AW: JUMP – Wie lange wird noch gehüpft?
Und hier mal was zum "öffentlich-rechtlichen Anspruch"
Wie nennt man ein Radiointerview, bei dem der Moderator Fragen stellt, als Antwort aber nur vorproduzierte O-Töne abgespielt werden? Richtig: Man nennt es fingiert. So geschehen bei MDR Jump.
Den kompletten Artikel "Gespräche mit der Bandmaschine":
http://www.l-iz.de/Bildung/Medien/2011/03/Tino-Rockenberg-Gespraeche-mit-der-Bandmaschine.html
Zitat:
>>> „Wie konnte aus diesen einzelnen Tönen ein komplettes Interview werden - warum sendet MDR Jump fingierte Interviews?“ lautete deshalb eine Frage der L-IZ, die Minuten darauf zu Jump-Pressesprecher Jens Borghardt wanderte. Eine Reaktion blieb zunächst aus. Erst auf erneute Anfrage einige Tage später schrieb Borghardt: „Bitte wenden Sie sich mit Ihrer Anfrage an die Hauptabteilung Kommunikation in Leipzig.“
Gesagt, getan. Die Frage „Warum sendet MDR Jump fingierte Interviews?“ samt der Bitte um eine Stellungnahme wanderte am 17. März zu Kathrin Guggenberger von der MDR-Hauptabteilung Kommunikation. Hier gab es schließlich eine Antwort.
Susanne Odenthal schrieb: „Es handelt sich um ein Angebot der ARD, für die Carsten Vick aus Osaka gerade umfassend berichtet. Jede Hörfunkwelle hat auf diese Interviews Zugriff und es steht jedem Programm frei, den Reporter oder Korrespondenten als 'seinen' anzukündigen. Andere Landesrundfunkanstalten handhaben dies übrigens genauso. Wenn JUMP also Carsten Vick als seinen Korrespondenten vorstellt, hat das etwas mit Identifikation mit dem eigenen Programm zu tun. Das ist legitim und effizient. Im Übrigen hat der Moderator das Interview weder als 'live' noch als 'exklusiv' angekündigt.“
Was macht an diesen Sätzen stutzig? Richtig: Die Antwort hat nichts mit der Frage zu tun. Wir fragten nach fingierten Interviews – der MDR äußerte sich zur umstrittenen Praxis, ARD-Reporter als die eigenen vorzustellen. Wieder einmal hat sich die Presseabteilung der Methode der ausweichenden Antwort bedient. Die Hauptabteilung Kommunikation scheint in letzter Zeit gern darauf zurückzugreifen – besonders wenn es um unkomfortable Fragen geht. <<<
Da merkt man, wie die Nerven derzeit blank liegen. Wieso ist Jens Borghardt nicht in der Lage diese Frage zu beantworten. Und man wird in die Zentrale verwiesen. Es ist nicht seine Aufgabe darauf zu antworten?
Grundsätzlich muss man aber nicht alles nach- /mitmachen. Damit verspielt man nur Glaubwürdigkeit. Man könnte auch ’Ross und Reiter’ nennen. Beispiel; ’... es berichtet Carsten Vick vom Norddeutschen Rundfunk...’ und es nicht als selbst geführtes Interview ’verkaufen’. Ich denke, es versteht auch ein JUMP-Hörer. Zur Not erklären was NDR, DLF, BR, ... ist.
Was die wenigsten dabei bemerkt haben ist, vor Jahren nannte sich der ’Interviewer’ Tino Rockenberg noch mit seinem ’bürgerlichen’ Namen Jörg Spranger.
So etwas erlebst du nur mit JUMP!