Kai Gniffke und die Reformen im öffentlich-rechtlichen Hörfunk

Ich denke mal das dem Hörer/Zuschauer relativ egal ist, ob "sein Sender" nun zu der oder der Anstalt gehört. Der entscheidende Punkt wäre wahrscheinlich eher, dass das Programm so bleibt wie es ist. Und um es an einem Beispiel konkret zu machen: Ob nun Bremen 4 vom NDR oder von der Anstalt Radio Bremen produziert wird, ist dem Großteil der Nutzer höchstwahrscheinlich ziemlich gleich. Von Bedeutung wäre nur dass das Programm weiter Bremen 4 heißt. Auf diese Weise ließe sich vielleicht ein Weg finden größere Einsparungen auf der Verwaltungsebene vorzunehmen, ohne das gleich ganze Programme dran glauben müssen.
 
In Sachen SR und RB sind es im Grunde ja nur die Radioprogramme, die relevant sind. Beim TV sinds ohnehin nur stundenweise Fenster im Programm des NDR bzw. SWR. Und ob die Redaktionen da nun unterm Dach des NDR oder weiter unter RB bzw. SR/SWR arbeiten, ist eigentlich völlig schnuppe.
Ich kenne die Örtlichkeiten des RBs nicht, aber durchaus das Landesfunkhaus des SR auf dem Hallerg in Saarbrücken. Vielleicht solltest du dich auch mal über die Organisationsstruktur von SR oder RB informieren.

Du wirst schnell feststellen: Eine vollwertige Rundfunkstation ist etwas anderes als eine Teil-Rundfunkanstalt (geschweige denn ein Regionalstudio), wo gerade noch ein paar Regionalprogramme produziert werden.

Davon abgesehen kosten zwei "ausgedünnte" Radioprogramme noch immer mehr als nur eins. Fünf oder sechs garantiert signifikant mehr.....Also gibt es bei den Programmen noch immer jede Menge Einsparmöglichkeit, zumal die Programme ja überwiegend nur noch inhaltsleere Musikstationen sind, die halt Pop, Odies oder Sonstiges runterleiern und ausser Kurznachrichten sonst fast nichts anbieten (Kultur- und Infowellen ausgenommen).

Das Problem ist aber wirklich eben der ausgeprägte "Länderegoismus". Für den Saarländer ist der SR ein unverzichtbarer Bestandteil seines Alltags". Für die meisten Saarländer zumindest.

Ich höre übrigens SR2 ausgesprochen gerne, SR-1 könnte man getrost sofort abschalten, ebenso wie die Antenne, die weder eine sinnhafte Programmstruktur noch eigene Sendungen hat und in der jetzigen Form einen ziemlich chaotischen Gemischtwarenladen darstellt.
SR-3 ist wenigstens annähernd so etwas wie ein Landesprogramm.

Es ist in der Tat so, dass ausgerechnet die Kleinen oftmals die besseren Programme machen. Wenn ich mir den SWR anschaue: SWR-1 zum Sterben langweilig, SWR-2 viel zu klassiklastig, SWR-3 todlangweilig (ich weiss, mancher mag noch immer Zeus & Co.) SWR-4 war überwiegend langweilig, wird gerade demontiert, SWR-Info eine lieblose Wiederholung von Infoblöcken...Gesamtnote: Ein schlechtes Mangelhaft...Dagegen kommt der SR noch gerade auf ein "Befriedigend".
 
Ich denke mal das dem Hörer/Zuschauer relativ egal ist, ob "sein Sender" nun zu der oder der Anstalt gehört.
Bei eben den 2 genannten Sendern aus HB und SB glaube ich das gerade ganz und gar nicht.
Und da das Thema von den jeweiligen Landesparlamenten (und nicht von der ARD oder Gniffke oder der KEF) kommen müsste, vergleichbar einer Fusion dieser Länder mit NDS bzw. RP und wohl nie kommen wird, erübrigt sich das eigentlich.
Und deshalb braucht Gniffke da gar nicht darauf einzugehen. Wozu auch.
 
