Mit dem ÖR ist ja auch ein Bildungsauftrag verbunden, den in dieser Form auch nur dieser leisten kann. Private Radiomacher kriegen mit geringen Kosten vielleicht eine bessere Musikauswahl hin (was mit ein bisschen Sachverstand ja auch nicht schwer ist), aber Journalismus, Unterhaltung und Service können nur kommerzielle oder öffentlich-rechtliche Veranstalter bieten. Allein der Wille fehlt.
Der Wille ist da. Ich habe mal die Gelegenheit gehabt, mit einem Radio-NRW-Mitarbeiter darüber zu sprechen. Viele Journalisten würden gerne ein interessantes Programm machen, sowohl im Hinblick auf die Themen- als auch Musikvielfalt, aber sie können es nicht, weil die Hörer dann wegschalten würden. Dem Hörer ist ja der Name des Senders egal. Stellt Euch einfach folgende Situation vor: Eine Familie fährt mit dem Auto in Urlaub und macht auf der Autobahn das Radio an, um sich unterhalten zu lassen. Es läuft gerade Kraftwerk. Irgendeiner wird nun meckern "Doofe Musik, schalt mal weiter." Zapp. Heino. Zapp. Irgendwelches Underground-Techno-Geschredder. Zapp. Eine Magazinsendung über Meeresbiologie. Zapp. Motörhead. Zapp. Roxette - "The Look". "Ja, der Titel ist vielleicht schon arg abgedroschen, aber lass'wer mal drin, ist noch das erträglichste von allen." Ziel für den Sender erreicht. Die Sender mit den anderen Inhalten werden dann in der Praxis kaum gehört. Die bekommen ja jetzt schon ein massives Legitimationsproblem: "Wofür bekommen die Gebühren, obwohl keiner hören will?" Wie die Opern und Theater.
Welche Konkurrenz? Im UKW-Band in NRW herschte und herrscht keine Konkurrenz. Da gibt es nur einen Guten und einen schlechten WDR.
Was soll denn der "gute WDR" sein? Kannst Du mir dann auch sagen, wo der Weihnachtsmann wohnt?