Hessischer Rundfunk will sparen - bei den Nachrichten?

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AW: Hessischer Rundfunk will sparen - bei den Nachrichten?

Also, mich überzeugt die Begründung von Frau Marx auch nicht so recht. Und kaufen kann man durchaus genauso mit anderen Währungen, Beiträgen zum Beispiel. Ob es also wirklich Cash war (und, wenn ja, wieviel), bleibt weiter schön im dunkeln.

Was mich weiterhin zweifeln läßt, ist die Plötzlichkeit der Entscheidung, wie schon oben gesagt.

Und wenn der Waver bereits eine gewagte Vermutung zu den wahren Hintergründen geäußert hat, darf ich vielleicht auch mal: Wie wäre es denn, wenn die Nicht-mehr-Übernahme ursächlich mit der Mittelwellen-Abschaltung zusammenhängt? Wenn irgendjemand in letzter Sekunde gemerkt hat, daß man mit der Stornierung von Leitungen und Übertragungsstrecken im Zuge der Abschaltung auch den bisherigen Leitungsweg von MDR info abbestellt hat?
 
AW: Hessischer Rundfunk will sparen - bei den Nachrichten?

Und drittens, und wichtigstens, sollten die Inforadios nachts den Leuten, die tagsüber nicht zum Nachrichtenverfolgen gekommen sind, dies nachzuholen.

Wer - bitteschön - soll das sein? Wo ist denn da eine Zielgruppe? Die Leute, die nachts arbeiten, dürften vermutlich eher weniger an einem Info-Radioprogramm interessiert sein als an einem Schmusekissen, worauf sie wann immer möglich ihr müdes Haupt betten.

Nachts schlafen ja meist fast alle LKW-Fahrer. Überfüllte Rastplätze zeugen davon.

Und die 5 Hansels, die nachts ein Info-Radio hören und daher als erste mitbekommen, daß auf der anderen Seite der Erde der Himmel eingestürzt ist, können mit diesem Wissen auch nichts anfangen.
 
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Ob es damit allerdings so viel sinnvoller ist, klassische Musik zu spielen, die ohnehin eine eher 'einschlaefernde' Wirkung haben kann, fragt sich dennoch. Denn der potentielle Radiohoerer des Naechtens lauscht dem Radioprogramm vermutlich nicht um besser schlafen zu koennen, sondern vielmehr um entweder informiert zu werden oder weil er ggf. am arbeiten ist und sich somit wach halten moechte.
Hier waere es als Folge der nun fehlenden Informationen vermutlich sinnvoller wenigstens eine entsprechend andere musikalische Gestaltung vorzunehmen.
 
Und wenn der Waver bereits eine gewagte Vermutung zu den wahren Hintergründen geäußert hat, darf ich vielleicht auch mal: Wie wäre es denn, wenn die Nicht-mehr-Übernahme ursächlich mit der Mittelwellen-Abschaltung zusammenhängt? Wenn irgendjemand in letzter Sekunde gemerkt hat, daß man mit der Stornierung von Leitungen und Übertragungsstrecken im Zuge der Abschaltung auch den bisherigen Leitungsweg von MDR info abbestellt hat?
Ist aber nicht der Fall. der hr war Eigenbetreiber der MW 594 kHz mit eigener Zuführung, da brauchte nichts abbestellt werden. Deshalb ist er jetzt auch auf der Suche nach jemandem, der den / die noch nicht eingemotteten Sender wieder betreibt. Der angedachte Interessent für den Feldbergsender hat sich wohl trotz dann vermutlich geringerer Sendeleistung noch nicht / (eher) nicht mehr gemeldet, obwohl sich da eine durchaus logische Nachfolge z.B. auf anderer Frequenz angeboten hätte.
 
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Mittelwelle? Feldbergsender? :confused:

Falls es um einen erhofften Nutzer aus W. an der L. geht: Sieht nicht so aus, als ob die Mittelwelle in dessen aktueller Strategie überhaupt noch eine Rolle spielt.


