Dann brauchts auch keinen "erzwungen freiwilligen" Beitrag mehr. Die Mitarbeiter des derzeitgen Gebührenservice würden sich dann eben entsprechend um die Aboverwaltung und Passwörter kümmern. Wer freiwillig zahlt, bekommt das volle Programm. Wer nichts zahlt, bekommt gar nichts. Und wer nichts davon in Anspruch nehmen will, der muss auch nicht zahlen und hört Privatradio. Ein fairer Kompromiss!
Unverschlüsselt und linear für alle frei empfangbar blieben die Programmangebote des DLR.
Da ist sie wieder: Die fast völlige Abschaffung des ÖRs.
Wer den will, soll doch bezahlen! Wie ich schon irgendmal schrieb: ich wünschen jenen, die so argumentieren, mal ein halbes Jahr Zwangsradiohören (und -TV) in Kanada oder den USA.
Das öffentliche Radio, sofern es überhaupt als solches bezeichnet werden kann, bietet höchstens noch ein oder hier und da zwei örtlich empfangene Wellen, mit vielen Wiederholungen oder Übernahmen von anderen Sendern (vor allem der BBC), eine davon oft ein Uni-Radio. Sonst jede Menge Schrott: Hits, Oldies, albernes Geschwätz, jede Menge Werbung, non-kommerzielle Sender haben einen schweren Stand, zu überleben, müssen ebenfalls auf Werbung zurückgreifen.
Noch schlimmer das TV: Zeigt das Öffentliche (z.B. in Kanada) eine Serie, kann es sein, dass die mittendrin aufhört, weil man kein Geld mehr hat, weitere Folgen zu kaufen. Dann unterbricht man die gerade ausgestrahlten Folge und ruft zu Spenden auf, nicht immer erfolgreich. Und kein Mensch abonniert einen Sender wegen einer oder zwei Serien.
Nun weiss man längst: Jenen, die den ÖR bei uns abschaffen wollen, passt oft einfach die politische Richtung nicht, die Gebühren sind oft nur ein Scheinargument. Denn auch noch für ungewünschte Meinung, "Haltung" und Gendern bezahlen..Sehen jene ja gar nicht ein.
Gleichwohl muss der ÖR sparen, besonders im Radiobereich, sonst wird man ihn zwangsweise zusammenstutzen. DLF mit Info-, Kultur- und Jugendprogram, die letzten beiden in Kooperation mit den Landesfunkanstalten mit regionalen Fenstern, in jedem Bundesland eine wirkliche Landeswelle mit Aktualiät , Hintergrund, regionalen Nachrichten und Unterhaltung (statt der albernen Oldiewellen); dazu bundesweite Pop-,Schlager-/Volksmusik- und Klassikwellen, die gemeinschaftlich produziert werden, würde all das gestrafft anbieten, das wir jetzt schon haben, aber eben nicht mehr in mehrfacher Kopie.
Schon klar, das würde profunde rechtliche Änderungen voraussetzen, und das mag im Moment auch irgendwie weltfremd klingen. Aber Änderungen kommen eh...und besser, sie werden jetzt schon von den ÖRs entwickelt, als dass der ÖR eines Tages durch die Politik zum Abschalten von Programmen gezwungen werden.