Gerade die sparsamsten Anstalten schließen zu wollen, ist schon bemerkenswert

Bemerkenswert clever. Kein Mensch behält den Anhänger und verkauft das Auto, wenn er weiter von A nach B will. Da kann der Anhänger noch so sparsam beim Spritverbrauch sein.

Viel sinnvoller als die Fusion der kleinen Anstalten mit NDR bzw. SWR sind weitreichende Kooperationen in Technik, Verwaltung und Programm, die es bereits seit langem gibt und die stetig ausgebucht werden.

Übrig bleibt von der Anstalt noch die Intendanz, das Justiziariat und die Leuchtreklame am Funkhaus. Alles Dinge, die Geld kosten und keine Minute Programm bringen.
 
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Hinzu kommen noch die Stromkosten für die GNS in Walle und am Schoksberg bzw. auf der Göttelborner Höhe, die man im Falle einer Integration der Landeswellen "NDR 1 Radio Bremen" und "SWR 4 Saarland" in den NDR bzw. SWR auf den meisten Frequenzen ersatzlos abschalten kann, da die überregionalen Programme auch über die angrenzenden Sendeanlagen Steinkimmen-Ganderkesee und Saarburg ausgestrahlt werden.

Die Funkhäuser kann man vermieten, die dann nicht mehr benötigte Studiotechnik von Bremen Vier oder SR 3 auf ebuy veräußern.
 
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Du weißt aber schon, dass Saarburg bei weitem nicht das ganze Saarland erreicht? Die Göttelborner Höhe wird notwendig bleiben. Die Füllsender des SR ließen sich vielleicht abschalten.

Bei Bremen und Steinkimmen hast Du allerdings Recht.
 
Speziell der mdr wurde vom Spiegel einst sogar "Stasi-Stadl" betitelt, nicht ganz zu Unrecht wie man heute weiß.
Wenn man sich nach dem Lesen dieses Artikels etwas treiben lässt, kommt man ganz schnell zu den Reformvorschlägen, die der damalige Intendant des MDR, Udo Reiter, Anfang 1997 als ARD-Vorsitzender unterbreitet hat. SR und RB sollten aufgelöst werden, der SFB war Reiter auch ein Dorn im Auge...

Neben einigen anderen Dingen, sagte der damalige Intendant des SFB, Dr. Günther von Lojewski am 15.3.1997 in der „Berliner Zeitung“ zum Thema: (https://www.berliner-zeitung.de/arc...andkastenspiele-habe-ich-hinter-mir-li.460784):
Sollen doch ARD und ZDF erst einmal ihre Hausaufgaben machen. Da sehe ich in Kooperationen und Synergien noch manches Reformpotential. Auch über eine Konzentration bestimmter Programmsparten ist bestimmt nachzudenken.
Heute, also über 26 Jahre später, reden die Intendanten noch immer von Synergien, wollen die Spartenredaktionen (Verbraucher, Reise, Gesundheit, Lifestyle...) in einzelnen Anstalten konzentrieren, die Mediatheken zusammenführen etc. Man könnte den Eindruck gewinnen, daß seitdem niemand seine Hausaufgaben gemacht hat. Wie schrieb die TAZ am 15.4.1997 so schön (https://taz.de/Richtiger-Zeitpunkt-wichtige-Frage/!1405091/):
Der apokalyptische Reiter ist in den ARD-Anstalten vor allem wegen eines gefürchtet: Er könnte ihre Augen dafür öffnen, wie nah das Ende ist. Sie aber wollen lieber mit geschlossenen Augen untergehen.
Wäre der rbb-Skandal nicht gewesen, würden sie noch heute schlafwandlerisch in Richtung Abgrund taumeln. Jetzt sind wenigstens die Augen geöffnet.