Einen Zusammenhang zum Ende der Übernahme von MDR Info kann es aber sehr wohl geben: Möglicherweise wollte man weder das Nachtkonzert auf Mittelwelle senden, noch die Sender nachts abschalten, aus welchen Erwägungen heraus auch immer.

Technisch sollte das übrigens per Hybnet überhaupt kein Thema gewesen sein, falls man nicht sogar das Satellitensignal nahm (was insofern etwas umständlicher gewesen wäre, als man es hätte direkt aufschalten müssen; ich will mal nicht hoffen, daß das sehr stark komprimierte Sendesignal von MDR Info nochmal durch den Optimod gejagt wurde). An solchen Dingen scheitert so etwas nun wirklich nicht.
 
Mittelwelle? Feldbergsender? :confused:

Falls es um einen erhofften Nutzer aus W. an der L. geht: Sieht nicht so aus, als ob die Mittelwelle in dessen aktueller Strategie überhaupt noch eine Rolle spielt.
Nein, um den ging es nicht, der hat seine eigene MW und warum sollte er nach der vorgenommenen Reduzierung jetzt wieder mehr (Spenden-)Geld dafür ausgeben. Von der meines Ansicht nach ohnehin zutreffend vermuteten Zukunftsstrategie mal abgesehen.

Edit: Entschuldigung ( s.u. ), gemeint war selbstverständlich der hr-MW Sender aus Weiskirchen (rv01 merkt auch alles sofort :eek:).
 
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Du sprichst -wieder mal- in Rätseln, magic eye.... die bisherige MW 594 stand/steht doch in Rodgau-Weiskirchen (nebst Hoher Meißner). Oder wollte die Stimme Russlands das Ding auf den Feldberg umkoordinieren?
Geringere Sendeleistung wäre aber eher unwahrscheinlich, Sundsvall sendet schon lange nicht mehr auf dieser QRG. Und der bulgarische Sender in Pleven geht erst um 5h MEZ on air (bis 23h)?
:confused:

edit: Ah, Antwort dazwischen geschoben. Hat nur meine Frage nicht abgedeckt....
 
rv01: Entschuldigung, selbstverständlich kam die 594 kHz aus Weiskirchen und nicht vom Feldberg / Ts. War in Gedanken schon wieder woanders (und schäme mich), was aber an meiner Aussage nichts ändert - nur der Ort war in diesem Fall falsch :eek:
 
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Ich gehe davon aus, dass die nächtliche Übernahme des Programms von mdr info durch hr info erhebliche Kosten verursacht hat. Der NDR beabsichtigte 1988 auf NDR 2 nachts das Programm von SWF 3 auszustrahlen, was zunächst (erst später) nicht realisiert wurde. Ich hatte damals diesbezüglich am 17.7.1988 den NDR angeschrieben und habe gerade mal den Antwortbrief des NDR vom 11.8.1988 rausgekramt:
Zitat:
Wir sind bemüht, auch nach 2 Uhr früh ein passables Angebot für jüngere Hörer zu machen, müssen aber dabei auf unsere finanziellen Möglichkeiten achten. Da die Übernahme der SWF-Programme zwischen 2 Uhr und 5.30 Uhr zusätzliche Kosten in sechsstelliger Größenordnung verursachen sollten (was wir leider erst im letzten Augenblick erfuhren), mussten wir die Absicht "Lollypop" und "Popfit" auszustraheln kurtfristig zurückstellen. Wir hoffen, dass demnächst eine für uns akzeptable Regelung gefunden und das Problem dadurch gelöst wird. Bis dahin müssen wir sie leider vertrösten.
Zitat Ende
Nicht lange Zeit später wurde dann auf NDR 2 das Nachtprogramm von SWF 3 von 2 Uhr bis 5.30 Uhr ausgestrahlt, bis irgendwann danach das eigene Nachtprogramm (NDR 2 - Nacht) startete.
 
