hr schiebt hr2 weitgehend auf DAB+ ab

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Grenzwelle war übrigens vor vielen Jahren mal glühender Öffi-Verfechter, man mag es kaum glauben. Er selber glaubt allerdings auch nicht mehr.

Ist bei mir genauso. Den öffentlich-rechtlichen Rundfunk habe ich stets bevorzugt. Das war vor zehn Jahren. Den Unterschied zum Privatfunk konnte man noch deutlich erkennen.
Mit der Verflachung der ARD ist dann immer meine Sympathie zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk geschrumpft.
Und was der hr da macht lässt die ARD für mich in einem ganz anderen darstehen. Der Hörer scheint da scheißegal zu sein, und man selber ist sich da der eh der nächste nächste. Da jeder Haushalt, egal ob mit oder ohne Radio, Gebühren zahlen muss, kann man ja auch jeden Scheiß fabrizieren.
Ganz wie in der Politik.
 
Es gibt im Web zehntausende Sender zu hören, hunderte auf Sat, 100 im Kabel und ca. 20 terrestrisch.
Wenn jemand hr2 nicht mehr empfangen kann, empfehle ich den Umstieg auf einen anderen Empfangsweg wie Webstream und wenn das nicht sein soll, gibt es vielleicht einen anderen Sender, den man hören kann. Meine Güte!
 
Der SWR hatte SWR2 doch schon längst kastriert - am Ende der 90er-Jahre, als SWR 4 (damals noch SWF4) startete, wurden einige High Power-Sender in Rheinland-Pfalz, etwa in Linz oder der Eifel, ersatzlos abgeschaltet.
Der SDR war diesbezüglich etwas schlauer: Zum Start seines gemeinsam mit dem SWF realisierten Programms S4 Baden-Württemberg am 1. Januar 1991 nahm er das zweite Programm von der mit 100 KW von Stuttgart aus ausgestrahlten UKW-Frequenz 90,1 MHz, um von dort nun eben S4 zu senden. S2 Kultur, wie das dann hieß, kam auf die 1KW-Frequenz 87,9 MHz. Infolgedessen wurde reger Protest seitens der S2-Anhängerschaft laut, da die Empfangbarkeit dieses Programms eben stark geschwächt war. Für S2 Kultur und heute SWR2 wurde dem SDR dann wenige Jahre später die Frequenz 105,7 MHz zugesprochen, ebenfalls aus Stuttgart sendend. Sendeleistung: 80KW.
 
Ist bei mir genauso. Den öffentlich-rechtlichen Rundfunk habe ich stets bevorzugt. Das war vor zehn Jahren. Den Unterschied zum Privatfunk konnte man noch deutlich erkennen.
Mit der Verflachung der ARD ist dann immer meine Sympathie zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk geschrumpft.
Und was der hr da macht lässt die ARD für mich in einem ganz anderen darstehen. Der Hörer scheint da scheißegal zu sein, und man selber ist sich da der eh der nächste nächste. Da jeder Haushalt, egal ob mit oder ohne Radio, Gebühren zahlen muss, kann man ja auch jeden Scheiß fabrizieren.
Um es mit einem bekannte Werbespot zu formulieren: Nie war er so wertvoll wie heute!
Allerdings gibt es nur noch relativ wenige, hochwertige ö.R. Wellen, die man an zwei Händen abzählen kann: Das wären das Dradio mit dem DLF und DKultur, Radio eins, Funkhaus Europa, Nordwestradio, WDR III, SWR II, BR II, BR IV, mit Einschränkungen MDR Figaro und eben HR II. Mit Ausnahme von DLF, DKultur, Nordwestradio, Funkhaus Europa, SWF II, BR II und BR IV geht der Trend zu Kürzungen beim Wort und immer öfter zum häppchengerechtenRadio, um den Hörer nicht zu "überfordern". Das ist zwar immer noch eine beachtliche Programmauswahl, aber gemessen an den ö.R. Schrottwellen und an den irrsinnigen 8 Mrd. Euro, die wir den nimmersatten Anstalten jährlich in den Rachen werfen, einfach viel zu wenig.
 
