Ist das Format "Schlager" wieder im Kommen?

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Nein, ich meinte z.B. Künstler wie Hannes Wader, Konstantin Wecker, Reinhard Mey, Hagen Rether, Wolf Biermann etc., also keine volkstümlichen Musiker oder so wie die Amigos, oder so, sondern wirkliche Liedermacher.
 
Ja Reinhard Mey könnt ich mir auch vorstellen wieder mehr davon zu hören auch K. Wecker ist nicht verkehrt mal hier und da eingestreut im Programm...ich mag bloß den Begriff Liedermacher irgendwie net so wirklich.Das klingt etwas merkwürdig....fast wie "Minnesänger" :) naja

Verzichten wiederum könnte ich gut und gerne auf Wolf Biermann, den möchte ich nicht im Radio hören!
 
Übrigens: früher hätte man, wenn es da schon das Medium Radio gegeben hätte, den Händel oder Bach als Rock Classics bezeichnet. O-Ton von einem Metal Freak, der auch das Thema Schlager höchst amused mit verfolgt.
 
Endlich hat die Branche den Wert der Promo-Werbung erkannt und einen unverschlüsselten (!), multimedialen Volksmusiksender in Betrieb genommen, der europaweit über Astra zu empfangen ist. Zwar ist der Sender auch nur ein reiner Werbeträger, aber immerhin werden Musikvideos in ganzer Länge ausgestrahlt und zu bestimmten Zeiten Drittproduktionen geboten, die die Zielgruppe interessieren dürften. Geschickterweise werden sämtliche Bestellinformationen in die Musikclips eingeblendet und Alben massiv beworben, die andernorts nur in langweilen Dauerwerbespots angepriesen werden (Shop24 und ähnliche Nervtöter.)

Damit dürfte die Rücklaufquote höher sein als beim terrestrischen Dudelradio, das schon lange mit den hohen Sendekosten kämpft. Außerdem steht zu erwarten, dass der aggressiv-eintönigen Promotionswalze der Zeitungsradios samt angeschlossener öffentlich-rechtlicher Hilfsdistributoren dank heterogener multimedialer Nischenversorgung allmählich der Saft ausgeht. Der Mensch unserer Tage lässt sich nicht unablässig mit demselben Mix abspeisen und nutzt die mediale Vielfalt, die er vorfindet. Erkennt die Zeichen der Zeit!

Man kann nur hoffen, dass diese Kanäle auch im (digitalen) Radio Schule machen, dann könnte man dem Käufer mittels ähnlich gearteter Angebote mit verhältnismäßig wenig Aufwand auch andere deutschsprachige Genres vom Schlager bis zum Alpen- oder Deutschrock schmackhaft machen und für die nötige Innovationskraft sorgen. Dieser Sender richtet sich nämlich besonders an die Zielgruppe der Freunde des traditionellen "volkstümlichen Schlagers", der Schwerpunkt liegt auf bekannten Interpreten und die Hauptproduktschiene ist der Sampler. Aber ein Anfang ist gemacht
 
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Reinhard Mey würde ich da eher zu der Gruppe Liedermacher zählen. Weder Schlager noch sonst etwas.
Auf neudeutsch heißen die Singer-/Songwriter und davon hört man im dt. Radio dann doch öfter mal was, nur eben nicht in dt. Sprache. Davon ab sind die musikalischen Ergüsse von Reinhard Mey mehr oder weniger am Ende, denn im Mai hat er nach eigenem Bekunden sein letztes Album veröffentlicht. Kurz vorm Fest gibts noch einmal eine Art Best-of-Doppelalbum und dann ist wohl Schluß. In Anbetracht des Alters von Reinhard Mey durchaus verständlich, auch wenn man ihm seine mehr als 70 Jahre nicht ansieht. Ihn öfter mal im Radio zu spielen, wäre dennoch wünschenswert. Es gäbe eine ganze Reihe von Titeln, die durchaus ins heutige Dudelradiokonzept reinpassen würden.

Was diesen Melodie-Express und das dazugehörige TV-Progeramm namens "Melodie" angeht, ist das streng genommen ein Ösi-Programm, das schon eine ganze Weile vor sich hinsendet. Dass das Konzept auf Dauer aufgeht, kann ich mir nur schwer vorstellen, denn momentan ist das ein nur schwer erträgliches Dauerwerbefeuer, übrigens auch für die, die zur direkten Zielgruppe gehören. Da muss noch viel mehr Vielfalt rein, um das Programm wirklich ernst zu nehmen. Angeblich will man das Programm ja im kommenden Jahr weiter ausbauen. Schaun mer mal. Momentan ist GoldstarTV noch glasklar die bessere Alternative, wenns dann unbedingt Schlager und Artverwandtes sein muss.
 
Ich verstehe das nicht. Worauf basieren diese Befürchtungen und Ängste vor einer Verflachung? Und wäre ein reines Schlagerradio, wie hier immer gefordert, nicht eine Verflachung? An das einseitige Dudeln von deutschen Schlagern kann ich keinen Anspruch und keine Qualität erkennen.