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Das könnten damals 1988 allerdings auch schlicht und einfach Leitungskosten gewesen sein. Anders kann ich mir nicht vorstellen, daß man erst so spät davon erfahren hat. Das könnte dann möglicherweise so abgelaufen sein, daß die Programmleute sich einig waren und bereits freuten, als ihnen die Betriebstechnik den Kostenvoranschlag eröffnete - auf einem Gebiet, über das Programmleute nicht allzu gerne nachdenken, weil es einfach zu funktionieren hat.

1988 wurden Leitungen bei der Bundespost gemietet. Ich gehe davon aus, daß es möglicherweise nicht dauerhaft freie Kapazitäten in der gewünschten Größenordnung gab. Das Hybnet gab es damals freilich noch nicht, man übertrug analog. Als man 1990 die Top 2000 D auf DT64 und SDR3 veranstalten wollte, schockten die in Aussicht gestellten Leitungskosten (2 Stereo-Leitungen) für die wenigen Tage auch nicht unerheblich.

MDR info hätte man zur Not ohne einen Cent Kosten von DVB-S abnehmen können, es wäre dann allerdings bereits durch ein Soundprocessing gelaufen.

Nein, das kanns nicht sein. Entweder wollte der MDR Geld für diese Leistung oder es gibt einen anderen, strategischen Grund.
 
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Richtig, es handelte sich um immens hohe Leitungskosten, daran ist die Übernahme seinerzeit - zunächst - gescheitert. Deshalb wundert es mich dass das notorisch klamme Radio Bremen nachts das Programm von SWR 1 ausstrahlt.
 
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Früher haben die Leitungskosten tatsäclich eine Rolle gespiel. Ich hab mal im Spiegelarchiv einen Artikel aus den 70ern gefunden, in dem die Zusammenlegung der dritten Fernsehprogramme diskutiert wurde, und in der das dann u.a. mit den hohen Leistungskosten abgelehnt wurde. Aber heute dürfte das im Internetflatrate- und Satellitenzeitalter keine Rolle mehr spielen.

falls man nicht sogar das Satellitensignal nahm (was insofern etwas umständlicher gewesen wäre, als man es hätte direkt aufschalten müssen;
Beim SWR macht man es so.
 
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Aber da der ARD-Stern direkt in Frankfurt auf dem HR-Gelände ist, verstehe ich nicht, warum es an den Leitungskosten scheitern soll. Da müssen doch ettliche Leitungen zur Verfügung stehen. Ich kenne den technischen Aufbau des ARD-Sterns nicht, aber da es sich um ein eigenes Glasfasernetz handelt, müssten da doch gerade Nachts genügend Kapazitäten frei stehen, weil nicht viel überspielt wird. Beachtet man zusätzlich, dass Leitungs-Schaltungen heutzutage fast alle automatisch durchgeführt werden, dürfte der zusätzliche Personaufwand gegen Null gehen.
 
Pressespiegel (ist in weißblauen Foren so üblich):
http://www.satnews.de/mlesen.php?id=b99ef581cfb514a15a72e94b9e36f2a0

Die Nürnberger Nachrichten berichten dazu übrigens garnichts, sondern haben die dpa-Meldung bdt0536 unverändert ins Internet gekippt.

Wird aber die Betreiber dieses Forums sicher freuen, daß es nach wie vor dazu taugt, die Aufmerksamkeit auf Themen zu lenken, die in dem Schwall, den die Agenturen tagtäglich erbrechen, sonst womöglich untergehen würden.
 
AW: Hessischer Rundfunk will sparen - bei den Nachrichten?


Irgendetwas Neues ist in dem Artikel auch nicht zu finden, außer: "Früher war alles besser." Daß Hessen längst kein "rotes" Bundesland mehr ist, scheint dem Autoren der Zeilen entgangen zu sein. Außerhalb von Frankfurt gingen den Menschen die unsäglichen Polit-Tiraden von Frau Jochimsen ohnehin nur auf die Nerven. Und man muß sich nur mal daran erinnern, daß dieser Polit-Clown Friedman hier früher seine Show hatte. Dieser unerträgliche Schwätzer, der seine Gäste behandelte wie Dreck, und über den sich zurecht Zuschauer beschwerten!

