört zu den weiblichen Formen, die – wie auch die Engelin oder die Geistin – bereits im Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm aufgeführt und mit zahlreichen Belegstellen unterfüttert wurden. Auf dem Weg vom späten 19. ins 21. Jahrhundert war sie aus der Alltagssprache verschwunden: Umso erfreulicher, dass sie jetzt wiederentdeckt wurde und ihren Sprachplatz wiedererobert.
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Fazit: Die Begründung "Sprache entwickelt sich weiter" muss auch hier gelten.
Es wird seine Gründe haben, warum das Wort
Auf dem Weg vom späten 19. ins 21. Jahrhundert
aus der Alltagssprache verschwunden
ist. Auch das müssen die Gender-Befürworter anerkennen, die mit der selben Begründung "Sprache entwickelt sich weiter" die Rechtfertigung der Sternchensprache argumentieren!
Die Wertung
Umso erfreulicher, dass sie jetzt wiederentdeckt wurde
obliegt nicht der Dudenredaktion und zeigt, wes Geistes Kind dort beheimatet ist.
Dabei sollte gerade der Duden als Standardwerk der deutschen Rechtschreibung die aktuelle und zeitgemäße Muttersprache abbilden!
Mit einem Wörterbuch aus dem 19. Jahrhundert zu argumentieren, als Frauen kein Wahlrecht hatten, nicht Autofahren durften und daheim am Herd das Essen für die 5 Kinder zubereiteten, ist nicht zielführend und widerspricht dem sonst von der Pro-Gender-Fraktion immer propagierten Aussage
"Sprache entwickelt sich weiter".
Ja, das tut sie. Und deshalb ist die "Gästin" im Laufe der Jahrhunderte auch völlig zu Recht aus dem Alltagsgebrauch verschwunden.
ihren Sprachplatz wiedererobert
hat sie nur weil gewisse Kräfte und Anhänger einer politischen Richtung das forciert haben.
Ein klassischer Fall von Agendasetting. Wer die Regeln vorgibt (in dem Fall der Dudenverlag), kann diese auch bestimmen.
Mit natürlicher Weiterentwicklung einer zeitgemäßen Alltagssprache hat der "Gästin"-Quatsch nichts zu tun.