AW: Herr Lynen weiß, was der Hörer wirklich will!
Warum sollten nicht beide Fraktionen Recht haben?
Lynen denkt an und argumentiert für Unterhaltungsfunk. Den nutzt eine ganz bestimmte Zielgruppe, die durchaus irritiert sein könnte, einen "stocksteifen", vielleicht sogar zum Zuhören nötigenden Beitrag vorgesetzt zu bekommen. Der Bruch zwischen einer - ich machs mal extrem - schrillen, schnellen Brüllaffenshow und einem solchen gebauten Beitrag, den vielleicht noch ohne das übliche hektische Musikbett serviert, wäre enorm. Ein auf ein gehaltvolles Programm jenseits solcherart Show ausgerichteter Hörer würde so ein Programm gar nicht hören und sich dann also auch nicht darüber ärgern, daß dieser "gute" Beitrag in einem solchen Umfeld zu hören ist, vielleicht dann sogar mit völlig deplatziertem Bett. Auf den Programmen, auf denen dieser Hörer zu Hause ist, dürfte es wesentlich "langsamer" zugehen, dafür intensiver - und mit gebauten Beiträgen. Auch jenseits von 1:30, wenns erforderlich ist.
Nur sollte Lynen dann auch sagen, für welcherart Programm er spricht. Oder man sollte ihn vollständig zitieren, falls er es gesagt hat.
Das "Kollegengespräch" ist dagegen noch eine wesentlich härtere Prüfung, ob die beiden, die da im Gespräch sind, dieses Thema dermaßen verinnerlicht haben, daß sie spontan auch auf Details präzise und nicht ausschweifend eingehen können. Letztlich muß auch der "Fragende" schon etwas über das Thema wissen, idealerweise genau soviel wie die Hörer - und genau das, was die Hörer an diesem Thema interessieren wird als "Neugier" herüberbringen.