Um es mit einem bekannte Werbespot zu formulieren: Nie war er so wertvoll wie heute!
Allerdings gibt es nur noch relativ wenige, hochwertige ö.R. Wellen, die man an zwei Händen abzählen kann: Das wären das Dradio mit dem DLF und DKultur, Radio eins, Funkhaus Europa, Nordwestradio, WDR III, SWR II, BR II, BR IV, mit Einschränkungen MDR Figaro und eben HR II. Mit Ausnahme von DLF, DKultur, Nordwestradio, Funkhaus Europa, SWF II, BR II und BR IV geht der Trend zu Kürzungen beim Wort und immer öfter zu häppchengerechtes Radio, um den Hörer nicht zu "überfordern". Das ist zwar immer noch eine beachtliche Programmauswahl, aber gemessen an den ö.R. Schrottwellen einfach zu wenig.

Nehmen wir fürs Protokoll noch WDR 5 in die Liste auf. ;)
 
Das schlimme ist ja auch noch, dass Schrottwellen sowohl aus öffentlich-rechtlicher, als auch aus privater Hand angeboten werden. Die Qualitätswellen gibt es dagegen nur aus öffentlich-rechtlicher Hand.
 
Alle anderen ÖR-Wellen einfach als „Schrottwellen“ abzustempeln, finde ich jedoch trotzdem noch etwas vorschnell, hat ja hier auch keiner gemacht. Denn es gibt meiner Meinung nach noch andere, öffentlich-rechtliche Radioprogramme, bei denen auch längst nicht alles in Ordnung und hochwertig ist, aber manches eben schon: hr4 finde ich ob seiner großen Rotation im musikalischen Tagesprogramm doch beispielsweise sehr hochwertig, wenn hier auch das Dilemma um die stark eingekürzten Regionalformate zu Buche geschlagen hat, was ich wiederum überhaupt nicht als hochwertig ansehe. WDR 4 hat interessante Musik-Spezialsendungen am Abend, NDR Info zu nachtschlafender Zeit ... und im Sonntagsprogramm manche interessante Wortstrecke. hr-iNFO jingelt und trailert zwar etwas viel, aber auch hier sehe ich noch gut gemachte Informations-, Gesprächs- und Reportagereihen.
Das Programm von SWR1 BW empfinde ich auch nicht nur als Schrott, Sendungen wie „Leute“, „Guten Abend Baden-Württemberg“ (v.a. wenn Herr Holtmann moderiert) oder tlw. auch die „Aktuell“-Strecken höre ich mir schon mal gerne an, wenn z.B. bei Leute die Gespräche manchmal auch etwas länger sein könnten. An SWR4 BW gefällt mir die (noch!) ausgeprägte Regionalberichterstattung, wenngleich der Rest in den letzten Jahren nachgelassen hat…

Perfekt ist an diesen von mir aufgeführten Radiowellen längst nicht alles, aber gut und hörenswert durchaus manches ... und nicht nur Schrott. Aber ist an DLF, Nordwestradio, BR 2 etc. alles perfekt?
Und manchmal muss man sich dann sein ganz persönliches Angebot halt aus mehreren unterschiedlichen Radioprogrammen zusammenschustern, was nicht die aktuell vorliegende Frequenz-Rochade des hr rechtfertigen soll.

Aber es gibt natürlich auch reine Schrottwellen in der ARD! Und diese werden wohl immer mehr. :thumbsdown:
 
Wenn ich mich recht erinnere, haben in den 70er Jahren immer wieder die Genossen um Kanzler Schmidt mit der Privatisierung des Rundfunks gedroht, um sich in der ARD den BR und SWF sowie das ZDF gefügig zu machen.

Übrigens war dem DLF-Medienmagazin die empfangstechnische Halbschlachtung von HR II keinen noch so kleinen Bericht wert. Man könnte meinen, die Medien haben sich ein konzertiertes Stillhalteabkommen verordnet. Das gibt's ja alles gar nicht! :thumbsdown:
 
Übrigens war dem DLF-Medienmagazin die empfangstechnische Halbschlachtung von HR II keinen noch so kleinen Bericht wert. Man könnte meinen, die Medien haben sich ein konzertiertes Stillhalteabkommen verordnet. Das gibt's ja alles gar nicht! :thumbsdown:

Zumindest Jörg Wagner scheint im Medienmagazin auf Radio Eins darüber berichtet zu haben, jedenfalls sieht die Webseite so aus. Gehört habe ich es noch nicht, das mache ich immer erst montags im Podcast.
 