Randnotiz: „Ich wollt noch kurz sagen, daß - man hat mir vorhin mitgeteilt, daß ich nicht mehr weiter zu kommen brauche...“ Mit diesen Worten verabschiedete sich Dr. med. Thomas Dietz nach 15 Jahren ganz kurz und überraschend am Ende von „mdr um 4“ am gestrigen Donnerstag von den Zuschauern. Der Rentneranteil im Sendegebiet des MDR liegt bekanntlich bei über 20% und das beliebteste "Dritte" wirft ausgerechnet den "Leichter leben" Doc (bisher donnerstags aller 14 Tage) hochkant aus dem linearen Nachmittagsprogramm. Die dort angesprochenen Themen passen wohl nicht mehr so sehr zur neuerdings avisierten jüngeren Zielgruppe. Vielleicht wird dafür diese Bastelstunde auf Kindergartenniveau ausgeweitet.
 
Was genau wird denn jetzt konkret "reformiert", abgesehen davon, dass allerorten (MDR, Bayern 2) der Sparstift angesetzt wird? An die Einstellung ganzer Wellen wie SWR AKTUELL oder MDR SPUTNIK traut man sich nicht ran.

Der "Behördenapparat" ARD ist in seiner Entscheidungsfindung viel zu träge.Man hängt den Entwicklungen immer um Jahre hinterher. Siehe die Qualität der Webstreams. In wiefern reagiert man beim "Beamtenfunk" denn auf die aktuelle Zuwanderungswelle? Nach meinem Empfinden gibt es in keinerlei Weise angepasste oder auf die aktuellen Migrationsbewegungen ausgerichtete, zusätzliche Angebote -weder linear noch digital. Bis heute existieren in Deutschland keine linearen Angebote für Ukrainer. In etlichen europäischen Ländern werden Radiosender für Ukrainische Staatsbürger angeboten, sogar auf den Kanaren über DAB, dabei dürfte die Zahl der Kriegsgeflüchteten aus der Ukraine dort gegen Null tendieren. In Deutschland muss man sich mit Mediatheken und schlecht klingenden Streams herumplagen. Die Websites und Portale der ARD gibt es nicht einmal auf Englisch!

Es sollte ganz anders laufen: Webangebote, Streams, Mediatheken, Audiotheken usw. nur noch gegen Zahlungsnachweis mit persönlicher ID/Code zur Freischaltung, alle anderen, die nicht dafür zahlen (wollen) bekommen nur die Info, dass das Angebot kostenpflichtig ist. DVBT2 und Sat grundverschlüsseln. UKW abschalten, bei DAB muss auch ähnlich wie beim TV eine Art Codierung implementierfähig sein. Ansonsten lineares Radio komplett abschalten, will man ja sowieso nicht.

Dann brauchts auch keinen "erzwungen freiwilligen" Beitrag mehr. Die Mitarbeiter des derzeitgen Gebührenservice würden sich dann eben entsprechend um die Aboverwaltung und Passwörter kümmern. Wer freiwillig zahlt, bekommt das volle Programm. Wer nichts zahlt, bekommt gar nichts. Und wer nichts davon in Anspruch nehmen will, der muss auch nicht zahlen und hört Privatradio. Ein fairer Kompromiss!

Unverschlüsselt und linear für alle frei empfangbar blieben die Programmangebote des DLR.
 
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Ich bin nicht für eine Abschaffung, aber was mich so stört, ist, dass die immer behaupten kein Geld zu haben. Und die kriegen den Hintern nicht hoch, sich der Zeit anzupassen. Jede Anstalt wurstelt vor sich hin. Aber man müsste nicht aus der Binnensicht argumentieren, sondern auch aus Sicht der Nutzer.