Abgesehen davon geben die zwei, drei Skandälchen im Hessenland nicht genug Stoff her, um ganzjährig darauf herumzureiten. Ich denke, der Intendant hat gut daran getan, das TV-Programm entsprechend umzubauen. Und die Hörerzahlen im Radio steigen seit Jahren.
 
AW: Hessischer Rundfunk will sparen - bei den Nachrichten?

Politik ist das Eine. Wenn man aber die Wortbeiträge außer Acht lässt, ist die Verflachung der anderen großen Säule des Radios ein weiteres Problem: die der Musik. Womit wird dieser Schritt begründet? Wieso stören sich die CDU-Leute daran? Kann Musik abseits des Mainstreams dermaßen subversiv sein, dass alle auf die Straße rennen und schwarz-gelb verurteilen?
 
AW: Hessischer Rundfunk will sparen - bei den Nachrichten?

Wenn man aber die Wortbeiträge außer Acht lässt, ist die Verflachung der anderen großen Säule des Radios ein weiteres Problem: die der Musik. Womit wird dieser Schritt begründet? Wieso stören sich die CDU-Leute daran?

Ich denke nicht, daß es etwas mit einer politischen Präferenz zu tun hat. Vermutlich wollte man einfach nur die Durchhörbarkeit vergrössern. Ich kann mir denken, auf was Du anspielst.
 
Es gibt mal wieder schöne Wortmeldungen ...

http://www.hjvonline.de/Seiten/Landesverband/Landesverband.htm

Weiter unten, ungefähr bei der Hälfte der Seite. Süß!
(Alles darüber sei hier ausgeblendet, aber @ Blogosphere: FASS!!)

Die Reaktion des Dornbuschs scheint übrigens weniger freundlich ausgefallen zu sein, als es der DJV Hessen darstellt: http://www.echo-online.de/nachricht...es-Journalistenverbands-zurueck;art175,962968

Die Zurückweisung ist allerdings zum Teil auch wieder zurückzuweisen: Angesichts der Rimberg- und Sackpfeifenrochaden können Umwidmungen vorhandener Frequenzen so unmöglich ja wohl auch wieder nicht sein. Wiesbaden, Kassel und Bad Vilbel würden gegen Umschaltungen zu hr-info sicher nicht intervenieren.
 
AW: Es gibt mal wieder schöne Wortmeldungen ...

Die Zurückweisung ist allerdings zum Teil auch wieder zurückzuweisen: Angesichts der Rimberg- und Sackpfeifenrochaden können Umwidmungen vorhandener Frequenzen so unmöglich ja wohl auch wieder nicht sein.
Eben. Mir fiel beim lesen auch gerade Du-UKW ein. Die sind ja auch durch Frequenztausch stark gemacht worden.
 
AW: Hessischer Rundfunk will sparen - bei den Nachrichten?

Mir scheint, der HR-Pressesprecher vermischt hier gezielt zwei verschiedene Aspekte: Natürlich kann der HR nicht selbstständig neue Frequenzen in Betrieb nehmen. Aber auf die Verteilung der bestehenden HR-Frequenzen auf die einzelnen HR-Programme hat er natürlich Einfluss. Aber beim hr herrscht natürlich Angst, dass man weitere Hörer an FFH&Co verlieren könnte, wenn hr1 und hr3 plötzlich irgendwo im Billigradio zu rauschen anfangen.

Beim SWR ist die Situation noch extremer: SWR1 und SWR3 sitzen auf einer massiven Überversorgung (nicht zuletzt als Erbe der Senderfusion), während DasDing, cont.ra und DKultur, in weiten Teilen auch der DLF nicht oder nur auf Mittel- oder Langwelle zu empfangen sind. Aber wer braucht schon Information oder (Pop-)Kultur im Radio, wenn man schöne Flugreisen gewinnen kann.
 
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