Wird dann wohl mal endlich Zeit für die Fusion von SR, SWR und HR, mit den Landesprogrammen 1 und 4 (im Saarland 3), SWR3 aus Baden-Baden mit weiterem Fenster für Hessen (ex hr3) und einer gemeinsamen Kulturwelle aus Baden-Baden und gemeinsamen Jugend- und Infowellen aus Frankfurt.
 
Ich bin nach wie vor der Meinung, es gibt keine Proteste, weil das Programm einfach keiner hört.
Was aber nicht stimmt. hr2 hat viele Stammhörer in Hessen und darüber hinaus. Es geht hier schlicht um den Unterschied zwischen öffentlicher und veröffentlichter Meinung. Wer bestimmt, was in den Zeitungen steht? Na, also, war doch einfach.
Und an dem Meteoriteneinschlag in Rußland sind Merkel und Rösler ebenfalls schuld.
Das kommt hinzu.
Zumindest Jörg Wagner scheint im Medienmagazin auf Radio Eins darüber berichtet zu haben.
Stimmt:
Generell konzentriert sich die bislang zu beobachtende Diskussion weitgehend auf das Verhältnis des HR zu den konkurrierenden Anbietern von Mainstreamprogrammen im hessischen Markt sowie zu den Regulierern. Nur vereinzelte Anmerkungen gibt es zu dem deutlichen Paradigmenwechsel, nur noch den Mainstreamformaten HR 1, HR 3 und HR 4 eine ausgebaute UKW-Verbreitung zuzugestehen und mit HR 2 das einzige noch bestehende Programm des Hessischen Rundfunks, das den Bereich der sogenannten Hochkultur abdeckt, mit den ursprünglichen digitalen Zusatzangeboten gleichzusetzen.

Auch Kritik von Hörern ist bislang nur sehr vereinzelt im Internet lautgeworden. Die in einschlägigen Foren geführten Diskussionen werden überwiegend von Zustimmung zu diesem Schritt des HR geprägt. Zu beobachten ist dabei die teils kaum verhohlene Auffassung, klassische Kulturprogramme seien überholt, verbunden mit der Tendenz, sich in abfälliger, von Klischees geprägter Weise über deren Hörer zu äußern.

Einige Beobachter erinnert der bisherige Verlauf der Debatte an Vorgänge wie etwa in Bonn, wo mit einem Bürgerbegehren die Schließung des dortigen Opernhauses durchgesetzt werden soll. Aufgeworfen wird vor diesem Hintergrund auch die Frage nach den weiteren Konsequenzen, die dieser Präzedenzfall für die Rundfunklandschaft in Deutschland haben könnte.
Ich weiß ja nicht, welche anderen Foren im zweiten Absatz angesprochen werden. Auf Twitter finde ich abgesehen von einem Benutzer nur Gegner der Maßnahme bis hin zu der Frage, ob man jetzt auch seine Rundfunkgebühren umwidmen könne?
 
Seit der Frequenzumstellung hat die 99,6 mit hr Info bei mir "Ortssender-Qualitäten"! Und das mitten im Ruhrpott. Wurde an der Antennenanlage etwas verbessert oder hat die Frequenz jetzt mehr Power? Als noch hr2 über den Sender zu empfangen war, kam das Programm nicht so stark bei mir an.
Zur Zeit läuft auf der 99,6 die Infonacht, die interessanterweise auch durch lokale Informationen mit hr Info - Logo unterbrochen wird. Nicht schelcht gemacht. Gefällt mir.
 
Jörg Wagner schrieb:
Nur vereinzelte Anmerkungen gibt es zu dem deutlichen Paradigmenwechsel, nur noch den Mainstreamformaten HR 1, HR 3 und HR 4 eine ausgebaute UKW-Verbreitung zuzugestehen und mit HR 2 das einzige noch bestehende Programm des Hessischen Rundfunks, das den Bereich der sogenannten Hochkultur abdeckt, mit den ursprünglichen digitalen Zusatzangeboten gleichzusetzen.

Genau dieser Paradigmenwechsel ist das, worum es hier geht.
 
Leider vergessen: Der hr2-Newsletter vom 14. Februar 2013 erwähnt die Abschaltung der Frequenzen mit keinem Wort. – „Kennen Sie schon das Podcastangebot?“
 
So wird die ganze Aktion dann schöngeredet. In solchen Fällen wird immer auf das Internetangebot hingewiesen. Und das wird dann wohl die Zukunft der anspruchsvolleren Wellen sein. Das komische an der ganzen Sache ist, dass genau die Generation, die eh schon ihre Medien hauptsächlich über Internet konsumiert, ihr Radio auf dem "uncoolen" und altmodischen Wege serviert bekommt.
 