Warum braucht man ARD und ZDF. Letzlich sind Verbrauchermagazine und auch die Nachrichten doppelt und dreifach. Man könnte viel mehr in der Breite anbieten, wenn nicht alle dasselbe machen. Ein Tagesereignis journalistisch aufzuarbeiten machen die ja dutzendfach parallel. Das bindet Ressourcen. Und was ARD und ZDF auch gerne vergessen, man kann sich auch noch aus privaten Medien informieren - und das muss nicht zwangsläufig schlechter sein. Die tun ja immer so, als hätten die die Weisheit mit Löffeln gegessen. Natürlich machen die schon gute Arbeit, aber vielleicht wird der Verbraucher auch mal gefragt. Denn dessen finanzielle Lage ist den Sendern egal, man hat zu blechen. Wenn aber bei den Sender das Geld nicht reicht, ist das Gejammer groß. Und hier muss viel mehr Flexibilität her. Erst sagt Gniffke z. B., dass ein Sender verschwinden soll, doch bis heute weiß keiner, welcher. Komisch, warum kündigt er es so vollmundig an. Und außerdem sind das ja alles Personen, die selber finanziell nicht schlecht dastehen. Und das finde ich eigentlich zynisch von denjenigen.

 
Es sollte ganz anders laufen: Webangebote, Streams, Mediatheken, Audiotheken usw. nur noch gegen Zahlungsnachweis mit persönlicher ID/Code zur Freischaltung, alle anderen, die nicht dafür zahlen (wollen) bekommen nur die Info, dass das Angebot kostenpflichtig ist.
Dem würde ich gerne einmal sehr deutlich widersprechen. Ich soll jetzt noch bezahlen, wenn ich eine Sendung / Beitrag hören möchte, bei dem ich es nicht geschafft habe pünktlich am Radio zu sein? Was ist das denn für eine Logik?

Mittlerweile finde ich (wir sind ja noch beim Radio) die Inhalte in der ARD Audiothek viel besser als das "klassische" Radio. Da zahle ich lieber meinen Beitrag als für's Radio. Da ist schon viel Qualität zu finden. Die Inhalte kann man natürlich auch im Radio bringen, wenn man dann wollte. Daran scheitert es doch. (Daher finde ich das "Schimpfen aufs Digitale" völlig daneben.)

Die ARD hat richtig gute Leute, nur die versteckt man. Heute morgen ARD-Journalistin Natalie Amiri bei Apokalypse & Filterkaffee. Fand ich super und trotz des Themas "Nahost" auch nicht zu schwer. Sowas könnte man doch statt dieser nichtssagenden und "Gute Laune"-Morningshows wie bei NDR2 machen, das würde den ÖR aufwerten statt in einem privaten Podcast.
 
@Sprollywood.:

Herr, laß Hirn regnen....
Du beschwerst dich über die Langsamkeit des "Beamtenfunks" und willst neue Bürokratiemonster schaffen. Was muss man eigentlich nehmen, um auf solche weltfremden Ideen zu kommen?
Webangebote, Streams, Mediatheken, Audiotheken usw. nur noch gegen Zahlungsnachweis mit persönlicher ID/Code zur Freischaltung
Laß mal überlegen, gibt es nirgendwo auf der Welt. Und davon ab, wer sollte diesen bürokratischen Irrsinn bezahlen? Wir leben hier nunmal nicht in der kleinen Schweiz oder im kleinen Österreich. Bei sowas muss man hier zwangsweise in anderen Dimensionen denken. Und da stehen Aufwand und Nutzen halt irgendwann in keiner Relation mehr zueinander. Das sogenannte Geoblocking wird davon abgesehen längst auch von ARD und ZDF genutzt. Man merkt davon nur logischerweise in Deutschland selbst nichts, denn das greift nur ausserhalb der BRD.
DVBT2 und Sat grundverschlüsseln.
Die Zuschauerzahlen von DVB-T2 sind verschwindend gering. Eher sollte man dort mal über eine Komplettabschaltung nachdenken. Davon ab widerspricht eine Grundverschlüsselung dem Grundversorgungsauftrag.
bei DAB muss auch ähnlich wie beim TV eine Art Codierung implementierfähig sein.
Womit sich der interessierte Radiohörer dann erneut neue Empfangsgeräte zulegen muss. Wie schon mehrfach erwähnt: Was für Zeug muss man nehmen, um auf solche völlig weltfremden Ideen zu kommen?
Ansonsten lineares Radio komplett abschalten, will man ja sowieso nicht.
Dafür hat das lineare Radio in Summe aber nach wie vor ersrtaunlich viele Hörer.
Dann brauchts auch keinen "erzwungen freiwilligen" Beitrag mehr.
Den gibts übrigens schon solange wie es Radio gibt. Knöpfkes dritter Satz 1923: "Die Benutzung ist genehmigungspflichtig." https://avdlswr-a.akamaihd.net/swr/...ung-so-begann-die-erste-rundfunksendung.m.mp3
Und wer nichts davon in Anspruch nehmen will, der muss auch nicht zahlen und hört Privatradio. Ein fairer Kompromiss!
Dann nimm mal den Privatradios sämtliche Förderungen und sonstige Annehmlichkeiten durch des Steuerzahlers Hintertür weg. Das dürfte eine ganze Reihe von Programmen in ernsthafe Schwierigkeiten bringen.
 
Es sollte ganz anders laufen: Webangebote, Streams, Mediatheken, Audiotheken usw. nur noch gegen Zahlungsnachweis mit persönlicher ID/Code zur Freischaltung, alle anderen, die nicht dafür zahlen (wollen) bekommen nur die Info, dass das Angebot kostenpflichtig ist. DVBT2 und Sat grundverschlüsseln. UKW abschalten, bei DAB muss auch ähnlich wie beim TV eine Art Codierung implementierfähig sein. Ansonsten lineares Radio komplett abschalten, will man ja sowieso nicht.

Dann brauchts auch keinen "erzwungen freiwilligen" Beitrag mehr. Die Mitarbeiter des derzeitgen Gebührenservice würden sich dann eben entsprechend um die Aboverwaltung und Passwörter kümmern. Wer freiwillig zahlt, bekommt das volle Programm. Wer nichts zahlt, bekommt gar nichts. Und wer nichts davon in Anspruch nehmen will, der muss auch nicht zahlen und hört Privatradio. Ein fairer Kompromiss!
Das widerspricht komplett dem Grundsatz des öffentlichen Rundfunks, und würde die weitere Verdummung der Bevölkerung nur noch beschleunigen.
 
Dann brauchts auch keinen "erzwungen freiwilligen" Beitrag mehr. Die Mitarbeiter des derzeitgen Gebührenservice würden sich dann eben entsprechend um die Aboverwaltung und Passwörter kümmern. Wer freiwillig zahlt, bekommt das volle Programm. Wer nichts zahlt, bekommt gar nichts. Und wer nichts davon in Anspruch nehmen will, der muss auch nicht zahlen und hört Privatradio. Ein fairer Kompromiss!

Unverschlüsselt und linear für alle frei empfangbar blieben die Programmangebote des DLR.
Da ist sie wieder: Die fast völlige Abschaffung des ÖRs.

Wer den will, soll doch bezahlen! Wie ich schon irgendmal schrieb: ich wünschen jenen, die so argumentieren, mal ein halbes Jahr Zwangsradiohören (und -TV) in Kanada oder den USA.

Das öffentliche Radio, sofern es überhaupt als solches bezeichnet werden kann, bietet höchstens noch ein oder hier und da zwei örtlich empfangene Wellen, mit vielen Wiederholungen oder Übernahmen von anderen Sendern (vor allem der BBC), eine davon oft ein Uni-Radio. Sonst jede Menge Schrott: Hits, Oldies, albernes Geschwätz, jede Menge Werbung, non-kommerzielle Sender haben einen schweren Stand, zu überleben, müssen ebenfalls auf Werbung zurückgreifen.