Bezogen auf WDR4 kann man dieses Argument durchaus anerkennen. Es kann aber nicht sein, dass ein oligopolistischer (von wenigen Anbietern mit übereinstimmenden Interessen kontrollierter Werbemarkt) alle Schlagersender systematisch verhindert, weil er am Zielgruppenschwerpunkt nicht interessiert ist; das gilt zumindest insofern, als man das verstaubte Credo der Branche aus den frühen 90ern als "unumstößliche" Entscheidungsgrundlage erachtet, und seit damals ist weder eine nennenswerte Marktforschung noch eine Neubeurteilung der Zielgruppen erfolgt.

Überhaupt ist der ganze Radiobetrieb mit dem Aufkommen des printnahen Radiovorfelds Mitte der 90er-Jahre eingerostet und seitdem gegen jede Zustandsänderung immun. Dass das nicht gutgehen kann hat mittlerweile sogar der letzte Heuler begriffen aber noch größer als die Existenzangst ist die Handlungsscheue der Branche, die lieber noch mal an allen Registern der eindimensionalen Hitpromotion zieht und die wenig erpressungsresistenten öffentlich-rechtlichen Musikwellen unter ihre Knute zwingt.

So gesehen machte das langjährige Gegenargument - wenn der deutsche Radiowerbemarkt Schlagerwellen schon dermaßen strikt verbietet, ist zumindest ein öffentlich rechtlicher Schlagersender vonnöten - schon Sinn.

P.S.: Warum über die sattsam bekannte Researching-Tätigkeit hinaus keine Marktforschung erfolgte liegt doch auf der Hand: WIR sind der Markt, was im Radio läuft bestimmen allein WIR. Konkurrenz lassen WIR erst gar keine hochkommen und wer Radio hören möchte kriegt geboten was WIR ihm vorsetzen. Basta. Der wirtschaftliche und technische Erfolg des Internet-Protokolls stellt für die Vertreter dieser Gesinnung ein veritables Problem dar, das die Branche nicht in den Griiff kriegt.

gibt es in Südtirol genau so ein Schlagerradio alter Machart, wie wir es "früher" hier hatten. Und wie es laut Beraterzunft eigentlich ja gar nicht mehr funktionieren kann.

Da gibt es auch keine Zeitungswirtschaft, die sich den Radiowerbemarkt nach ihrem Gusto zurechtschneidern kann und das Radio jahrelang als substanzloses Nebenher-Medium für Zeitungsmuffel verstand, eine demographische Gruppe (??), über deren genaue Beschaffenheit und Erwartungshaltung man bis heute fast nichts weiß.
 
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Momentan ist GoldstarTV noch glasklar die bessere Alternative

Gibt's aber blöderweise nicht für lau und ein Musiksender, für den man bezahlen muss, erreicht verhältnismäßig wenige Leute und taugt kaum für Promotionszwecke. Naja, ausgewählte Kabelkunden und Sky-Abonnenten dürfen ihn ja gucken.

Nach dieser Logik dürfte es auch keinerlei Klassikprogramme mehr geben.

Öffentlich-rechtliche Klassikprogramme gebietet der "Kulturauftrag", private Klassikwellen nehmen dem Dudelkonsortium nix weg.

Andreas Gabalier, all das sind 1a Beispiele dafür, daß Schlager quer durch ALLE Altersschichten gehört werden.

Der ORF veranstaltet mehrmals jährlich seine Starnächte, wo neben Gabalier auch die Edlseer, die Zellberg Buam (etc pp.), Alpenrocker und diverse moderne Schlagerinterpreten auftreten. Es ist unglaublich was dort abgeht - die wogende Masse ist in der Regel deutlich unter 50, die meisten dürften zwischen 25 und 45 Jahre alt sein. Im deutschen Radio ist diese Altersgruppe Niemandsland - in Ösi-Land großteils auch.
 
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Um sowas zu erleben braucht es kein Ösi-Land. Da reicht ein Besuch der sogenannten Filmnächte am Elbufer in Dresden. Was da bei den Konzerten diverser "Schlagerfuzzis" abgeht, dürfte das Grauen für alle Format- und Kategorisierungsfanatiker sein. Das sind riesige generationsübergreifende Partys.

Was Goldstar betrifft, würde ich das nicht unterschätzen. Sky alleine hat nach eigenen Angaben inzwischen über 3,5 Mio. Abonnenten allein in Deutschland, wobei Goldstar ausschließlich nur über die Sky-Plattform empfangen werden kann. Damit ergibt sich eine theoretische Zuschauerzahl, die man bei Betrachtung der Einschaltquoten so manch anderer Sender und Sendungen zumindest zur Kenntnis nehmen sollte.
 
Was Goldstar betrifft, würde ich das nicht unterschätzen. Sky alleine hat nach eigenen Angaben inzwischen über 3,5 Mio. Abonnenten allein in Deutschland, wobei Goldstar ausschließlich nur über die Sky-Plattform empfangen werden kann. Damit ergibt sich eine theoretische Zuschauerzahl, die man bei Betrachtung der Einschaltquoten so manch anderer Sender und Sendungen zumindest zur Kenntnis nehmen sollte.