Habe mir jetzt nicht alle Kommentare durchgelesen, aber ein Ziel der Frequenzumverteilung ist ja wohl auch, den öffentlich rechtlichen Rundfunk für neue Zuhörer verfügbarer zu machen und somit attraktiv zu gestalten. Denn der klassische hr2 Hörer muss sicher weniger für das System begeistert werden, als Jemand der gewohnt ist, alles kostenlos zu bekommen. Schließlich haben die Öffis leider eher oft den Anschein von Angestaubtem und das wirkt sich dann auf deren komplettes Angebot aus und stellt das System an sich in Frage. Damit es dazu nicht kommt sollten Veränderungen doch wohl erlaubt sein und sind zunehmend sogar zwingend erforderlich!
 
So wird die ganze Aktion dann schöngeredet. In solchen Fällen wird immer auf das Internetangebot hingewiesen. Und das wird dann wohl die Zukunft der anspruchsvolleren Wellen sein. Das komische an der ganzen Sache ist, dass genau die Generation, die eh schon ihre Medien hauptsächlich über Internet konsumiert, ihr Radio auf dem "uncoolen" und altmodischen Wege serviert bekommt.

Stimmt genau! Es wird mittelfristig den teuren Kulturwellen genau so wie den Auslandsdiensten gehen: Sie werden auf's Internet abgeschoben. Dabei wird dann drei oder vier Stunden live moderiert und der Rest ist Wiederholung und Podcast.
Die dreiste Aktion mit HR II war dabei nur der erste Versuchsballon.
Diese Art von Radio können sich die Senderverantwortlichen mitsamt ihrer gebührenfinanzierten Luxusdienswagen und Luxusgehälter, bzw. Luxuspensionen bis zum Anschlag hinten reinschieben! :mad:
Vielleicht holen diese Herrschaften ja demnächst auch noch windigen Inverstmentfonds ins Haus, um den Sendebetrieb zu finanzieren. So ließen sich dann noch mehr Gebührengelder für die eigene Rundumversorgung, gedeckt durch irgendwelche für den "ö.R. Qualitätsfunk" essenzielle Gesellschaften, umleiten. Man scheint den Hals nicht voll genug zu bekommen.
 
Eigentlich könnte hr3 die 101.2 vom Habichtswald auf die Kasseler 100.1 wechseln. YOU FM bekäme dann die 101.2, da hr3 vom Hohen Meißner ja mit 100 kW. hr1 kommt schließlich auch mit einer Stadtfunzel in Kassel aus. Das wäre zumindest ein vernünftiger und angemessener Tausch.
Der hr wird das aber bestimmt nicht so sehen.
 
@schneeschmelze
woher nimmst du deine Weisheit mit den Hörerzahlen???
da bitte ich doch mal um Belege!!!

Die Tagesreichweite ist 114 T, rund 72% davon aus Hessen selbst. Das ist in etwa harmony Niveau. Ob das jetzt viel oder wenig für ein Kulturprogramm ist kann ich gar nicht einschätzen. In jedem Fall aber deutlich hinter hr-info.
 
Noch nicht einmal die FAZ hat sich (bisher) ueber diesen ungeheuerlichen Vorgang aufgeregt.
Für die hr2-Hörer in der Frankfurter FAZ-Redaktion hat sich ja nichts geändert - im Gegensatz zur Einstellung des alten hr1 vor neun Jahren.

Schwarz-gelb macht im Wahljahr das Kulturprogramm in Hessen platt
Stimmt. Und an dem Meteoriteneinschlag in Rußland sind Merkel und Rösler ebenfalls schuld.
Dass Roland Koch den hr-Rundfunkrat völlig umgebaut und Helmut Reitze als Intendant quasi persönlich ausgesucht hat, dürfte aber genauso wenig zu bestreiten sein wie der Umstand, dass der einst so aufmüpfige hr unter Reitze wesentlich unpolitischer, kommzieller und schwarz eingefärbt wurde.

Wird dann wohl mal endlich Zeit für die Fusion von SR, SWR und HR
Ich habe ja schon mehrfach hier im Forum darauf gewettet, dass wir genau diese Fusion noch in diesem Jahrzehnt erleben werden.
 
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