Noch schlimmer das TV: Zeigt das Öffentliche (z.B. in Kanada) eine Serie, kann es sein, dass die mittendrin aufhört, weil man kein Geld mehr hat, weitere Folgen zu kaufen. Dann unterbricht man die gerade ausgestrahlten Folge und ruft zu Spenden auf, nicht immer erfolgreich. Und kein Mensch abonniert einen Sender wegen einer oder zwei Serien.

Nun weiss man längst: Jenen, die den ÖR bei uns abschaffen wollen, passt oft einfach die politische Richtung nicht, die Gebühren sind oft nur ein Scheinargument. Denn auch noch für ungewünschte Meinung, "Haltung" und Gendern bezahlen..Sehen jene ja gar nicht ein.

Gleichwohl muss der ÖR sparen, besonders im Radiobereich, sonst wird man ihn zwangsweise zusammenstutzen. DLF mit Info-, Kultur- und Jugendprogram, die letzten beiden in Kooperation mit den Landesfunkanstalten mit regionalen Fenstern, in jedem Bundesland eine wirkliche Landeswelle mit Aktualiät , Hintergrund, regionalen Nachrichten und Unterhaltung (statt der albernen Oldiewellen); dazu bundesweite Pop-,Schlager-/Volksmusik- und Klassikwellen, die gemeinschaftlich produziert werden, würde all das gestrafft anbieten, das wir jetzt schon haben, aber eben nicht mehr in mehrfacher Kopie.

Schon klar, das würde profunde rechtliche Änderungen voraussetzen, und das mag im Moment auch irgendwie weltfremd klingen. Aber Änderungen kommen eh...und besser, sie werden jetzt schon von den ÖRs entwickelt, als dass der ÖR eines Tages durch die Politik zum Abschalten von Programmen gezwungen werden.
 
ich wünschen jenen, die so argumentieren, mal ein halbes Jahr Zwangsradiohören (und -TV) in Kanada

Also ich würde gern das Kanda-Angebot aus CBC Radio One und CBC Music gegen unsere 64 ARD-Wellen tauschen! Und in den USA sind die Radiosender zwar eng formatiert, aber die Formate werden wenigstens konsequent und stringend umgesetzt, anders als bei uns, wo auf CHR-Stationen teilweise 15 Jahre alte Songs laufen.

Die ARD bietet im Radio vielerorts nur noch ein regionales Rumpfangebot und ansonsten das, was die Privaten auch im Repertoire haben: Oldies und Chartpop/EDM und dazu sehr viel Softnews/Gossip/Talk/Showbiz.

Den Vorteil den die ARD im Radio hat, ist die Fuba-Bundesliga. Daher werden die Wellen noch vglws. viel gehört.
 
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Die ARD-Wellen werden wegen der Bundesliga gehört? Ahja... Wie geht das eigentlich, jede Realität die einem nicht paßt, zu negieren? Wenn man sich die Quoten so anschaut, haben die ARD-Wellen trotz vieler völlig berechtigter Unkenrufe in der Hörergunst noch immer die Nase ziemlich weit vorn oder sind gar die Spitzenreiter. Wie erklärst du dir diesen Widerspruch?
 
Die Buli-Konferenz ist ein unschätzbarer USP für den ARD-HF und ein Einschaltimpuls offenbar für viele Menschen, die am WE im eigenen Kfz unterwegs sind. Hätte man diese Rechte nicht, wäre das lineare Wochenendprogramm auf vielen Einser- und Zweier-/Dreier-Wellen ziemlich düster und es würde sehr viel mehr unmoderierte Musikstrecken oder gar VT geben, was man bereits jetzt ab 18 Uhr am Samstag sehen kann oder während der Sommermonate, wenn der Rundball pausiert.
 