Naja, die 3,5 Mio. gucken nun aber nicht unbedingt diese Sendungen, nur weil sie es können. Bestimmt haben 70 Mio. Menschen auch ´ne Glotze. Und dennoch haben wir bei 20 Mio. Rentner nicht annähernd 10 Mio. Zuschauer des "Alpenglühens der Volksmusik" (wie diese Sendungen dann eben so heißen ;)
Das "Adventsfest der 100 000 Lichter" hatte 19,7% und 5,57 Mio. bei den Ü49-jährigen. Jedoch nur 6,5 % oder 660 000 Jüngere für diese Sendung.
 
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So gesehen machte das langjährige Gegenargument - wenn der deutsche Radiowerbemarkt Schlagerwellen schon dermaßen strikt verbietet, ist zumindest ein öffentlich rechtlicher Schlagersender vonnöten - schon Sinn.
"Verbietet" würde ich nicht sagen. Warum ist in Rheinland-Pfalz RPR2 durch Big FM ersetzt worden? Warum spielt in Schleswig-Holstein der Privatsender NORA keine deutschen Schlager mehr? Keiner hat in Schleswig-Holstein das Spielen von deutschen Schlagern verboten, auch nicht in Mecklenburg-Vorpommern. Klingt merkwürdig, aber anscheinend vermissen die dortigen Hörer so ein Programm nicht. Ich bin oft in diesen Bundesländern und habe noch nie diesbezüglich eine Beschwerde gehört.
 
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Der ORF veranstaltet mehrmals jährlich seine Starnächte, wo neben Gabalier auch die Edlseer, die Zellberg Buam (etc pp.), Alpenrocker und diverse moderne Schlagerinterpreten auftreten. Es ist unglaublich was dort abgeht - die wogende Masse ist in der Regel deutlich unter 50, die meisten dürften zwischen 25 und 45 Jahre alt sein. Im deutschen Radio ist diese Altersgruppe Niemandsland - in Ösi-Land großteils auch.

Diese Sendungen sind in der Tat sehr interessant, da dort das Publikum überraschend jung ist. Im deutschen Fernsehen hingegen scheint man peinlich genau darauf zu achten, daß niemand unter 60 im Publikum sitzt, um bloß nicht das vorgeschiebene Argument, Schlager/Volksmusik wäre nur etwas für Rentner, zu entkräften.

Vielleicht wurde ja auch deswegen das diesjährige OpenAir des ORF nicht mehr im ZDF übertragen?!
 
"Verbietet" würde ich nicht sagen. Warum ist in Rheinland-Pfalz RPR2 durch Big FM ersetzt worden? Warum spielt in Schleswig-Holstein der Privatsender NORA keine deutschen Schlager mehr? Keiner hat in Schleswig-Holstein das Spielen von deutschen Schlagern verboten, auch nicht in Mecklenburg-Vorpommern. Klingt merkwürdig, aber anscheinend vermissen die dortigen Hörer so ein Programm nicht. Ich bin oft in diesen Bundesländern und habe noch nie diesbezüglich eine Beschwerde gehört.

Na, wem gehören denn die vielen netten Sender, und wer verfolgt mit dieser Art von Formatierung welche (nicht nur meiner Meinung nach untauglichen) Ziiele, lieber Berry? Als nächstes behauptest du wahrscheinlich alle Hörer persönlich befragt zu haben etc.

Wenn Frau Weber bei WDR4 die Schlager rausschmeisst lobst du ihr Verhalten vermutlich als "überfällig", "zeitgemäß" und "hörerfreundlich". Bis dahin hältst du an der 50:50-These fest, aber nur so lange sie der offiziellen WDR-Linie entspricht. Was müssen die für eine Freude an dir haben.
 
Habe nebenbei gerade Radio Paloma laufen übers Internet. Das ist wie Balsam auf die Ohren als das Dauerbeschallen mit Liedern die man nicht versteht. Kristina Bach war auch mit dabei, wird bei MDR1 -Radio Sachsen nicht mehr gespielt.:cry:
 
Wie sieht es denn bei SWR4 BW/RP aus? Mein Vater hört diesen Sender - so gut wie jedes Mal wenn ich bei ihm im Auto mitfahre, läuft ein hoher Anteil an deutscher Schlagermusik. Im Moment läuft gerade ab 21.00 bis 0.00 die "Schlagerparade". Ich selbst bin kein Schlagerfan, aber das tut hier nichts zur Sache.
 
Radio Paloma hat auch eine Rotation und das gefällt mir nicht. HR 4 hat da schon mehr zu bieten, zum Beispiel den sogenannten Überraschungseffekt. Bei Radio Paloma rechnet man mit den Titeln, die da kommen. Außerdem würde ich mir diesen Sender schon allein deshalb nicht antun, weil Annemarie Eilfeld da moderiert. Höchstens bei diesem Schlagermarathon oder wie der auch immer hieß, habe ich zugehört. :)
 
Die ist schon längst zu radioB2 gewechselt, das macht das Programm aber auch nicht viel besser. Für WDR 4-geplagte Ohren ist es zwar eine Art Rückkehr in alte Zeiten, aber hr4 macht es da schon um Welten besser.
 
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