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Holger Kreymeier zeigt einige Ausschnitte aus einem aktuellen Instagram-Auftritt von Kai Gniffke:

Die Chuzpe des ARD-Frontmannes ist immer wieder erstaunlich zu beobachten, auch in ihrer Entwicklung. Seine Strategie, kritische Fragen mit Gegenfragen zu kontern, hat er perfektioniert. Ist ihm etwas unangenehm, wiederholt er einfach erst mal die Frage und stellt sich damit dumm. Er sagt auch viel zum Radio ohne eine Spur, sich ernsthaft mit Inhalten oder Qualitäten beschäftigen zu wollen. "Höhepunkt" ist die Frechheit naiv zu fragen "Ja, was soll denn weg?" und dann drei Sätze weiter davon zu schwärmen, die ARD wäre nun auch bei Twitch mit dabei.
 
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Die Buli-Konferenz ist ein unschätzbarer USP für den ARD-HF und ein Einschaltimpuls offenbar für viele Menschen, die am WE im eigenen Kfz unterwegs sind.
Man wird z.B. beim NDR wissen, wie sich die Zugriffszahlen im Internetradio bei NDR 2 am Samstag Nachrmittag an Bundesliga-Spieltagen von den sonstigen Zeiten unterscheiden. Aber was auf UKW und DAB+ los ist, darüber kann ja nur spekuliert werden.

Ich fände eine Komplettkonferenz ohne Musik dazwischen vom ersten Anpfiff bis zum letzten Abpfiff interessant, also nicht nur die Schlußkonferenz, und zwar im linearen Programm und nicht nur über sportschau.de, damit man es auch im Schrebergarten oder im Auto hören kann, ohne das ganze Datenvolumen dafür zu verbrauchen. Oder gibt es da Probleme mit den Übertragungsrechten? Ich verstehe z.B. die Meldung https://www.radiowoche.de/ard-erwirbt-bundesliga-audiorechte/ so, dass nicht nur UKW und Internet, sondern auch DAB+ abgedeckt ist?
 
Der Fisch stinkt vom Kopf. Neue Motivation statt innere Kündigung. Jemand, der keinem Digital-Wahn unterliegt & ohne Berater auskommt, weil er weiß, was zu tun ist. Jemand, der die Beitragszahler-Gelder nicht zu 90% Digital & 10% Linear, sondern 50:50 verteilt. Jemand, der nicht nur TV, sondern auch Radio-Erfahrung hat. Jemand, der 100 Jahre Radio zu schätzen weiß & dem Radio nicht die linearen Beine bricht, auf denen es steht, bestenfalls sogar eine emotionale Beziehung zum Radio pflegt & weiß, dass man mit dem guten alten Radio eine großartige Zukunft haben kann, nicht nur, weil es Sättigungseffekte bei Streaming-Angeboten gibt & an die Radio-Zukunft glaubt. Statt Radio systematisch auszubluten, muss mit Radio-Personality, tiefgründigem Journalismus, ausführlichen Zeitfunk & mindestens halbstündigen Regio-Magazinen hörbar gezeigt werden, dass das Radio den Unterschied macht. Und ganz wichtig: Macht endlich mal wieder Werbung für das Radio in humorvoller Art. Radio ist ein Event. Auch das kann Streaming nicht! 😎
 
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Schon wieder so eine eigenartige Diskussion. Bundesliga-Fußball ist höchst populär, also gehört die Berichterstattung darüber, möglichst live, auch in die Programme, und zwar an vorderste Stelle ins jeweilige Erste. Selbstverständlich regional angepasst: Wenn ich in Mainz wohne, interessiert mich Union Berlin nicht so besonders - das ist in der Regel zumindest so.

Und natürlich hat Musik da keine Rolle zu spielen, höchstens, so wie es immer war, mal zwischendurch, wenn gerade nichts passiert.
 
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